Ich bin grade dabei, Stadtpläne zu kritzeln und stieß dabei wieder auf das Problem, das ich immer so schön verdrängt habe: Wie zur Hölle sehen die sentarischen Tempel aus? Die Architektur der Region, die ich grade bebastel, ist schon recht klassisch mittelalterlich west-/mitteleuropäisch (kommt mir jetzt nicht mit: "Aber Ela, da gibt es auch große Unterschiede!". Ihr wisst, was ich meine. ) und die Tempel sollen sich eben so gut in das Stadtbild einfügen wie es unsere christlichen Kirchen auch tun, ohne exakt so wie diese auszusehen.

Vielleicht könnt ihr mir ja mal ein bisschen helfen, indem ihr erzählt, wie eure Tempel eigentlich aussehen. Eure Tempel wären keine Hilfe, weil sie ganz exotisch sind? Völlig egal, meine Einleitung war nur ein Aufhänger, damit ihr jetzt schön Beschreibungen und vielleicht sogar Bilder liefern könnt.

Mit spannenden Einsichten in die Tempelarchitektur meiner Welt kann ich leider nicht dienen, denn die Sakralbauten, die ich kenne sind sehr simple griechisch-römisch bzw. ägyptisch anmutende.

Aber ein paar Gedanken zur Tempelarchitektur kann ich teilen, denn ich glaube um zu wissen, wie ein Tempel aussieht, sind folgende Fragen ganz hilfreich:

Dient der Tempel der Predigt oder Kultritus? Wenn Tempel der Verkündigung dienen, ist ihre Architektur vermutlich so ausgerichtet, dass ein Sprecher sein Publikum gut ansprechen kann, wenn er dem Kultritus dient, hat er vielleicht nur Räumlichkeiten die geeignet sind die entsprechenden Riten auszuführen.

Hierarchisch oder egalitäre Gemeinde? Wenn es eine strikte Hierarchie gibt, eine Trennung zwischen Priestern und Gemeinde, vielleicht sogar unterschiedliche Kategorien von Gläubigen oder Priestern, wird sich dies in der Architektur niederschlagen, im Sinne von getrennten Bereichen und vielleicht einzelnen "Kapellen" für einzelne Gruppen; ist die Gemeinde nicht so differenziert, könnte die Architektur auch offener sein

Gibt es zentrale Kultobjekte? Wenn eine Religion ein zentrales Kultobjekt hat, bspw. einen Altar, eine Reliquie, eine Götterstatue, dürfte der Bau auf dieses ausgerichtet sein; handelt es sich dabei um eine Art "Repräsentation Gottes" könnte es sogar sein, dass der Tempel einen speziellen Anbau hat, in dem das Kultobjekt "wohnt", wenn es nicht verehrt wird, und dort von Priestern gepflegt undbehütet wird.

Gibt es Gebetsrufe? Wenn die Religion ihre Schäfchen zum Gottesdienst rufen will, braucht sie dafür Vorrichtungen, die sich oft in Türmen niederschlagen (Glockentürme, Minarette), vielleicht aber auch ein schickes Horn (a la Helms Klamm?)

Wie einflussreich ist die Religion? Ganz einfache Rechnung: Je bedeutender und geförderter eine Religion ist, desto größer die Tempel, besonders wenn sie gleichzeitig dem Staat dienen. Sind die Tempel gleichzeitig Verwalter von Ländereien, kommen architektonisch noch einige Nutz- und Verwaltungsgebäude hinzu.

Was für Totenriten gibt es? Ist es üblich die Toten in oder am Tempel zu bestatten braucht man daneben oder darunter entsprechend Platz dafür; werden die Toten am oder im Tempel verbrannt, braucht es einen Ort dafür (möglicherweise inkl. Rauchabzug)

Spielen gewisse Elemente eine große Rolle? Ist die Religion eng mit Elementen verbunden, brauchen ihre Tempel möglicherweise Platz für ein Feuer, einen Teich, eine Gartenanlage, einen großen, alten heiligen Baum, einen Felsen oder so. Spielt Wasser eine so große Rolle, dass bspw. Bäder im Tempel betrieben werden, müsste man sich auch noch Gedanken machen, wie der Tempel an sein Frischwasser kommt.


Diese Fragen sind recht allgemein, aber ich denke mit ihnen kann man sich der grundlegenden Architektur eines Tempels schon ganz gut annähern. Diese Fragen sagen natürlich noch nichts über das genaue Aussehen des Bauwerks aus, eher über den Aufbau.