Zitat von Efyriel im Beitrag #12Das kommt daher, dass ich das Konzept so mag, dass Gegenstände oder auch Orte über lange Zeit hinweg ein Bewusstsein entwickeln
Ja das geht bei mir auch.
Zitat von Efyriel im Beitrag #12Manchmal sind das dann 'Schutzgötter', manchmal 'Dämonen'
Bei mir sind beseelte Orte/Gegenstände immer Geister, nie Dämonen, aber im Konzept sehr ähnlich.
Zitat von Efyriel im Beitrag #12Beim Dämon beschwören kann man deiner Aussage nach also nie ganz sicher sein, was oder wen man letztendlich erhält?
Richtig. So lange man nicht die exakte Formel für exakt den Dämonen hat den man will wie oben beschrieben, quasi den wahren Namen, kann man nicht zu 100% sicher sein. Man kann nur generell sicher sein. Will ich einen Kriegerdämon, krieg ich was das kämpfen kann. Will ich einen Dienerdämon, krieg ich was das dienen kann. Das ist inzwischen so formalisiert dass es Bücher mit Dämonen gibt einschließlich Namen und so. Man liest die Beschreibung usw. und beschwört dann und bekommt das was man will, zumindest weitgehend. Ich könnte zum Beispiel sagen ich beschwöre einen Imp und dann bekomme ich einen Imp, aber wie genau der aussieht und welchen Charakter er hat kann ich nicht sagen. Kann auch sein dass was raus kommt das so ähnlich wie ein Imp ist weil sich unbewusst was zusätzlich eingeschlichen hat. Vielleicht hat mein Imp keine Flügel weil ich aus versehen unbewusst an was affenartiges gedacht habe oder so... wenn man einfach mal Bildersuche bei Google macht für "Imp"... so ziemlich alles da kann raus kommen auch wenn es total unterschiedlich ist
Zitat von Nharun im Beitrag #79Diese Idee klingt faszinierend, was hat dich darauf gebracht?
ein japanisches Fest, dem Hina Matsuri. Der Brauch, Puppen auszustellen, hat seinen Ursprung in der Edo-Zeit. Man glaubte, dass die Puppen die Macht hätten, böse Geister in ihrem Körper einzuschließen und so den Eigentümer vor gefährlichen Begegnungen schützen zu können. Wenn also böse Geister in die Puppen gehen statt die Leute zu ärgern warum nicht die Sünden? Ich überlege was am Ende vom Jahr dann mit der Puppe passiert um die Sünden zu vernichten... vielleicht verbrennen?
Und gibt es vielleicht wirklich einen Fall von "Schlachtross" auf dem alle Geschichten basieren? Oft haben sie ja einen wahren Kern. Vielleicht werden sie einfach als Reittiere genutzt aber nicht im Krieg oder so?
Zitat von Chrontheon im Beitrag #10Kann er das vorhergesagte Ereignis auch verhindern?
Ja Hellseherei in meiner Welt ist eher wie Statistik. Stell dir das Ganze wie in Die Avengers vor. Er sieht mehrere Millionen mögliche Entwicklungen der Zukunft und sagt die Wahrscheinlichsten an und erklärt auch wie man dazu kommt bzw. wie man es verhindern könnte. Der Witz ist halt: sind es die wahrscheinlichsten Zukunften eben weil die Leute wissen dass es eine Zukunft ist und sie sich entsprechend verhalten? Also gibt es einen Einfluss der Wirkung auf die Ursache?
Zitat von Teja im Beitrag #8Sind in deiner Welt Götter durch Glauben geformt und wenn ja, haben sie ähnliche Ursprünge wie Dämonen? Also entstehen sie als unbewusste Beschwörung durch Anbetung? Das wäre zumindest metaphysisch ein interessantes Konzept.
Es gibt die Theorie, ja...
Eines der zentralen Konzepte der Magie auf Lhannd ist die Unschärfe von Ursache und Wirkung... da werde ich mal nen extra Thread dazu machen. Kurzform: Ursache und Wirkung bei "übernatürlichen" Phänomenen (Übernatürlich in Anführungszeichen weil es ja auf Lhannd selber nicht übernatürlich ist, für uns aber schon) können nicht immer genau bestimmt werden. Quasi das Huhn und Ei Problem in magisch. Wenn der Hellseher etwas vorher sagt: trifft es ein weil er es vorhergesagt hat oder hat er es vorher gesagt weil es eintreffen wird? Genau so gilt es für viele religiöse Konzepte. Nayu glauben an Wiedergeburt und tatsächlich werden bei ihnen viele Kinder geboren die einem verstorbenen Nayu überraschend ähnlich sind. Glauben sie an Wiedergeburt weil das so ist oder ist das so weil sie dran glauben? Keiner weiß es, vielleicht beides in einem Fall von magischem Quantenentanglement.
Die Götter sind nach dem Kometeneinschlag entstanden und es gibt durchaus die Theorie dass sie dort entstanden sind weil durch das Leid der Lebewesen so viel Energie frei gesetzt wurde. Quasi wurden sie aus Verzweiflung in die Existenz gebetet. Weil das so viel war sind diese Götter auch so "stabil" und existieren immer noch. Es gibt immer wieder kleinere Kulte die sich um einen Propheten oder so formen und dann andere Ideen haben und auch die können durchaus Wunder wirken aber da stellt sich wieder die Frage: wirken sie Wunder weil sie glauben ein Gott gibt ihnen die Kraft, weil ein Gott ihnen die Kraft gibt oder weil sie durch ihren Glauben einen Gott erschaffen haben der ihnen die Kraft gibt.
OutWorld: Ich persönlich weiß nicht was wahr ist, ich halte mir das mit Absicht offen. Ich weiß nichtmal ob es überhaupt die Götter tatsächlich gibt... es gibt in meiner Welt sogar agnostische Kleriker die genau diese Unschärfe predigen. Und ja, auch die können Wunder wirken.
Kommt drauf an wie realistisch bzw. wie isso die Welt sein soll.
Vielleicht könnte die Welt wie ein Donut ein Loch in der Mitte der Scheibe haben und die Sonne bewegt sich ständig auf und ab und beleuchtet mal die Unterseite, mal die Oberseite. Witzigerweise würde das sogar mit unserer Physik gehen...
Oder anstatt dass die Sonne um die Welt rotiert könnte die Sonne ein fixer Punkt sein und die Scheibenwelten rotieren stattdessen wie eine Münze und die "Oberseite" ragt mal zur Sonne, mal von ihr weg.
Zitat von Aguran im Beitrag #13Vor allen angetrieben von rückwärtsgewandten religiösen, oder auch politischen Gruppen. Die nebenbei bemerkt in der Krise selbst mehr Schaden angerichtet haben als die Fehlerkaskade für sich allein genommen.
Aaaaah... klassisch Das ist sowas von realistisch es tut fast weh
Zitat von Amanita im Beitrag #6 Dann kommt es bestimmt nicht so gut an, dass Dr. Zalmat mit einer Dämonin als Gefährtin unterwegs ist, oder?
Anfangs nicht. Anfangs hat sie sich immer verkleidet oder sie waren nicht sehr gern gesehen. Inzwischen haben die Beiden einen gewissen Berühmtheitsstatus und seit sie in die Semalakirche eingetreten ist wird sie zwar noch schief angeschaut aber die Leute werfen nicht mehr mit Steinen auf sie oder rennen weg. In manchen Gegenden ist sie ziemlich beliebt inzwischen, was wohl daran liegt weil die Beiden dort ausgeholfen haben.Das sind aber nur wenige Gegenden... In ihrer Heimat sind beide noch recht berühmt/berüchtigt wegen des Brands von '74. Dort ist sie immer noch nicht gern gesehen... (zwei ganze Stadtteile sind niedergebrannt und während beide aktiv geholfen haben war letztlich die Dämonin der Auslöser für den Brand, das fanden die Leute nicht toll)
Zitat von Amanita im Beitrag #6In unserer Mythololgie sind Dämonen ja grundsätzlich böse Wesenheiten, was für mich doch noch einmal etwas anderes ist, als welche, die überhaupt keine Moral kennen, weil sie in anderen Kategorien denken.
Ja. Grundsätzlich böse sind sie nicht, sie werden nur so gesehen. Ähnlich sind die Götter nicht grundsätzlich gut.. sie stehen auch jenseits der Moral. Beispiel: Der Tod wird von den Meisten als Böse angesehen, weil er nimmt ja geliebte Menschen weg u.ä. Wenn man mal drüber nachdenkt ist der Tod aber notwendig und kann durchaus etwas Gutes sein, frag einfach mal einen Krebspatienten im Endstadium der permanent Schmerzen hat. Der Totengott handelt weil es notwendig ist und weil es wichtig ist, jenseits jeder moralischen Überlegungen. (genau das ist auch einer der Gründe weshalb ich angefangen habe meine eigene Welt zu basteln... ich habe in D&D angefangen und war ziemlich angep... dass es nur böse Totengötter gibt, genauso wie ein absolutes Gesinnungssystem. Das ist unrealistisch und falsch und ich war der Meinung Götter sollten jenseits von irdischen Moralvorstellungen stehen)
Zitat von Amanita im Beitrag #6Die würde ich auf jeden Fall gerne mal lesen. Passt sich die Dämonin dann eigentlich an ihn an, oder ist sie noch in der Form, die der ursprüngliche Besitzer bewusst oder unbewusst beschworen hat?
Teilweise hat sie sich angepasst. Wäre sie ein Sukkubus hätte sie das komplett gemacht aber ihre Variante ist nicht so fluide. Er hat sich teilweise auch an sie angepasst... anfangs war es ein Deal zwischen beiden. Er wird Abenteurer und nimmt sie mit um sie zu bespaßen und sie macht keine Sachen mehr aus Langeweile kaputt. Inzwischen sind beide gerne Abenteurer und echte Freunde. Naja... sie haben schon sowas wie eine Beziehung aber halt nicht im traditionellen Sinn...
Zitat von Amanita im Beitrag #4Um mal die hohen Gefilde der Philiosophie zu verlassen und eine eher banale Frage zu stellen: Es ist in deiner Welt also möglich mit diesen "auf den Beschwörer zugeschnittenen Bestandteilen einer Wolke der Möglichkeiten" perverse Fantasien auszuleben?
Ja, durchaus. Und ja, wird von manchen eher perversen Personen gemacht. Wie gesagt: ein Dämon ist so verdorben wie sein Besitzer und es gibt sicherlich Leute die das ausnutzen. Aber ob sie damit auf Dauer happy werden ist eine andere Frage... Dr. Zalmat hat eine Dämonin (naja... "in", Dämonen sind geschlechtslos) als Gefährtin, aber er weiß genau dass sie nur exakt so ist wie er will weil er es will. Sie hat den Charakter den sie hat weil er das toll findet. Das macht es etwas hohl... manchen ist es sicher egal dass ein Dämon die Person nur liebt weil er sich wünscht dass er sie liebt aber für ihn ist das grundsätzlich ein Problem. Deshalb sind sie nur Gefährten und keine Liebhaber. Der Vorbesitzer hat auch etwas Mist gebaut... Er hat seine Beschwörung etwas verpatzt und deshalb ist die Dämonin nicht so geworden wie er wollte und deshalb wollte er sie los werden. Ich schreib mal die Geschichte auf wie sich die Beiden kennen gelernt haben.
Zitat von Amanita im Beitrag #4Sehen diese dann so menschlich aus , dass der Unterschied nicht zu erkennen ist, macht der Unterschied die Sache gerade reizvoll, oder wie soll man sich das sonst vorstellen?
Ja tun sie wenn man will. Irgendwas dämonisches haben sie immer an sich, das können sie nicht verstecken, aber wie du sagst, das ist durchaus reizvoll. Hier auf der Erde gibt es z.B. genug Catgirl-Liebhaber und sowas und kuck mal im Internet nach Bildern von Dämoninnen und Sukkubi... also ja, durchaus reizvoll.
Zitat von Amanita im Beitrag #4So wie ich ich den Text lese sind die Dämonen in deiner Welt ja moralisch neutral.
Nicht moralisch neutral... es wäre besser zu sagen: sie kennen das Konzept Moral nicht.
Zitat von Amanita im Beitrag #4Werden sie auch so gesehen, oder gelten sie so wie bei uns auch als Inbegriff des Bösen? Oder gibt es da unterschiedliche Einstellungen?
Sie werden nicht neutral gesehen sondern generell böse, mit einigen wenigen Ausnahmen. Das Problem ist halt: hat man keine Moral kennt man keine moralischen Grenzen. Im besten Fall gelten Dämonen als Unglücksbringer, im schlechtesten Fall als böse Monster.
Zitat von Amanita im Beitrag #4Wie ruft man denn einen Dämon und was sind die Vorraussetzungen dafür?
Ehrlich gesagt das weiß ich noch nicht so genau... Ich weiß nur ein Dämon kann nur die Welt betreten wenn jemand ihn einlädt, also wenn er freiwillig über die Grenze geholt wird. Er braucht jemanden der ihn ruft, damit er eine Form annehmen kann. Ruft ihn keiner gibt es keine Vorstellung von wem was kommen soll, also kann er keine Form annehmen. Wie genau das abläuft weiß ich nicht genau, ich weiß nur bisher: Dämonen sind zum ersten Mal in Form von Gefühlen und Träumen in die Welt gekommen. Schamanen in Trance haben Visionen vom Jenseits gehabt und haben die ersten Wesen gerufen, wohl eher durch "Zufall" als wirklich geplant. Diese Dämonen waren aber eher klein und meist körperlos, eher Formen von dem bösen Blick, Poltergeistern und ähnlichem. Dann kam der Kometeneinschlag und die Theorie ist dass der Einschlag entweder die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits geschwächt hat (da sind auch Götter entstanden) oder durch das Entstehen der Götter die Dämonen auf das Diesseits aufmerksam wurden oder stärker wurden als Balance zum Entstehen der Götter. Jedenfalls seitdem ist es leichter sie zu beschwören und sie können auch eindeutige körperliche Form annehmen. Es gibt zwei Möglichkeiten einen Dämon zu rufen. Entweder ich rufe einfach generell in der Richtung: "ich will einen starken Krieger" und es kommt etwas in die Richtung. Das hat sich weiter entwickelt zu den heutigen Formen der Dämonen. Obwohl es streng genommen unendlich viele Formen geben könnte ist die menschliche Phantasie begrenzt und im Laufe der Zeit haben sich Stereotypen gebildet die immer wieder gerufen werden. Ich will einen Sukkubus, ich will einen Imp, ich will einen Shrak usw. Die Wolke nimmt dann die entsprechende Form an. Aber theoretisch wenn ich eine total andere Vorstellung habe kann ich einen entsprechenden Dämon rufen. Das ist nur sehr schwer, weil vorher das Gehirn von allen vorliegenden Vorstellungen von Dämonen "gereinigt" werden müssten damit sie nicht dazwischen funken. Wenn ich Dämon sage, denkst du sicher an etwas großes mit Hörnern und roter oder blauer Haut, vielleicht Reißzähne und Fledermausflügel. Dementsprechend wird sowas kommen, weil selbst wenn du bewusst an was total anderes denkst, sagen wir an ein neunbeiniges Glibbermonster mit Grinsegesicht, wirst du unbewusst immer etwas "klassisch dämonisches" mit einbaun. Das ist auch der Grund weshalb Dämonen jeglicher Art, egal wie menschenähnlich, immer irgendwas dämonisches an sich haben das sie nicht loswerden. Die zweite Form ist: wenn ich einen ganz bestimmten Dämon kenne, kann ich exakt diesen beschwören. Das heißt ich beschwöre nicht "einen Sukkubus", sondern "den Sukkubus XYZ". Aber dafür muss der Beschwörer, ähnlich wie das Konzept des wahren Namens, das exakte Muster des Dämonen im Kopf haben, quasi das "Sein" der Wolke. Dr. Zalmat hat z.B. das Muster seiner Gefährtin im Kopf um sie zu beschwören falls ihr was passiert. Dann kommt genau sie, einschließlich der Erinnerungen und des Charakters und alles ganz genau, nicht nur ein Dämon wie sie.
Oh und auch wenn es die Gerüchte auf Lhannd gibt: Dr. Zalmats Gefährtin ist kein Sukkubus... sie ist ein Dienerdämon. Sie wurde ursprünglich beschworen um Bedienstete für einen Magier zu sein, also Kochen, Putzen usw... dummerweise hat er eine ziemlich chaotische Existenz geholt die nicht gerade begeistert war in einem Turm eingesperrt zu sein und zu kochen...
Wieso sind die Krankheiten für die verschiedenen Elemente so unterschiedlich? Ich hätte eigentlich gedacht als ich "Unverträglichkeit" gelesen habe, dass es Kohlenstoffmagier und sowas am heftigsten treffen müsste, immerhin werden sie quasi allergisch gegen sich selbst, wie eine Autoimmunkrankheit.
Zitat von Elatan im Beitrag #2Von Ewigkeit halte ich persönlich nicht so viel und ich denke, dass lediglich Dinge wie die Logik ewig sein können, aber keine Wesenheiten
Durchaus, da stimme ich voll zu. Das macht es ja so paradox. Fakt ist: meine Dämonen GLAUBEN dass sie ewig sind und im Rahmen dessen was man sehen kann sind sie zumindest absolut bedürfnislos und daurdch statisch, wie ich beschreiben habe, was man als ewig bezeichnen kann. Was nun genau der Fall ist wenn das Universum endet... keine Ahnung. Um da etwas auszuholen, das ist aber eher Schöpferwissen als InWeltwissen: durch ihre hochgradig statische und gleichzeitig fluide Existenz kann man sich Dämonen im Jenseits nicht wirklich vorstellen wie wir, die allgemeinen Bewohner tun das nur so weil die "Wahrheit" verwirrend ist. So wie in der Vergangenheit sich die Götter als echte Wesen die irgendwo wohnen vorgestellt wurden, stellen sich meine Leute die Dämonen als echte Wesen vor, die an einem "Ort" namens "Jenseits" "Wohnen" und aufgrund ihrer Ewigkeit hochgradig gelangweilt sind. Gelehrte sind sich aber sicher dass das reiner Aberglaube ist. Was man zusammenstöpseln konnte its in etwa folgendes: Das Jenseits existiert zwar, aber ist kein physischer Raum. Es ist eher ein Konzept ähnlich wie höhere Dimensionen in unserer irdischen Physik. Wahrscheinlich dass sie existieren, aber sie sind nicht räumlich. Die Dämonen existieren dort im Jenseits nicht als Person, sondern auch eher als ein Konzept. Deshalb sind sie auch so formbar wenn sie in unsere Welt kommen und nehmen nicht nur Charakteristiken sondern auch körperliches Aussehen nach unseren Vorstellungen an. Wollte man es sich in verständlicheren Konzepten vorstellen könnte man an eine "Wolke von Möglichkeiten" denken. Im Jenseits ist ein Dämon eine solche Wolke von Möglichkeiten und nach allem was wir wissen nicht einmal wirklich mit einem Bewusstsein, eher mit einem halb bewussten Zustand. Erst wenn ich diese Wolke in das Diesseits befördere nimmt sie einen Körper und Eigenschaften an. Diese Eigenschaften basieren auf den Erwartungen des Rufenden, sind aber eingeschränkt durch die Möglichkeiten der Wolke selbst. Wenn ich eine Wolke von Möglichkeiten rufe die keine Aggression in sich hat kann aus der kein aggressiver Dämon werden. Es kann also durchaus passieren dass zwei Leute im Laufe der Zeit denselben Dämon rufen aber weil beide komplett andere Vorstellungen hatten kommen komplett andere Wesen dabei raus.
Zitat von Elatan im Beitrag #2Wenn er einige Zeit unter Menschen lebt, sollte er doch bald schon auch die Dinge verstehen können, die ihn selbst nicht betreffen, oder nicht?
Ja, durchaus. Manche Dinge werden sie nie wirklich verstehen aber selbst wenn sie etwas nicht verstehen werden sie nach einer Weile zumindest die Implikationen davon verstehen. Ein Dämon wird nie wirklich verstehen was "sterben" bedeutet (das wissen ja nichtmal die Menschen selber), aber weil er recht schnell kapiert was Freude und Trauer sind versteht er durchaus dass der Tod etwas ist das die Leute nicht wollen und sie traurig macht (ein Konzept das sie verstehen können, sie können durchaus sogar selber traurig werden), weshalb sie es dann lassen andere zu töten.
Ein berühmtes Beispiel ist die Gefährtin von Dr. Zalmat, einem bekannten Abenteuer. Sie ist Dämonin und inzwischen fast 20 Jahre auf der Welt unterwegs. Sie versteht viele Konzepte und hat einen besonderen "Gefallen" am Konzept Leid gefunden. In das hat sie sich besonder5s reingesteigert und ist deshalb inzwischen Priesterin der Semala um Leiden auf der Welt zu vermindern. Auch wenn sie nie verstehen wird was "Tot" wirklich bedeutet, hat sie sich geschworen niemanden zu töten, allein um kein Leid zu erzeugen. Sowas ist aber eher selten, weil die meisten Dämonen nicht so lange frei auf der Welt umherstiefeln sondern recht oft irgendwo begrenzt für eine bestimmte Aufgabe eingesetzt werden und deshalb kaum Interaktion mit Sterblichen haben. Übrigens auch etwas das Dämonen aggressiv macht... Endlich werden sie aus ihrer Monotonie gerufen, nur um dann jahrhundertelang eine Schatzkammer zu bewachen. Da kann man schon mal stinkig werden.
Ein anderes Beispiel ist ein Dämon der Abenteuer faszinierend findet und sich zu einem "Gott" der Abenteurer in einer kleineren Region aufgeschwungen hat. Er zieht im Hintergrund die Fäden um die Abenteuer für die Teilnehmenden spannender zu gestalten. Er versteht viele Konzepte auch, ist aber noch nicht zu dem Schluss gekommen dass man sie nicht einsetzen sollte, sondern nutzt sie stattdessen um spannendere Abenteuer mit höheren Einsätzen zu erschaffen, typischer Gottkomplex. Er weiß also dass Tod etwas schlimmes ist, ist aber zu dem Schluss gekommen dass man das nutzen kann, denn wenn man die Ehefrau von dem Helden tötet, ist er motivierter auf einen Rachefeldzug zu gehen. Aktuell steckt meine Abenteuergruppe mitten in seinem Spinnennetz aus Manipulationen auch wenn sie es noch nicht weiß. Ja, meine Gruppe spielt tatsächlich ein Abenteuer in dem der große Böse Endgegner quasi ein Spielleiter ist...
Während ich das schreibe ist mir eine weitere Theorie gekommen, die durchaus ihre Vorzüge hat und mit der ich als "die Wahrheit" liebäugele. Ich weiß über Dämonen dass sie, wenn sie mehrfach beschworen werden, kaum Erinnerungen an ihre alten Beschwörungen haben (weil sie sich teilweise ändern beim neu beschworen werden), außer es wird sehr darauf geachtet dass exakt diese "Wolke" Beschworen wird. Es gibt die Theorie, dass es nicht viele Dämonen gibt, sondern nur eine einzige Wesenheit, eine einzige Wolke, aus der man Teile Beschwört die dann für kurze Zeit körperlich werden. Dies ist das ewige "Wesen", wenn man es so nennen kann. Es hat die ewige, absolute Existenz und ist nach allem was bekannt ist das Einzige im Jenseits das existiert. Manche glauben um sich selbst zu definieren hat sich diese Wesenheit in einzelne Aspekte aufgeteilt, die beschworen werden können. Dadurch kann es sich selbst erfahren und der ewigen Langeweile entkommen. Quasi: Ich trenne einen Teil von mir ab und beobachte diesen Teil zum Entertainment und um mehr über mich selbst zu erfahren. Mal schaun ob das Konzept weiter wächst es gefällt mir irgendwie...
Thema von DrZalmat im Forum Einblicke in deine Welten
Jenseitige Wesen, uns bekannt als Dämonen, sind hochgradig paradoxe Wesenheiten. Ihre gesamte Existenz ist ein Paradox in sich selbst und auch der Umgang von ihnen mit dem Diesseits fällt darunter.
Das Universum hat einen Anfang, das ist bekannt. Aber nach allem was bekannt ist, sind Dämonen ewig. Niemand weiß wann und wie sie entstanden oder ob sie überhaupt entstanden. Das wissen sie nicht einmal selbst, sie wissen nur sie waren schon immer da und werden immer da sein. Es gibt mehrere Hypothesen wie das sein kann. Einige verfechten die Hypothese Dämonen existieren jenseits des Universums und sind deshalb nicht mit ihm entstanden, was aber die Frage nur nach hinten schiebt, denn dann stellt sich die Frage wann und wie ist das "jenseits des Universums" entstanden. Andere wiederum sind der Meinung es handelt sich um einen Fall von "Letzten Donnerstagismus". Als das Universum entstand, entstanden auch die Dämonen aber hatten von Anfang an Erinnerungen an eine ewige Existenz. Die dritte Hypothese ist dass sie entstanden sind, sich aber nicht mehr daran erinnern, eben weil ihre Existenz ab dem Punkt ewig war. Wenn man ewig ist und Milliarden von Jahren einfach nur "existiert" kann es sein dass man vergisst dass es eine Zeit gab wo es nicht so war. Welche es genau ist, weiß ich selbst nicht.
Ebenso paradox ist ihre tagtägliche Existenz. Dadurch dass sie ewig sind und im Jenseits alles machen können und alles haben können, sie müssen es nur wollen, sind sie zum Nichtstun verdammt und haben keine Kultur wie wir Sterblichen. Wozu Essen kochen wenn man keinen Hunger hat, jeder Geschmack gleichzeitig existiert wenn du willst, wozu ein Haus bauen wenn du ewig bist und nicht frierst, stirbst, krank werden kannst usw. Sie haben aufgrund ihrer Ewigkeit nicht einmal Konzepte für solche Sachen. Essen ist nur etwas das man macht wenn das Konzept von Hunger existiert, ein Bestreben etwas zu erreichen hat man nur wenn das Konzept von Endlichkeit der eigenen Existenz existiert... das Paradoxe ihrer Existenz ist dass sie, eben weil sie alles haben und machen können, im Endeffekt nichts machen. Ein konkretes Beispiel: Viele Dämonen die in das Diesseits gelangen sind, sind fasziniert von Sterblichen. Sie verstehen im grundlegendsten Kern nicht deren Existenz und sind deshalb von jeder Kleinigkeit fasziniert. So gibt es Dämonen die diverse Dinge sammeln, nicht weil sie selten sind oder weil sie diese Gegenstände nicht selber im Jenseits haben könnten wenn sie wollten, sondern einfach weil sie den Gegenstand nicht verstehen und deshalb faszinierend finden. Es könnte sein dass ein Dämon alte Spielzeuge sammelt weiler fasziniert von dem Konzept "Phantasie" ist. Kinder spielen mit diesen Dingen und stellen sich Sachen vor die nicht existieren, etwas das im Jenseits für einen Dämonen unvorstellbar ist. Deshalb wird dieser Dämon auch wenn er kann im Diesseits bleiben, denn dort hat er dieselbe Einschränkung. Er kann eben nicht einfach denken und es ist da. Nur um das zu erleben bleibt er. Was sind da schon ein paar tausend Jahre...
Unser Umgang mit Dämonen ist genauso ein Rätsel für manche. Wir sehen sie generell als böse an, aber sie sind nicht böse. Sie sind ewig und haben kein Konzept von gut und böse, wie auch. Gut und Böse können im einfachsten Kern als positiv und negativ für die Gesellschaft definiert werden und Dämonen haben keine Gesellschaft und keine Konzepte von positiven und negativen Taten, wie kann auch etwas schädlich für ein ewiges Wesen sein. Warum sehen wir sie aber böse? Eben weil sie aufgrund ihrer Existenz gewisse grundlegende Konzepte von Sterblichen nicht verstehen und weil sie zeitgleich fasziniert von und neugierig auf diese Konzepte sind. Ein Dämon hat kein Konzept von "Verletzungen" und weiß deshalb nicht dass Verletzungen gefährlich für einen Menschen werden können. Ebenso hat er kein Konzept von Sterben und Tod. Hier ein Clip aus Steven Universe der das in etwa darstellt. Das ist zwar kein Dämon, aber ein Alien der ebenso wenig mit solchen Konzepten anfangen kann:
Ich glaube es ist verständlich wie man solch ein Wesen als böse bezeichnen könnte, vor allem wenn sie die Grenzen nicht kennen und gerne mal einen Stadtteil abfackeln weil sie das Konzept "Feuer" verstehen wollen.
Dämonen haben außerdem im Jenseits keine klar definierte Existenz. Stattdessen nehmen sie eine Form und ein Verhalten (in bestimmten Grenzen) aus einem Spektrum an, wenn sie in das Diesseits kommen. Welche Form das ist hängt im Normalfall von den Erwartungen der Person ab, wegen der sie kommen. Das ergibt einen gewissen Teufelskreis (höhöhö). Dämonen gelten als böse und zerstörerisch, also hat der Beschwörer diese Vorstellung von Dämonen, also wird der Dämon der gerufen wird tendentiell zerstörerisch sein, also verfestigt sich das Bild, wodurch die folgenden Beschwörungen noch weiter in die Richtung driften. Generell haben Dämonen eine sehr fluide Form, sowohl körperlich aus auch geistig/seelisch. Sie sind, was von ihnen erwartet wird und neigen auch wenn sie länger im Diesseits sind, ihren Erwartungen gerecht zu werden. Was leider wiederum dazu führt dass sie gerne als böse gesehen werden... paradoxerweise sorgt ihr Versuch darin möglichst anderen zu gefallen und nicht als Bedrohung wahrgenommen zu werden darin, dass sie als Bedrohung wahrgenommen werden. Ihr Versuch nett zu sein sorgt dafür, dass Leute "zum Bösen verführt werden".
Wieder ein Beispiel: Eine Gruppe der Dämonen sind die bekannten Sukkubi. Jeder weiß dass ein Sukkubus mit Sex manipuliert und ihr Opfer zum Bösen verführen, zu einem Leben voller Sünde. Wenn man aber genauer hinsieht, sieht man folgendes: Sukkubi sind im Spektrum der Dämonen diejenigen, die am Meisten fluid sind und anderen gefallen wollen. Ein Sukkubus passt sich der ausgesuchten Person an und wird zum perfekten Traum dieser Person. Das ist ihre Natur. ein Sukkubus tut nicht so als ob ihr X gefällt, ihr gefällt X wirklich, weil sie sich in ihrem Innersten angepasst hat. Wir haben also auf der einen Seite einen Sterblichen mit Ideen, Träumen und typisch sterblichen Sachen/Bedürfnissen und auf der anderen Seite ein Wesen das genau das ist was diese Person braucht und sich wünscht, und das Wesen ist es auch noch im tiefsten Inneren. Sagen wir ein Familienvater sitzt in einer Kneipe und trinkt einen Schluck. Ein Sukkubus, neugierig, setzt sich dazu. Durch ihr fluides Dasein ist sie einfach nur eine Person die zuhört und nett zu dem Familienvater ist, weil es genau das ist, was er gerade braucht. Sie hört zu und er fühlt sich verstanden (weil sie genau das tut, sie versteht ihn) und er öffnet sich mehr, erzählt von seiner Frau und was weiß ich alles. Er fängt an sie zu mögen weil er sich zum ersten Mal seit Jahren wirklich verstanden fühlt. Also flirtet er ein klein wenig und sie mag es (weil das ist das was er genau jetzt braucht) und sagt nicht nein zu den Avancen. Es schaukelt sich auf. Der Mann ist frustriert von seiner Ehe zur Zeit und wir wissen alle jeder hat mal düstere Gedanken, aber die Frau ihm gegenüber versteht das. Das Ganze schaukelt sich auf. Jedes Mal wenn er sich ein wenig mehr traut, sagt sie nicht nein und scheint es zu mögen. Einige Stunden später hat der Mann sich Hals über Kopf in den Sukkubus verliebt und beginnt seine Ehefrau zu betrügen. Hat der Sukkubus ihn dazu verführt? Hat sie ihn zum Bösen verführt? Eigentlich nicht. Das kam alles von ihm, sie hat einfach nur nicht "nein" gesagt, weil das Konzept in ihrer Existenz nicht vorhanden ist. Gib dem Ganzen einige Zeit. Jeder hat Ideen und Phantasien was er mal ausprobieren will, sie sagt nie nein und es gefällt ihr immer. Nach einer Weile hat er extremere Phantasien, wie es halt so ist und sie sagt wieder nicht nein. Er hatte schon immer die Idee einfach ab zu hauen und in den Süden zu ziehen um ein neues Leben anzufangen, sie sagt nicht nein, es gefällt ihr sogar. Also verlässt er seine Frau und Kinder um sich perversen Phantasien im Süden hinzugeben. Und der Sukkubus hat nie etwas gemacht außer niemals nein zu sagen. De Facto ist ein Sukkubus also immer so "böse" wie die Person zu der sie gehört. Und wir wissen alle dass Menschen dazu neigen in allen Dingen extremer zu werden wenn sich ein gewisser Alltag eingestellt hat. Der erste Fallschirmsprung ist ein Kick, der hundertste nur noch Alltag, also muss mehr her. Das erste Mal 150 auf der Autobahn selber fahren ist ein Kick, das hunderste Mal muss es dann schon 200 sein damit der Kick wieder da ist. Aber wenn ein Sukkubus im Spiel ist gibt man die Schuld nicht dem "Opfer", sondern dem Sukkubus. Das ist einfacher als zuzugeben dass die Bosheit/Perversion in der Person selber war.
Zitat von Amanita im Beitrag #19Außerhalb der genannten Länder ist der Alkoholkonsum in ganz Silaris legal, in Elavien allerdings nur für Männer.
Wieso nur für Männer?
Zitat von Amanita im Beitrag #19Betrunkene Sauerstoffmagier, die einen Feuerwehreinsatz erforderlich machen sind nicht nur ein Running Gag, sondern ein reales Problem.
Die letzten Worte des Sauerstoffmagiers: Kuck mal was ich mit der Kerzenflamme machen kann
Zitat von Amanita im Beitrag #19Aufgrund ihrer stark dämpfenden Wirkung auf die Elementarmagie gehören sie zum Standardrepertoire von Polizei und Geheimdienst, da sie die Ausschaltung der Fähigkeiten elementarmagischer Gefangener ermöglichen.
Wie flößt man denen das ein? Mit einem Giftpfeil?
Du hast öfter Magierprobleme genannt. Was sind denn welche und was kann man dagegen machen?
Zitat von Aguran im Beitrag #11Nach der sogenannten KI-Krise Ende des 21. Jahrhunderts
Zitat von Aguran im Beitrag #11eine Fehlerkaskade, ausgehend von einem Virus, in den damals sich immer weiter vernetzenden KI's. Die Folge war, dass sie ineffizient arbeiteten und weltweit Unfälle verursachten, ja sogar einen Börsencrash auslösten.
Wieso wurde danach so besorgt darauf reagiert? Das klingt irgendwie menschenuntypisch... KI ist extrem nützlich und es war ein bekannter Fehler, sollte es dann nicht eher so sein dass sie den Fehler ausmerzen und weiter Forschung reinstecken als dass sie es sein lassen? Als Beispiel was ich meine: jeder weiß Vulkane können ausbrechen, der Vesuv hatte einige katastrophale, berühmte Ausbrüche und trotzdem siedeln die Leute nach kürzester Zeit wieder an den Hängen, weil es zu nützlich ist. Statt Vulkane zu meiden wird geforscht dass man rechtzeitig gewarnt wird... Oder Feuerwaffen. Die ersten Feuerwaffen waren unzuverlässig, gefährlich und haben fast mehr eigene Leute umgebracht als Gegner. Aber sie waren einfach zu nützlich weil damit selbst der dümmste Hinterwäldler schießen konnte. Also wurden sie weiter entwickelt auch wenn es Jahrzehnte dauerte bis sie auch nur annähernd so effizient waren wie alte Waffen. Auf Anhieb kenne ich keine Technologie die eingestampft wurde weil die Leute Angst davor hatten. Extremstes Beispiel ist Atomkraft, die kaum weiter entwickelt, aber dennoch benutzt wird...
Zitat von Vahul im Beitrag #11ich hatte die Welt erst auch für dnd 5e gebaut bin nun aber weg davon, dnd schrängt mich zu sehr an und ich müßte die Welt viel mehr an dnd anpassen. ich will aber das system mehr an die Welt anpassen und da war dnd nicht die richtige Wahl für mich,
Hehehe genau deshalb habe ich auch das System gewechselt... bei mir damals von D&D3.5 weg
Ich finde es immer wieder interessant wie fest verankert doch D&D in der "Nerdkultur" ist, dass sich ziemlich jeder fast genötigt fühlt zwischen göttlicher und arkaner Magie zu unterscheiden oder zumindest zu schreiben "bei mir ist das nicht so".
Kannst du das "ganz arg wünschen" etwas genauer erklären? Was ist arg genug? Gibt es verschiedene Grenzwerte für verschiedene Leute? Wie macht es ein Magier, der es ja deutlich kontrollierter kann... wie kann ich mir kontrolliert weil es grade nützlich sit etwas uas dem tiefsten Herzen wünschen?
Zitat von Elatan im Beitrag #6Ich würde Tolkiens Elben gerade aus den Gründen, die du nennst, nicht als bessere Menschen (auch nicht in Anführungszeichen) sehen, sondern als extremere. Sie sind stärker, schneller, geschickter als Menschen, aber gleichzeitig sind sie auch wesentlich schrecklicher in ihrem Zorn, wie es die Geschichte von Feanor und seinen Söhnen zeigt.
Das hat Tolkien selbst auch in seinen Briefen gesagt. Er wollte kein gutes Volk, er wollte ein Volk das in allem extremer und epischer ist als Menschen.
Ich glaube der Hauptgrund dass wir kaum Klischeeelfen treffen ist, dass es Klischeeelfen gab. Wenn man mal alte D&D sowie DSA Bücher liest, das waren DIE Klischeeelfen par excellence. Beide Klischees... die Waldelfen und die Hochelfen. Und vieles davon strahlt auch noch heute in diese Regelsysteme aus, aber eben weil es diese Klischees gibt und jeder darauf hinwies dass es voller Klischees ist wurden sie abgeändert. In "modernen" Welten findet man recht schnell immer den Satz "meine Elfen sind keine Klischeeelfen". Heute wird aktiv versucht das Klischee umzugehen weil es in den 70ern bis frühen 90ern so weit verbreitet ist. Solche Geschichten und Systeme aus der Zeit die es heute immer noch gibt haben noch Teile der Klischees drin, so sehr dass sie quasi zum neuen Klischee geworden sind.
Der Heutige Klischeeelf ist nicht der Tolkien-Elf sondern der D&D-Elf. DAs sieht man alleine daran dass Tolkien-Elfen keine spitzen Ohren hatten. Diese spitzen Ohren wurden aber so sehr zum Klischee dass die HdR- Filme es eingebaut haben weil es jeder erwartet.
Meine erste Berührung war mit den 70er und 80er Jahre Klischeeelfen. Damals im Computerspiel Might & Magic. Die dortigen Elfen und Orks waren die prä-renaissance Varianten, also die Elfen hatten bläuliche Haut (um das innere Glühen darzustellen) und die Orks waren schwarzpelzig und schweineähnlich (so wie sie in DSA heute immer noch sind). Die heutigen Klischees sind erst danach entstanden, durch D&D sowie Warhammer (und aus Warhammer dann Warcraft usw.). Schon irgendwie witzig dass Warhammer damals gesagt hat: unsere Orks sind keine Klischeeorks, unsere Orks haben grüne Haut. Heute ist genau das das Klischee geworden...
Die Meisten von den Systemen sind imho zu restriktiv um sie an die eigene Welt anzupassen. Du musst die Welt an das System anpassen.
Beispiel D&D/Pathfinder. Wenn du nicht jeden Zauber selber bastelst, also quasi das System eh total umschreibst, bist du an die erstellten Zauber in den Büchern gebunden. Und das geht dann nur reduktiv. Du kannst sagen in deiner Welt gibt es Feuerball nicht, aber du könntest keinen Magier bauen der einen Feuerball und sonst nichts auf Stufe 1 hat. Er ist nun mal ein hochstufiger Zauber, also muss der Magier ein Mindestlevel haben um ihn sprechen zu können. Willst du einen Feuerball haben der einen größeren Explosionsradius hat aber schwächer ist? Entweder Bücher wälzen oder selber basteln.
Es gibt grob gesagt zwei Typen von Spielsystemen... Effektbasierte Systeme und Quellenbasierte Systeme. Quellenbasierte Systeme sind sowas wie DSA, D&D usw. Du hast eine Quelle die du wählst. Ich wähle meine Quelle "Stab", also folgt der Effekt 1w6 Wuchtschaden. Solche Systeme sind nur schwer anzupassen weil man im Zweifelsfall eine neue Quelle mit den dazu gehörigen Regeln basteln muss. Ich muss einen ganzen Zauber mit Namen, Werten und Regeln basteln um ihn einsetzen zu können, es gibt quasi eine feste Tabelle von Quellen.
Effektbasierte Systeme sind sowas wie Fate, Gurps oder was ich spiele, BESM. Du hast einen Effekt den du wählst. Ich will den Effekt "fliegen". Dem System ist es absolut egal weshalb du fliegst. Zauber, Jetpack, Flügel... das ist rein eine Worldbuilding Frage. Ich wähle den Effekt 1w6 Wuchtschaden und erkläre dann woher der Effekt kommt. Ich muss also keinen neuen Zauber basteln, ich kann einfach sagen: mein Zauber hat den Effekt Feuerschaden mit Radius X und Reichweite Y und nenne es Feuerball... oder fliegender Drache... oder Bazooka... Diese Systeme finde ich viel besser zum Weltenbasteln, weil mich die Quelle eines Effektes nicht juckt. Die Regeln sind also unabhängig von der InWorld Erklärung.
Ich persönlich benutze ein inzwischen ziemlich abgeändertes System namens BESM (auch gern Tristat genannt). Das System hat vor einigen Jahren zig Preise abgeräumt aber dann wurde es von White Wolf aufgekauft weil es in Konkurrenz zu ihnen stand und seitdem fristet es ein Schattendasein... Als Beispiel: in dem System kauft man sich von Punkten Attribute. Der SL legt fest wie viele Punkte der Charakter hat und man muss sich davon alles kaufen. Das macht es sehr frei. Ich hab in meinem Setting Magie und Technologie und habe z.B. schon mehrfach dieselbe Attributkombo: Reichweite 1, Areal 2, Flare 2 (Sicht, Gehör) für verschiedenste Sachen genutzt. Einmal war es eine Flashbang Granate, einmal ein Blendzauber, einmal eine organische Verbindung die ein Vieh ausgespuckt hat und sich entzündet. Ich musste mir keine Gedanken beim Charakter basteln machen was wie wo geht, ich hab eine Idee was in meiner Welt geht und finde die dazu passenden Effekte. So gibt es auf meiner Welt zum Beispiel einen Spielercharakter der unglaublich mächtiger Magie wirken kann, aber nach jedem Zauber erstmal ohnmächtig wird weil seine ganze Energie dafür drauf geht. In D&D Regeln: ein Magier der Stufe 8 Zauber kann, aber nichts niedrigeres, obwohl er nur Stufe 3 Magier ist. Was natürlich in einem restriktiven System wie D&D nicht geht...
Also quasi sie wollten nicht nur Phosphormagier, sondern auch Phosphormagier die Tod gegenüber gleichgültig sind und als Elitesoldaten gezüchtet wurden...
KRIEGSVERBRECHEN!!!!
Wie hat die Öffentlichkeit drauf reagiert? Gab es Konsequenzen?