@DrZalmat Die Karte gefällt mir. Ich würde da gerne mal Shoppen mit einer Kreditkarte ohne Limit. @Elatan Ah, die Exotik der Zwerge! Wie groß ist diese Stadt denn? @Nharun Ist diese Metropole nun real oder nur ein Traumgebilde? @Chrontheon Mysteriös wie immer.
Zitat von Chrontheon im Beitrag #10@Teja: Uff! Die Erde scheint ja doch nicht der beliebte Reiseort zu sein, von dem alle reden! Hoffentlich ist es zumindest am Festland besser! Gibt es vielleicht - irgendwann mal, irgendwo mal, irgendwie mal - eine Fortsetzung?
Zitat von DrZalmat im Beitrag #11@Teja: 6 Monate für so eine Enttäuschung... ich hoffe auf dem Festland ist es besser, immerhin scheint sie ja bisher nur auf der Landestation zu sein, noch nicht wirklich auf der Erde.
Ja, diese Welt ist nicht das Paradies, dass sie sich ausgemalt hat. Aber vielleicht wird das auf dem Festland wirklich anders. Wir werden es erfahren, wenn ein passendes Speedbastelthema erwürfelt wird!
Zitat von Elatan im Beitrag #13@Teja: An Jessica kann ich mich noch erinnern, aber jetzt hast du mich wirklich neugierig gemacht, warum Arthur so schlimm für sie war. Ich hoffe, es gibt da sehr schnell eine Fortsetzung!
Na, weil sie sich total verknallt hat und daraus nichts wurde. Du weißt doch wie Teenies sind, alles ist eine Katastrophe...
Sechs Monate. Sechs verdammte Monate. Dunkelheit, schlechtes Essen und der immerwährende Gestank von ungewaschenen Leibern und Maschinenöl.
Noch vor zwei Monaten hätte sie gesagt, dass es das Schlimmste war, was sie je erlebt hatte. Aber dann hatte sie Arthur kennengelernt.
Arthur war ebenfalls 16 und ebenso einsam wie Jessica. Gemeinsam hatten sie ihre Lebensgeschichte ausgetauscht – Jessica war mit ihrer Mutter auf der Pilgerreise, die immer der Traum von Jessicas Großmutter gewesen war und Arthur war der Sohn eines Mechanikers, der die Jupitertransferstation nie verlassen hatte.
Zwei Seelen hatten sich gefunden. Gemeinsam malten sie sich aus, wie sie durchbrennen würden. Einfach auf dem nächsten Frachter anheuern und dann nichts wie weg. Sie würden sich als Handlanger durchschlagen und dann schon irgendwie zu Geld kommen. Und die Orte, die sie sehen würden...
Stattdessen war Jessica mit ihrer Mutter in das Pilgerschiff gestiegen, nachdem die Reinigung – und eine unerträgliche Zahl von Holonovelas – endlich vorbei war. Jetzt stand sie auf der Aussichtsplattform des Sternenlifts und drückte sich die Nase an der dicken Scheibe platt. Dutzende von Menschen taten neben ihr das Gleiche. In weiser Voraussicht hatten die Konstrukteure die Aussichtsplattform so gebaut, dass man nach unten sehen konnte.
Der Weg nach unten dauerte fünf Tage. Am Anfang hatte man gar nichts gesehen, nur die blaue Kugel, die immer größer wurde und irgendwann das ganze Blickfeld ausfüllte. Obwohl sie die Reise hierher gehasst hatte, konnte Jessica nicht leugnen, dass sie Aufregung verspürte. Ihre Mutter hatte sich längst mit Gebetsperlen eingedeckt, die für ein ganzes Orchester gereicht hätten und feierte schon mit den anderen Pilgern.
Jessica verbrachte ihre Zeit lieber damit, aus dem Fenster zu sehen. Sie wollte sehen, wohin sie ging. Ihr Leben lang hatte sie von der Erde gehört, der Wiege der Menschheit. Sie hatte lange Zeit gehabt, sich auszumalen, wie es dort unten war. Wie die Luft roch, wie die Sonne schien, was für Tiere es geben mochte…
Irgendwann sank der Lift durch die Wolkendecke und von da an sah sie blau, blau, blau, so weit das Auge reichte.
Der Ozean. Die Ankerstation war eine schwimmende Stadt auf dem Ozean.
Als sie endlich den Grund erreicht hatten, drängte sich Jessica zum Ausgang. Sie wollte unbedingt ganz vorne dabei sein.
Zuerst einmal musste sie durch einen dunklen Tunnel, der eine leichte Steigung aufwies und immer breiter wurde. Sobald sie den direkten Landebereich verlassen hatte, tauchten links und rechts Geschäfte auf. Blinkende Lichter und Musik lockten die Neuankömmlinge, ihr Glück zu versuchen, eine endlose Reihe von Cafes bot Snacks und Getränke an und dazwischen die allgegenwärtigen Kirchen, Tempel und Schreine, die ebenfalls Glücksbringer und Segensbänder verkauften.
Jessica ignorierte sie alle. All diese Dinge gab es auf jeder dreckigen Raumstation. Jessica wollte nach Draußen. Wo man die Luft atmen konnte und keinen Strahlenschutzanzug brauchte. Draußen.
Es dauerte eine Ewigkeit, bis sie weit genug nach oben gestiegen war, um einen Ausgang zu finden. Zweimal verirrte sie sich und musste ein gutes Stück zurückgehen, dann schaffte sie es endlich in eine große Halle mit einer Glaskuppel, in der es schwül und warm war. In der Kuppel befand sich ein weiterer Marktplatz mit denselben Geschäften wie zuvor, die Jessica ebenfalls ignorierte. Sie stieg zu einem Ausgang der Glaskuppel empor und fand dort endlich eine Tür, die nach draußen führte. Sie erinnerte sich an die Warnungen, die sie immer wieder gelesen hatte und setzt eine dunkle Sonnenbrille auf, bevor sie den letzten Schritt tat und die Tür aufstieß.
Gleißendes Sonnenlicht strömte ihr entgegen, viel heller, als alles, was sie sich vorgestellt hatte. Minutenlang konnte Jessica nichts anderes tun, als Tränen weg zu blinzeln.
Als sie wieder einigermaßen sehen konnte, erkannte sie, dass sie auf einer Installation aus etlichen Plattformen stand, die viel größer war, als sie gedacht hatte.
Und sehr viel schäbiger.
Die Metallteile, die sie sehen konnte, waren zum großen Teil schmutzig und verrostet und alles andere als glorreich. Die grelle Sonne schien ihr heiß auf den Kopf und auch der Wind brachte kaum Erleichterung. Und der Gestank… Jessica hatte gedacht, dass sie dem ewigen Maschinenölgeruch endlich entkommen war, doch hier war es noch viel schlimmer, da es keinen Luftfilter gab, der dagegen arbeitete. Außerdem roch es nach Salz und Fäulnis.
Schrille Schreie der einheimischen Faune waren zu hören und dazu ein beständiges Murmeln aus dem Inneren der Ankerstation.
Auf dem Ozean gab es nichts zu sehen, nur endloses Blau. Das Kabel des Sternenlifts, dass den Himmel in zwei Teile schnitt, war die einzige Abwechslung.
Enttäuscht kehrte Jessica dem Draußen den Rücken und wanderte zurück ins Innere der Kuppel. Erst dort hörte sie das Zirpen ihres Terminals. Es war ihre Mutter.
„Wo steckst du? Wir müssen unsere Fähre zum Festland erwischen!“
@Elatan Sehr spannend, dass es solche Traditionen in deiner doch eher europäisch angehauchten Welt gibt. Es spricht für einen großen Zusammenhalt unter den Garaselgur, dass sie nach so langer Zeit immer noch einen Teil ihrer Identität bewahren konnten. @M.Huber Willkommen beim Speedbasteln!
Nach dem Tod des alten Baumes gingen mir die Quellen langsam aus. Die meisten Leute sind zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, um sich mit so etwas exotischem wie Geschichte zu befassen, speziell hier. Man kann nicht wissen, was wirklich passiert ist, wenn sogar ganze Ozeane ausgelöscht werden können, und die Bevölkerung das einfach akzeptiert.
Ich hatte schon gehört, dass es Wesen gab, die so seltsam waren, dass selbst ein einfaches Gespräch ein Umdenken erforderte.
Ich wollte mich mit einem einzigartigen Wesen unterhalten. Es lebte schon seit Jahrhunderten hier, nachdem Marisu es verschleppt hatte. Vielleicht erinnerte es sich an die Zeit davor?
Das Wesen lebte angeblich tief versteckt unter der Erde, noch unter den Gnomenhöhlen. Die Gnome waren sogar bereit, mich dort hinunter zu führen, nach einer entsprechenden Bestechung.
Der Abstieg war beschwerlich und langwierig, doch schließlich stand ich in einer Höhle, die erstaunlich groß war, dafür, dass sie so tief unten versteckt war.
Der Raum war unregelmäßig geformt und die Wände waren bedeckt von Mustern, die mich an Wellen erinnerten. Es gab keine Lichtquelle, trotzdem konnte ich ganz gut sehen. Kein Lüftchen regte sich.
Was es ebenfalls nicht gab, war ein zweiter Eingang. Die Gnome hatten mir versichert, dass ich genau hier einen der ältesten Bewohner der Kuppel finden würde…
… doch es war niemand zu sehen.
Ich humpelte vorwärts und rief in den Raum hinein: „Hallo?“
Kein Echo antwortet mir, dafür verschwand das Licht im Raum schlagartig.
Wispern und Raunen erfüllten mit einem Mal den Raum, wie in einer großen Menge, die auf eine Vorführung wartet.
„Hallo?“ rief ich noch einmal und das Raunen wurde noch lauter.
Ich wich zurück und mein Bein versagte mir den Dienst. Ich stolperte und fiel zu Boden.
Ich muss mir den Kopf gestoßen haben, denn ich erwachte irgendwann in der Dunkelheit mit pochenden Schmerzen im Hinterkopf.
Ich war wohl einem Scherz der Gnomen auf den Leim gegangen. Wahrscheinlich hockten sie in dem Höhleneingang und lachten über den ungeschickten Kerl, der orientierungslos in ihrer Höhle herumkroch. Die konnten was erleben! Ich kannte mehr als genug Leute, die ihnen diesen Scherz heimzahlen würden!
Ich weiß nicht, wie lange ich nach dem Ausgang suchte, es kam mir jedenfalls wie eine Ewigkeit vor. Ich hatte weder Essen noch Wasser mitgebracht, hatte ich doch nur mit einem kurzen Gespräch gerechnet. Hunger und Durst in der Finsternis können auch den härtesten Kerl zermürben.
Ich wollte das niemals zugeben, doch irgendwann tat ich etwas, dass ich mir schon in der Kindheit angeeignet hatte – ich fing an, ein Schlaflied zu summen. Zur Beruhigung der Nerven.
Ich hatte kaum drei Töne herausgebracht, da war das Raunen wieder da. Und es war nicht mehr nur Raunen. Es nahm die Weise auf, die ich gesummt hatte und sponn sie weiter, erst leise, dann lauter und immer fordernder, sie füllte den Raum aus bewegte sich um mich herum, bevor sie wieder leiser wurde und schließlich dicht neben meinem Ohr verklang.
Vor Schreck wagte ich kaum noch zu atmen.
Und dann dämmerte es mir.
Ich versuchte es nochmal mit einem anderen Lied und siehe da, die Stimme kehrte wieder und nahm mein Lied auf. Diesmal ließ ich mich nicht abschrecken, sondern forderte sie zum Duett.
Ich bin wahrlich kein guter Sänger, aber das musste ich auch gar nicht sein. Es war, als würde die Stimme nur die Gedanken an Musik nehmen und daraus etwas wunderschönes erschaffen, dass gleichzeitig nur einen einzigen Augenblick lang existierte und dann für immer verschwand.
Eine Welt aus Klang tat sich vor mir auf, wie ich es mir niemals hätte vorstellen können. Die Stimme war in der Tat körperlos; es wäre auch eine Schande, so etwas Schönes in einen Körper einzuschließen! Viel besser war es, der Musik all die Freiheit zu geben, die sie verdiente…
Ich bemerkte erst, dass mir die Tränen übers Gesicht liefen, als ich die Kammer wieder verließ. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so sentimental werden würde.
Wir sind alle Gefangene, nur sind unsere Zellen nicht alle gleich.
@Elatan Das ging ja nochmal gut aus! Am Anfang des Textes war mir nicht klar, dass es um Elben geht und mein geistiges Bild von Amdil ähnelt jetzt sehr Theoden .
@Teja Ich sagte ja, ich hätte mehr Zeit gebraucht. Fürs Durchlesen und korrigieren hat es nicht mehr gereicht und da ist noch einiges, was nicht so wirklich passt.