Die Derominer Ernährten sich überwiegend von Jagdgut und gesammelten Wurzeln und Gräsern (1), sowie vereinzelt von Nüssen. Grabfunde eines Derominers, dessen Lebenszeit auf 40 Jahre geschätzt wird, zeigen ein relativ gut erhaltenes Gebiss, was auf eine zuckerarme Ernährung schließen lässt. Die Annahme, dass zuckerreichere Früchte wie Äpfel, Beeren, oder Kernobst nicht auf ihrer Speisekarte standen, scheint dadurch bestätigt. Es wird vermutet, dass Fleisch als Hauptenergiequelle der prähistorischen Derominer galt.
[2] Wirtschaftssysteme
Wie in allen prähistorischen Kulturen kann auch nicht viel über die Wirtschaft der frühen Derominer gesagt werden. Sie waren ein überwiegend nomadisches Volk, das weder Ackerbau betrieb, noch eine Metallwährung besaß. Allgemein wird auf den Standard des Tauschhandels zurückgegriffen, wenn das Thema aufkommt, doch haben Grabbeigaben im Tokken-Grab die Professoren der Perner Universität zu neuen Hypothesen geführt. Besagtem Grab waren aufwändig geschnitzte Holzringe, darunter auch einige ineinander verlinkte, in einer Schüssel beigelegt. Nachdem die Archäologen ihren ersten Verdacht, die Ringe seien zeremoniell verwendet worden, verworfen hatten, kamen sie zu dem Schluss es könnte sich um eine frühzeitliche Währung handeln. Über den Wert der Ringe und die Verbreitung als Zahlungsmittel sei man sich jedoch nicht einig.
[3] Globalisierung
Gegen Ende der prähistorischen Ära, als die Derominer die Hochebene dominierten, und die peripheren Stämme aus dem Blickfeld der Geschichte verschwanden, begann eine Zeit der Umstellung. Die Stammesführung löste die Parlamente mit Ausnahme des Ältestenrates auf, und eine neue Zeit des Absolutismus begann. Unter der neuen Ordnung verließ der vereinte Stamm die Hochebene und zog nach Süden, wo er auf die verbliebenen Kaläer und weitere fremde Stämme stieß. In den Bemühungen, ihren Machtbereich auszuweiten, erlagen die Derominer jenseits ihrer bekannten Heimat zunächst mehrere Niederlagen, doch aufgrund ihrer Zahl und Standhaftigkeit wendete sich das Blatt, und sie absorbierten und, kulturell gesehen, eliminierten dutzende Stämme, von denen es heute kaum noch Beweise gibt. Durch ihre Herrschaft über Nordkalarn erreichten die Derominer das, was die Perner Archäologen als die Globalisierung ihrer Zeit nennen - auch wenn dieser Begriff nach Meinung ihrer Kollegen aus anderen Fachrichtungen schlecht gewählt sei.
[4] Normale, besondere und magische Ringe
Als die Funde im Tokken-Grab ans Licht gebracht wurden, lagen viele Fragen offen. Wurden sie wirklich zeremoniell genutzt? Waren sie tatsächlich eine Art prähistorischer Währung? Und was am allerwichtigsten schien: Wie haben sie so lange überlebt? Wieder einmal standen die Wissenschaftler vor einem Rätsel.
Historische Holzobjekte haben nach Dr. Siebenhart vom Institut für Analytische Alchemie der Universität Pern eine Halbwertszeit von 300 bis 700 Jahren (2); die Grabringe, deren Alter auf über 10.000 Jahre geschätzt wird, weisen jedoch kaum Verwesungsspuren auf. Untersuchungen scheiterten bisher daran festzustellen, ob sie vor der Beigabe einer speziellen Behandlung unterzogen wurden, lediglich eine "magische Präservierung" sei laut Dr. Varig auszuschließen.
[5] Parlamente
Gegen Ende der Prähistorischen Era, in der sich die derominischen Stämme stark bekämpft hatten, schlossen sich einige derer gegen einen gemeinsamen Feind, von dem allgemein angenommen wird, dass es sich um die frühen Kaläer handelte, zusammen. Da sich der Kampf um die derominische Hochebene letztendlich über Generationen zog, wuchsen die verbündeten Stämme am Ende zu einer unteilbaren Einheit zusammen. Aufgrund ihrer Größe und Ausbreitung war die traditionelle Stammesführung jedoch überlastet, und so musste sie neue Wege finden, die Massen zu kontrollieren und zusammenzuhalten. Nach den archäologischen Funden der Universität von Pern können wir auf erste Anwendungen parlamentarischer Systeme schließen.
Die Frage, ob das prähistorische Deromin eine Wüste war, ist seit langem sehr umstritten. Obwohl das Gebiet heute ein gemäßigtes Klima, und meist sogar starke Regenfälle genießt, sind viele Forscher der Meinung, vor 10.000 Jahren hätte das noch anders ausgeschaut.
Fossilien prähistorischer Pflanzen und Tiere, die anderorts nur in Wüsten zu finden wahren, sowie Ausgrabungsstücke, die auf entsprechende Kulturen hinweisen, wurden überall auf der Hochebene, doch speziell in der Nähe des heutigen Nal Tokkar gefunden. Daneben scheint es Spuren ausgetrockneter Flussbette, die sich über die weiten Graslandschaften ziehen zu geben.
Welche Auswirkungen jene Entdeckungen auf unser Verständnis der Derominer hat, soll sich im Lauf der nächsten Monate zeigen.
[7] SciFi Härtegrade
Scifi Karkun (von Sci "Metall", Fi "Mischung", Kark "Härte"), im Allgemeinen als Scifi Härtegrade bekannt (3), war ein System, nach dem die Derominer die Stärke von Metallen und deren Legierungen bestimmt haben sollen. Jenem System zufolge soll es vier, nach einigen Quellen sogar fünf Härtegrade geben: 1. Alkun: von Hand verformbar; genutzt für Schmuck und Dekoration 2. Nemartan: mit Werkzeug verformbar; genutzt für Utensilien 3. Okren: in der Schmiede verformbar; genutzt für Waffen und Werkzeug 4. Taram: unverformbar, muss in Form gegossen werden; genutzt für zeremoniell verwendete Gegenstände (selten) Der umstrittene fünfte Härtegrad hat keinen allgemein akzeptieren Namen. Es soll sich um ein Material handeln das von den derominischen Göttern verwendet wird.
Quelle: Topokar, Ausgabe 3/25
(1) Hierbei handelt es sich um mittlerweile ausgestorbene Grasarten aus der Familie der Kalloten, deren Blätter breiter als die moderner Gräser sind, und vom Verdauungssystem der Menschen verarbeitet werden können. (2) Die Zahlen wurden aus einem Interview bezüglich vermeintlicher Tellenner Artefakte, gehalten in 1987, entnommen. Es ist unklar, ob Siebenhart die tatsächliche Halbwertszeit, oder die durchschnittliche Zeit bis zur vollständigen Zersetzung meinte.
Sehr intressanter und umfangreicher Einblick in diesen Abschnitt deiner Welt. Wie blicken eigentlich nachfolgende Völker und heutige Kulturen auf das Vermächntis der Derominer zurück? Ist das in etwa vergleichbar wie mit den Römern in unsrer Welt? Wenn ja: Gibt es alltägliche DInge oder Bauwerke die aus dieser Zeit überlebt haben und noch heute Gebrauch finden?