Das Imaginarium » Bastelaktionen, Workshops & Tutorials » Speedbasteln » Einhundertfünfundsiebzigstes Speedbasteln am 13. Juli 2022: Prophezeiungen

Dank Niederösterreichischer Chronologen wurde am Leodagger Kalenderstein ein wichtiges Datum festgestellt. Die bisher als Gesicht interpretierte grobe Sphäre soll in der Tat eine Welt darstellen und markiert ein Datum, an dem die Welt untergeht, sollte kein Speedbasteln stattfinden.

Daher Treffen wir uns um 19:45 Uhr im Discord, um ab 20:15 Uhr für eine Stunde zu Speedbasteln,
um das Schicksal der Welt zu wenden.
Nachreichen ist zwar weiterhin erlaubt, riskiert diesmal aber großes Unheil für die Menschheit herauszufordern.

Also wer jetzt nicht teilnimmt, kann sich den Weltuntergang nachher selbst zuschreiben! Danke für nichts in diesem Fall!

Es sei nochmal daran erinnert, dass das Ende nah ist.

Das Ende ist nahe! Darum bastelt nun DIE PROPHEZEIUNG!

Mein Fluch
Verschwinde. Ich meins ernst. Du bist hier nicht sicher. Keiner ist das.
...
Mit hier meine ich hier bei mir.
...
Du bist immer noch da? Bisschen lebensmüde, was? Irgendwie sind wir das alle ein bisschen, oder nicht?
...
Na schön. Du willst natürlich wieder eine Geschichte hören. Geschichten sind…
Achja, sagte ich schon.
Für gewöhnlich sind Propheten Leute, die erzählen einem was, das irgendwann passieren soll. Nur warnt dich vorher keiner, dass die Sachen, die du einfach so sagst, irgendwann passieren werden. Du gehst durchs Leben und redest irgendeinen Blödsinn… und dann passierts.
…
Du fragst dich bestimmt, was in der Flasche ist. Ein schöner Farbton, nicht wahr? Tief und warm und lebendig. So ein schönes Rot ist ganz schön schwierig zu bekommen, hab ich gehört. Destilliert aus dem Sekret von tausenden von winzigen Läusen, handgesammelt im Morgentau von den Blättern der…
...
Seufz.
...
Mein Freund mochte Cochinellenschnaps. Darum hatte er auch so schöne rote Blätter. Ich hab immer gern eine Flasche mit ihm geteilt. Er konnte eine beeindruckende Menge trinken, weißt du. Das lag an den vielen Wurzeln. Und tun musste er ja nicht viel, nur stehen und schlafen.
…
Jetzt ist er fort und es ist meine Schuld.
Dabei hab ich nur gesagt, „Wenn du mir alles erzählst, darfst du danach ewig schlafen.“
Ich will kein Prophet sein.

Aus den Sprüchen von Ziballe der Jungen, der Mittleren und der Alten
("Aus alten, fragmentarisch überlieferten Schriften in alter, kaum verstandener Sprache verständlich übersetzt", wie es im Vorwort behauptet wird.)
"Wenn der Zwerg zur Höhe flieht,
und der Elf in die Tiefe zieht,
und wenn der Mensch durch die Welten wechselt,
dann bald ein Monster durch die Höll' her wechselt."
"Wenn Schmiedes Schwerter weich wie Butter,
und Ritter nur noch Orkenfutter,
und Magier ganz bescheiden reden,
dann ist der Magier ganz in Schwarz wieder lebend."
"Wenn Schrecken in der Tiefe dreut,
und Löhne ganz ganz niedrig fleut,
und Gelder allein die Hände waschen
dann wird die Stadt zusammefallen."
"Wenn nicht Helden den Herrscher der Welten stoppen,
wenn nicht Zwerge den Lenker der Magier foppen,
wenn nicht Magier die Sucher von auswärts stoppen,
dann wird die Träne zerflossen sein, verloren sein und ausgelöscht."
"Wenn ein Drache Feuer speit,
Wenn der Dakarag klafgat das Spadak,
und die Spadakke gnarfen schrullt,
dann ist es aus mit der Geduld."
Bisher ist zumindest eine Vorhersage des Herausgebers eongetroffen: "Darüber werden sie lange rätseln."

Die Prophezeiung des Dirahil
„Wenn Schatten über‘m Norden liegt,
Der Löwe einen Stern besiegt,
Der König schändlich, nie bereit,
Seiner Ahnen Erb‘ entweiht,
Wenn des Kindes schwacher Geist,
Düst‘re Zukunft nur verheißt,
Der Wölfe Heulen schon erklingt,
Man die Totenlieder singt,
Wenn der Drache sich erhebt,
Und das Leichentuch sich legt,
Der Süden bald in Flammen steht,
Ein Held ins Dunkel herabgeht:
Des Kaiser Krone muss zurück.“
So in etwa klingt ein Teil der Prophezeiung, welche der Mönch Dirahil im frühen zweiten Jahrhundert AZ in seiner Einsiedelei nahe Fevith in den Bergen des Högrykken machte und die man dort nach seinem Tod fand. Dirahil war bekannt dafür, bereits einige treffende Voraussagen gemacht zu haben, wenngleich ihre Richtigkeit erst nach dem Eintreffen festgestellt wurde und Kritiker auch danach sagten, sie seien so vage gehalten gewesen, dass man alles in sie hineininterpretieren könnte. Jene Prophezeiung hier fand auch zunächst kaum große Beachtung, wurde jedoch, wie auch die anderen Prophezeiungen Dirahils, festgehalten. Der einzige Grund, der dafür sorgte, dass sie zumindest etwas mehr Aufmerksamkeit erfuhr als die anderen Vorhersagen des Mönches, war, dass er sie mit seinem eigenen Blut geschrieben hatte und vermutlich direkt nach dem Verfassen aus seiner Hütte herausgelaufen und von herabstürzenden Geröll erschlagen wurde.
Erst circa 300 Jahre später, unter der Herrschaft König Elions, erinnerte man sich wieder an die Prophezeiung und glaubte, dass sie auf die Zeit, in der man lebte, zuträfe: König Elion (der den Stern Essiaros’ im Wappen trug) war schwach und hatte die Stadt Pinor an Kalenarden (dessen Wappentier der Löwe war) abgetreten und war mehr darauf bedacht, den Frieden mit seinem südlichen Nachbarn zu wahren und seinen eigenen Wohlstand zu vergrößern. Der ribikische Herzog, Agilulf, sein mächtigster Untertan, sprach schon mehr oder minder offen davon, der König habe nicht die Macht, ihm etwas zu befehlen und die Dynastie sei aufgrund des schwächlichen Prinzen Aregos ohnehin zum Untergang verurteilt. Tatsächlich schien der junge Prinz geistig nicht in der Lage zu sein, jemals zu herrschen und man vermutete Agilulf würde nach Elions Tod den Thron an sich reißen.
Nun kam es in eben jener Zeit dazu, dass auch im Reich Kishatu ein Bürgerkrieg begann, in welchem auch der Drache Gilittun aktiv wurde und den Tod über weite Landstriche brachte. Dies alles erinnerte nun manch einen Gelehrten an Dirahils Prophezeiung, welche von Aerthil Ellerthain zum Anlass genommen wurde, nach Kishatu zu gehen und die Kaiserkrone, von der in dieser gesprochen wurde, zu holen, und sie zurück nach Thyonien zu bringen: Jene Krone war es, die Kaiser Essiaros getragen hatte, als die Magierfürsten ihn viele Jahrhunderte zuvor verbannt hatten und diese Krone war es auch, welche sein Nachfahre Thyon 25 Jahre nach der Rückkehr der Amnúrer getragen hatte, als er gemeinsam mit seinem Bruder Kalen ein Heer nach Arestolin geführt hatte, um die Kishatunesen davon abzuhalten, in Aren einzufallen. Thyon verbrannte in jener Schlacht im Feuer Gilittuns und die Krone ging verloren; Aerthil aber fand sie tatsächlich im leeren Drachenhort und brachte sie zurück.
Elion zeigte jedoch kaum Interesse an dem recht malträtierten Erbstück seines Hauses und gab es seinem Sohn, der in der folgenden Zeit eine erstaunliche Entwicklung durchmachte und zu einem äußerst klugen Mann heranwuchs, der auch große magische Fähigkeiten zeigte und Ambitionen, welche die aller anderen Könige vor ihm überragten und Aren in eine Zeit der Finsternis stürzte, die erst durch seine Ermordung durch Aerthil ein Ende fand.
Heute ist man sich sicher, dass die Prophezeiung niemals eine für die Thyonen bzw. Amnúrer war, sondern eher eine Anweisung für die Anhänger der Götter Kishatus, welche die Krone mit schwarzer Magie belegten und mit ihr ihren Träger, den späteren Kaiser Aregos, zu dem machten, der er schließlich war, um mit seiner Hilfe wieder zurück in die Welt kommen zu können — was letztendlich und glücklicherweise nicht geschah.

Die Bastelstunde ist längst vorbei. Hoffen wir mal, dass die Welt dennoch gerettet ist.

@Teja: Ach herrje, das nahm ja kein gutes Ende, aber ein wenig mysteriös mutet der Beitrag doch an; kannst du mehr dazu erzählen?
@Riothamus: Oh, auch so viele wenns! :D Besonders der letzte Teil ist auch sehr rätselhaft. Was ist der Dakarg, was ist klafgat, was ist Spadak, was ist dies und jenes?

@Riothamus Der Text wirft in der Tat viele Fragen auf, die Elatan praktischerweise schon gestellt hat.
@Elatan Es ist schön, dass du die Prophezeiung auch gleich bespricht. Beim nochmal lesen erkennt man schon die einzelnen Aspekte wieder!
Ein wenig Aufklärung zu meinem Beitrag bietet ein früherer Beitrag: Meeressäuger

Heute wird Lobsbeereis gereicht.
@Teja : Es ist schön die nochmal von den Folgen zu lesen. Das war dann unerwarteterweise eine Prophezeiung. Bleibt er / sie denn wenigstens selbst ungeschoren? Ach, ja: Das ist von gewohnt hoher Güte!
@Elatan : Und es ist auch bei dir schön, Bekanntes zu entdecken. Super auch, dass du gleich interpretierst. Gab es jetzt zwei oder 3 Magierverfolgungen? Und auch du schreibst wieder super.
Und zu meinem Geschreibsel:
Was "Dakarag klafgat das Spadak, und die Spadakke gnarfen schrullt" heißt und sogar, ob es überhaubt eine Bedeutung hat steht noch nicht fest. Esxist umstritten, ob es sich um Prophezeiungen handelt, oder, ob der Autor lediglich während einer Phase erhöhten Interesses an Prophezeiungen Geld verdienen wollte. Es wäre nicht die Träne, wenn nicht die Möglichkeit bestünde, dass der "Autor", um Zeit zu sparen einige Prophezeiungen abgeschrieben hat und dabei an echte Voraussagen geraten ist. Nur die Zukunft allein wird zeigen können, was eintrifft und wie dann die richtige Interpretation aussieht. Bei der dritten Prophezeiung bin ich mir recht sicher, dass eintreffen -äh- könnte. [/quote]

Ich war mir ganz sicher. Sowohl gestern als auch heute nach dem zweiten Lesen. Aber das dritte Lesen offenbarte auch mir das Fehlen der Verfolgung. Das zeigt, dass ich immer noch nicht wieder ganz da bin.
Nun, dafür erkenne ich langsam einiges wieder.