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Während der Zeit der Magierfürsten war Atamerés in gewisser Weise wieder zu einem Flickenteppich aus kleinen Herrschaftsbereichen geworden, wie es bis zur Vereinigung durch Kaiser Essiaros der Fall gewesen war. Die Gilde des Geheimen Wissens, die bis zum Ende der Magokratie existierte, hatte nach dem Tod der Magierfürsten der ersten Generation kaum noch tatsächliche Macht. Zwar traf man sich noch hin und wieder und diskutierte Belange, die ganz Atamerés betrafen, doch im Großen und Ganzen kümmerten sich die Magierfürsten nur noch um ihre eigenen Herrschaftsbereiche und darum, wie sie diese vergrößern oder ihre Macht ausbauen konnten. Das, was den Frieden zwischen den Magierfürsten sicherte und dafür sorgte, dass bis zum Ende des 1. Jahrhunderts VZ aus kleineren Fehden und Intrigen keine ausgewachsenen Kriege wurden, war das empfindliche Gleichgewicht im Reich: Wenn ein Magierfürst es gewagt hätte, einen anderen wirklich mit Krieg zu überziehen, so hätten seine Nachbarn recht schnell die Gelegenheit gewittert, die durch den Krieg geschwächten Parteien sich einzuverleiben.
Nun kam es dennoch immer wieder vor, dass aufstrebende Magier danach gierten, selbst zu Fürsten zu werden, aber es für sie keinen Platz mehr im Mutterland selbst gab. In jenem Fall konnten sie jedoch manchmal auf Unterstützung ihrer einstigen Meister oder gar der Rivalen selbiger hoffen. Diese Magier zogen dann mit Armeen aus, jenseits der Grenzen der Halbinsel Kolonien zu gründen, deren neue Magierfürsten sie werden konnten. Gänzlich unabhängige Reiche entstanden auf diese Weise nicht: Die Koloniegründer schätzten sehr den Schutz, den Atamerés ihnen in gewisser Weise immer noch vor äußeren Gegnern bieten konnte, denn wenngleich die Magier kaum zusammenhielten, so war ihnen doch wichtig, die Ehre ihres Standes zu verteidigen und zu verhindern, dass einer der ihren von irgendwelchen ausländischen Barbaren vernichtet wurde und somit den äußeren Feinden zu signalisieren, dass es durchaus möglich war, Magierfürsten in die Knie zu zwingen und diese nicht unbesiegbar waren.
Manch eine Kolonie ging jedoch auch auf gemeinsam durchgeführte Feldzüge zurück, bei denen es mitunter auch darum ging, die einfache Bevölkerung davon zu überzeugen, dass sie sich der Magierherrschaft aufgrund äußerer Gefahren beugen mussten und nur die Gilde sie vor diesen schützen konnte. Auf solche Feldzüge gingen vor allem die drei großen Kolonien im späteren Thyonien zurück: Merydien, Pínor und Niturin (wobei es sich bei letzterem nicht um eine Neugründung durch die Atamerer handelte, sondern, wie allgemein bekannt ist, um eine eroberte Stadt der Elben).
Die Kolonien besaßen im Grunde ebensolche Freiheiten wie auch die Herrschaften im Mutterland, wenngleich die Kolonieherren den Magierfürsten in Atamerés für deren Unterstützung meist zu Dank in Form von Tributen oder Treue verpflichtet waren: Sie waren ihnen allerdings nie Untertan.
Nachdem die Magierherrschaft durch katastrophale Niederlagen und Rückschläge im späteren Thyonien und Kalenard und aus ihr resultierende Unruhen im Reich schließlich durch offene Kämpfe zwischen den Magierfürsten und letztendlich eine Rebellion durch die nicht-magische Bevölkerung hinweggefegt worden war, entstand ein neues Kaiserreich. Unter Kaiser Teredias kam es zu einer wesentlich stärkeren Zentralisierung des Reiches: Der Kaiser und seine Getreuen wollten unbedingt verhindern, dass innere Streitigkeiten Atamerés schwächten. So übernahmen sie wieder viel aus der Herrschaft Kaiser Essiaros‘, die nun viele Jahrhunderte zurücklag. Keine Fürsten, die selbst über ihre Nachfolge entscheiden konnten oder die gar durch Geburt vorgegeben war, sollten über die Städte und Regionen regieren, sondern Statthalter, welche vom Großen Rat bestimmt und vom Kaiser eingesetzt wurden.
Bei den wenigen Kolonien, die Atamerés geblieben waren, verhielt es sich ganz ähnlich, doch hatten diese aufgrund ihrer großen Entfernung nach Egemenoi mehr Freiheiten als die Städte: So hatten die Statthalter der Kolonien das Recht, eigene Armeen auszuheben und zu befehligen, wenngleich es ihnen nicht gestattet war, Kriege mit benachbarten Völkern zu beginnen. Da diese Armeen allerdings losgelöst waren von der eigentlichen atamerischen Armee, kam es hier auch mitunter zu Streitigkeiten: So verweigerte der Statthalter von Merydien dem Feldherrn und späteren Kaiser Palandos jegliche Unterstützung durch seine Soldaten, als dieser gegen die Ribiker in den Krieg zog.
Das Gebäude sah aus wie ein riesiges Schneckenhaus. Der Architekt hatte sich wohl vom Baumaterial inspirieren lassen, denn errichtet war es aus tausenden, vielleicht Millionen, von Schneckenhäusern. Diese Schneckenhäuser waren durchaus von normaler Größe, Form und Farbe, so wie sie dort zusammengefügt waren. Nur eben waren sie angeordnet wie ein weiteres, riesiges Schneckenhaus.
Der Eingang befand sich dort, wo die Schnecke herausgeschaut hätte, hätte es denn so eine gigantische Schnecke gegeben. Und selbst die Tür war rund und über und über überkrustet mit kleinen Schneckenhäusern.
Im Inneren fand man sich in einer runden Halle wieder, deren Wände glatt poliert worden waren, so dass man dort aufgeschnittene Schneckenhäuser sah. Auf einer Seite befand sich ein großer Schreibtisch, hinter dem ein verhutzeltes altes Männlein Besuchern erklärte, wohin sie gehen mussten. Ihm Gegenüber hing ein riesiges Gemälde von einem schönen grünen Löwenzahn.
Das kleine Männchen hatte viel zu tun, denn die Große Schnecke war im Inneren ebenso erbaut wie eine Schnecke. Ein spiralförmiger Gang zog sich durch das Gebäude, der nach Innen hin immer enger zu werden schien und Abzweigungen besaß, die wiederum in Spiralen verliefen, und manchmal im Nichts endeten.
Viele Besucher verbrachten Stunden hier und die meisten waren nicht wegen der Architektur da.
„Ich möchte doch nur einen Passierschein beantragen!“ hört man gelegentliche Rufe aus den Tiefen der Schnecke.
Die Verwaltung der kanchaischen Kolonien hatte immer einen ausgesprochen schlechten Ruf.