Das Imaginarium » Bastelaktionen, Workshops & Tutorials » Speedbasteln » Einhundertachtundsiebzigstes Speedbasteln am 10. August 2022: Inklusion und Integration

Es begab sich, dass einst an einem 10. August, dem Tag des hl. Laurentius,
das Reich auf dem Lechfeld gegen die Ungarn stritt.
Doch nur eine Frage hing über dem Schlachtfeld:
"Warum haben wir nicht einfach gespeedbastelt?"

Lasst uns, damit es uns nicht ebenso geht,
am Mittwoch, den 10 August
nach der Vorbesprechung um 20:00 Uhr im Chat um 20:15 für eine Stunde speedbasteln.
Und reichet für den Frieden auch fleißig nach.

Das Thema lautet: Inklusion und Integration

In den Salzhöhlen
Das Wasser ist das wichtigste. Ohne Wasser gibt es kein Überleben. Jeder Tropfen muss von einem Träger von Oben gebracht werden. Man kann nicht einfach eine Leitung bauen, denn die würde innerhalb kürzester Zeit nur noch Salzwasser führen.
Ein Mensch kann ohne Wasser drei Tage überleben. Bis nach Oben sind es mindestens fünf Tage.
Kein Wunder also, dass auf die Verseuchung der Wasservorräte die höchste Strafe steht.
Niemand weiß, warum Jilgan es getan hat. Er hätte die ganze Kolonie ausgelöscht, wenn ich ihn nicht aufgehalten hätte. Natürlich haben wir ihn befragt, aber er hat nur Unsinn geredet. Ein Geist soll ihn dazu überredet haben, eine der großen Kristalle in die Wasservorräte zu werfen. Nach meinen Berechnungen dürfte es Unten keine Geister geben, wo sollten sie schließlich herkommen?
Zu schade, dass Vater nicht hier war.
Wir beschlossen, Jilgan tiefer nach Unten zu bringen. Bei einem der großen Kristalle banden wir ihn und legten ihn nieder. Sein Gezeter verfolgte uns den ganzen Weg zum Lager zurück.
Die Meisten machten sich sofort auf den Weg nach Oben, um neue Wasservorräte zu beschaffen. Nur eine Handvoll von uns blieben zurück, schließlich mussten wir sichergehen, dass uns Jilgan nicht entwischte und seine Pläne doch noch umsetzte.
Gelegentlich horchten wir, ob Jilgan immer noch zeterte. Am zweiten Tag wurde sein Geschrei allmählich weniger. Lange würde er nicht mehr durchhalten. Dann mussten wir nur noch die Leiche bergen. Falls wir ihn nicht einfach dort ließen. Über diese Frage stritten wir uns, während wir warteten. Den Rest des Wassers teilten wir sorgfältig ein, denn es musste uns noch ein paar Tage reichen.
Als drei Tage um waren, stiegen wir hinunter, um uns zu überzeugen, dass Jilgan wirklich tot war. Wir hatten inzwischen selbst alle ziemlichen Durst.
Ich ging zuerst, Mani und Ondi folgten mir mit der Bahre. Als wir die Stelle erreichten, ließ ich das Licht in meiner Hand aufleuchten, damit wir alles gut sehen konnten.
Das Licht brach sich tausendfach in den riesigen Kristallen, sprang von einem zum nächsten und erleuchtete die Höhle in unzähligen Farben.
Doch wir hatten keinen Blick für das einzigartige Schauspiel, denn kaum kamen wir um die Ecke, erschraken wir – Jilgan war fort!
Dort, wo wir ihn zurückgelassen hatten, war der Boden aufgewühlt, in der feinen Salzschicht waren Spuren zu sehen, die von einem Kampf herrühren mochten, aber keine Spur von Jilgan. Nicht einmal die Fesseln fanden wir.
Ich ließ mein Licht aufsteigen, damit wir besser sehen konnten, da hörte ich Mani aufschreien. Ich drehte mich zu ihr um und sah nur, dass sie nach oben deutete, hinter mich.
Ich drehte mich, bereit jedem Angreifer entgegen zu treten – und sah was Mani so erschreckt hatte.
Es war Jilgan. Er war ganz und gar eingeschlossen in den großen Kristall. Augen und Mund in einer Grimasse des Entsetzens aufgerissen. Er war immer noch gefesselt, genau so, wie wir ihn zurückgelassen hatten. Der Kristall war an dieser Seite glatt wie ein Spiegel, da war kein Riss oder auch nur eine Unreinheit zu sehen. Der Kristall war nahe, viel zu nahe. Das Licht brach sich darin und beleuchtete jede schreckliche Einzelheit von Jilgans Fratze, die immer noch so lebendig wirkte…
„Kommen sie… näher?“ hauchte Ondi.
Ich ließ mein Licht noch einmal aufleuchten und es schien mir fast so, als wären die Spitzen der Kristalle tatsächlich näher gekommen.
Es brauchte keine weiteren Worte. Wir nahmen die Beine in die Hand und flohen, so schnell uns unsere Füße trugen über den feinen Salzsand. Immer wieder sanken wir darin ein und es war mühsam, vorwärts zu kommen. Hinter uns knirschten die großen Kristalle auf unheimliche Weise.
Das Salz in der Luft machte das Atmen schwer und nach einigen Metern ließ ich das Licht fast ganz ausgehen, um mich besser aufs Vorwärtskommen zu konzentrieren. Hinter mir hörte ich Mani schwer schnaufen und dann ein Klirren…
Ich drehte mich nicht um, selbst als wir das Lager erreichten und damit endlich wieder festen Fels unter unseren Füßen hatten hielt ich nicht an und Mani und Ondi ebenfalls nicht. Wir rannten bis uns die Lungen vom Salz brannten und unsere Füße bluteten.
Irgendwann holten wir die Anderen ein, die es inzwischen fast nach oben geschafft hatten. Wir trieben sie vorwärts, bis wir den Ausgang erreichten.
Draußen gab es einen großen, stillen See, auf dem sich die Sonne spiegelte. Wir warfen uns am Ufer nieder und tranken und tranken und tranken.

Die Fremden aus dem Westen
Der König stand auf dem Balkon und schaute auf die Bucht hinaus. Im Wasser spiegelten sich die Sterne und das Licht des Vollmondes ließ die dünne Frostschicht auf den Dächern Tyn Emidhs glitzern. Es war eine herrliche Winternacht, die auf einen Tag gefolgt war, der ein erster Vorgeschmack auf den kommenden Frühling gewesen war. Doch das Wetter konnte die Stimmung König Amdils kaum aufhellen. Lange hatte er mit den Drillingen gesprochen, doch noch immer hatten sie keine Lösung für ihr Problem gefunden.
„Ich bin kein Feind der Menschen“, sagte er, ohne sich umzudrehen, „doch verspüre ich auch keine Liebe für sie.“
„Viel Leid haben wir durch sie erfahren“, stimmte Glamodor seinem Herrn zu.
„Leid, weil sie den Krieg über uns brachten und Leid, weil wir sie zu schützen versuchten“, sagte der König. „Glaube mir, Glamodor, nicht mit leichtem Gewissen entschied ich mich, keine Soldaten mehr auszuschicken, den Nurnen zu helfen.“
„Herr, Euer Gewissen kann rein sein. Habt Ihr ihnen nicht die Hand gereicht und sie eingeladen, auf die Inseln zu kommen, um dem Griff der Hexer von Atamerés zu entkommen?“
König Amdil drehte sich zu ihm um und ein kaum sichtbares Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Und froh bin ich, dass so wenige meine Einladung einnahmen“, sagte er. „Die Nurnen … sie sind ein gutes Volk, doch sind sie dem Untergang geweiht. Ich glaube, wenn es ein Volk der Menschen gibt, welches mit uns in wahrer Freundschaft hätte leben können, und sei es nur für eine kurze Zeit, dann wäre es dieses gewesen. Statt ihrer aber kamen die Amnúrer und ich weiß nicht, was ich von ihnen halten soll.“
„Sie brachten viel Unruhe“, sagte Glamodor.
„Vielleicht hätte ich bereits ihre ersten Schiffe fortschicken sollen. Nun aber kamen sie in Scharen. Sie, die sie von den Atamerern selbst abstammen, von ihrem großen Kaiser Essiaros.“ Er spuckte den Namen fast aus.
„Herr, fast vierhundert Jahre vergingen seit seiner Herrschaft und Elben gingen mit ihm in den Westen und kamen nun mit seinen Kindeskindern zurück, die uns versichert haben, dass er geblendet worden war.“
„Vierhundert Jahre?“, fragte Amdil und er gestattete sich ein Schnaufen. „Was sind vierhundert Jahre?“
„Eine lange Zeit für Menschen, Herr“, sagte Glamodor.
„Vielleicht sollten wir sie einfach in die Stadt, die ich ihnen gab, einpferchen und abwarten. Die Zeit wird das Problem, welches wir mit ihnen haben, rasch lösen“, sagte der König und Glamodor war sich nicht sicher, wie ernst sein Herr diese Worte meinte.
„Vielleicht, wenn wir die Menschen doch verteilen?“, fragte er. „Wenn wir sie verteilen und nicht alle an einem Ort haben, dann werden sie vielleicht mit der Zeit schwinden.“
„Indem sie sich mit uns verbinden?“, fragte der König. „O Glamodor, weißt du denn nicht, welch Leid dies bringen würde? Erinnere dich an die Geschichte Caralorns! Nachdem seine liebste Pera starb, flehte er Teiseias an, ihr folgen zu dürfen. Willst du, dass Elben ebensolches Leid erfahren müssen?“
„Nun, Herr, doch die Nachkommen Caralorns heirateten auch Menschen und …“
Die Miene dies Königs verfinsterte sich und Glamodor wich vor seinem Herrn zurück.
„Sprich nicht von diesen Zeiten und den Irrwegen der Vergangenheit! Weißt du nicht, was sie dazu verleitete? Muss ich dich, meinen Berater, belehren?“
„Verzeiht, mein König“, sagte Glamodor und er verneigte sich tief.
Als er wieder aufsah, war der Gesichtsausdruck seines Herrn milder geworden.
„Glamodor, ich weiß, dass du nur unbedacht gesprochen hast“, sagte er, „aber nein, dieses Menschenvolk auseinanderzureißen, um es dann in unserem eigenen Volk aufgehen zu lassen, kommt mir nicht in den Sinn.“
„Und wenn wir sie umsiedeln?“, fragte Glamodor. „In Limbar sind bereits einige der Nurnen und viele Elben verlassen die Insel, um auf einer der anderen zu leben. Vielleicht auch aus Furcht vor einem Invasionsversuch der Atamerer. Die Amnúrer wären, wenn es je dazu kommen sollte, ein Schild …“
Der König schaute ihn an und seine Augen weiteten sich ein wenig.
„Ein Schild …“, murmelte er. „Ja, ein Schild … Glamodor, du bist ein guter Ratgeber. Wir wollen die Amnúrer umsiedeln. Ich will sie gar belehnen.“ Er kam zu Glamodor und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich will ihnen das Fürstentum Elcira geben. Dort sollen sie ein Schild sein für unser Reich gegen die Atamerer und dort sollen sie sogleich den Nurnen, die uns immer treu waren, beistehen.“

Aus, aus, es ist aus! Jetzt darf nachgereicht und gelobst werden!

@Teja: Ach herrje, das ist mal eine unheimliche Auslegung des Themas! Eine Sache finde ich aber seltsam und vielleicht habe ich da was missverstanden: Du schreibst, man braucht fünf Tage bis an die Oberfläche. Jilgan wurde noch tiefer nach unten gebracht, aber später konnten die anderen von dort unten wegrennen und schließlich erschöpft an der Oberfläche ankommen?

@Elatan Das ging ja nochmal gut aus! Am Anfang des Textes war mir nicht klar, dass es um Elben geht und mein geistiges Bild von Amdil ähnelt jetzt sehr Theoden .
@Teja Ich sagte ja, ich hätte mehr Zeit gebraucht. Fürs Durchlesen und korrigieren hat es nicht mehr gereicht und da ist noch einiges, was nicht so wirklich passt.