Zitat von Elatan im Beitrag #6@Teja : Da hat die Dame ja wirklich den Darwin Award verdient! Warum war sie denn so besessen davon, selbst unter diesen gefährlichen Umständen das Ritual durchzuführen?
@Elatan Irgendwie bedauerlich, dass Tenrelan nicht verstanden hat, dass sein Skill Führung war und ebenso bedauerlich, dass das wohl auch sonst keiner kapiert hat. Die Sache mit dem Drachen ist aber schon ein großer Schritt, der offensichtlich schlecht geplant war.
Belin Delephna erlangte ihre Bekanntheit durch die Verfeinerung eines der verbreitetsten alchimistischen Zaubermittel überhaupt. In einigen Kreisen wird sogar behauptet, sie hätte das Mittel erst richtig berühmt gemacht.
Das Mittel von dem hier die Rede ist, ist natürlich der Rebensaft. Der Name ist eine Anspielung auf die Blaurebe, die in Viehherden viel Schaden anrichtet, da sie bei den Tieren zu Unfruchtbarkeit führt, wenn diese zu viel davon fressen.
Schon vor langer Zeit machte ein findiger Alchemist die Entdeckung, dass man diese spezielle Wirkung auch auf Menschen übertragen konnte; wenn man es richtig anstellte, sogar ohne lästige Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall und Erblindung.
Belin ging einige Jahre später bei eben jenem Alchimisten in die Lehre und beschäftigte sich mit diesem Mittel. Bisher war seine Wirkung eher wenig berechenbar gewesen: Mal wirkte es zu wenig und die Käuferin trat bald nach Einnahme wieder in den Laden, um sich dort lauthals über ihren Zustand zu beschweren. Manchmal wirkte es viel zu gut und die Kundin erschien dann einige Jahre später mit der dringenden Frage, wie man die Wirkung wieder abstellen könnte.
Belins Arbeit beschäftigte sich also vor allem damit, die Wirkung zu begrenzen. Dazu entwickelte sie ein Ritual, das nicht nur verlässlich immer dieselbe Stärke des Trankes erzeugte, sondern auch noch große Mengen davon. Um den Markt für das Mittel zu vergrößern, fügte sie noch eine Prise Standhaftigkeit hinzu. Schließlich sollten auch die Herren in den Laden ihres Meisters strömen.
Der Ruf von Belins Zaubermittel verbreitete sich schnell in der Nachbarschaft und bald darüber hinaus. Bald reiste sogar Kundschaft aus den Provinzen an, um das Mittel zu erwerben. Belin kam kaum hinterher, Nachschub zu produzieren.
Das Ritual zur Herstellung erforderte, dass sie einige Stunden in einer Wanne voll mit Wasser und etlichen anderen Ingredienzen verbrachte. Wenn der Zauber vollendet war, füllte sie den Trank in kleine Glasphiolen, die dann teuer verkauft wurden.
Sie führte das Ritual fast täglich durch, auch während des Wintereinbruchs im Jahr 1143, als sogar auf der Umer Eisschollen zu sehen waren. Nachdem er schon lange nichts mehr von ihr gehört hatte, betrat ihr Meister das Ritualbad, um zu fragen, wann denn Nachschub für den Laden käme. Er fand die junge Alchimistin erfroren in ihrer Badewanne vor.
Aus Scham über den Tod seiner Schülerin veröffentlichte der Meister die Einzelheiten des Rituals und die Rezeptur seines Trankes, bevor er sich selbst in der Umer ertränkte. Seither kann man in fast jedem Alchimistenladen das Mittel erwerben, dass immer noch konsequenzenlose Ausschweifungen der Fleischeslust ermöglicht.
Das Thema lautet heute: """Wetten ich trau mich doch, den Drachen zu kitzeln?"" - Darwin Award-Gewinner eurer Welten". Also, was für Dummheiten gibt es bei euch so?
@DrZalmat Mir fällt in der Situation kein Grund ein, warum jemand ein Geist sein Will. Klingt nicht nach einem erstrebenswerten Zustand. Trotzdem scheint es ja vorgekommen zu sein. @Elatan Der Autor beleuchtet einige interessante Aspekte. Ist diese Meinung denn generell akzeptiert? Ich könnte mir vorstellen, dass es einige gibt, die nicht mit Merohim /Galrûk /Dämonen in einen Topf geworfen werden wollen.
Eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass die Wurzeln den Schnaps trinken und Marisu davon so dicht wird, dass sie nichts gegen die Explosion tun kann. Wir werden sehen, was dabei heraus kommt.
Der Plan ist genial. Der Plan ist Wahnsinn. Der Plan wird uns die Freiheit zurückgeben. Der Plan wird uns alle umbringen.
Immer wieder gelingt es ihren Agenten Zweifel zu säen. Der Plan ist also mitnichten so geheim, wie wir dachten.
Aber warum geht sie dann nicht direkter dagegen vor? Vielleicht weiß sie nur, dass es den Plan gibt und nicht wie er aussieht? Oder sie weiß bereits, dass er scheitern muss.
Viel zu viele Fragen und zu wenig antworten. Selbst ich habe allmählich Zweifel, ob wir auf der richtigen Spur sind. Doch es kann kein zurück geben, es muss vorwärts gehen.
Im kleinsten Kreis habe ich einige vertrauenswürdige Personen ausgewählt, die wiederum Agenten ausgewählt haben, die ihrerseits Agenten gewählt haben… damit niemand alle Beteiligten kennt, versteht sich. Aufgabe dieser Agenten ist es, die Destillen am Rand der Schlucht leer zu kaufen. Alle Biernüsse, Weinkerne und andere Früchte, aus denen man Geister destillieren kann wurden zusammengetragen und das Ergebnis ist eine ansehnliche Sammlung von Fässchen.
Diese zu transportieren war schon schwieriger, aber nicht nur aus den Gründen, an die ihr jetzt denkt. Die Geheimhaltung war natürlich ein Problem, doch zu dem Zeitpunkt hatten wir uns schon um die meisten Unruhestifter gekümmert. Der Transport an sich dauerte eine ganze Weile und es gab bedauerlicherweise mehr Schwund als erwartet.
Verdammte Zwerge. Ihre Physiologie ist doch noch ein wenig anders, als die anderer intelligenter Spezies. Zwerge können nämlich nicht nur ordentlich saufen, sie scheinen davon auch keinerlei Nachteile zu haben. Sie sind zwar betrunken, aber sie bekommen keinen Kater. Viele behaupten sogar, sie wären dadurch noch stärker und ausdauernder. Wer’s glaubt?
Irgendwie gelang es uns dann doch noch, die Fässchen bis nach ganz unten zu bringen, an jenen Ort, wo sich bereits eine ganze Menge Fässer befanden, die mit allerlei Nägeln, Glassplittern und natürlich Sprengstoff gefüllt waren.
Doch bevor sie an die Reihe kommen würden, waren erst einmal die neuen Fässchen dran. Eigentlich hätte es mir von Anfang an klar sein sollen: Betrunken ist man immer langsamer als nüchtern. Nichts wird uns mehr nützen als eine betrunkene Marisu.
Der Plan wird durchgeführt, noch heute, koste es was es wolle!
Zitat von Elatan im Beitrag #10 @Teja: Marisu ist wirklich eine garstige Kreatur. Ich mag diese Einblicke in ihre Welt, bei denen ich immer noch das Gefühl hab, dass sie auf etwas Großes hinauslaufen werden.
Ich weiß sogar schon ein bisschen, was passieren wird. Es kommt halt auf die Themen beim Speedbasteln an, wann ich das auch mal schreiben kann.
Zitat von Elatan im Beitrag #10Mit dem Gottkönig gibt es hier aber auch Abkommen, die besagen, dass sie rechtlich gesehen natürlich ihm dienen, wobei es auch so ist, dass es bei den thyonischen Hügelzwergen auch durchaus mal dazu kommt, dass Gesandte aus dem Gottkönigreich vorbeikommen und schauen, ob sie denn auch nicht vom rechten Glauben abgewichen sind.
@DrZalmat Schade für die Irks, dass sie sich in eine so unwirtliche Gegend zurückziehen müssen, aber erstaunlich, dass das alles so friedlich abläuft, insbesondere, wenn viele Orks Söldner sind. @Elatan Da hat jemand ganz schön Beef mit den Frelsern. Woher sind die Zwerge denn so sicher, dass sie alle Zwerge beherrschen? Der Kontinent ist groß und Kommunikation schwer. @Harbut Isolation ist selten gut. Man muss aber schon extrem stur sein, um lieber zu verhungern, als rechtzeitig um Hilfe zu bitten. Zwerge haben diesen Ruf nicht umsonst...
Heutzutage wird jedes Viertel von einer eigenen Bande kontrolliert. Die Grenzen werden mit Wimpeln in der jeweiligen Farbe markiert, damit auch jeder weiß, wem die Straße gehört – und wehe dem, der nicht rechtzeitig seine Zölle zahlt. Seit einiger Zeit findet man auch Banden, die nicht ein bestimmtes Viertel beanspruchen, sondern eine bestimmte Spezies. Die Elfenschwärme sind nur ein Beispiel dafür.
Manchmal überschneiden sich diese Gruppen auch – zum Beispiel, wenn eine nur aus einer Spezies bestehende Gruppe ein bestimmtes Territorium beansprucht. Relativ harmlos ist das bei Gnomen (Es passt sonst sowieso keiner in die engen Gänge), Zwergen (sonst will keiner so tief unter der Erde wohnen) oder manchen Elfen (die im mittleren Teil der Zitadelle nisten oder sich irgendwo in der Schlucht einnisten, wo sie nicht stören).
Zum Problem wird es allerdings, wenn eine Spezies eine andere aus ihrem Lebensraum zu vertreiben beginnt. Als die Magier damit anfingen, interessierte das niemanden so richtig, warum auch immer. Aber in letzter Zeit wird es zum Problem: marodierende Elfenbanden fackeln immer wieder die Leitern und Verbindungsstege in der Schlucht ab, so dass Flügellose nicht mehr hinunter kommen oder sogar in den Felsen stranden. Einige Viertel haben angefangen, ganz gezielt die weniger menschlichen Bewohner hinaus zu werfen… als Rache dafür hat sich eine Gruppe Minotauren zusammen getan, die jetzt alle, die ihrer Meinung nach nicht genug Tiermerkmale haben, auf die Hörner nimmt und wiederum aus ihrem Viertel hinausbefördert.
Ich weiß ganz genau, woher diese sinnlosen Streitereien auf einmal kommen. Jemand dort oben hat herausgefunden, dass wir uns hier unten zusammenschließen und tut jetzt alles, um das zu Nichte zu machen. All die Arbeit, um ein Zusammengehörigkeitsgefühl gegen sie zu erschaffen und jetzt müssen wir uns mit kleinlichen Streitereien über winzige Unterschiede wieder entzweien.
Zitat von Elatan im Beitrag #15@Teja: „Port. Nirgendwo wirst du mehr Abschaum und Verkommenheit versammelt finden als hier.“ Gibt es dort denn überhaupt Gesetzeshüter und wenn ja, wem unterstehen sie?
Es gibt keine richtigen "Gesetzeshüter", nur die Gangs, die ihre Interessen vertreten. Generell herrscht das Recht des Stärkeren bzw des Reicheren, der sich Stärke kaufen kann.
Zitat von Sirion Tond im Beitrag #13@Teja: Ein fast schon kultiger Hafen, mit passendem Namen. Wer setzt denn das anarchische, ungeschriebene Gesetz um? Gibt es Milizen, oder handeln die Händler selbst?
Jedes einzelne "Teil" unterhält eine Miliz bzw. Gang, die Schutzgelder kassiert und für Ordnung sorgt. Meistens koexistieren die Gangs friedlich, es kommt aber hin und wieder auch zu teils blutigen Konflikten.
@DrZalmat Wie hat er das Projekt finanziert, wo es doch als Unsinn galt? Und ist der Name Distrans eine Anspielung auf etwas bestimmtes?
@Elatan Ich bin mir sehr sicher, dass der Erzähler im Begriff ist, etwas sehr dummes zu tun. Haben die anderen Bewohner der Stadt einen ähnlichen Hintergrund oder sind nur die Verhüllten aus der wachen Welt? Und was wird mit dem Körper des Erzählers passieren?
@Sirion Tond Dieser Ort klingt spannend. Ist die Luftschiffahrt bedeutender als die Seefahrt? Und wie gut sind die Überreste des ursprünglichen Hafens erhalten?
Port ist einer der größten Freihäfen im Grenzgebiet zwischen den großen Mächten. Unzählige Händler handeln hier tagtäglich mit einer unüberschaubaren Anzahl an Waren aus allen Ecken der Milchstraße – ohne dabei den neugierigen Augen der Mächte ausgesetzt zu sein. Die Gilde betreibt notwendigerweise einen Außenposten auf Port, hält sich aber aus den Angelegenheiten des Hafens so weit wie möglich heraus.
Die Struktur Ports könnte nicht chaotischer sein: Die zentralen Elemente sind längst begraben unter einer unbekannten Anzahl von Schiffsrümpfen, garniert mit einer Vielzahl von Solarzellen und den unvermeidlichen Agrokammern, um die Bewohner zu versorgen. Überall sind Andockplätze für ankommende Schiffe vorhanden, manche offensichtlich, manche eher verborgen.
Port hat keine zentrale Verwaltung, jedes Teil der Station verwaltet sich selbst. Fast jeder Händler, der hierher kommt, hat bereits einen Kontakt, auf dessen Stationsteil er andockt und seine Ladung löscht.
Auf Port werde alle Güter gehandelt – legale wie illegale. Technisch gesehen gibt es hier keine illegalen Waren, da es auch keine Gesetze gibt. Port selbst verdient sich seinen Lebensunterhalt durch Glückspiel und Prostitution. Die einheimische Bevölkerung macht nur einen geringen Teil der Personen auf der Station aus, die meisten sind Durchreisende.
Wenn man verschwinden will, ist Port ein idealer Hafen, um umzusteigen. Sobald man den Stationsteil seiner Ankunft verlassen hat, ist es fast unmöglich, nachzuverfolgen, wohin man gegangen ist.
Trotz der vorherrschenden Anarchie halten sich die Portaner an ein ungeschriebenes Gesetz: Man spricht nicht mit Gesetzeshütern und niemand darf den Handel behindern. Wer es wagen sollte, der Station selbst zu schaden, wird mit allen Mitteln bekämpft.
@Nharun Ein Einblicke in die Geheimnisse des Anderdunkels sind immer willkommen! Ich würde davon auch gerne noch mehr sehen! @Elatan Ein spannendes Lied, das wohl im Verlauf der Zeit auch immer länger wird. Wie wird es aufgezeichnet? Oder ist es eine mündliche Überlieferung? @Chrontheon Eine Art Gedicht, die hauptsächlich von der Lautmalerei lebt. Warum nicht?
Zitat von Elatan im Beitrag #8@Teja: Igitt igitt! Spielt sich das Ganze in Cir ab? Warum die Ketten?
Ja, das ist ein Labor in Cir, in dem Zombies erschaffen werden. Die Ketten sind einfach dazu da, dass man die Leiche einfacher positionieren kann, um daran zu arbeiten. Ich stelle es mir vor, wie eine Tierarztpraxis für Großtiere.
Zitat von Nharun im Beitrag #9@Teja Eine wunderbare Vignette, in der du nicht nur ein alchemistisches Werk beschreibst, sondern auch noch eine Charakterdynamik einbaust, die wirkt, als wäre das Ganze nur ein Auszug aus einer längeren Geschichte. Ich mag, dass du mit dem ersten Satz nicht nur in medias res beginnst, sondern damit auch den Bezug des Beitrags zum Thema erzeugst. *L
„Ich mach ja langsam.“ Sahi stieß den Stab zornig in die zähe Masse. Als wollte er sie veräppeln, blieb er einfach aufrecht stehen.
Warum muss ich auch immer die dummen Aufgaben kriegen. Paste anmischen war etwas für Anfänger.
Mishad behandelte sie immer noch wie eine Assistentin, obwohl sie schon seit zwei Jahren alle Prüfungen bestanden hatte.
Sie rammte den Stab erneut in die Masse und diesmal ließ er sich tatsächlich schon besser bewegen. Sahi bohrte ihn in das bernsteinfarbene Harz, bis es sich mit viel Muskelkraft endlich umrühren ließ.
Hinter ihr schnaufte Mishad und klirrte mit den Ketten. Etwas plätscherte auf den Steinfußboden und Mishad fluchte.
Sahi hatte keine Zeit, sich umzusehen, was passiert war. Sie musste im richtigen Moment die Reagenzien hinzufügen, damit sich alles mischte, und den Topf rechtzeitig vom Feuer nehmen, bevor die Masse verdarb. Das erforderte ihre volle Konzentration.
Als es soweit war, hob sie den Topf vom Feuer und drehte sich um. Mishad hatte es gerade so geschafft, die Leiche aufzuhängen. Jetzt stopfte sie dem Toten gerade den Trichter in die Nase und half dabei ein wenig mit dem Hammer nach.
Der wird den Schleier brauchen, dachte Sahi, dann half ihr Mishad, denn Topf hoch zu heben und die Masse in den Trichter zu gießen. Dabei rutschte sie auf dem glitschigen Steinboden fast aus.
Jetzt weiß ich, warum sie so geflucht hat. Es gibt wieder mal eine Sauerei.
Das Harz kühlte schnell ab und verschloss dabei die leere Schädelhöhle, in der bis eben noch das Hirn gewesen war, dass der Tote jetzt nicht mehr brauchte. Wenn sie erst einmal fest war, ließen sich darin die nötigen Steuerzauber verankern, durch die der Tote nach seiner Erhebung Befehle erhalten würde. Außerdem milderte sie ein wenig das Aroma.
„Das wäre geschafft.“ Mishad wischte sich die schmutzigen Handschuhe an der Schürze ab und lächelte entschuldigend. „Ich besorge einen Mop für den Mist hier. Manchmal wünschte ich, ich wäre mit dem Harz so eine Künstlerin wie du. Aber ich muss mich wohl mit dem groben Zeug begnügen.“
Sie verschwand emsig in der Nische mit den Putzutensilien.
Sahi sah ihr noch einen Moment verwirrt nach, bevor sie sich wieder dem Buch zuwandte. Als nächstes stand Schmiermasse für Gelenke auf der Liste der Alchimistin. Ein Rezept, dass sie selbst entwickelt hatte, um die Lebensdauer ihrer Diener zu verbessern. Sie rieb sich die Hände und begann, die nötigen Zutaten auszuwählen.