Was war zuerst da? Die Welt oder Marisu? Das ist eine Frage, die sich wie der Klassiker mit dem Huhn und dem Ei anhört. Doch hier gibt es tatsächlich eine Antwort. Diese lautet natürlich Marisu. Woher ich das weiß? Na ganz einfach, weil es andere wie sie gibt, auch wenn sie uns das nach wie vor zu verheimlichen versucht.
Viele Jahre dachten wir, dass sie und ihre Welt einzigartig wären, aber das stimmt nicht. Wer die Augen offen hält, gerade in der Nähe der Zitadelle, kann selbst Zeuge werden, dass das Gegenteil der Fall ist.
Es ist zwar sehr selten, dass Marisu Gäste hat, doch wenn es soweit ist, ist es offensichtlich, dass sie sie beeindrucken will. Das Wetter ist schön, die Zitadelle blüht, und die schöneren Teile unserer Stadt werden herausgeputzt. Die hässlichen Bewohner werden gewöhnlich in den Untergrund vertrieben. Die Stadt wirkt dann für ein paar Tage ganz anders.
Ein paar Leute haben auch schon festgestellt, dass Marisu hin und wieder für ein paar Tage verschwindet. Ich meine spurlos verschwindet. Ich vermute, dann besucht sie andere Welten. Manchmal ist sie ganz glücklich, wenn sie zurückkommt und das Wetter ist ein paar Tage richtig gut. Manchmal ist sie aber auch sehr zornig und dann kann es passieren, dass über Nacht ganze Stadtviertel verschwinden oder seltsame neue Strukturen aus dem Boden wachsen.
Sie hat diese Welt erschaffen, um Ihresgleichen zu beeindrucken und das gelingt ihr mal mehr, mal weniger gut.
Welche Rolle wir dabei spielen, weiß ich allerdings nicht so genau. Ich befürchte jedoch, dass wir nur ein Nebenprodukt ihrer Ideen sind.
„Die Götter, natürlich, machten die Welt. Noch vor der Urzeit, also bevor es die Zeit überhaupt gab, machten sie die Welt. Da war die Große Halle noch düster und leer, denn die Feuermutter hatte noch kein Feuer entzündet und nur die Götter saßen da an einer langen Tafel und schwiegen, denn sie hatten nichts über das man hätte erzählen können. Da Schlug es aufeinmal kräftig gegen die Pforte und ein Wanderer trat ein in die Große Halle. Es war der Riese Nassar Kollsîptiri und er sprach: Ich bin müde vom langen Weg und die Kälte hat mich steifgefroren, bitte, nehmt mich auf in eurer Halle. Und das taten die Götter, sie ließen ihn Platz nehmen an ihrer Tafel und die Feuermutter erhob sich und machte ein Feuer an, den Reisenden zu wärmen. Da erhellte zum ersten Mal das Licht die große Halle und die Götter sahen einander zum ersten Mal; und sie sahen den Riesen, den sie an ihre Tafel gebeten hatten, mit seinem schrecklichen Antlitz. Und die Götter fürchteten sich und reuten sich, den Fremden eingelassen zu haben. Da griffen sie zu ihren Waffen und schlugen auf den Riesen ein und Funken stoben als ihre Klingen die steife Haut des Riesen trafen. Der Riese wand sich und heulte und krümmte sich und brach sterbend zusammen. Doch als der Riese tot da lag, da reute es die Götter, dass sie Fremden, den sie an ihre Tafel gebeten hatten, so heimtückisch ermordet hatten. Da beschlossen sie den Riesen zu Ehren und machten aus seinem Leichnam die Welt. Aus seiner steifen Eisenhaut formten sie einen Kern, um das sie sein Fleisch wickelten aus dem unsere Erde wurde, und aus den Säften die aus seinem Fleisch flossen wurde das Meer. Die Götter stellten diese Welt in die Große Halle, weit genug weg vom Feuer der Feuermutter, dass das Erdenfleisch nicht gebraten wurde, doch nah genug, dass sie es von ihrer Tafel aus sehen konnten und es nicht in der dunklen Weite der Halle verloren ginge. Dann saßen die Götter da und betrachten ihr Werk und sie waren weder voll Reue noch voll Freude, sondern im Reinen mit sich. Und obwohl sie die Welt sahen, wenn sie von der Tafel aufblickten, begannen sie ihr Interesse an dem Wunderwerk zu verlieren. Und sie alle hatten noch nicht gemerkt, dass die Urzeit längst begonnen hatte, denn sie kannten die Zeit noch nicht und wussten nichts mit ihr anzufangen. Da war die Welt in der Urzeit und ihr Säftemeer war leer und ihre Fleischerde überwuchert mit den Wäldern, die aus des Riesen Haaren entstanden waren, lag leer da. Doch dann entdeckte Turan, der scharfsichtigste der Götter, dass sich auf der Welt Wesen tummelten, Menschen und Tiere, die nach einiger Zeit aus dem Blut des Riesen gewachsen und aus dem Säftemeer emporgestiegen waren.“
Die Kuluser gelten weithin als Barbaren, und wenn ihnen daran gelegen ist, diesen Ruf zu verlieren, sollten sie Fremden besser ihren Schöpfungsmythos verschweigen, denn sie bestätigt die kriegerische und brutale Natur dieser Menschen nur.
Die Kuluser erzählen sich, dass vor der Entstehung der Welt im Nichts ein Ei schwebte, aus dem die Brüder Kulmaren und Polorin schlüpften. Sie ernährten sich vom Dotter und wuchsen rasch heran, bis nicht mehr genug für sie beide über war: Also begannen die Brüder einen erbitteten Kampf, in dessen Folge Polorin Kulmaren erschlug: Das Blut des Gottes wurde zum Ozean, seine Knochen zu Bergen, das Fleisch zu Erde und sein Haar zu Wäldern. Und in dem Fleisch wuchsen Maden heran, die zu Tieren und Menschen wurden.
Dies ist auch der Grund, warum die Kuluser im Grunde gottlos sind: Sie glauben, sie wären durch den Tod Kulmarens (nach dem sie sich vermutlich auch benannt haben) entstanden. Da Kulmaren tot ist, sehen sie keinen Sinn darin, ihn zu verehren. Ebenso wenig verehren sie aber den Brüdermörder Polorin, von dem sie glauben, er würde irgendwann wiederkommen, um zu versuchen, sie alle in seiner Gier zu verschlingen. Die Kuluser glauben, dass sie sich auf diesen Tag vorbereiten müssen und daher ist es für sie von höchster Bedeutung, die größten Kämpfer hervorzubringen: Sie sagen, wenn sie es an jenem Tag schaffen, Polorin zu erschlagen, wird eine neue Welt entstehen: Aus dem Blut Polorins wird ein neuer Ozean, aus den Knochen Berge, aus dem Fleisch Erde und aus seinem Haar Wälder. Und ein neues Menschengeschlecht wird aus dem Fleische heranwachsen und es wird die Kinder Kulmarens als Götter verehren.
Die Glaubenswelt/Weltanschauungen im 23. Jahrhundert.
Seit Anbeginn seiner Existenz machte sich der Mensch sowohl um die Erschaffung der Welt, als auch den eigenen PLatz in dieser Welt seine Gedanken. So entstanden die verschiedensten Theorien von der Erschaffung der Welt, um welche sich verschiedenste Religionen gründeten. Von der Erschaffung der Welt über einen Schöpfergott bis hin zu einer chaotischen Anordnung von Zufällen gibt es etliche Vorstellungen.
Wenn man nun also die vorherrschenden Weltanschauungsegmeinschaften des 23. Jahrhunderts genau betrachtet und hier insbesondere deren Schöpfermythos und die daraus abgeleiteten Erkenntnisse so ist das ein patenter Weg um sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten dieser Gemeinschaften genauer heraus zu arbeiten. Dies versucht dieser Text hier auf einer sehr oberflächlichen Ebene. Auch beschränken wir uns hierbei lediglich auf die größten 3 Gemeinschaften, welche sich bis heute durchgesetzt haben und über eigene einflussreiche Organisationstrukturen verfügen. Dies schmälert keineswegs die anderen bestehenden kleinen Gemeinschaften wie den Neu-Zharathustrus, die otrhodox-christliche Lehre, den Wahabismus, den Zenisten und alle anderen hier nicht erwähnten.
Der Abrahamitische Kreis
Diese Religionsgemeinschaft ging aus den progessiv-aufgeklärten Strömungen des alten Judentums, des alten Christentums und des alten Islam hervor. Aus anfangs ökumenischen Bemühungen, fortschreitender Globalisierung der Weltbevölkerung und letztlich einer gemeinsamen Erklärung der Abspaltung von den Traditionellen 3 Vorgänger-Religionsgemeinschaften, entstand eine moderne Religionsgemeinschaft welche sich auf die vereinenden Elemente aller drei Lehren stützte und dadurch versuchte alte Konflitklinien aufzulösen, aber auch neue, modernere Antworten für eine neue Zeit zu formulieren. Der Glaube an einen Schöpfergott, welcher die Welt in 7 Tagen erschaffen haben soll. Auf Zweifel in Bezug auf die 7-Tägige Spanne gilt die offizielle Linie, das alle Zeitangaben diesbezüglich nur vage Bezugspunkte sein können, da ein Gott grundsätzlich einen anderen Begriff von Zeit haben müsse als ein Sterblicher, die 7 Tage gelten also lediglich als Krücke um die Größe Gottes leichter Begreifbar zu machen im Gefüge von Raum und Zeit. Die menschliche Existenz gilt verkürzt dargestellt als gottgewollt, und der Mensch als von Gott geliebtes Wesen, welches aber auch zum Gehorsam angehalten ist.
Union der Menschen
Diese Atheistische Weltanschauungsgemeinschaft stellte sich offen und immer lauter gegen jegliche religiösen Welterklärungen, indem sie aufklärerisch Zweifel am Glaubensprinzip an sich streut. Sie war in den letzten Jahrhunderten zunehmend erfolgreich und setzte die Religionsgemeinschaften unter Druck, was auch mit zur Fusion der drei Abrahamsreligionen beigetragen haben dürfte, neben der zunehmend als verkrustet erscheinenden Traditionellen Ansichten. Für die Union ist lediglich die Wissenschaft Gradmesser menschlichen Wissens über die Welt. Das heißt sie haben im Bezug auf die Erschaffung der Welt kein dogmatisches erklärendes Bild, sondern stützen sich bei ihren Erklärungen rein auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Der Mensch ist in seiner Wirkung auf die Welt nicht vorherbestimmt, Freiheit im Denken und im Handeln ist hier das grundsätzliche Ideal.
Der Weltenkreis
Diese Religionsgemeinschaft ist eher eine Gemeinschaft der Religionsgemeinschaften, als eine Religionsgemeinschaft im klassischen Sinne. So gesehen könnte man sagen das es sich eher um eine philosphische Gemeinschaft religiösen Austausches darstellt. Dem entsprechend gibt es innerhalb der Organisation etliche unterschiedliche Ansichten zu unterschiedlichen Themen, aber es gibt auch viele grundsätzliche Überschneidungen. Auch wenn der Weltenkreis keine Vorsitzenden wählt, welche die Gemeinschaft nach außen Repräsentieren, oder vielleicht auch gerade deshalb hat diese Gemeinschaft seit mehr als 80 Jahren immer regeren Zulauf erhalten und nimmt durch seine zahlreichen mitglieder, Diskussions und Lehrveranstaltungen indirekt Einfluss auf Geschehnisse in der Gesellschaft. Schnittpunkte der Gemeinschaft sind eine hohe Toelranz gegenüber allen anderen religiösen und Weltanschauungen, es wird nicht gelehrt, oder gar belehrt, sondern der Dialog insbesondere unterschiedlicher Ansichten aber auch Praktiken gilt als fruchtbarer Boden zur Findung des eigene Bezuges zum Spirituellen oder Göttlichen. Die Gemeinschaft selbst ist sich jedoch in einigen Punkten grundsätzlich einig, auch wenn sich die Ansichten im Detail unterscheiden mögen: Die Welt und ihre Erschaffung ist kein Zufall, jedoch geht das was Gott ist weit über die Vorstellungskraft des Menschen hinaus, ebneso sehen sie keine Trennung zwischen Göttlichkeit und Welterschaffung. Einfach ausgedrückt, die Welt ist weil sie göttlich ist. Als Erklärungsmodelle zur Welterschaffung werden grundsätzlich erstmal alle Thesen als individuell richtig anerkannt. Heißt wer wissenschaftlich argumentiert hat genauso recht wie jemand der religiös oder spirituell argumentiert, allerdings immer mit der Einschränkung, dass jeder nur einen Teil der Wahrheit sein eigen nennen kann. Da der Mensch Teil der Göttlichkeit ist, wie er Teil der Welt ist, ist er selbst nur ein Teil dieser Göttlichkeit oder Spiritualität. Das befreit ihn einerseits in seinen Handlungen, ermächtigt ihn seine Handlungen selbst zu bestimmen, ohne krmapfhaft nach Prinzipien wie Schicksal zu suchen, aber es gibt ihm auch zeitgleich eine Mitverantwortung für die Schöpfung deren Teil er ist.
@Teja: Dein Beitrag weckt wirklich meine Neugier und ich will wissen, wie diese anderen Welten aussehen und ob ihre Meister ebensolche Bösewichte sind wie Marisu. @Nharun: Wie auch mein eigener Beitrag erinnert mich deiner an die nordische Mythologie, ohne dass es einfach nur abgekupfert wirkt; du hast etwas tolles eigenes daraus gemacht! @Aguran: Die Fusion der drei abrahamitschen Religionen klingt interessant und ich würde mich freuen, mehr darüber lesen zu können, da das ein Thema ist, welches mich wirklich reizt.
@Teja Der Beitrag gefällt mir, er passt gut in mein Bild von Marisus Welt, dass du mit vorherigen Beiträgen bei mir gebaut hast: Marisu als emotional getriebenes, fast allmächtiges, egoistisches Wesen, dass dadurch zwar irgendwie nachvollziehbar menschlich und gleichsam gottgleich fremd ist.
@Elatan Hmm, ja, eigentlich kann ich da erstmal nur zurückgeben was du zu meinem Beitrag geschrieben hast : Ich erkenne, dass du dich, wie ich, von der nordischen Mythologie inspirieren ließest, hast aus deiner Quelle aber etwas eigenes, gut in deine Welt Passendes geschöpft Mir gefällt die Einschätzung des Autors, dass die Kuluser "gottlos" seien.
@Aguran Ich möchte eigentlich nicht schon wieder kopieren, was Elatan geschrieben hat, aber leider war er schneller als ich mit dem Lobsen und ich bin durch deinen Überblick auch sehr neugierig geworden und würde gerne Ausführlicheres dazu lesen
@Teja Schöner Hintergrund. Marisu scheint etwas launisch zu sein, oder? Bebastelst du andere Welfen aus diesem Universum auch?
@Nharun Die Welt erschaffen aus dem Leichnam eines Riesen, welcher noch dazu hinterlistig und brutal ermordet wurde, nur um ihn danach zu herstückeln und neu zu formen... unglaublich sympathische Götter. 😉
Das hat ja gleich mehrere bekannte Elemente, Tod eines Titanen, Brudermord und dann noch ein Kriegervolk welches nicht auf einen Gott vertraut sondern nur auf die eigenen Fähigkeiten der Kriegskunst, grade im letzten Teil musste ich ein wenig am Crom denken 😉 Auch hier, gefällt mir sehr gut.
Danke für euer Interesse, ich dachte ehrlich gesagt bei so einem polarisierenden Text hätte ich mir nun die Fingerchen verbrannt. Zumindest euch beide scheint es nicht zu stören was ich hier versucht habe.
Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht, ob und in wie fern ich diese Glaubensrichtungen, und insbesondere die Fusion der Abrahamsreligionen weiger verfolge. Denn wie geschrieben das kann auch schnell sehr kritsch aufgefasst werrden. Aber wenn ich es tatsächlich weiter führe, dann wird es seinen Einzug in mein Promethon-Projekt finden. Das war nämlich genau mein Grundgedanke, wie könnte sich die Glaubenswelt im Promethinuniversum verändert haben im Vergleich zu Realheute. Danke für den Zuspruch. 🙂
Meine Lobsbeeren sind heute etwas verspätet, aber es ist ja kalt draußen, da halten sie sich besser.
@Nharun Huh, was für unsympathische Götter! Feige und hinterhältig sind sie auch noch. Steht das im Zusammenhang mit den Wesen des Anderdunkels?
@Elatan Deine Götter sind auch kaum besser. Bei dem Text musste ich tatsächlich zuerst an Itchy und Scratchy denken, ich weiß aber nicht, warum gerade.
@Aguran Die Fusion der abrahamitischen Religionen klingt ja sehr positiv. Verstehe ich das richtig, dass du die Atheisten zu den Religionen zählst?
Zitat von Teja im Beitrag #13Verstehe ich das richtig, dass du die Atheisten zu den Religionen zählst?
Nicht die Atheisten und auch nicht diese Union. Sie nennen sich selbst Weltanschauungsgemeinschaft, und damit nehmen sie genauso für sich in Anspruch die Welt zu erklären wie Religionen auch.
Meine persönliche Meinung dazu ist. Jeder welcher sich Gedanken um Religionen oder Religiösität macht, selbst dann wenn er versucht diese zu negieren, kann sich nicht wirklich frei machen von Religionen und der Frage nach Gott, und ist damit auch nicht vollständig Atheistisch, solange er den Worten Religiöser noch Beachtung schenkt. Aber wie gesagt, nur meine ganz persönliche Meinung.
Zitat von Teja im Beitrag #13Huh, was für unsympathische Götter! Feige und hinterhältig sind sie auch noch. Steht das im Zusammenhang mit den Wesen des Anderdunkels?
Zitat von Aguran im Beitrag #12Die Welt erschaffen aus dem Leichnam eines Riesen, welcher noch dazu hinterlistig und brutal ermordet wurde, nur um ihn danach zu herstückeln und neu zu formen... unglaublich sympathische Götter.
Wenn das so bei euch ankam ... ist das genau richtig Der arbarischen Religion nach haben die Götter die Welt erschaffen, aber nichts mit der Erschaffung des Menschen zu tun, der ist quasi nur ein Zufallsprodukt; die Götter wurden als genau so wankelmütig angesehen, wie Menschen, da sie dem Mythos nach auch eine nicht ganz unmenschliche Gestalt haben, auch wenn sie dem Menschen eher in Form von Tieren begegnen (siehe auch Lied des toten Gottes). Nebenbei stecken im Mythos natürlich noch Versatzstücke von Erinnerungen an die Altvorderen und die Ersten Menschen, die aber zur Zeit als der Mythos Gestalt annimmt schon nicht mehr richtig erinnert wurden. So steckt hinter dem Namen des Riesen Nassar Kollsîptiri, der sich aus dem Arbarischen heraus nicht richtig übersetzen lässt, die Bezeichnung "NASA Collony Ship Three", und das Klopfen des Riesen an die Tür der Großen Halle, mit dem quasi die Schöpfung beginnt, mag eine irgendwie erhaltene Erinnerungen an einen Großen Knall am Anfang der Schöpfung darstellen ... Dass die Götter gegen den Riesen kämpfen, kodiert mit Sicherheit Erinnerungen an die Altvorderen und ihren Krieg gegen die Ersten Menschen. Die Arbaren sind ja ohnehin besonders darin, die Altvorderen nicht als per se schlimme Wesenheiten zu verdammen, sondern in ihnen jene Götter zu sehen, die sich nach dem Mord an Virvarder nicht mit den Menschen versöhnten, sondern Rache verlangten: Insofern passen die den Altvorderen näheren (weil heimtückischen) Götter durchaus ins antike bis frühklassische Religionsbild.
Zitat von Aguran im Beitrag #12Danke für euer Interesse, ich dachte ehrlich gesagt bei so einem polarisierenden Text hätte ich mir nun die Fingerchen verbrannt. Zumindest euch beide scheint es nicht zu stören was ich hier versucht habe.
Ich kann nicht sagen "Wir sind alle erwachsen und können das verkraften", weil ich nicht weiß, ob das zutrifft Aber ich kann sagen: Wir sind hier in einem Weltenbau-Forum und da sind Fiktionen auch aus Gedankenspielen mit realen Versatzstücken ziemlich normal und nichts, wo du dir Angst um verbrannte Finger machen solltest. Jeder darf seinen Glauben haben, auch seinen Glauben zum Ausdruck bringen, aber jeder, der sich in einem Weltenbau-Forum, und sei es nur als Leser, herumtreibt, sollte damit klar kommen, dass Elemente seines Glaubens in der Fiktion anderer anders sein könnten. Fiktion darf das. Und dein Beitrag ist nicht beleidigend geschrieben.
Zitat von Aguran im Beitrag #14Jeder welcher sich Gedanken um Religionen oder Religiösität macht, selbst dann wenn er versucht diese zu negieren, kann sich nicht wirklich frei machen von Religionen und der Frage nach Gott, und ist damit auch nicht vollständig Atheistisch, solange er den Worten Religiöser noch Beachtung schenkt. Aber wie gesagt, nur meine ganz persönliche Meinung.
Auch wenn es einen kleinen Exkurs vom Thread-Thema bedeutet: Wenn man Religion definiert als "(meist von einer größeren Gemeinschaft angenommener) bestimmter, durch Lehre und Satzungen festgelegter Glaube und sein Bekenntnis" kann man Atheisten durchaus als Religion auffassen - persönlich fasse ich so ziemlich jede Weltanschauung als Religion auf, gerade Atheisten oder Veganer, die in ihrem missionarischen Eifer manchen Glaubensgemeinschaften in Nichts nachstehen , aber ich sehe auch in Demokratie, Kommunismus, Faschismus, Liberalismus, Humanismus letztlich nichts grundsätzlich unterschiedliches zur "klassischen" Religion, denn irgendwo steckt immer eine Glaubensüberzeugung mit im Spiel ... aber das auszuführen führt zu weit und trägt auch nichts zur Sache bei. Ich denke, wenn wir uns alle gegenseitig respektieren, können wir unterschiedliche Ansichten vertreten und verbasteln, ohne anderen hier auf die Füße zu treten.
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05.11.2019 10:08 (zuletzt bearbeitet: 18.08.2023 09:54)
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: Ich erkenne, dass du dich, wie ich, von der nordischen Mythologie inspirieren ließest, hast aus deiner Quelle aber etwas eigenes, gut in deine Welt Passendes geschöpft 
Mir gefällt die Einschätzung des Autors, dass die Kuluser "gottlos" seien.
Der arbarischen Religion nach haben die Götter die Welt erschaffen, aber nichts mit der Erschaffung des Menschen zu tun, der ist quasi nur ein Zufallsprodukt; die Götter wurden als genau so wankelmütig angesehen, wie Menschen, da sie dem Mythos nach auch eine nicht ganz unmenschliche Gestalt haben, auch wenn sie dem Menschen eher in Form von Tieren begegnen (siehe auch Lied des toten Gottes). Nebenbei stecken im Mythos natürlich noch Versatzstücke von Erinnerungen an die Altvorderen und die Ersten Menschen, die aber zur Zeit als der Mythos Gestalt annimmt schon nicht mehr richtig erinnert wurden. So steckt hinter dem Namen des Riesen Nassar Kollsîptiri, der sich aus dem Arbarischen heraus nicht richtig übersetzen lässt, die Bezeichnung "NASA Collony Ship Three", und das Klopfen des Riesen an die Tür der Großen Halle, mit dem quasi die Schöpfung beginnt, mag eine irgendwie erhaltene Erinnerungen an einen Großen Knall am Anfang der Schöpfung darstellen ... Dass die Götter gegen den Riesen kämpfen, kodiert mit Sicherheit Erinnerungen an die Altvorderen und ihren Krieg gegen die Ersten Menschen. Die Arbaren sind ja ohnehin besonders darin, die Altvorderen nicht als per se schlimme Wesenheiten zu verdammen, sondern in ihnen jene Götter zu sehen, die sich nach dem Mord an Virvarder nicht mit den Menschen versöhnten, sondern Rache verlangten: Insofern passen die den Altvorderen näheren (weil heimtückischen) Götter durchaus ins antike bis frühklassische Religionsbild.