Nharun: "dazu fände ich aber einen Foren-Post bei Gelegenheit mal ganz interessant ..." Elatan: "Du schaffst es durch Schnipsel den Eindruck zu erwecken, da stecke viel mehr dahinter"
Ich möchte den Eindruck der Sprache vermitteln, ohne mir lange Gedanken um ausgefeilte Gammatik oder Sprachbausteine aus Linguistik und anderen Wissenschaften zu machen. Vielleicht möchte ich einzelne Sätze in dieser Sprache schreiben und ihr eine Schrift spendieren, weil ich auch den Eindruck der Schrift vermitteln möchte. Denn Sprachen und Schriften können ja auch einen Eindruck über das Volk vermitteln, das sie nutzt. Ich will gar keine ganze Sprache erstellen und sie fein ausfeilen und mir über Sonderfälle in den Regeln Gedanken machen. So eine Sprache hat sich über einen langen Zeitraum entwickelt und ich habe auch das Gefül ich könnte gar keine komplette Sprache erfinden die dann so klingt als habe sie sich entwickelt.
Mein Vorgehen bei den Sprachschnippseln die ich erstelle und habe ist dabei ungefähr so: 1. Wie soll die Sprache sich anfühlen und anhören? Geschmeidig, Holprig, Ungelenk? Nutzt sie Umschreibungen, ist sie Blumig, ist sie sehr direkt? Nutzt sie Worte, Silben oder etwas anderes? 2. Ich denke mir einige Wörter aus, oder wandele Wörter einer existierenden Sprache um bis der Eindruck der Sprache so ist, wie ich das möchte. Häufig kenne ich nur eine Begrüßung und eine Verabschiedung. 3. Wenn ich mag, bilde ich einzelne Beispielsätze die zur Sprache und dem Volk passen. Manchmal frage ich mich, wie man einen Satz zu einer Frage macht, oder die Vergangenheit bildet. Dazu gibt es vielleicht eine einfache Regel. 4. Vielleicht verknüpfe ich die Sprache mit einer Schrift. Diese kann sogar die Sprache beeinflussen, oder umgekehrt. Wenn die Schrift aus Zeichen besteht, gibt es für manche Wörter vielleicht gar keine Zeichen, oder es gibt Zeichen für die es keine Wörter gibt?
Weil Ihr so neugierig seid... Wie entstand die Sprache von Grokja? - Ich wollte einen Satz bilden und dafür brauche ich natürlich einige Wörter. - Die Sprache sollte einfach einmal ein bisschen anders funktionieren als die schon vorhandenen. - Alles was ich bislang zur Sprache hatte waren die Namen der Kontinente wo sie gesprochen wird (Dest-Grokja und Omei-Grokja). Jemand hatte ohnehin schon einmal gefragt, ob diese Namen eine Bedeutung hätten. (Haben sie bis jetzt nicht ganz.) - Der erste Schnippsel den ich hatte war: "Gro kja* tin di me" übersetzt heißt das "Land unser schenken Wesen es" oder "Das Land, welches uns von den Wesen geschenkt wurde." So heißen also die Kontinente. Kurz wird das als "Grokja" bezeichnet, denn Menschen kürzen gerne etwas, wenn das geht und passt. - Ich wollte keine Sprache die einfach nur für ein deutsches Wort ein anderes nutzt und dann vielleicht in einer anderen Reihenfolge anordnet. Solche Sprachen habe ich schon und diese sollte ja anders werden. Es wird also eher selten ein Wort direkt mit einem anderen übersetzt, da die Sprache etwas anders funktioniert. Das macht es für mich schwerer Sätze zu bilden, lässt sie aber ungewohnter klingen.
Die Satzteile von "Gro kja* tin di me": Gro - steht für Land und wird immer mit einem weiteren Wort genugt das näheres zu diesem Land angibt z.B. "unser Land", "großes Land" kja - ist ein Wort des Besitzens und beschreibt die Zugehörigkeit zu etwas. Dabei gehören die Menschen dem Land, aber auch das Land gehört den Menschen. * - das Sternchen nutze ich als Satzzeichen, da es nicht einem Kommata entspricht, sondern einfach zusammengehörige Satzteile markiert, es ersetzt so etwas wie dass/welches/jenes. Man pausiert hier kurz im Sprechfluss. tin - steht als Wort für schenken/ bekommen (haben)/ etwas wird jemandem zugesprochen di - markiert ein Wesen/ eine Person, steht es alleine, ist es ein unbestimmtes Wesen (nicht unbedingt eine Person!). Manchmal wird "di" auch für die Götter, oder einen Gott, verwendet. me - bedeutet "es" und bezeichnet anders als "di" den unbestimmten Gegenstand des Satzes. Dieses Wort nimmt oft Bezug auf das davor stehende Satzteil (aber eben nicht immer).
Ein weiterer Satz: "Loi itije ofik tomild* okjalik-di me|*" Loi - steht für Eines, ein einzelnes Teil, nicht mehrere itije - fliegen ofik - in der/ in dem (das), etwas ist in einer bestimmten Umgebung, diese kann jedoch auch unbestimmt sein z.B. Höhe tomild - Höhe (kann man sicher auch für hoch oben, oder vielleicht auch nur oben nutzen) okjalik-di - ist ein zusammengesetztes Wort aus "okjalik" = Feder und dem "di" (Wesen) von oben. Das bedeutet dann soviel wie "Vogel". me - ist wieder der Gegenstand des Satzes um den es geht, der hier genauer als "Feder Wesen" definiert wird. |* - nutze ich als Markierung für das Satzende, weil es jedes Satzende markiert, egal ob Frage, Ausruf oder normaler Satz. Ein Punkt hätte mich hier zudem irritiert, weil die Schrift von Grokja reichlich Punikte enthält. Übersetzt heißt das also: "Eins fliegen in der Höhe* Feder Wesen es" oder "Der Vogel fliegt in der Höhe".
Als Fragesatz mit näherer Bestimmung des Satzgegenstands: "Loi itije ofik tomild* elit okjalik-di teik leisek me|*" Der Satz unterscheidet sich durch die Worte "elit" sowie "teik" und "leisek" vom Oberen. elit - fragt nach dem tun/machen des Substantivs und macht den ganzen Satz zur Frage. teik - groß leisek - weiß - - dies heißt das "me" ("Gegenstand dieses Satzes) ist groß und weiß Übersetzt: "Eins fliegen in Höhe, tut Feder-Wesen (Vogel) groß weiß es" oder einfach "Fliegt der große weiße Vogel in der Höhe?"
Im Satz steht also: 1. um was es geht und/oder wann es stattfindet (Eins) 2. was das tut (fliegen) 3. wo es das tut (in der Höhe) 4. evtl. Fragewort (tun/machen) 5. was tut etwas (Feder-Wesen, Vogel) 6. evtl. nähere Bezeichnungen des Satzgegenstands (groß und weiß) 7. evtl. "me" als umschließung wenn es um einen (unbestimmten) Gegenstand geht der davor vielleicht näher bestimmt wurde
Die Schrift dazu entstand einfach indem ich mit der Feder zu jedem Buchstaben ein beliebiges Zeichen aufgemalt habe. Der hier geschreibene Satz ist der Beispielsatz von oben: "Loi itije ofik tomild* okjalik-di me|*" grokja.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wenn ich jetzt mehr Sätze schreiben möchte, nehme ich meinen Plan und erweitere ihn wie ich es für meine Sätze brauche und denke mir auch Besonderheiten aus wie ich das eben gerade möchte. Nebenbei erweitere ich natürlich auch meine Wörterliste und manches Wort erhält zusätzliche Bedeutungen, vielleicht bedeutet es ja in Kombination mit einem anderen etwas ganz anderes? Vielleicht schreibt man nicht überall immer "me" am Ende? Womöglich gibt es noch andere Wörter für "Loi" (Ein Teil)? Zählt man bis zu einer bestimmten Zahl und nutzt danach eher "viele" oder schätzt die Anzahl grob wie bei "gut ein Dutzend"? Wörter entstehen bei dieser Sprache rein nach dem Klang, so dass sie zu den anderen passen. Weitere Fragen entstehen während des Vorgangs und werden recht spontan gelöst.
Ich finde, dass das ein guter Ansatz ist, der auch dazu motiviert, selbst Sprachen zu basteln, ohne selbst Experte für Linguistik zu sein, und die Ergebnisse hier sprechen für sich!