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Tamjidische Versalschrift
Serband war eine der ältesten bis heute noch besiedelten Stadtgründungen der Welt und seinerzeit ein Zentrum von Politik und Wirtschaft. So ist es kein Wunder, dass sich von hier aus auch die Schrift über das Festland verbreitete. Aus der - sehr pragmatischen und schmucklosen - khilanischen Keilschrift entwickelte sich hier in der Vorzeit eine Schrift, die man später als Tamjidische Versalien bezeichnete.
Die frühe Schriftkultur stand nur der obersten Kaste zur Verfügung, so wurde die Schrift zum Ausdruck gesellschaftlicher und geistiger Größe. Schreiben galt mehr als Kunst denn als Handwerk. Man fügte Schnörkel und Zierlinien hinzu. Die Muster sind vom Laien mitunter gar nicht als Schrift zu erkennen. Diese kalligrafischen Kunstwerke dienten primär sowohl dem religiösen als auch dem Herrscherkult. Es dauerte lange, bis sich die Schrift des gesamten funktionalen Spektrums bemächtigen konnte, das den Schriftgebrauch der asameischen Hochkulturen kennzeichnet.
Heute ist die Schrift weitestgehend von der Asameischen Universalschrift verdrängt worden. Ein Beispiel tamjidischer Versalien, wie man sie in den Eisengewölben des äußeren Taudis fand:
AsamuraRost.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Eine hübsche Schrift. Was steht denn da?

Dort steht "ASAMURA".

Ein weiteres frühes Zeugnis tamjidischer Versalien aus den Ruinen von Tamarant, diesmal in Gestalt einer zerbrochenen Tontafel:
tontafel.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Sehr gelungen! Rate mal, was ich jetzt zu dieser Tontafel wissen will.

*lach*
Es handelt sich wohl um eine frühe kartografische Beschreibung. Es konnte entschlüsselt werden, dass eine Auflistung von topografischen Eigennamen Asamuras in den - beim Schreiben noch feuchten - Ton geritzt wurde. Einschließlich eines Rechtschreibfehlers.
Hier die besser lesbare Kopie einer Abschrift:
tontafelabschrift.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Sehr genial @Baxeda
Kann mir direkt vorstellen wie sich das wohl anfühlt.

Die Schrift ist wirklich schön geworden.

Danke für die lieben Worte!
Neulich habe ich noch einmal zwei Grapheme verändert, die den Schreibfluss störten und mir in ihren Dimensionen nicht quadratisch genug waren. Insgesamt arbeite ich schon seit etwa zwei Monaten an dieser und zwei weiteren Schriften, obwohl ich kontinuierlich dran bleibe - die Skizzenblätter dafür befinden sich dauerhaft auf meinem Schreibtisch. Mein Schwerpunkt liegt dabei gegenwärtig auf dieser, der Tamjidischen Versalschrift, da sie meine Lieblingsschrift ist. Die anderen beiden zeige ich aber gern auch mal bei Gelegenheit.
Es ist erstaunlich, wie viel Zeit in die Entwicklung eines neuen Alphabets fließt, ich dachte in meinem optimistischen Wahn, nach zwei, drei Tagen, spätestens einer Woche, wäre das erledigt.

Ja, so kleine Sachen arten schnell mal aus, wenn es keine 1:1-Übersetzung von etwas bestehendem wird.