Am Samstag wird, wie immer, um 19:45 Uhr im Discord eine Auswahl an Themen präsentiert, aus denen wir dann eines erwürfeln, das ab 20:15 Uhr bebastelt wird! Seid dabei!
Kaum eine Region in Thyonien blickt auf eine solch blutige Geschichte zurück wie Zwölfburgen, der kleine Landstrich zwischen dem Gerbsbuckel und den Karghöhen, zwischen denen der Sirilith aus dem Tal von Caralorn hin zur Thyonischen Bucht fließt. Westlich von Zwölfburgen liegt das Herzogtum Steden, welches vom Hause Ectoris beherrscht wird, während im Osten mit Faldorien die Kornkammer des thyonischen Königs aus dem Haus Viatar an jene Region grenzt.
Die größte Siedlung Zwölfburgen ist Igeltal südlich des Sirilith, doch hatte diese Stadt nie eine größere Bedeutung gehabt, obwohl hierfür eigentlich aufgrund ihrer Lage ideale Bedingungen herrschen. Zwölfburgen war und ist jedoch schon immer eine zutiefst zerstrittene Gegend und die Adligen, welche sie ihre Heimat nennen, sind in jahrhundertealte Fehden verstrickt. Man könnte nun meinen, dass dies eine verlockende Chance für die Steder oder Faldorier oder gar die Merydier wäre, diese ungeeignet Region zu erobern, doch herrscht hier ein empfindliches Gleichgewicht zwischen den Fürstentümern, die sich darauf geeinigt haben, dass keines von ihnen versuchen würde, sich Zwölfburgen einzuverleiben, wobei natürlich immer noch nicht vergessen werden darf, dass die Zwölfburger dennoch Untertanen des thyonischen Königs sind.
Die Herrschaft über Zwölfburgen ist jedoch nichts, was den König besonders viel Freude bereiten dürfte: Eine bekannte Geschichte ist jene über die beiden Ritter Egilmar von Arberg und Adalgan Rûdcovor, die während einer Nencalain aufgrund ihrer Erfahrungen und ihres strategischen Könnens vom König zu Befehlshabern ernannt worden waren, dann jedoch vor einer anstehenden Schlacht bei der gemeinsamen Planung aufeinander losgingen, was nicht nur in ihrem Tod, sondern auch dem dreier Gefolgsleute und Egilmars Knappen, einem Sohn des Grafen von Firmsfurt, endete, was wiederum zu einer Fehde zwischen den Herrn von Arberg und den Firmsfurtern führte, in den noch weitere Adelshäuser hineingezogen wurden.
Dies hätte sich fast zu einem größeren Krieg entwickelt, doch konnte dieser noch durch Vermittlung der Herzöge von Hegelon und Steden abgewendet werden, welche den Handel auf dem Sirilith bedroht sahen.
Heute ist Zwölfburgen im Vergleich zu den vergangenen Jahrhunderten friedlicher geworden, doch kam es auch nach dem Kronenkrieg noch zu Fehden, die jedoch nicht vollkommen eskalierten. Turniere wurden in jener Zeit des Friedens immer beliebter und die Zwölfburger erkannten in ihnen eine Möglichkeit, ihre Streitigkeiten weniger blutig auszutragen.
„Layla Esterhazy wurde zuletzt auf dem Orchideenball letztes Jahr gesehen. Da war sie bereits über 90 Jahre alt, sah aber keinen Tag älter aus 30.“
„Ich erinnere mich, sie trug ein gewagtes rotes Kleid, dass ihr außerordentlich gut stand.“
„Es geht nicht um das Kleid, Rupert, sondern um ihr unverschämt gutes Aussehen für das Alter.“
„Sie soll sich etliche RegenX Behandlungen gegönnt haben. Das Zeug scheint ja tatsächlich zu wirken.“
„Etwas stimmt mit ihr nicht.“
„Was willst du damit sagen, Stacey? Hältst du sie etwa für einen Klon?“ Rupert lacht nervös.
„Fest steht, dass sie seither niemand gesehen hat. Tatsächlich sieht man sie außerhalb derartiger Veranstaltungen gar nicht mehr.“
„In ihrem Alter…“
„Sehen wir uns einmal diese Bilder an…“
Die beiden Moderatoren verschwinden aus dem Fokus des Holos und werden durch Aufnahmen einer älteren Dame ersetzt. Staceys Stimme erläutert die Aufnahmen:
„´32, da sieht sie aus wie 80. ´34 waren alle überzeugt, sie hätte sich liften lassen. Danach sieht man, wie sie bei jedem Ball jünger zu werden scheint…“
Einige Aufnahmen ziehen vorbei, über einen Zeitraum von einem Jahrzehnt aufgenommen. Dann erscheinen die beiden Moderatoren wieder im Bild. Rupert schweigt beeindruckt.
Stacey schaut direkt in die Kamera: „Ein Klon altert nicht rückwärts. Fakt ist, dass ihre öffentlichen Auftritte immer weniger werden, je jünger sie wirkt. Wir wissen aus einer anonymen Quelle aus ihrem Umfeld, dass Layla immer mehr Zeit für ihre Behandlungen aufwenden muss…“
***
„Vor wenigen Stunden wurde die bekannte Holotalkerin Stacey Alvarez verhaftet…“
„...Der Verdacht auf Drogenschmuggel erhärtet sich…“
„Das hätte ich Stacey nie zugetraut, sie war doch immer so eine Sauberfrau…“
„… der Sender distanzierte sich von Alvarez...“
„… mehrjährige Gefängnisstrafe…“
„… Ende ihrer Karriere…“
***
Die strahlend schöne Layla Esterhazy tritt in einem mit Brillianten besetzten roten Kleid ins Bild.
„Heute ist mein 91. Geburtstag, doch Dank RegenX™ sehe ich keinen Tag älter aus als 35!“
Sie dreht sich langsam im Licht der Scheinwerfer.
„Das können Sie auch! Trauen Sie sich!“
Das Logo von RegenX™ erscheint groß über dem Projektor.
„Der Einstieg ist bereits ab dem niedrigen Preis von nur 100 Solaris möglich! Vereinbaren Sie noch heute einen Termin mit einem unserer zertifizierten RegenX™ Berater!“
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Stammesfehde
Ndukti ra gasral (vl. "Streit des Stammes", "Stammesfehde") beschreibt ein Verhältnis zwischen Vedloktistämmen in den südwestteranischen Ebenen. Man mag bei dem Begriff "Stammesfehde" vielleicht an kriegerische Zustände denken, doch kommt es bei diesen Auseinandersetzungen normalerweise zu keinem Blutvergießen. Die Westlandforscher, die sich bisher an die Vedlokti gewagt haben, stellten zu ihrer Überraschung fest, dass es dabei hauptsächlich um Viehdiebstahl und einer Form des Vandalismus, die unter anderem die Brandmarkung von Landmarken umfasst.
(lexi.com)
Der Verfasser jenes Artikels auf lexi.com hat aufgrund mangelnder Quellen einen nicht ausreichenden Eindruck mit teils fälschlich dargebrachten Tatsachen geschrieben, was jedoch auf die Inkonsistenz der Forscher zurückzuführen ist. Viehdiebstahl kommt nur bei den zivilisationsnahen Stämmen vor, die dies zum Großteil aus oppositionellen Städten holen. Die Brandmarkung ist ein klassisches Beispiel, auf das die meisten zugreifen; dabei handelt es sich um Phrasen, meist Beleidigungen oder Besitzansprüche, die in Boden, Bäume, oder Tiere eingebrannt werden. Kindesdiebstahl kommt in seltenen Fällen auch vor, jedoch ohne sichtliche Markung. Stattdessen wird den Kindern beigebracht, die Botschaften der Brandmarken zu verkünden, bevor sie zu ihren Stämmen zurückgesendet werden. Allgemein kann davon ausgegangen werden, dass alles, was man in solchen Situationen tut, früher oder später gegen einen selbst verwendet wird, was zu einer gewissen Zurückhaltung führt.
@Teja: Ach, das Zeug kennen wir ja schon, aber da hätte die Moderatorin mal nicht so im Dreck wühlen dürfen! @Chrontheon: Der Link führt ins Leere und meine Enttäuschung ist grenzenlos! Hat man sich aufgrund einer blutigeren Vergangenheit irgendwann zu dieser Form der Fehde entschieden?