Zitat von Teja im Beitrag #12Ein gutes Leben macht eine Seele also zu einem Schwamm für Lebenswasser. Ist das tatsächich so oder nur eine Vorstellung vom Jenseits?
Naja... da in meiner Welt Realität und Vorstellung oftmals verschwimmen irgendwie beides
Eine schwarze Sonne steht am Firmament und vertreibt die von allem abstrahlende kalte Helligkeit, bildet harte Schatten, Oasen der Dunkelheit in blendend grellem Licht. Die Wurzelballen der Apfelbäume ragen weit in den Himmel empor, und wer ihre Früchte geniesen möchte muss in gleissend greller Erde graben und graben, bis er die reifen Früchte von den mit Erde umhüllten Ästen pflücken kann. Schwarz sind diese Äpfel, durchzogen mit der Erinnerung eines roten Schimmers aus der Welt des Lichts, erfrischend sauer-süß ihr Geschmack, aber sie trocknen den Mund mit jedem Bissen immer mehr aus, bis es sich so anfühlt als würde man Sand zerkauen.
Wasser, ist der einzige Gedanke! Er treibt einen instinktiv auf die Scuhe nach Gewässern, doch diese wird man hier nicht finden. Nein, das ist nicht ganz richtig... glitzernd und lockend, mäandern sich die Ströme des flüssigen Nass durch die Lüfte, klar erkannbar von hier unten, aber nicht erreichbar. Den Dürstenden verspottend, ihn die Erlösung seiner Qual aufzeigend und dennoch unerreichbar weit entfernt. Doch da, ein Geräsuch im aufragenden Wurzeldickicht naheliegener Sträucher? Ein Insekt, groß wie ein Hund, scharfe Zangen, flink wie der Wind, taucht auf, und verschwindet sofgort wieder im Unterholz, legt sich in eine kleine nebelverhangene Senke und reckt die klauen in die Höhe. Es dauert lange, doch Wasser sammelt sich an den haarigen Fortsätzen der Klauen. Verharren, abwarten, den brennenden Durst stillen...
Doch dann stürzt ein unförmiger Schemen vom Himmel, leise, ohne vorwarnung, zerreist das Insekt und trinkt dessen Körpersekrete, stillt den eigenen brennenden Durst. Doch dann, ein Wind kommt auf, zuerst wärmend, dann kühlend, dann sengend, dann heißkalt. Der Schemen kreischt entsetzt auf, erhebt sich in die Lüfte, als vom Wind getragen, melancholischer Gesang über das Land streicht, Risse in Luft, nein der Realität öffnen sich, die Luft flirrt, unagenehm, heiß und kalt zugleich, schadhaft zerstörerisch... und dort der Riss, dunkel, behaglich, voll Emotion. Gefühle die hier nur noch blasse Erinnerung sind.. unstilbarer Durst... Erlösung?
Dunkle Wesen schälen sich aus dem Licht, tasten sich voran zu dne Rissen, geben den Verlockungen nach, treten nah heran, verschwimmen, verschwinden.. Wiederkehr? Heimkehr?! Bestimmt, irgendwann...
@ChrontheonLiest sich für mich so, als habe die "Gesellschaft" dort unten ein recht apokalyptisches Dasein.
@Teja Wie alt sind die Kinder?Sind jedenfalls ziemliche Rotzgören. ;)
@Elatan Mir gefällt diese SAchen mit der über Jahre ansteigenden Flut sehr gut. Mal was Anderes, neben den ganzen tötlichen Katastrophen.
@Nharun GEschichte, oder Erinnerung? ODer doch was Anderes? Find gut wie der Text einen zurücklässt mit offen Fragen.
@DrZalmat Ewig, lange Wüstenlandschaft. Das gefällt mir irgendwie. Stellt sich mir aber die Frage, ob diese besagte Wüste nur im Jenseits existiert, oder ob Wüsten im Allgemienen als das Jenseits angesehen werden, oder als eine Art "Portal" dort hin?
@Aguran: Es erinnert mich ein bisschen an meine Beschreibung, doch mit gewissen Unterschieden. Mir kommt tatsächlich die Frage auf, in welcher Unterwelt das Leben schlimmer ist.
@Elatan Eher eine Paralleldimension als eine Hölle im klassischem Sinn.
@Chrontheon Kommt sehr darauf an als was du dich da bewegst. Als humdgewöhnlicher "Sterblicher" ist es wirklich die Hölle. Als Ureinwohner dort herausfordernd. Als Schattenlord hingegen ist es Raum der Entfaltung und Möglichkeiten.
@Aguran: ich finde diese Anti-Welt interessant und es ist ein tolles Konzept der Unterwelt
Zitat von Aguran im Beitrag #17Stellt sich mir aber die Frage, ob diese besagte Wüste nur im Jenseits existiert, oder ob Wüsten im Allgemienen als das Jenseits angesehen werden, oder als eine Art "Portal" dort hin?
Wüsten werden im allgemeinen als Orte des Todes gesehen, aber nicht als Portale zum Jenseits. Portale solcher Art werden im allgemeinen immer mit Flüssen in Verbindung gebracht. Der Tod wird auch als "das andere Ufer" bezeichnet und sterben als "über den Fluss gehen" (ganz ähnlich zu unserem "über den Jordan gehen"). Und ja, ich bin mir bewusst dass "er ist vom anderen Ufer" in meiner Welt dadurch eine komplett andere Bedeutung hat als bei uns Schlafen und Träumen wird im allgemeinen auch als "am Ufer spielen" bezeichnet, weil man glaubt dass beim Schlaf die Seele and diesseitige Ufer des Seelenstroms geht um dort zu rasten
Zitat von Aguran im Beitrag #20@Chrontheon Kommt sehr darauf an als was du dich da bewegst. Als humdgewöhnlicher "Sterblicher" ist es wirklich die Hölle. Als Ureinwohner dort herausfordernd. Als Schattenlord hingegen ist es Raum der Entfaltung und Möglichkeiten.
Es gibt keine Ureinwohner. Und wie beschrieben, jeder ist dort gleich. Du kannst dich zwar als "Schattenlord" bezeichnen, aber das ändert nichts am Mangel von Entfaltung und Möglichkeiten.
Zitat von DrZalmat im Beitrag #21Der Tod wird auch als "das andere Ufer" bezeichnet und sterben als "über den Fluss gehen" (ganz ähnlich zu unserem "über den Jordan gehen").
Oder wie bei einem gewissen Nomadenvolk von mir: "Über den Horizont gehen."
Zitat von Nharun im Beitrag #9Es gibt nichts Traurigeres auf der Welt, als den Gott des Todes, wenn er sich zufällig verliebt: Der Schmerz der verzweifelten Sehnsucht in seinem Herz, der nicht zu töten ist. Doch wie aber soll der leben, der den Gott des Todes liebt?“ [...] „Ja, eine traurige Geschichte“, er wurde leiser. So leise, das es nur gerade eben über seine Lippen huschte, ergänzte er: „hmm, eine Geschichte“
Ich verstehe das Ende anders als meine Vorschreiber: Der Junge ist jener, der den Gott des Todes liebt. Und das ist der Grund, warum der Tod ihn nicht holen konnte, obwohl dieser Junge vielleicht als einziger gern von ihm geholt worden wäre.