@Teja, das hat Nharun ja jetzt glaube ich schon aufgeklärt. Ich muss zugeben, dass ich allgemein nicht so der Chat-Mensch bin. Erstens lese ich nämlich gerne nochmal nach, wenn es irgendwelche Konversationen gab, zweitens neige ich dazu relativ lange Texte zu verfassen und drittens bin ich nicht so Multitasking-fähig, habe aber auch nur selten die Zeit und Geduld, um mich zwanzig Minuten oder länger mit dem Chat zu beschäftigen (ohne vorher zu wissen, ob es überhaupt ein für mich relevantes Thema geben wird.) Aber ich weiß, das sehen viele anders. Ich wäre jedenfalls für den alten Einzelstrang, wenn die Mehrheit das anders sieht, werde ich mich dem aber beugen, ohne beleidigt zu sein.
P.S. Eigentlich ging es mir gestern nur darum zu schreiben, dass ich es an diesem Forum gut finde, wie immer mal wieder Themen aufgebracht werden (wie am Wochenende die Sache mit der Sexyness), die dann dazu animieren, ganz andere Sachen mal auszuarbeiten, die bisher nur grob vorhanden waren. (In diesem Fall die ruarische Geschichte, über die ich bald einen Beitrag schreiben werde.) Leider habe ich aber keinen Platz im Forum gefunden, der für diesen Kommentar passend gewesen wäre.
Ich weiß, das ist jetzt nicht direkt eine technische Frage, aber ich wüsste auch keinen besseren Platz dafür. Ich finde es schade, dass der allgemeine Plauderthread geschlossen wurde. Wollte gerade etwas dort schreiben und habe das gesehen. Der Chat da oben ist für mich irgendwie kein so guter Ersatz, weil sehr unübersichtlich. Anscheinend wurde dort ja auch seit April nichts mehr geschrieben, oder ich finde es mal wieder nicht...
Zitat von Nharun im Beitrag #44In verschiedenen Reiseberichten wird erwähnt, dass die göttliche Greifin ihren Fleischbedarf unter der einfachen Bevölkerung von Ga'ai decken durfte, da die Priesterinnen des Emura-Tempels dies als Bestrafung von Sündern und Frevlern erachteten.
Wenn ich mir das bei euch als so durchlese, denke ich mir immer, dass meine Völker eigentlich doch alle ganz nett und dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung deutlich näher sind. Wobei man natürlich auch nicht weiß, ob diese Reiseberichte wirklich stimmen, oder ob hier jemand Gräuelpropaganda gegen ein anderes Volk machen will.
@Nharun, ne, ich glaube, in der Toraja hätte ich auch keinen guten Stand. Zu viele Pickel und Leberflecken. Ich finde es aber auch viel spannender, Welten zu haben, die anders sind aber trotzdem nicht (aus Sicht des Bastlers) utopisch. Das macht das Ganze ja gleich viel spannender.
Von mir dann sicherheitshalber auch erst einmal ein Disclaimer, dass die Vorstellungen der silarischen Völker nicht notwendigerweise meinen Vorstellungen und Werten entsprechen. ;) Wäre auch schwierig, weil sie ziemlich unterschiedlich sind. Ich habe ja nur menschliche Völker und schreibe kurz etwas zu denjenigen, über die ich am meisten gebastelt habe: Ruarier, Arunier, Elavier und Sariler.
Arunier und Ruarier erwähne ich ja meistens gemeinsam und sie sind sich in der Nachkriegszeit auch kulturell recht ähnlich. Was die Vorstellungen von sexueller Attraktivität angeht, unterscheiden sie sich jedoch deutlich. (Wobei ich dazusagen muss, dass beides sehr liberale Gesellschaften sind, wo es natürlich auch Leute gibt, die ganz andere Präferenzen haben und sich arunische Vorstellungen auch in Ruaris ausbreiten)
Optisch gilt bei den Ruariern bei Frauen ein athletischer Körperbau mit weiblichen Rundungen als besonders attraktiv. Männer sollten durchtrainiert und muskulös sein. Unabhängig vom Geschlecht finden viele Ruarier blonde Haare sehr attraktiv, was aber häufig nicht mehr so offen ausgesprochen wird, weil das ja ausländerfeindlich wäre. (Bei den Ruariern sind blonde und rote Haare am verbreitetsten.) Ebenfalls politisch unkorrekt ist der Umstand, dass der sarilische Frauenraub, von dem das Gebiet des heutigen Ruaris früher öfter betroffen war, immer noch Inhalt sexueller Fantasien und künstlerischer Werke vom Gemälde über den historischen Liebesroman bis zum Porno ist.
Den Aruniern ist ihre „Zivilisiertheit“ sehr wichtig, die sich auch im Äußeren ausdrücken soll. Körperbehaarung gilt bei Frauen als völlig unerwünscht, aber auch bei Männern ist die Entfernung gern gesehen. Wenn Bart, muss der auch gepflegt sein. Überhaupt gilt es in Arunien auch bei Männern als sexy, sich zu pflegen. Während ruarische Liebesromane gerne den gestählten Oberkörper beschreiben, sind es in arunischen häufig die weichen Hände. Für arunische Frauen gilt es als attraktiv, sehr schlank zu sein und „zart“ zu wirken.
Die Männerjobs mit dem meisten Sexappeal sind in Ruaris Feuerwehrmänner, Polizisten, Förster, Wildhüter und Sportler, bei den Aruniern dagegen Ärzte, IT-Experten, Naturwissenschaftler und Ingenieure. Wissen gilt in Ruaris, das früher seine weisen Frauen, Druidinnen und Magierinnen hatte, als weiblich, in Arunien dagegen als männlich. Diese Traditionen sind in Ruaris mit der Industrialisierung zwar verschwunden, die impliziten Vorstellungen aber nicht. Elementarmagier haben in Ruaris allgemein schlechte Karten, was die Attraktivität auf Nichtmagier angeht, bei Männern ist das aber noch sehr viel stärker ausgeprägt als bei Frauen. Besonders schwer tun sich Chlor- und PhosphormagierInnen. Ganz anders in Arunien: Da stehen Männer auf „schöne und reine“ Edelmetallmagierinnen und „aufopferungsvolle und devote“ Alkalimetallmagierinnen, während die Frauen sich zu Sauerstoffmagiern hingezogen fühlen und von gefährlichen Liebschaften mit Chlor- und Fluormagiern träumen. Nicht gegenderte Elemente wie Kohlenstoff beeinflussen das Sexappeal nicht.
Die Elavier sind ausgesprochen sexfeindlich und kennen das Konzept „Sexyness“ offiziell überhaupt nicht. Ihrer Überzeugung nach dient Sex lediglich der Fortpflanzung und ist sonst ein gefährliches Risiko für Gesundheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Für die meisten Elavier ist es völlig unvorstellbar, dass geistig gesunde Frauen freiwillig (außer aus Pflichtgefühl) Sex haben wollen könnten. Sie nehmen dieses Opfer genau wie Schwangerschaft und Geburt nur auf sich, damit es Kinder geben kann. Männern wird ein Geschlechtstrieb zugestanden, der allerdings außerhalb der ehelichen Kinderzeugung als moralisch zutiefst verwerflich gilt und sehr schambesetzt ist. Wenn ein Mann einer Frau gegenüber „sündige Gedanken“ hat, möchte er sie schließlich entehren und ihr Leben ruinieren. Um den Männern dieses Dilemma zu ersparen, müssen Frauen ihre Reize verhüllen und es herrscht an vielen Stellen strikte Geschlechtertrennung. Als besonders attraktiv gelten große Augen und lange, glänzende Haare, wobei letzte teilweise auch verhüllt werden.
Die sarilische Einstellung zur Sexualität ist wie schon anderer Stelle beschrieben ziemlich genau das Gegenteil hierzu. Die PartnerInnen sollen nicht gesund, unverletzt, bei Bewusstsein und nicht unternährt sein, darüber hinaus sind sarilische Männer nicht sonderlich wählerisch, schließlich erwartet niemand von ihnen, dass sie für den Rest ihres Lebens der einen Frau treu bleiben. Einige Sariler stehen aber besonders aus exotisch aussehende Frauen, also entweder dunkelhaarige und dunkelhäutige Elavierinnen oder blonde oder rothaarige Ruarierinnen. Wie man sich vielleicht schon fast denken kann, gab und gibt es auch immer wieder einvernehmliche Beziehungen zwischen Sarilern und Ruarierinnen. Die Sarilerinnen setzen ihre Männer dagegen durchaus einigen Ansprüchen aus. Sie müssen sportlich und durchtrainiert sein, Mut und Durchhaltevermögen unter Beweis stellen und Sarilien wird immer wieder von Modetrends in Bezug auf das ideale Aussehen der männlichen Geschlechtsorgane heimgesucht. (Deren Nacktheit ist dort kein Tabu, genauso wenig wie nackte Brüste. Zum Befremden anderer ist Werbung mit nackten Männern in Sarilien ziemlich häufig.) Das betrifft aber vor allem Teenager, die meisten erwachsenen Sariler legen nicht mehr so viel Wert auf Äußerlichkeiten. Für männliche Teenager kann das aber eine große Belastung sein, weil es ja üblich ist, im Schulsport gemeinsam zu duschen, wobei dann die anwesenden Mädchen die Vorzüge und Schwächen diskutieren.
Danke für eure Kommentare. Die Reise der beiden wird auch noch weitergehen, aber die letzten Wochen war ich leider ziemlich im Stress, sodass ich nicht dazu gekommen bin. Vielleicht jetzt am Wochenende. Herigas sind die typische, elavische Frauenkleidung. Eine weite Hose, darüber ein etwa knielanges Oberteil mit Schlitzen an der Seite und dazu ein großes Tuch, das als Schal oder Schleier verwendet werden kann. Ein bisschen ähnlich wie der Salwar Kameez in Südostasien. (Das las sich für mich recht logisch als Kleidungsstück, das für warme Temperaturen geeignet ist, alles bedeckt und dazu noch praktisch ist.)
Am nächsten Tag hatten Regina und Telia eine Führung im berühmten Madori-Palast gebucht, der jahrhundertelang der Sitz der elavischen Herrscher gewesen war und heute immer noch Besucher aus aller Welt anlockte. Zunächst gab es jedoch Frühstücksbüffet im Hotel. In Elavien war Linsensuppe offenbar das übliche Frühstücksgericht für den Alltag, was Regina allerdings doch etwas zu fremdartig vorkam. Da das Hotel viele internationale Gäste hatte, gab es jedoch auch Brot mit Käse oder Marmelade und einen Aufstrich mit Honig und Zitrone, der wohl auf Basis von weißen Bohnen hergestellt worden war. Die Kombination hörte sich für Regina zunächst ziemlich gewagt an, aber als sie das Gericht probierte, fand sie es richtig lecker. So gestärkt machten sich die beiden auf den Weg zur U-Bahn. In der Stadtmitte, wo sie beim letzten Mal ausgestiegen waren, mussten sie dieses Mal in einen anderen Zug einsteigen, der sie zum Madori-Palast brachte. Dort erwartete sie eine lange Schlange vor den Toren, schließlich mussten die Eintrittskarten gekauft oder zumindest überprüft werden. Regina hörte diverse Sprachen, offensichtlich waren sie auch nicht die einzigen Arunier. Eine Landsfrau regte sich lautstark über die langen Wartezeiten auf, was Regina etwas peinlich war. Sie waren hier schließlich im Urlaub und hatten keinen vollgestopften Terminplan. Der Blick auf die riesige Palastanlage war jedenfalls eindrucksvoll und irgendwann kamen die beiden auch an die Reihe und konnten sich auf dem Palasthof ihrem Fremdenführer anschließen. Der Hof war komplett gepflastert, an den Palastmauern führte jedoch ein durch Säulen abgegrenzter, überdachter Gang entlang, dessen Wände mit bunten Mosaiken verziert waren. Der Fremdenführer stellte sich vor und erzählte dann, wie lange es gedauert hatte, diese Mosaike zu machen und dass der Hof so groß und leer war, um Besucher zu beeindrucken und den Reichtum der Daruhs von Somi Dava zu präsentieren. Sie erfuhren auch, dass dies erst Generationen nach Madori so gestaltet worden war. Er selbst hatte auch vor dem Palast einen Garten anlegen lassen und den heutigen Schlosspark hinter der Anlage noch zum Anbau von Nahrungsmitteln genutzt. Nach seinen Kriegserlebnissen hatte er es nämlich als Sünde betrachtet, so viel furchtbares Land in der Stadt zu verschwenden, obwohl das auch genutzt werden konnte, um Hungersnöten vorzubeugen. Zu Madoris Zeiten war der Palast den Untertanen in Not immer offen gestanden, denn er hatte sich den Elaviern verpflichtet gefühlt. Bei seinen Nachkommen hatte sich dies jedoch immer mehr geändert und im Lauf der Jahre hatte sich eine kleine Adelsschicht entwickelt, die nur mit sich selbst beschäftigt war, wie es vor dem Krieg schon gewesen war. Regina war sich nicht so sicher, welchen Krieg er überhaupt meinte. Bisher hatte sie immer geglaubt, dass die Geschichte von Madori Teil der elavischen Mythologie war und eher wenig mit der Realität zu tun hatte, aber hier schienen die Leute zu glauben, dass es Madori wirklich gegeben hatte. Vielleicht würde es sich lohnen das nachzulesen, wenn sie wieder nach Hause kam, schließlich gab es darüber sicherlich Erkenntnisse, sie hatte sich nur nie mit dem Thema beschäftigt. Auch als Folge des untereinander Heiratens waren die Adligen mit der Zeit für die Herrschaft immer ungeeigneter geworden, die Regierungsweise grausamer und die Lebensweise dekadenter. Dafür hatten sie immer mehr Geld gebraucht und der rücksichtslosen Ausbeutung ihres Landes durch fremde Geschäftsleute zugestimmt und sogar der Zwangsverpflichtung für junge Elavier im Arunisch-Ruarischen Krieg mitzukämpfen, auf der Seite, des Landes, aus dem die dort ansässigen Unternehmen stammten. Von diesem eher unrühmlichen Kapitel hatte Regina im Geschichtsunterricht gehört, der Arunisch-Ruarische Krieg war dort ein großes Thema, schließlich war es der letzte Krieg gewesen, der Arunien auch auf heimischem Boden betroffen hatte. Im Unterricht wurde allerdings impliziert, dass nur die Ruarier zwangsverpflichtete Elavier für sich kämpfen ließen, während die Arunier freiwillige Unterstützung gegen das despotische Lamkiss-Regime bekamen. Dem Fremdenführer schien da jedoch kein bedeutender Unterschied zwischen den beiden Kriegsparteien bekannt zu sein. Als Folge dieser Vorgehensweise, auch durch den brutalen Krieg gezeichnet, hatten die Elavier jedoch genug von ihren adligen Herrschern und diese wurden im Rahmen einer weitgehend friedlichen Revolution gestürzt, ein historisches Ereignis, von dem Regina ebenfalls in der Schule gehört hatte. Aus dem Mund des elavischen Fremdenführers hörte sich das Ganze jedoch noch wesentlich heroischer an. Auch er gab jedoch zu, dass es im heute demokratischen Elavien immer noch Probleme mit Ungleichheit und Korruption gab, wogegen auch eine große Protestaktion auf dem Platz der Revolution lief, wo es seit jener erlaubt war, in Sichtweise des Parlamentsgebäudes zu demonstrieren. Regina und Telia beschlossen, sich das auch noch anzuschauen. In Arunien gab es natürlich auch ein Demonstrationsrecht, allerdings keinen festen Platz dafür und schon gar nicht in der Nähe des Parlamentsgebäudes. Zunächst ließen sie sich jedoch den beeindruckenden Thronsaal, den Speisesaal und die riesige Palastküche zeigen. Auch die Kerker im Keller wurden gezeigt, genau wie der abgeschottete Bereich für die Damen des Hofs, der zwar wesentlich luxuriöser eingerichtet war, aber einen ähnlichen Zweck erfüllte. Dahinter schloss sich ein Garten mit Blumen und Obstbäumen an, der durch eine Mauer vom restlichen Schlosspark abgetrennt war und den Damen vorbehalten gewesen war. Regina fand den Garten zwar sehr schön, war aber trotzdem heilfroh, dass sie nicht das eingeschränkte Leben einer elavischen Adligen führen musste. Zum Schluss der Führung besichtigte die Gruppe noch den Schlosspark mit geometrisch angeordneten Blumenbeeten und Wasserspielen. Der Rasen wurde hier offensichtlich regelmäßig bewässert, denn er war tiefgrün, während das Gras in Somi Dava sonst um diese Jahreszeit eher dürr aussah. Nach der Schlossführung fuhren die beiden zurück in die Innenstadt und stellten sich in die lange Schlange vor einem Imbiss, der mit einer scharfen Bohnen-Kartoffelmischung gefüllte Teigtaschen anbot. Laut ihren Reiseführern war es sinnvoll dort zu essen, wo es auch die Einheimischen taten und das schien hier der Fall zu sein. Regina und Telia bestellten beide noch eine große Flasche Wasser dazu, denn die Schlosstour hatte durstig gemacht. Das erwies sich als gute Entscheidung, denn die Teigtaschen waren auch in der angeblich milden Version ziemlich scharf. Regina wollte lieber nicht wissen, wie die scharfen Taschen schmeckten. Nach der Mittagspause schauten sich die beiden noch den Platz der Revolution an. Wie der Schlossführer schon gesagt hatte, erhielt eine Demonstration gegen die Korruption in Elavien besonders viel Aufmerksamkeit. Mehre Teilnehmer waren in einen Hungerstreik getreten und wollten nichts mehr essen, solange kein neues Antikorruptionsgesetz kam. Zahlreiche Schaulustige, aber auch Journalisten sammelten sich um den Stand. Soweit Regina das verstehen konnte, waren die allermeisten Leute derselben Meinung wie die Demonstranten und wollten sie unterstützen. Korruption schien in Elavien wirklich ein lästiges Problem zu sein, oder es kam den Leuten zumindest so vor. An einem anderen Demonstrationsstand demonstrierten Frauen für ein Verbot von Zwangsehen und härtere Strafen für Vergewaltiger. Außerdem wollten sie dafür sorgen, dass auch Witwen wieder heiraten durften. Bisher war dies in Elavien wohl nur in Ausnahmefällen gestattet, weil die Elavier der Meinung waren, dass eine Ehe fürs ganze Leben zu gelten hatte. Allerdings wurde das bei Männern wohl lockerer gehandhabt, weil man davon ausging, dass sich anders „unzüchtiges“ Verhalten nicht verhindern ließ. Regina vermutete, dass damit der Besuch von Prostitutierten und unehelicher Geschlechtsverkehr gemeint war. Offenbar trauten die Elavier Frauen eher zu, ohne diesen auszukommen. Regina und Telia fanden die Forderungen der Demonstrantinnen alle sehr vernünftig, wollten sich da aber auch nicht einmischen, schließlich war das Sache der Elavier. Die beiden anderen Demonstrantengruppen, die ebenfalls noch hier waren, protestierten wegen Umweltschutzthemen. Ein Bergbaukonzern wollte offenbar eine neue Mine erschließen und dafür mehrere Dörfer umsiedeln, was die Bewohner der Dörfer verständlicherweise nicht wollten. Offenbar waren die angebotenen Entschädigungen auch sehr niedrig, aber die meisten Dorfbewohner wollten auch dann nicht gehen, wenn sie mehr bekommen würden. Regina dachte sich, dass die Elavier hier auch unter ihrer Ablehnung der Elementarmagie zu leiden hatten. In Arunien gab es nur noch elementarmagiegestützten Bergbau, alles andere war gar nicht mehr genehmigungsfähig. Die Elavier verließen sich aber lieber auf die Ausbeutung von Arbeitern und nahmen Schäden an der Umwelt in Kauf, anstatt die ihrer Meinung nach „böse Kunst“ zu nutzen. Fairerweise musste man allerdings zugeben, dass arunische Konzerne da bereitwillig mitmischten und gerne billig in Elavien produzierten. Ungelernten Arbeitern musste man schließlich wesentlich weniger bezahlen als Elementarmagiern. Der letzte Demonstrationsstand wurde vom Grünen Aufbruch betrieben, einer Umweltschutzorganisation, die in ganz Silaris tätig war. Hier wurden gegen den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft protestiert. Der junge Mann am Stand sprach fließend Arunisch und versuchte Regina und Telia von seinem Anliegen zu überzeugen. „Jährlich sterben in Elavien um die 1000 Menschen durch Pestizide, manche durch Straftaten oder Suizide, aber die meisten durch Unfälle. Die Vertreter internationaler Konzerne versprechen den Leuten das Bauern vom Himmel herunter und die kaufen das Zeug, weil sie glauben, dass sie dann mehr ernten können. Natürlich steht auf den Verpackungen, wie man es anwenden soll und welche Gefahren drohen, aber die meisten Kleinbauern hier können überhaupt nicht lesen.“ „Das ist natürlich nicht in Ordnung“, sagte Regina. „Die Leute sollten zumindest richtig geschult werden, bevor sie so etwas kaufen können.“ „Am besten das Zeug überhaupt nicht verkaufen. Man muss sich nur Ultiria mit ihren Organophosphaten anschauen. In Ruaris, Temira, Dageyra und Avechain ist das Zeug aus Sicherheitsgründen verboten, aber hier wird es munter weiter vertrieben. Wer damit in Kontakt kommt stirbt, leidet ein Leben lang unter schweren Nervenschädigungen, oder wird zum Phosphormagier.“ Diese Aufzählung klang für Regina ein bisschen wie: „Mord, Vergewaltigung, karierte Kniestrümpfe zum Rock tragen.“ Phosphormagierin zu sein war alles andere als ein dramatisches Schicksal, wie Regina aus eigener Erfahrung sagen konnte. Sie bemerkte es nicht einmal, wenn sie nicht bewusst darauf achtete. Magie-ablehnende Elavier könnten es also einfach ignorieren. Sie sah aber keinen Sinn darin, mit dem Mitarbeiter vom Grünen Aufbruch darüber zu diskutieren. Auch in Arunien war diese Organisation dafür bekannt, dass sie mit der Elementarmagie eher auf Kriegsfuß standen. Die beiden verabschiedeten sich höflich und gingen weiter zum Parlamentsgebäude, das sie zumindest von außen anschauen konnten, ohne dabei das Misstrauen der patrouillierenden Polizisten auf sich zu lenken. Danach setzten sie sich noch in einem nahe gelegenen Park in den Schatten und verbrachten dort den heißen Nachmittag, bevor sie sich auf den Rückweg zum Hotel machten. Am nächsten Tag würden sie Somi Dava verlassen und mit dem Zug zu ihrem nächsten Ziel, dem Luftkurort Ves Karella aufbrechen.
Nach dem Auspacken beschlossen die beiden, sich die nähere Umgebung des Hotels etwas genauer anzuschauen. Von dem, was es dort zu sehen gab, waren sie allerdings leicht enttäuscht. Viel Glas und Beton, abgesehen davon, dass die Leute Elavisch sprachen, unterschied sich das Ganze nicht wesentlich von Wariona. Die Männer liefen sogar in dunklen Anzügen herum, nur die Frauen brachten mit ihren bunten Herigas etwas Farbe ins Spiel. Zumindest manche von ihnen. Einige hatten sich auch für Kostüm oder Hosenanzug entschieden, obwohl Regina sich das bei diesem Wetter unerträglich heiß vorstellte, genau wie die Anzüge der Männer. Viel Zeit draußen im Warmen mussten sie jedoch nicht verbringen, denn alle Gebäude hatten eine Klimaanlage und auch in der U-Bahn waren die Wagons klimatisiert, ein Service, der in Arunien nicht selbstverständlich war, allerdings wurde es dort nur an einigen Tagen im Sommer richtig heiß. Von Entschleunigung war hier keine Spur, alle schienen es sehr eilig zu haben und viele der Passanten hatten gleichzeitig noch ein Handy am Ohr. Die Straßen gehörten den Autos, die größtenteils von teuren arunischen und ruarischen Marken waren. Die beiden beschlossen, nach Bekleidungsgeschäften Ausschau zu halten, um sich ebenfalls Herigas zuzulegen. Für das hiesige Klima war das einfach die beste Bekleidung und sie konnte sich sicher sein, dass sie nicht unangenehm auffallen würden. Als sie die Preise im Schaufenster sahen, war jedoch schnell klar, dass dies hier ihr Budget übersteigen würde. Wer hatte eigentlich behauptet, dass in Elavien alles sehr günstig wäre? „Ich glaube, das ist hier auch einfach so ein Bonzenviertel“, meinte Telia. „Vielleicht sollten wir in die Stadt reinfahren.“ Die beiden hatten noch jede Menge Zeit bis zum Abendessen im Hotel, also beschlossen sie, die U-Bahn zu nehmen und in die Innenstadt von Somi Dava zu wechseln. Mit ihrer Gästekarte konnten sie beliebig oft fahren und ohne Gepäck und tagsüber sprach auch nichts dagegen. Zehn Minuten später erreichten die beiden die Altstadt von Somi Dava. Hier war, wie sie schon vom Taxi aus gemerkt hatten, viel mehr los und alles lief weniger geordnet ab. Regina und Telia zogen einige Aufmerksamkeit auf sich. Viele der Passanten starrten sie an und sagten irgendetwas über sie, was sie aber mangels Elavisch-Kenntnissen nicht verstehen konnten. Immer wieder versuchte jemand, ihnen Dienstleistungen wie eine Stadtführung anzubieten. Während es so etwas in der Nähe des Hotels überhaupt nicht gegeben hatte, sahen sie hier auch immer wieder Bettler. In Arunien waren die meisten Obdachlosen Männer, hier bettelten jedoch auch sehr viele Frauen und Kinder. Zuerst gab Regina ihnen jedes Mal ein paar Münzen, aber es waren so viele, dass sie das unmöglich beibehalten konnte. Die Elavier selbst ignorierten die Bettler meist und Regina fragte sich, wie sie von dem, was sie hier bekamen, überhaupt überleben konnten. Gerade die elavischen Kinder waren sehr neugierig und hatten keine Hemmung, die beiden Touristinnen anzustarren, oder mit dem Finger auf sie zu zeigen. Ein kleines Mädchen zog sogar an Reginas Haaren. Die Mutter kam herbeigeeilt und schimpfte ihre Tochter aus. Bei Regina und Telia entschuldigte sie sich in gebrochenem Arunisch und erklärte, dass ihre Tochter Reginas Haare so faszinierend fand und wissen wollte, ob sie wirklich echt waren. Die Kleine schaute verschmitzt zwischen den Beinen ihrer Mutter hervor und Regina konnte ihr nicht wirklich böse sein. Der Individualabstand schien den Elaviern allgemein nicht so wichtig zu sein, jedenfalls zwischen Menschen desselben Geschlechts. Regina wurde ständig angetippt, oder zur Seite geschoben. Zuerst fand sie das etwas irritierend, aber dann dachte sie sich, dass sie in Elavien war und das dann akzeptieren musste, untereinander machten die Elavier das schließlich auch so. Bald erreichten sie den Markt, wo sich sofort mehrere Kleidungshändlerinnen um sie scharten und versicherten, dass sie die günstigsten und besten Herigas im Angebot hätten, während die anderen nur schlechte und teure anbieten würden. Regina bat sie darum, ihnen ihr Angebot zu zeigen und fragte nach den Preisen, die hier tatsächlich nur einen Bruchteil dessen betrugen, was sie in der Nähe des Hotels hätten zahlen müssen. Wenig später war Regina im Besitz von drei Herigas in hellblau, dunkelblau und rosa, Telia wurden neben hellblau eher grüne Farbtöne empfohlen, vor allem ein Heriga in hellgrün mit dunkelgrünem Blattmuster gefiel ihr besonders gut. Der Stoff war viel leichter und fließender als bei arunischer Kleidung und der lockere Schnitt führte nicht nur dazu, dass der Anstand gewahrt wurde, sondern war bei der Hitze auch sehr angenehm. Regina wusste, dass sie vermutlich noch hätten handeln müssen, aber da sie für drei komplette Herigas mit Hose, Oberteil und Schal nur so viel bezahlen sollte, wie für ein günstiges Oberteil in Arunien, hielt sie das nicht für notwendig. Endlich mit passender Kleidung ausgestattet, schlenderten die beiden weiter über den Markt, zügiges Fortkommen war hier nicht mehr möglich. Außer Kleidung wurden auch noch Haushaltsgegenstände und Lebensmittel verkauft, Obst, Gemüse, Gewürze und so viele unterschiedliche Sorten von Hülsenfrüchten, wie Regina noch nie gesehen hatte. Ein stand bot auch lebendige Insekten als Lebensmittel an. Regina wusste, dass dies bei den Elaviern, die keine Wirbeltiere töten durften, eine wichtige Eiweißquelle war, verzichtete aber trotzdem auf einen ausgiebigen Besuch. An einem der Stände wurden verschiedene Kräuter angeboten und Regina konnte sich des Verdachts nicht erwehren, dass die zumindest in Arunien nicht alle vollkommen legal waren. Sie beschloss aber, sich nicht weiter damit aufzuhalten, vielleicht galten da in Elavien auch andere Regelungen. Trotz des Gewühls und der vorherigen Warnungen, fühlte sie sich hier in der Altstadt inzwischen völlig sicher und die beiden kehrten erst zum Abendessen ins Hotel zurück, wofür sie gleich ihre neuen Herigas ausprobierten. Es gab ein üppiges Buffet mit verschiedensten elavischen Köstlichkeiten und Regina überwand sich doch dazu, auch von den gebratenen Grillen zu probieren, die besser schmeckten, als sie gedacht hatte.
@Artifex Nerracis, da hast du sicherlich recht und wenn die beiden Länder immer noch ein wichtiger Teil meiner Welt wären, würde ich das auch versuchen. Da das aber nicht der Fall ist und sie auch nicht mehr ins aktuelle Konzept passen, habe ich mich so entschieden. Das kann man faul nennen, wenn man möchte, ist mir aber egal, denn das Ganze ist ein Hobby und kein Job.
Zitat von Elatan im Beitrag #172Jetzt hast du mich aber schon neugierig gemacht, was denn genau so problematisch an Tayek und Meraka war
Das ist einfach nicht so schwer zu erklären. Ich glaube, man würde das heute als Orientalismus bezeichnen, also eine ziemlich einfach gestrickte Darstellung von Wüstenpalästen, stolzen Bewohnern usw. Von viel Wissen war das alles nicht geprägt, was ich mit elf, zwölf Jahren aber auch durchaus verzeihlich finde, aber für eine erwachsene Welt geht das so eben nicht mehr. Heutzutage ist die Sensibilität bei der Darstellung anderer Kulturen ja sowieso viel, viel stärker ausgeprägt als damals und beispielsweise wird in den einschlägigen Seiten auch das Schreiben von allem, was irgendwie nach Muslimen und Magie klingt, kategorisch abgelehnt. Ein Land, das nicht mit Elementarmagie in Berührung kommt, kann es in Silaris aber nicht geben und ich finde es weltenbastlerisch auch doof, da dann aus externen Gründen irgendwelche Ausnahmen zu entwickeln.
Deswegen gibt es inzwischen in Silaris keine Länder mehr, die wirklich an irdische Kulturen angelehnt sind, bis auf Arunien und Ruaris, die immer noch ziemlich "weiß und westlich" sind, aber das "darf" ich ja. Diese beiden Länder gibt es auch schon von Anfang an. (Sarilien und Elavien auch, die haben sich aber sehr stark verändert und auch andere Einflüsse aufgenommen, außer denen, mit denen ich angefangen habe.) Ich erinnere mich noch daran, wie ich mal als Kind bei meiner Oma auf dem Dorf auf der Schaukel saß und mir ausgedacht habe, wie eine ruarische Familie nach dem Krieg durch den Eigenbau von Gemüse überlebt hat. Tatsächlich war der Ursprung von Silaris (das damals noch nicht so hieß) "Ich will meine kleine Welt, die ich kontrollieren kann, wo ich "nachspielen" kann, was ich so in den Nachrichten mitbekommen habe." Aus der Phase bin ich inzwischen aber raus und weder Trump, noch der Klimawandel oder Corona werden sich in irgendeiner Form dort wiederfinden.
Zitat von Elatan im Beitrag #169Gibt es bei euch denn nichts neues?
Ich habe beschlossen, mich von den Ländern Tayek und Meraka zu trennen. Daran habe ich schon seit Jahren nicht mehr gebastelt und ich denke mir, dass Silaris ohne sie runder wäre. Die Länder gab es schon vor der Elementarmagie, sie waren ursprünglich vom Irak/Zweistromland inspiriert, aber das war alles noch vor dem 11. September (also schon sehr alt) und bevor ich in einem Alter war, wo ich mir Gedanken darüber machen konnte, dass dies politisch ausgesprochen problematisch werden könnte. Und vor den ganzen Kriegen dort und den vielen Flüchtlingen war es das ja auch noch nicht in dieser Form. Ich hatte damals im frühen Teenie-Alte aber auch wirklich keine Ahnung, sondern wie ich es oft tue damit versucht, die Informationen aus den Nachrichten zu verarbeiten. Später wurde mir dann klar, dass man das so nicht bringen kann, jedenfalls nicht, wenn es noch andere Leute zu Gesicht bekommen sollen, aber die Versuche, diese Länder anzupassen, haben nicht funktioniert und seitdem habe ich sie weitgehend ignoriert. Und jetzt werde ich mich davon trennen.
Stattdessen kommt dann nördlich von Sarilien und Avechain ein neues Land dazu, das bis jetzt Margesia heißt und eine Art Mageokratie werden wird, da es in der dem heutigen Silaris inhärenten Logik naheliegt, dass sich dort irgendwo auch ein solches System entwickeln würde. Mit Details dazu werde ich mich dann demnächst melden.
Und meine nicht schöne, aber ihren groben Zweck erfüllende, aktualisierte Karte [[File:Silaris modern.jpg]]
Danke für den Zuspruch, dann fange ich gleich mal an. Das gibt mehrere kürzere Abschnitte, die ich einzeln posten werde. Das soll aber niemanden abschrecken, ich glaube nicht, dass man hier im Thread so leicht den Überblick verliert und ich versuch mich dann mal an einer schönen Auflistung hier im ersten Beitrag, wenn es mehr geworden sind.
Tag 1_Somi Dava (Elavien) „Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen guten Morgen. Entschuldigen Sie die Störung, aber wir erreichen jetzt bald den Eranu Kashrah-Bahnhof und dort hat unser Zug Endstation. Dann wird der Zug gewartet und danach geht es zurück nach Wariona.“ Regina schlug schlaftrunken die Augen auf. Eigentlich war sie sich sicher gewesen, dass es ihr überhaupt nicht gelingen würde im Zug zu schlafen. Offensichtlich hatte sie aber genau das getan und währenddessen hatte dieser den langen Weg von der arunischen Hauptstadt in die elavische Hauptstadt Somi Dava zurückgelegt. Die erste Station auf der Rundreise durch Elavien und Sarilien, die Regina zusammen mit ihrer Freundin Mustelina, genannt Telia geplant hatte. Telia rappelte sich ebenfalls auf. „Vielen Dank fürs Wecken“, sagte sie zu der netten Zugebegleiterin. „Keine Ursache“, sagte diese. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Aufenthalt.“ Durchs Fenster sah Regina nun einen der großen Märkte von Somi Dava. Da wollten sie auf jeden Fall hin, um einen der typischen, äußerst bunten elavischen Schals als Andenken zu kaufen. Von den Lebensmitteln rieten die Ratgeber Touristen jedoch eher ab, weil die einfachen Elavier nicht allen in Arunien üblichen Hygienevorschriften folgten und es deswegen schnell passieren konnte, dass man sich den Urlaub durch eine unangenehme Infektion verdarb. Warnungen hatten die beiden vor ihrer Reise sowieso jede Menge mitbekommen. Unter anderem sollte sie trotz des heißen Wetters auf keinen Fall schulterfreie Oberteile oder kurze Röcke tragen, da elavische Männer sie dann als unanständig betrachten und entsprechend behandeln würden. Regina hielt zwar nicht viel von solchen Vorstellungen, hatte aber trotzdem vor sich daran zu halten. Ihren Job in einer Feuerwerksfabrik konnte sie schließlich auch nicht im Minirock machen. An die Arbeit wollte sie jetzt jedoch nicht denken, genauso wenig wie an den Alchimistenzirkel, der bald auch noch die Wochenenden der beiden beanspruchen würde. Dies war vermutlich für lange Zeit die letzte Gelegenheit, einmal etwas völlig anderes zu machen.
In Wariona war schon viel los, aber Somi Dava wirkte noch viel voller. Dieser Eindruck bestätigte sich auch, als sie schließlich den Bahnhof erreichten hatten und ausstiegen. Überall wimmelte es von Menschen, manche waren mit Sack und Pack unterwegs, vielleicht stammten sie vom Land und wollten in die Stadt ziehen. Überall versuchte jemand, den beiden Waren oder irgendwelche Dienstleistungen anzubieten. Regina lehnte jedoch alles ab. Ihren Koffer gab sie schon in Arunien nicht gerne aus der Hand und erstrecht nicht in einem fremden Land. Am Bahnhof hielten sich auch sehr viele Bettler auf, die wohl auf die Großzügigkeit der Touristen hofften. Das Wetter war wirklich drückend heiß. Solche Temperaturen wurden in Arunien schon als Katastrophe beschrieben, hier waren sie jedoch normal. Zu ihrer Erleichterung fanden die beiden aber recht bald den Taxistand des offiziellen Somi Davaer Unternehmens, das sie zum Hotel bringen sollte. Die beiden waren der Empfehlung gefolgt, in Somi Dava lieber in ein internationales Hotel zu gehen, auf den weiteren Stationen ihrer Reise hatten sie jedoch auch Privatunterkünfte gebucht. Das Taxi verfügte über eine Klimaanlage und der Fahrer brauchte sie tatsächlich ohne größere Umwege zum Hotel. Dabei kamen sie jedoch nur sehr langsam voran, da es in Somi Dava offenbar an klaren Verkehrsregeln fehlte. Autofahrer, Busse, Radfahrer und Fußgänger teilten sich die Straße mit Reitern und von Ochsen oder Eseln gezogenen Karren. Regina hatte kurz überlegt, ob sie einen Mietwagen leihen sollte, doch bei diesem Verkehr war sie froh, dass sie sich dagegen entschieden hatte. Die Zufahrtsstraße zum Hotel war jedoch etwas ruhiger. Es war von einem Park umgeben, am Tor mussten die beiden ihre Buchungen vorlegen, der Fahrer seine Lizenz, dass er Besucher zum Hotel bringen durfte. Der Park war schön grün, für Reginas Geschmack aber fast etwas zu akkurat. Das Hotel selbst war ein mehrstöckiges, hell gestrichenes Gebäude. Der Taxifahrer setzte die beiden ab und verlangte eine Summe, die soweit Regina wusste in Ordnung war. Sie gab auch noch ein Trinkgeld dazu, der Mann bedankte sich und fuhr davon. Die beiden zeigten an der Rezeption ihrer Buchungen vor und bekamen ihre Schlüsselkarten überreicht. „Ein bisschen abgehoben ist das ja schon“, sagte Telia leise. „Schon, aber wir hatten Glück, dass wir ein günstiges Angebot bekommen haben und wenn es so sicherer ist.“ Regina zuckte mit den Schultern. Im Gegensatz zu ihr ging ihre Freundin noch zur Schule und ihre Eltern hatten sich nur mit Mühe dazu überreden lassen, ihr diese Reise ins gefährliche Ausland zu erlauben. Die beiden Freundinnen waren sich jedoch einig, dass Elavien und Sarilien viel spannender waren als beispielsweise Ruaris, auch wenn Telias Eltern eine Reise dorthin mit weniger Bedenken erlaubt hätten. Soweit Regina wusste, war in Ruaris aber alles genauso wie in Arunien, außer dass die Leute eine andere Sprache hatten und dem Militär kritischer gegenüberstanden. Das Hotel verfügte jedenfalls über eine Klimaanlage, die eine angenehme Temperatur einstellte. Das Zimmer der beiden gehörte zur einfachsten Kategorie, war aber trotzdem klimatisiert und sauber. Durchs Fenster konnten sie über den Park sehen, in der Ferne war der Palast des Daruhs von Somi Dava zu sehen. Diese Sehenswürdigkeit wollten die beiden am nächsten Tag besuchen.
Schöne Idee. Wäre eigentlich auch ein etwas längerer Reisebericht möglich, wo verschiedene Orte auf einer Rundreise beschrieben werden? Das würde sich bei mir nämlich anbieten, um auch ein paar Gegensätze darzustellen.
Thema von Amanita im Forum Einblicke in deine Welten
Hallo in die Runde,
meine silarischen In-World-Fantasysettings habe ich im anderen Forum auch schonmal vorgestellt, aber ich dachte, ich könnte das hier ja auch noch tun. Was die Beliebtheit von Literatur und Fernsehen und verschiedene Genres betrifft, unterscheidet sich das moderne Silaris nicht wesentlich von unserer Welt und entsprechend gibt es dort auch Fantasy- und Science Fiction-Literatur. Drei besonders beliebte literarische Welten aus unterschiedlichen Ländern habe ich bis jetzt etwas näher ausgearbeitet:
Nachtblumenland ist eine postapokalyptische Science-Fictiongeschichte, die in einer nicht näher benannten Welt nach einem verheerenden Krieg mit Chemiewaffen spielt. (Ob es sich dabei um ein zukünftiges Silaris oder um eine fiktive Welt handelt, ist bei den Fans sehr umstritten.) Jedenfalls bestehen große Teile der Welt aus einem vergifteten Ödland, wo weder Pflanzen noch Tiere gedeihen können. (In späteren Büchern entwickeln sich aber resistente Spezies...) Daneben gibt es ein relativ unberührtes Land im Süden, das sich dem ökologischen Landbau verschrieben hat und je nachdem, wen man fragt, wissenschaftsfeindlich oder zumindest restriktiv ist. Wer "gefährliche Ideen" äußert, wird ins vergiftete Ödland verbannt, wo er dem sicheren Tod entgegengeht. (Oder auch nicht...) Daneben gibt es im Norden mehrere von Konzernen regierte Großstädte mit starker sozialer Ungleichheit, in denen die skrupellosen Konzernchefs (häufig Halogenmagier) weiterhin an Chemiewaffen arbeiten ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass sie die wenigen verbliebenen Lebensgrundlagen auch noch gefährden und großer sozialer Ungleichheit. Die Helden sind dann meistens Elementarmagier, die versuchen vor der Vereinnahmung durch diese Konzerne zu flüchten und bisher alle Protagonisten mit Elementarmagie haben eines der Elemente Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff oder Phosphor. Daneben gibt es noch diverse kleinere Kolonien mit verschiedenen Gesellschaftsmodellen, die mehr oder weniger erfolgreich sind. Die Autorin ist Ruarierin, die Serie aber auch im benachbarten Arunien sehr beliebt. Allerdings ist die Beliebtheit nicht universell, sondern es gibt auch Kritik. Manche davon richtet sich gegen die künsterlische Freiheit und die übertriebenen Wirkungen, der beschriebenen Gifte, andere stören sich eher an der Botschaft, die "ein naives grün-alternatives Weltbild propagiert" und dabei "gedankenlos gegen Halogenmagier hetzt". Es gibt Gerüchte, dass es sich bei der Autorin selbst um eine Phosphormagierin handelt, die dies entweder nicht weiß, oder nicht zugibt, weil die Beschreibung der Wahrnehmung von Phosphormagiern in der Geschichte angeblich im Vergleich zum Rest überraschend akurat sind. Manche Interpretationen sehen darin auch eine Aufarbeitung des ruarischen Traumas aus dem Arunisch-Ruarischen Krieg, während andere fordern, das Ganze einfach nur als unterhaltsame Geschichte zu betrachten und nicht so viel hineinzuinterpretieren.
Adamanea ist eine Fantasygeschichte, die in einer magischen Parallelwelt zu Silaris spielt. Dieses Setting ist recht familienfreundlich und wendet sich in erster Linie an Jugendliche, ist aber auch bei Erwachsenen beliebt. Es wird zwar getötet und gestorben, aber die meiste Gewalt ist sehr unblutig und Themen wie sexualisierte Gewalt, oder auch Massenvernichtungswaffen jeglicher Art kommen nicht vor. (Dies trifft jedenfalls auf die Originale zu, die umfangreich vorhandene Fan-Literatur widmet sich auch diesen problematischeren Themen...) Adamanea ist voller magischer Wesen und besitzt ein sehr universelles Magiesystem, das bist auf wenige Ausnahmen wie Tote wirklich wiedererwecken und Leben erschaffen nur wenige Grenzen hat. Es gibt natürlich auch schwarze Magie, die Schaden anrichtet und von den Guten verfolgt wird und durchaus auch gruselige Szenen und Monster, aber einen Bezug zur realen Politik sieht darin (fast) niemand. Die Geschichte stammt von einem arunischen Autoren, ist aber auch in Ruaris sehr beliebt, aber auch in Temira, Tessmar, Elavien und Avechain bekannt. Die erwachsenen Fans müssen sich jedoch teilweise mit der Kritik auseinandersetzen, dass die Beschäftigung mit diesen Geschichten eine Realitätsflucht darstellt und zeigt, dass die Betroffenen ein infantiles Verhalten an den Tag legen. Bei jungen Fans wird ebenfalls die Gefahr gesehen, dass sie durch die Flucht in eine Fantasiewelt den Bezug zur Realiät verlieren. Die Fans reagieren darauf, indem sie hochphilosophische Interpretationen der Geschichten durchführen und die positiven Botschaften betonen. Politisch wird nicht über den Inhalt selbst diskutiert, sondern darüber, ob Realitätsflucht in eine magische Welt jetzt legitim ist, oder eben nicht.
Keriaja ist dagegen eine völlig andere Art von Fantasywelt. Hier gibt es Sklaverei, Vergewaltigungen, ein Amazonenvolk, das Männer zur Reproduktion gefangenhält und in verfluchten Gegenden ums Überleben kämpfende Völker... Genau wie Adamanea verfügt auch Keriaja über Magie, die allerdings seltener auftritt und weniger universell ist. Sie wird in drei Kategorien aufgeteilt. Rote Magie wird an Akademien und in Institutionen gelehrt und gelernt und folgt genauen Regeln und Formeln, während Grüne Magie intuitiv und durch die Situation bzw. Natur inspiriert und mithilfe von Pflanzen, Pilzen etc. praktiziert wird. In manchen Regionen wird die eine oder andere Form als böse betrachtet und ihre Anwender verfolgt, in Wirklichkeit sind aber beide nur verschiedene Arten, mit derselben Magie umzugehen. (Das Ganze erinnert etwas an die frühsilarischen Magiekonzepte, die existiert haben, bevor die elementare Natur der Magie bekannt wurde.) Daneben gibt es aber auch noch verbotene Künste, die "widernatürlich" sind, darunter Nekromantie sowie Alchimie, durch die verfluchte Gegenstände, "widernatürliche Gifte" und magische Massenvernichtungswaffen hergestellt werden. Als Ergebnis davon befindet sich im Westen des Kontinents ein verfluchtes Land und Versuche dies zu durchqueren sind öfter Handlung der Geschichten. (Das verfluchte Land ist auch der Grund für das Amazonenvolk, da Männer in dessen Randgebiet auf Dauer unfruchtbar werden.) Die Autorin der Keriaja-Romane ist Sarilerin und lebt auch in Sarilien. Die Bücher sind bei der sarilischen Zensur immer mal wieder angeeckt, bisher gelang die Veröffentlichung ohne größere inhaltliche Veränderungen am Ende jedoch immer. Ihre größten Erfolge feiert sie jedoch im Ausland, denn in Sarilien selbst ist das Interesse an Fantasyliteratur nicht so groß. Insbesondere in Arunien sind die Bücher sehr begehrt, was teilweise auch daran liegt, dass es als reizvoll empfunden wird, etwas aus einem so fremdartigen und gefährlichen Land zu lesen. Allgemein halten sich Keriaja-Fans in Arunien für wesentlich reifer und cooler als Adamanea-Fans, was sich aber objektiv nicht bestätigen lässt. Kritisiert wurde die Serie für die aus arunischer oder ruarischer Sicht nicht genügend verurteilte Darstellung von sexualisierter Gewalt, aber auch wegen der bösen Alchimisten, die insbesondere beim arunischen Alchimistenzirkel nicht so gut ankommen. Auch sarilische Elementarmagiervertreter sehen darin elementarmagophobe Tendenzen, die von der Autorin jedoch abgestritten werden. Sie versichert, dass sie keine Anspielungen auf reale Elementarmagier beabsichtigt, sondern sich aus verschiedenen Mythologien Inspiration geholt hat, einschließlich der elavischen, wo der Begriff "Alchimist" synonym mit "Schwarzmagier" verwendet wird.
Bei den Temiranern in Silaris gehören Mund und Nase zu den Körperteilen, die innerhalb von geschlossenen Ortschaften in der Öffentlichkeit zwingend zu verhüllen sind. Die heutigen Temiraner wissen nur noch, dass alles andere unanständig ist, ein konkreter Grund hierfür ist ihnen jedoch nicht bekannt und ihrer Meinung nach auch nicht erforderlich. Für Reisende und Exiltemiraner bringt dies einige Probleme mit sich. Temira-Reisende müssen sich dieser Kleidungsvorschrift unterwerfen, Temiraner im Ausland verstoßen dadurch jedoch vielerorts gegen gängige Regeln und es kommt immer wieder zu Streitigkeiten, ob für sie kulturell bedingt Ausnahmen gelten sollen, oder nicht.
Dergomstränen Habitus und Namen Die Dergomsträne ist eine Pflanzenart, die in Elavien, Dageyra, im nordöstlichen Sarilien sowie im südlichen Avechain wächst. Die blutroten Blüten sind tropfenförmig, was der Pflanze zu ihrem elavischen Namen verholfen hat. Die Dageyraner bezeichnen sie als Feuerkraut, diese Bezeichnung ist jedoch nicht eindeutig, weil er in den kühleren Regionen von Silaris für andere Pflanzen verwendet wird. Die Pflanzen werden etwa zwanzig Zentimeter hoch und verfügen über gefiederte, leicht behaarte Blätter. Die Haare helfen ihnen dabei, Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen und sind bei den elavischen und avecheyanischen Pflanzen am stärksten ausgeprägt. Genetische Untersuchungen zeigen, dass es sich nicht um unterschiedliche Arten handelt, sondern dass sich die Behaarung an die Wasserverfügbarkeit am Standort der Pflanze anpasst. In Dageyra kommen jedoch noch sehr ähnliche Arten vor, die sich jedoch durch weiße bzw. blaue Blüten unterscheiden. Die Dergomstränen werden durch Insekten bestäubt und bilden kleine Samenkörner aus, die vom Wind verteilt werden. Die Pflanze ist einjährig und stirbt nach der Bildung der Samen ab. Da sie sich selbst aussäht, wachsen jedoch immer wieder neue Pflanzen an geeigneten Standorten nach. Wegen ihrer dekorativen Blüten werden die Dergomstränen in Arunien, Ruaris und Temira als Zierpflanzen angebaut, die dort allerdings nur im Sommer im Freien stehen dürfen. Giftigkeit Die Samen und alle anderen Pflanzenteile bis auf die bestäubungsbereiten Blüten sind für Insekten, andere Tiere und auch den Menschen giftig. Ihr Gift ist mit dem des dageyranischen Suvitbaums und dem des ebenfalls in Elavien verbreiteten Fliegenkrauts verwandt, allerdings ist die Konzentration niedriger und die Wirkung schwächer, sodass der Verzehr von mehreren Pflanzen nötig ist, um eine gefährliche Vergiftung zu erzielen. Tödliche Vergiftungen sind die absolute Ausnahme, da hierfür relativ große Mengen gegessen werden müssten, was aber nicht passiert, da die Pflanzen hart und faserig sind und bitter schmecken. Bevor eine gefährliche Menge erreicht wird, kommt es im Normalfall schon wegen der Konsistenz der Pflanzen zum Erbrechen. Auch gegart ist die Konsistenz der Pflanze immer noch so, dass sie freiwillig aussortiert wird, wobei aber in Ausnahmefällen schon strikt zum Leeressen ihrer Teller erzogene Menschen Vergiftungen erlitten haben. Das Gift stimuliert genau wie bei Suvitbaum und Fliegenkraut elementarmagische Fähigkeiten.
Kulturelle Bedeutung Die Dergomstränen sind in Elavien Teil des Blumenschmucks, den unverheiratete Mädchen beim Madori-Fest im Haar tragen. Bei diesem Fest wird der Sieg über den Tyrannen Faganu durch den elavischen Helden Madori im Zweiten Krieg der Elemente gefeiert. Nach der elavischen Legende sind die Dergomstränen entstanden, als die Angehörigen des gleichnamigen Volkes bei ihrer Vernichtung blutige Tränen weinten, die zum Gedenken an sie zu Blumen wurden. Diese Geschichte hat allerdings nichts mit der Realität zu tun. Die Pflanzen existierten schon lange vor den Elementskriegen und wurden im antiken Elavien wegen ihrer magiefördernden Wirkung besonders geschätzt. Dieser Effekt ist in Elavien heutzutage jedoch nicht mehr bekannt, da die Giftwirkung und Konzentration deutlich geringer sind als beim Fliegenkraut. (Dieses wird von manchen Elaviern als künstliches Produkt der Elementskriege bezeichnet, existierte aber genau wie die Dergomstränen schon vorher.) Für Arunier und Ruarier sind die Dergomstränen jedoch die einzige entsprechend wirksame Pflanze, die für sie leicht zugänglich ist und wird deshalb auch zu diesem Zweck konsumiert. Da die Pflanze im Rohzustand nicht zu essen ist, wird sie zu diesem Zweck püriert, ein Tee aus ihr gekocht, oder die Samen direkt verzehrt oder in Gebäcke verarbeitet. Hierbei kam es gelegentlich auch zu schwereren Vergiftungen und einem Todesfall in Arunien. Die Methode ist aber immer noch wesentlich sicherer als das Trinken von phosphorhaltigen Insektiziden mit demselben Ziel, was jedes Jahr in Arunien und Ruaris eine zweistellige Zahl an Todesopfern fordert. Daneben gibt es in auch Studien, ob sich die Pflanzensamen zu einem halbwegs verträglichen, elementarmagiestabilisierenden Medikament verarbeiten lassen. In Dageyra ist die Pflanze einfach ein hübsches Wildkraut ohne Bedeutung, die Avechai betrachten sie als lästiges Unkraut.
Zitat von Aguran im Beitrag #22Die Vholiden sehen sich selbst nicht als grausam, sondern viel eher als eine "Heilung der Welt", sie wissen aber das gerade der Hass, welchen sie auf das sogenannte "Dunkelgezücht" schüren sich schnell in Gewaltexzessen bahn schlagen kann. Diese Gewaltexzesse lehnen sie ab, wissen aber das sie möglich sind. Deshalb wird dem Dunkelgezücht ein "schnelles Ende" bereitet, denn es ist nicht durch Eroberung und Unterwerfung zu "heilen", sondern lediglich durch den Tod zu "erlösen". Böse ausgedrückt, der Kampf gegen das Dunkelgezücht ist eine Art "Schädlingsbekämpfung", an der sopllte man aber keine sadistische Freude haben. Also eine ziemlich faschistische Kiste.
Willkommen im Club der "netten" Völker hier im Forum. Gibt es denn auch nennenswerten Widerstand gegen Vhol, oder ist deren Vormachtsstellung so gesichert, dass sie sich da keine Sorgen machen müssen? Worin unterscheiden sich denn Gifte, die immer angewendet werden dürfen, von solchen, bei denen das nicht der Fall ist und warum? Und wie hoch ist allgemein der technologische Stand? Wenn es möglich ist, Landstriche dauerhaft zu verseuchen, dürften sie das mittelalterliche Niveau ja eher hinter sich gelassen haben.
Und wenn wir gerade schon bei den unangenehmen Themen sind: Bei Kultivierten und Vasallen ist Vergewaltigung explizit verboten. Ist das beim Dunkelgezücht auch der Fall, nicht aus den üblichen Gründen, sondern weil das als Verkehr mit nichtmenschlichen Wesen gilt, bzw. ein Risiko der Kontamination gesehen wird?
@Aguran Ist das "Dunkelgezücht" eigentlich auch objektiv böse? Also so wie in klassischen Fantasywerken mit Orks usw.? Oder ist das nur eine rassistische Kategorisierung der Mächtigen? Und was ist der Unterschied zwischen "Vergiftung der Jagdgründe" und "Einsatz von Gift als Waffe"? Ersteres ist ja offensichtlich sehr viel strikter verboten.
Zitat von Nharun im Beitrag #12"Normale" Krankheiten werden von den Torajanern des 20. Jahrhunderts nicht mehr ernst genommen, weil sie in der Regel mit Magie behandelbar sind.
Dann ist das ja keine so große Gefahr wie bei uns und entsprechend auch verständlich, dass es keine spezielle Regel dagegen gibt. Die Krankheiten lassen sich also magisch behandeln, ohne dass genau verstanden ist, wodurch sie ausgelöst werden? Und bei den magischen Krankheiten, die verboten sind, ist das dann anders, nehme ich mal an?
Welche Möglichkeiten gibt es denn auf der Toraja dann in dieser Hinsicht und warum werden sie als weniger moralisch verwerflich empfunden als chemische oder magische Methoden? Und wenn ich schon dabei bin: Nukleartechnologie haben sie doch, wenn ich mich richtig erinnere. Sind Atomwaffen nicht verboten, oder ist das so selbstverständlich, dass es keiner Erwähnung bedarf, bzw. unter Verderbnis mit beinhaltet.