#1 Einhundertfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020: Heraldik von Elatan 28.04.2020 10:13

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Die Entscheidung fällt leicht! Seid morgen um 20:00 Uhr im Chat dabei, oder wartet bis 20:30 Uhr auf die Verkündigung des Themas!

#2 RE: Einhunderfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020 von Teja 29.04.2020 20:30

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Holt eure Flaggen raus und poliert eure Schilde! Unser Thema lautet: Heraldik!

#3 RE: Einhunderfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020 von Nharun 29.04.2020 21:06

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Ursprünge der arbischen Militäruniformen
(Auszug)

Wenn wir verstehen wollen, wie die heutigen Militäruniformen der Arben gestaltet sind, müssen wir zurück blicken: In die Klassik. In früheren Zeiten kämpften die arbarischen Krieger nackt oder halbnackt und während die meisten von ihnen zwar Schilde verwendeten, kam ihrem Oberkörper die entscheidende Rolle im Hinblick auf ihre Erkennbarkeit zu. Die Arbaren waren bekannt dafür ihre Körper durch Tätowierungen zu verzieren, die viel über den Träger, seinen sozialen Status, seine Taten und Fähigkeiten aussagten, doch auch für den Krieg spielten sie eine wichtige Rolle - in Kombination mit der Kriegsbemalung. Die Krieger eines Heeres hoben bestimmte Tätowierungen farblich hervor, um einerseits ihre Einheit darzustellen und andererseits in der Funktion als "Abzeichen" zu dienen.

Die Tätowierungen des Bauchs und Rückens (blau), also die großen Flächen, dienten dazu die "Farbe" des Heeres zu tragen. Noch heute werden an diesen Stellen die Nationalfarben auf den Uniformen getragen.

Die Tätowierungen der linken Brust (grün) waren die Stammes- oder Sippentätowierungen, die Auskunft über die Herkunft eines Arbaren gaben. Sie dienten als Farbe der Abteilung, da klassische arbarische Heere nach Stämmen oder Sippen unterteilt waren. Heute finden sich an dieser Stelle der arbischen Uniformen die Truppenembleme.

Die Tätowierungen der rechten Brust (rot) waren die Kennzeichen der herausragenden Taten, sie trugen im Krieg die Rangfarbe und ihre Stelle auf den heutigen Uniformen stellt noch immer den Platz der Rangabzeichen dar.

Die Tätowierungen der Oberarme (gelb) waren die Kennzeichen der Fähigkeiten und trugen im Krieg eine Farbe, die eine Aussage über die Truppengattung machte. Und so finden sich auf den heutigen Uniformen auf den Armen auch die Kennzeichen der Truppengattung.

ArbTattoo.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

#4 RE: Einhunderfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020 von Teja 29.04.2020 21:38

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Das Auge der Gilde


Fast seit ihrer Gründung verwendet die Gilde ein stilisiertes Auge als ihr Erkennungszeichen. Dieses Auge wird auf alles gestempelt, was zur Gilde gehört: Schiffe, Ausrüstung, Werkzeuge, etc. Sämtliche Mitarbeiter tragen es in Form von Abzeichen auf ihrer Kleidung. An der Farbe kann man schon von weitem Erkennen, zu welchem Zweig die Person gehört. Grün auf Weiß sind Mediziner, Rot auf Weiß administratives Personal, Schwarz auf Weiß technisches Personal und natürlich Weiß auf Schwarz ein Navigator. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die Gilde auch ihre Mitarbeiter mit diesem Symbol tättowiert, das stimmt allerdings nicht.

Überall dort, wo die Gilde Niederlassungen unterhält findet man das Auge stets deutlich in Szene gesetzt. Ganze Gebäude werden damit dekoriert. Dadurch, dass die Gilde viele medizinische Forschungseinrichtungen finanziert, ist es für sehr viele Menschen ein bekanntes und durchaus positives Symbol.

Die Gilde drückt ihren Stempel allerdings noch in viel größerem Maßstab auf ihre Besitztümer. Die fünf Planeten, die allein von der Gilde kontrolliert werden, sind allein an ihren Flaggen erkennbar. Jede einzelne davon enthält die Farben des jeweiligen Planeten – in Form der Iris des Auges der Gilde.

Manche betrachten diese extreme Form der Symbolik als Unterdrückung. Für andere bedeutet sie den Schutz einer mächtigen Organisation. Niemand stellt sich gegen die Gilde. Ihre Planeten sind vor Krieg und Überfällen absolut sicher.

#5 RE: Einhunderfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020 von Elatan 29.04.2020 21:42

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Heraldik


Wenn man an Heraldik denkt, so denkt man als allererstes an Ritter und vermutlich sind die Wappen der Edelleute aus amnúrischen Landen die vielfältigsten, die sich finden lassen. Oftmals sind diese Wappen schlicht und lassen sich mit wenigen Worten beschreiben, wenn wir beispielsweise für das des kalenardischen Königs lediglich sagen müssen, dass es einen goldenen Löwen auf grünem Grund zeigt. Andere Adlige haben wesentlich komplexere Wappenschilde, die oft dadurch entstanden sind, wenn sich große Häuser miteinander verbunden haben; so zeigt das Wappen des Herzoges von Ribiken, Diotrik Manning, auf der rechten Seite den schwarzen Adler auf rotem Grund, den seine Familie seit Jahrhunderten trägt, und auf der linken ein rotes Schiff auf Gold, welches von der mütterlichen, herzoglichen Seite kommt. Nicht selten kommt es jedoch auch vor, dass spätere Generationen einen Teil des Wappens wieder wegfallen lassen, was mitunter als Affront gegenüber der Verwandtschaft gesehen werden kann, von der dieser Teil des Wappens kommt. Ferner kommt es öfter vor, dass Nebenlinien von Adelshäusern ihre Wappen anpassen, indem sie beispielsweise die Farben des Wappens vertauschen, so wie es Gadron Ectoris tat, als er die Herrschaft von seinem Bruder übertragen bekam und den silbernen Turm auf blauen Grund gegen einen blauen Turm auf silbernen Grund eintauschte. Andere wiederum fügen neue Elemente in ihr Wappen ein; so rankten sich Rosen um den goldenen Drachen des Hauses Viatar in Belegan.

In den amnúrischen Nachfolgereichen und von diesen beeinflussten Ländern tragen ausschließlich Personen solche Wappenschilde; Städte führen in aller Regel keine eigenen Wappen, dafür aber nicht selten das des sie beherrschenden Fürsten (mitunter in abgewandelter Form). Pînor ist hier die einzige Ausnahme mit seinem Wappenschild, welches einen über einen Löwen siegenden Widder zeigt.

Atamerés hatte lange Zeit runde Wappen und hier trugen sowohl Städte als auch Adelshäuser solche, in den letzten Jahrhunderten übernahmen allerdings immer mehr Adlige eher an die Wappen erinnernde Formen, was vor allem auch daran liegt, dass die atamerischen Edelleute selbst eher solche Schilde im Kampf benutzen.

Die runden Schilde, welche die Atamerer einst nutzten, hatten sie vielleicht in der Zeit vor der Magokratie von den Elben übernommen, welche ebenfalls diese Wappenform nutzen. Im Gegensatz zu den Tieren, Pflanzen etc. der Atamerer, zeigen die Wappen der Elben allerdings nicht solche heraldischen Figuren, sondern sind abstrakter gestaltet, wenngleich manch einer in diesen Formen Himmelskörper zu erkennen glaubt; so wird das Wappen des vimearischen Königs oft als ein goldener, achtzackiger Stern auf einem hellblauen Feld beschrieben, welches wiederum auf einem dunkleren Feld ist.

Während man also bei Menschen und Elben Wappen findet, sucht man bei denen Zwergen nahezu vergeblich; lediglich mit Runen bemalen sie mitunter ihre Schilde, doch sind diese Runen keineswegs mit Personen- oder Familienwappen gleichzusetzen und dienen eher organisatorischen Zwecken.

#6 RE: Einhunderfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020 von Nharun 29.04.2020 21:43

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Und damit ist die Stunde auch schon rum. Ab jetzt wird nachgereicht und gelobst!

#7 RE: Einhunderfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020 von Teja 29.04.2020 21:54

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@Nharun Sehr schön, wie du die moderne Uniform von altertümlichen Körperbemalungen ableitest!
@Elatan Die Zwerge sind ja sehr utilitarisch, zeigen sie denn ihre Zugehörigkeit nicht in der Öffentlichkeit?

#8 RE: Einhunderfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020 von Elatan 29.04.2020 22:04

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@Nharun: Sogar mit Bildern zur Veranschaulichung, sehr schön! Wie sehen/sahen denn diese Tätowierungen selbst aus?
@Teja: Ich assoziiere Augen als Erkennungszeichen irgendwie mit negativen Dingen; Mordor, ränkeschmiedende Geheimlogen ... Dadurch frage ich mich natürlich, ob die Gilde auch irgendwie in dieses Schema passt und dadurch, dass du diese Fragen bei mir aufwirfst, machst du das alles für mich so interessant. Me gusta!

Zitat von Teja im Beitrag #7
@Elatan Die Zwerge sind ja sehr utilitarisch, zeigen sie denn ihre Zugehörigkeit nicht in der Öffentlichkeit?

Man kann Zwerge anhand ihrer Kleidung, ihres Schmucks, Frisuren usw. durchaus ihrer Heimat und Stellung zuordnen und die Mitglieder einiger mächtiger Sippen haben nicht selten für sie charakteristische Rüstungen und Waffen oder kleiden sich bevorzugt in bestimmten Farben, aber es gibt dort eben nicht solche Wappen wie bei den Menschen.

#9 RE: Einhunderfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020 von Teja 29.04.2020 22:11

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Zitat von Elatan im Beitrag #8
@Teja: Ich assoziiere Augen als Erkennungszeichen irgendwie mit negativen Dingen; Mordor, ränkeschmiedende Geheimlogen ... Dadurch frage ich mich natürlich, ob die Gilde auch irgendwie in dieses Schema passt und dadurch, dass du diese Fragen bei mir aufwirfst, machst du das alles für mich so interessant. Me gusta!

Das witzige daran ist, dass ich dabei an das Stirnchakra bzw "Drittes Auge" dachte, wegen der übernatürlichen Wahrnehmung der Navigatoren. Man kann das aber natürlich interpretieren, wie man will und die Gilde soll ja den Eindruck von einer finsteren unterdrückerischen Organisation erwecken.

#10 RE: Einhunderfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020 von Nharun 29.04.2020 22:23

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@Teja Ja, ich glaube eine so mächtige Organisation wie die Gilde braucht ein deutliches Zeichen und finde es sehr glaubwürdig, dass sie das überall draufpappen: Man will seine Macht ja auch zur Schau stellen! Der Beitrag gefällt und passt gut zu dem, was du sonst schon von der Gilde berichtet hast.

@Elatan Ein interessanter Überblick! Warum weicht Pînor den von der amnúrischen Variante ab und was bedeutet das Wappen?




@Elatan Arbarische Tätowierungen unterscheiden sich von Stamm zu Stamm und haben wohl auch zu verschiedenen Zeiten verschiedene Moden, verallgemeinernd sind aber geometrische Muster und verschlungene Linien sehr beliebt, sowie die Darstellung von Tieren - die antike Arbarische Religion misst verschiedenen Tieren ja Symbolcharakter im Hinblick auf verschiedene Götter zu.

#11 RE: Einhunderfünfundreißigstes Speedbasteln am 29. April 2020 von Elatan 30.04.2020 11:07

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Zitat von Nharun im Beitrag #10
Warum weicht Pînor den von der amnúrischen Variante ab und was bedeutet das Wappen?

Pînor hatte früher eine sehr wechselhafte Geschichte; die Stadt wurde von Atamerern gegründet, dann von Amnúrern erobert, die dann mit der Zeit zu Thyonen wurden. Immer wieder wurde die Stadt dann von Fürsten regiert, die ihren Sitz eigentlich ganz woanders hatten (zum Beispiel in Telgar oder Alvanost, welche beide knapp 100 km entfernt sind und später dann im noch weiter entfernten Niturin). Die Bürger der immer größer und bedeutender werdenden Metropole fühlten sich nie wirklich vertreten und den "Super-GAU" gab es dann, als die Stadt von König Perandil von Thyonien im 4. Jahrhundert an Kalenard übergeben wurde, um einem (in den Augen des Königs) drohenden Krieg zu verhindern. Unter der Herrschaft der Kalenarden hatten die sich als Thyonen sehenden Pînorer recht zu knabbern, so wurden sie zur Verwendung der kalenardischen Sprache gezwungen und generell stark in ihrer Autonomie (die die Stadt schon aufgrund ihrer Größe erlangt hatte) eingeschränkt; wir erinnern uns, dass das Wappentier Kalenards der kalenardischen Könige (auch damals schon, obwohl eine andere Dynastie herrschte) der Löwe ist. Perandils Sohn und Nachfolger Aregos war das komplette Gegenteil seines Vaters er machte recht schnell deutlich, dass er Pînor unter allen Umständen zurückhaben wollte, was die Pînorer zum Aufstand ermutigte; das pînorische Lamm befreite sich aus den Klauen des kalenardischen Löwen. Das Lamm war vorher zu einer Art Symbol für Pînor geworden, da ein thyonischer Gelehrter darüber geklagt hatte, dass "der Löwe Kalenards über die pînorischen Lämmer hergefallen" sei - mit den Lämmern meinte er natürlich die so von ihm hilflos dargestellte Bevölkerung, bezeichnete sie so jedoch auch, weil die Schäferei im hügeligen Umland der Stadt immer eine große Bedeutung gehabt hatte.

Nachdem Aregos nicht nur Pînor befreit, sondern auch Kalenard komplett unterworfen hatte und sich zum Kaiser gekrönt hatte, wurden die Pînorer seine ergebendsten Untertanen, da er ihnen größte Autonomie gegeben hatte. Nach dem Sturz Aregos und dem Ende seines Großreiches, weigerten sich die Pînorer, sich wieder der kalenardischen Herrschaft zu unterstellen, verweigerten aber auch der neuen Dynastie auf dem thyonischen Thron die Gefolgschaft, da sie diese as Verräter sahen und darüberhinaus die Meinung vertraten, dass es einer Stadt, die allein einem Kaiser unterstellt war, unwürdig sei, nun vor einem König zu knien. Weder Kalenard noch Thyonien hatten nach der Niederwerfung Aregos' noch das Bedürfnis auf weitere Kämpfe und so kam Pînor zunächst durch Kriegsmüdigkeit davon und später dadurch, dass es ein Bündnis mit dem Gottkönigreich der Zwerge einging und weder Kalenard noch Thyonien den jeweils anderen durch eine Eroberung Pînors provozieren wollten.

Die Pînorer gaben sich recht schnell nach diesen ganzen Unruhen ein eigenes Wappen, wie es eigentlich nur Personen oder Familien trugen, da die Obrigkeit der Stadt immer wieder betont, dass Pînor selbst auch eine Familie sei und die Stadt selbst über jedem stehe, der sie beherrscht. Darüberhinaus hat das Ganze natürlich auch recht praktische Gründe, wenn die Schiffe, Fernhändler und Söldnerkompanien der Handelsmetropole das Wappen der Stadt (das nun zum wehrhaften Widder gewordene Lamm) tragen und sich so auszeichnen können.

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