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Nharun
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    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Adelstitel" geschrieben. 14.03.2024

      @Elatan Deine Ausführungen gefallen mir und ich finde es gut, dass du hier und da auf regionale Unterschiede hinweist. Die politische Gesamtsituation und der historische Kontext, der zwischen den Erklärungen durchscheint ist ebenso interessant. Ich liebe Sachtexte.

      Wenn der Kaiser in Atameres Statthalter und Feldherren ernennt - welche spezifische Aufgaben haben die Adligen noch? Sind sie nur der Rest eines überholten Systems oder haben sie sich noch Bereiche gesichert?

      Wenn du im Fall von Pinor so ausdrücklich zwischen Bürgern und Einwohnern unterscheidest, sind Wohnsitz und Bürgerrecht wohl voneinander unabhängig. Ist es mit dem Einkommen allein erreichbar Bürger zu werden? Muss man in spezielle Bürgerfamilien einheiraten? Muss man 25 Jahre in der Legion gedient haben? Oder wird man entweder als Bürger geboren oder auch nicht? Und wie ist das Verhältnis von Bürgern zu Einwohnern?




      Danke für deine Lobsbeeren. Da das ziemlich unterschiedlicheFragen waren, gehe ich auch mal einzeln auf sie ein:

      Zitat von Elatan im Beitrag #4
      Bleibt es dabei, dass die Holfoter Leibwächter sind?

      Nein, dabei bleibt es nicht. Ursprünglich handelt es sich um erwählte, gut ausgebildete Krieger. So einen Titel erhält man entweder durch Eignung oder weil einem der Adlige so eine Gunst erweist. Im Lauf der Klassik wird der Titel dann aber für bestimmte Horgerlinien erblich, also der Zögling des Horgers X wird "automatisch" ein Holfoter von Fürst Y, wenn er erwachsen ist. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass diese Nachrücker per se ungeeignet sind, denn das Horgersystem ist ja ein System der spezialisierten Ausbildung von Klein an, die Zöglinge eines guten Kämpfers werden also schon kämpfen können; sie sind nur nicht unbedingt die Besten.
      Dennoch erfährt der Holfoter im Laufe der Zeit eine Abwertung: Im modernen Arbisch bedeutet "Holfter" nur noch "Hilfe, Gehilfe". Bereits im Mittelalter ist Holfoter kein elitärer Krieger mehr, sondern eher ein Waffenknecht eines Adligen.



      Zitat von Elatan im Beitrag #4
      Unterscheidet die arbarische Sprache zwischen männlich und weiblich, heißen also die männlichen Adligen nachher "Feuerhüterin"?


      Die arbarische Sprache unterscheidet zwar prinzipiell zwischen Maskulin, Feminin und Neutrum in der Grammatik (Genus), im Hinblick auf das tatsächliche Geschlecht (Sexus) unterscheidet das Arbarische jedoch eher zwischen "Mensch", "Lebewesen" und "unbelebtes Ding/Abstraktes". Die meisten Personen- oder Berufsbezeichnungen gehören zur ER-Deklination, die genau dieses Konzept "Mensch", später "Mensch, der aktiv was tut" umfasst. Zwischen männlich und weiblich unterscheidet die ER-Deklination bereits im klassischen Arbarisch nur ganz bestimmte Formen (ich kann es gerade nicht nachgucken, ich glaube es sind Genitiv Singular und Nominativ/Akkusativ Plural), das schwächt sich aber immer mehr ab und bereits im frühmittelalterlichen Arbarisch gibt es nur noch eine ER-Deklination. Das Geschlecht macht sich meist durch den Artikel bemerkbar, so dass man vereinfacht sagen könnte, dass es im Arbarischen "der Feuerhüter" (männl.) und "die Feuerhüter" (weibl.) heißt.
      In der Antike und noch in der frühen Klassik können nur Frauen Feuerhüterin sein, weil es sich dabei um Priesterinnen handelt und die Mysterienkulte der altgläubigen arbarischen Gottheiten streng zwischen Geschlechtern trennen. Erst als sich der Begriff nach der Asiranisierung "säkularisiert" wird er auch auf Männer angewandt. Auch wenn die Entwicklung lustig wäre, dass der Begriff Feuerhüterin zu einer rein männlichen Amtsbezeichnung wird, glaube ich nicht, dass zur Entwicklung im Laufe der Geschichte passt.

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Adelstitel" geschrieben. 13.03.2024

      Die Frage ist interessant, kann ich für die Toraja jedoch gar nicht so umfassend beantworten, da es sich je nach Zeit und Kultur stark unterscheidet.

      Der übergreifende "Standard" ist: Es gibt eine Aristokratie und die Adelsschicht hat mehr Rechte als andere Bevölkerungsschichten. Irgendwo in diesem Stratum liegt auch der Besitz, wobei das manchmal eine Einzelperson (König, Fürst, etc.) ist, manchmal aber auch mehrere (Dynastien, Klan, etc.). Land gehört in der Vorstellung der meisten jedoch immer irgendwem, nur wenige "naturnahe" Völker und bestimmte nomadische Kulturen sehen das anders.

      Konkreter kann ich die Frage für die von mir gut ausgearbeiteten Arbaren beantworten, das mache ich vom Schwerpunkt der Klassik aus, gehe hier und da aber auch auf andere Epochen ein.

      Das Land gehört dem Stamm bzw. dem Klan, oder allgemeiner ausgedrückt einer Gemeinschaft von Menschen, die dieses beansprucht und diesen Anspruch durchsetzen kann. In der Klassik bedeutet das in erster Linie das direkte Siedlungsgebiet, Acker- und Gartenflächen, bewirtschaftete Waldgebiete und Jagdgründe, sowie Paroche (heilige Wälder). Zum Ende der Klassik hin sind diese Gebiete oft durch Grenzpfähle oder Wimpel markiert, was auf Schreine und Heiligtümer zurückgeht, die zuvor häufig in der Peripherie des Siedlungsgebietes lagen.

      Während zunächst alle Esger ("Freien") als gleichgestellt betrachtet werden, bilden sich bis zur Klassik innerhalb dieses Standes die "Edalsamer" heraus ("die Herausgehobenen"), in der sich die politische Führung und Kriegerelite versammelt. Aus den Edalsamern, die in der Klassik noch eine verhältnismäßig offene Gruppe bilden (auch wenn es schon vererbbare Ämter gibt), entwickelt sich im Mittelalter dann ein recht geschlossener Adel.

      In der Klassik werden die folgenden Ämter ausschließlich von Edalsamern bekleidet:

      Kiurel - "König" oder "Großfürst", der Anführer eines Stammes oder einer Gruppe von Stämmen. Zu Beginn der Klassik noch häufig gewählt, später dann aus bestimmten Horgerfamilien stammend. Wörtlich bedeutet "Kiurel" "Eidfürst", im Sinne von "der Fürst, dem Eide geschworen werden".

      Arel - "Fürst" oder "Häuptling" , ursprünglich der Anführer einer Sippe oder eines Sippenverbandes wird der Arel in Klassik zunehmend zum Herrscher einer bestimmten Region (man könnte dazu wohl auch "Reich") sagen. Dieses Amt wird bereits in der Antike zunehmend erblich oder zumindest auf einzelne Familien beschränkt. Im Prinzip stellen die Arelsfamilien bzw. Arelshorgerlinien die älteste Form von "Adel" bei den Arbaren dar,.

      Arax - "Feldherr", ursprünglich die Bezeichnung jedes "Kriegsherrn", der mit anderen auf Kriegs- oder Raubzug geht, seit der Klassik dann ein (meist vom Kiurel) ernannter Feldherr. Der Titel wird während der Klassik immer nur bei Bedarf vergeben, und ist meist zusätzlich zu einem anderen Amt (wie Arel), gerade wenn er vom Kiurel vergeben wird.

      Anbader - "Herzog", in der frühen Klassik noch nicht klar vom Arax abgegrenzt entwickelt sich aus diesem Heerführer schließlich ein Herrscher über ein Teilgebiet eines Stammes, der dem Arel untergeordnet ist.

      Deger - "Baron", ein "kleiner" Adliger, der nur über ein sehr umgrenztes Gebiet herrscht, das ihm ein Anbader, Arel oder der Kiurel zuweisen.

      Gemicher - "Ältester" oder "Meier", ursprünglich der Sippen- oder Stammesälteste wird im Laufe der Antike zunächst ein gewählter Anführer der nicht ganz klar vom Arel oder Anbader zu trennen ist. In der Klassik dann zunehmend der Vorsteher einer bestimmten Siedlung. Wird vom Deger, Anbader, Arel oder Kiruel beauftragt.

      Holfoter - "Huskarl", eine Adlige Leibwache enes Kiruels, Arels oder Anbaders; in der Klassik mit speziellen Rechten verbundener, teilweise schon erblicher Titel.

      Arer - "Hauptmann", in der Antike noch gewählter, in der Klassik bereits erblicher Titel eines Anführers einer kleineren Gruppe Krieger. Im Mittelalter würden wir Arer dann vermutlich mit "Ritter" übersetzen, da ihre Funktion nahezu identisch ist.

      Sinner - "Geschichtenerzähler" ist in der Klassik ein teilweise erbliches Amt; kann man vielleicht mit Chef-Propagandist und/oder Hofchronist vergleichen.

      Stranger - "Herold", Verkünder und Anwerber, Experte in der Deutung von Symbolen und Tättowierungen und i.d.R. Die Person, die "offizielle Tätowierungen" durchführten darf.

      Mestral - "Priester", eingeweihter eines bestimmten Kultes, in der Klassik auch bereits oft ein Priester der Kyrakeia des Asiranas.

      Eldgarder - "Feuerhüterin", ursprünglich Eingeweihte in den Mysterienkult der Elda Muder und für das Herdfeuer und Herdfeuerzeremonien zuständig, wandelt sich die Eldgarder in der Klassik zu einem zunehmend erblichen Amt am Hof von höheren Adligen, das mit "Kämmerer" oder "Mundschenk" oder auch "Marschall" vergleichbar ist.

      Galler - "Zauberer", erst in der Klassik als Amt aufgekommen ist der Galler ein "offizieller" Zauberer am Hofe eines höheren Adligen. Das Galler-Amt wird zunehmend mit bestimmten Horgerlinien verbunden und somit erblich.

      Recher - "Richter", sind für die Rechtsprechung und Gesetzeskunde zuständig. Während sie sich in der Antike noch auf das Gewohnheitsrecht beziehen und eher als "Schlichter" zu bezeichnen sind, arbeiten sie in der Klassik als Beamte deines höheren Adligen. Auch Recher erhalten ihr Amt zunehmend durch die Abstammung aus einer Horgerlinie.


      Nota bene: "erblich" meint am Anfang der Klassik teilweise noch das, was wir auch darunter verstehen: Man erbt etwas von seinen (biologischen) Eltern. Doch das sich seit der Antike entwickelnde Horgersystem verdrängt diese Ansicht, so dass in der Klassik "erblich" mehrheitlich darauf bezieht, dass man etwas von seinem Horger "erbt". Mitausnahme singulärer Titel (wie Arel oder Deger) können Ämter auch geerbt werden, wenn man "die Ausbildung abgeschlossen" hat (bspw. Sinner, Stranger, Recher oder Galler).


      Wenn das hier irgendwie wirr ist: Ich schreibe den Beitrag seit heute morgen 8 Uhr immer wieder in Etappen während einem Seminar.

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Zweihundertfünfzehntes Speedbasteln am 5. Februar 2024: Geister" geschrieben. 05.02.2024

      @Elatan Ich finde diese Kombination aus theologischer Betrachtung und aitiologischer Geschichte am Ende sehr gelungen. Wo nehmen die Sentarim und Merohim ihre menschlichen Hüllen? Erschaffen sie diese selbst aus dem "Nichts" oder müssen/können sie von menschlichen "Hüllen" Besitz ergreifen (oder blockiert die menschliche Seele so etwas)?

      Zu deiner Frage:

      Je älter die Beschwörung ist, die du nutzt, desto mehr musst du machen. Das liegt daran, dass die Menschen die Prinzipien der Beschwörung lange Zeit nicht verstanden haben und sich deshalb Sammlungen von erfolgreichen Beschwörungen gehalten haben. Das lief dann nach dem Motto: Ok, als ich diesen Geist beschworen hatte, standen jene Sterne so und so am Himmel, es war zu zu der Zeit als der Mond da und da stand, ich hatte 13 Kerzen brennen, einen schicken Beschwörungskreis gemalt, ich trug gerade etwas Rotes, hatte mich seit 3 Tagen nicht gewaschen und an diesem Tag nichts gegessen (weil ich so in meine Forschungen vertieft war), als ich meine Beschwörung aufsagte, blickte ich nach Norden, ah und ich war im ersten Stock eines Gebäudes --> Diese Bedingungen müssen wohl alle erfüllt sein, damit die Beschwörung glückt.
      Das führt gepaart mit menschlicher Kreativität und Verdorbenheit dann zu zahlreichen abstrusen und bisweilen perversen Paraphernalia, die angeblich erfüllt sein müssen.

      Im Prinzip reicht die Beschwörungsformel allein für die Beschwörung, wie das Zitat aus meinem Beitrag auch andeutet:

      Zitat von Nharun im Beitrag #3
      Höret meine Stimme und folgt ihrem Widerhall, dem düsteren Faden zwischen meiner Realität und der euren.

      D.h. die Beschwörung wirkt darüber, dass die Beschwörungsformel ein Signal in Richtung Anderdunkel schickt, dem ein Geist a) freiwillig folgen kann oder das b) stark genug ist, ihn quasi zu binden und gegen seinen Willen in die Realität zu zerren. Damit das funktioniert, MUSS die Beschwörungsformel in der altvorderen Sprache sein, denn menschliche Sprache durchdringt die Realitäten nicht; da Menschen aber die altvordere Sprache (ohne passende Mutationen) nicht korrekt aussprechen können, beschwören die überlieferten Formeln nicht immer genau das, was ihre "Übersetzung" sagen würde.

      Eine weitere Voraussetzung oder Rahmenbedingung wäre, dass die Barriere zwischen unserer Realität und dem Anderdunkel nicht zu stark sein darf, wenn die Beschwörung gelingen soll. D.h. man sollte möglichst nicht in einem Strahlenbunker beschwören, generell Orte unter der Erde meiden (wenn nicht spezielle architektonische oder geologische Faktoren für eine "Leitung" sorgen). Es hat sich im Laufe der Geschichte herausgestellt, dass die Barriere in größerer Höhe oft etwas geringer ist, ein weiterer Grund, warum Magiertürme so beliebt waren und warum Beschwörungsorte auch oft auf Berggipfeln waren.

      Man kann die Barriere natürlich temporär schwächen oder (ganz) einreißen, was im Prinzip einen eigenen Zauber darstellt, aber gerade in antiken und klassischen Beschwörungen noch oft in das eigentliche Beschwörungsritual eingearbeitet ist; hierfür finden tatsächlich oft Opferungen statt (eigentlich auch nicht nötigt, aber bewährt und zumindest nicht ganz unnütz).

      Opfer sind für Beschwörungen generell eine gute Sache, denn Geister haben in unserer Realität keine Gestalt und weil man ihre Macht ja für die eigenen Zwecke nutzen will, stellt man ihnen am besten "Material" zur Verfügung um leibhaftig werden zu können, ohne dass sie dafür ihre eigene Macht bemühen müssen.

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Zweihundertfünfzehntes Speedbasteln am 5. Februar 2024: Geister" geschrieben. 05.02.2024

      Die Stunde des Speedbastelns mag vorüber sein, doch irgendwo ist immer Geisterstunde! Also reicht nach, wenn ihr euch traut *muahahahaha*

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Zweihundertfünfzehntes Speedbasteln am 5. Februar 2024: Geister" geschrieben. 05.02.2024

      Ich habe mich dem Wahnsinn und der Verderbnis ausgesetzt, um eine Anrufung an die Geister für euch zu besorgen. Dem Kommentar nach beschwört ihr damit Hyrt-Borvaltadathurbastijar‘xinti, der euch verborgenes oder vergessenes Wissen enthüllen kann. Aber nutzt diese Beschwörung bitte mit Vorsicht und Bedacht, mir lag nur eine dawotische Übersetzung des originalen Textes vor (und mein Dawotisch ist nicht mehr das Beste); außerdem lassen sich die Passagen des Textes die unübersetzt in der Altvorderen Sprache waren nur unzureichend mit unseren sterblichen Methoden niederschreiben. Sprecht ihr die Beschwörung aus, so auf eure eigene Gefahr.

      Zitat von Das Atla Thog, 73. Kapitel, Abschnitt 6, Verse 15 bis 25



      Höret meine Stimme, rufend zu euch aus finsteren Hallen vergessener Zeitalter.

      Höret meine Stimme, die ihr geboren als der Sterne Licht noch nicht aus den Fluten des kosmischen Äthers geboren war.

      O Uralte, höret, ihr Uranfänglichen. Höret den Rufer, der es wagt, die Schwelle der Zeitalter zu durchbrechen.

      Höret meine Stimme, die ich jetzt mit schlagendem Herze erhebe, doch die sich schon erhob, bevor meine Ahnen geboren waren, und die sich erst erheben wird, wenn meine Knochen längst zu Staub geworden.

      O Uralte, höret, ihr Uranfänglichen. Gebieter der dunklen Dämmerung, die ihr in den Wirbeln der schwarzweißen Ätherströme webt, die ihr in den Ecken und Winkeln des Weltgefüges Wohnung habt, die den tiefsten und geheimsten Glanz der Sterne kennen. Ihr Urmächtigen, die ihr einst die kosmischen Wellen bracht und unter deren Griff sich die Realität beugte.

      Höret meine Stimme, die ein winziger Sterblicher ist, in eurer Sprache durch Schatten und Vergessenheit sprechen. Mögen eure Augen aus unendlichem Dunkel mein Flehen vernehmen und meine Worte in den anderen Dunkeln der kosmischen Leere widerhallen, auf das eure Ohren sie hören:

      Iä, thawrl smirra nga vha heor teph, tûm harulquana daggua ugluqq thog methanu ulzhab zahucam.

      Iä, tûm smirra kash, vrez baoxî arukie gorzin teph shamiureth teph!


      Ich handle in eurem Namen, o Uralte, hoffend, dass meine Worte in der Schleier der Vergessenheit eindringen und zur anderen Dunkelheit dahinter durchdringen.

      Höret meine Stimme und folgt ihrem Widerhall, dem düsteren Faden zwischen meiner Realität und der euren.

      Iä Hyrt-Borvaltadathurbastijar‘xinti! Iä thawrl smirra gho ‘at adabys. Iä thawrl smirra kash. Iä tûm smirra kash. Iä, hordum hawghah! Iä Hyrt-Borvaltadathurbastijar‘xinti Iä.




    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Zweihundertfünfzehntes Speedbasteln am 5. Februar 2024: Geister" geschrieben. 05.02.2024

      Ich hoffe ihr habt die Nummer der Ghostbusters griffbereit, denn das heutige lautet ...


      Geister

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Die Toraja 3.0" geschrieben. 04.02.2024

      Zitat von Nharun im Beitrag #20

      • Central (die Kolonie der NASA, als neutrales Koordinations- und Verwaltungszentrum gedacht)
      • Xīn Tiāntáng (die Kolonie der Panasiatischen Volksrepublik)
      • New Haven (die Kolonie des Commonwealth of the Atlantic)
      • Nova Fronteira (die Kolonie von Brasilien)
      • Novy Rod (die Kolonie der Slawischen Union)
      • Imarat Al-Sahm al-Akbar (die Kolonie des Iranischen Kalifats)
      • Rohini (Colony) (die Kolonie Indiens)
      • Elysium (die Kolonie der Nordeuropäischen Union)
      • Pantai Rangi (Colony) (die Kolonie des Commonwealth of the Pacific)
      • Kiboji (die Kolonie die Japanisch-Koreanischen Wirtschaftsunion)
      • Jiki Nona (die Kolonie der Volksrepublik Afrika)




      [[File:Toraja - Kolonien.png|left|auto]] Ich habe die Kolonien (Wappen) und ihre Außenposten (gelbe Punkte) mal auf der Toraja verteilt. Bei den türkisen Punkten handelt es sich um zwei "Anomalien": "Lit Ishra" (der Ort heißt erst in der Moderne der Toraja so) ist eine Siedlung (knapp 10.000 Einwohner) von Homo Torajani (also den "Urmenschen", den ursprünglichen menschenähnlichen Bewohnern der Toraja), und bei "Shran Ugluqqas" (der Name ist in altvorderer Sprache) handelt es sich um "die Stadt der Alten" (die hier erwähnt wird); diese Stadt der Alten war beim Planet Fall der Erdlinge bereits uralt und verlassen; ich bin mir sicher, dass die Ersten Menschen sie irgendwann während der Erkundung und noch vor dem Krieg gegen die Altvorderen entdeckten.

      [[File:Toraja - Altvordere Zeit.png|left|auto]] Hier sieht man dann die "Reiche" der Dienervölker der Altvorderen während der Zeit der Herrschaft der Altvorderen über die Toraja, also bis etwa 1000 VOR. Über die genaue Gestalt dieser altvorderen Reiche habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich weiß aber, dass die Chuliden zumindest in Pesharqutatra mächtige "Festungen" errichtet haben, die später u.a. den Kern (oder das Fundament) der Demarischen Tempeltürme bilden; die Nephiden von Ssârmarotl haben irgendwelche hübschen Kuppelbauten gebaut, die ich in einem antiken Speedbasteln unter dem Titel "Die Näpfe des Todes") mal erwähnt habe.




      Wie es dann mit der Toraja weitergeht zeigen diese beiden Gifs (die Gifs sind animiert [das funktioniert hier im Forum aber nicht, daher anklicken um es zu sehen] und springen von der Antike bis in die frühe Kernzeit, das obere Bild zeigt dabei den Norden, das untere Bild den Süden der Toraja)

      [[File:Toraja im Wandel der Zeit.gif|left|auto]]
      [[File:Toraja Süden.gif|left|auto]]

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Zweihundertdreizehntes Speedbasteln am 15. Januar 2024: List, Intrige und Betrug" geschrieben. 16.01.2024

      @Elatan Eine interessante Einbindung der bekannten Dämonenpakt-Thematik in den Hintergrund deiner Welt. Der Sachtext liest sich sehr gut, allerdings möchte ich jetzt mehr zu den Dämonen wissen und vor allem wie sich das dämonologische Wissen in deinen Völkern genau entfaltet. Gibt es eine Hierarchie der Dämonen? Gibt es einschlägige Werke der Dämonenbeschwörung?

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "[Toraja] Verschiedenes" geschrieben. 15.01.2024

      Die Züge werden wie bei uns im Lauf der Zeit zu einem Massentransportmittel für Personen und Waren.

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "[Toraja] Verschiedenes" geschrieben. 14.01.2024

      Ich habe heute nach Brainstorming im Imaginariums-Discord beschlossen, dass es eine Art "Eisenbahn" gibt, die in der torajanischen Neuzeit entwickelt wird. Es handelt sich dabei um "Züge", die durch magisch aufgeladene Ringe, die meist auf dem Dach spezieller Türme stehen "fliegen". Zwischen diesen Ringen gibt es wohl auch hohe Säulen, die die Flugbahn stabilisieren. In den Ringtürmen gibt es "Turmmagier", die dafür zuständig sind, die Magie dieses Ringes aufrechtzuerhalten.

      Diese "Eisenbahnen" in einem neuzeitlichen Nachfolger des Drunum Iderusorum erfunden (oder zumindest zuerst gebaut) werden (Avanna) und dort den Namen "Cùtuvitto" haben (das bedeutet "Ringweg")
      Das Wort wandert dann als "Koutovitas" ins Arvelische und darüber dann als "Kautavitte" ins arbische, wo dann vielleicht auch ein paar fehlinformationen im weg sind, weil "kauta" mit Feuer und Brand im echyrischen zusammenhängt (und als Kautamarde ein wichtiges religiöses Fest ist), weshalb man in der Anfangszeit in den arbischen Ländern vielleicht denkt, da wäre irgendwie Feuer mit im Spiel

      Wie genau diese Cùtuvitti funktionieren, weiß ich noch nicht. Ringe und Züge werden irgendwie mit speziellen Zaubern arbeiten, die dank der Magischen Revolution leicht reproduzierbar sind.

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Zweihundertzwölftes Speedbasteln am 5. Januar 2024: Nudismus" geschrieben. 05.01.2024

      @Elatan Ein schöner Überblick über das Thema und zwei durchaus interessante Einzelfälle!

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Zweihundertzwölftes Speedbasteln am 5. Januar 2024: Nudismus" geschrieben. 05.01.2024

      In Gegenwart und Vergangenheit war der nackte menschliche Körper in den meisten Kulturen ein Ausdruck der Unversehrtheit von der Verderbnis und der athletische, nackte jugendliche Körper das Schönheitsideal, der mit Kleidung nur als modischer Akzent spärlich bedeckt wurde. Die wenigsten Kulturen kannten daher ein besonderes Schamgefühl oder tabuisierten Nacktheit außerhalb enger und teils sehr spezieller Grenzen.


      Für die Kulturen des echyrischen Kulturkreises galt ein Mensch beispielsweise nur als nackt, wenn seine Eichel oder Schamlippen zu sehen waren; Männer die sich ihre Vorhaut mit einem Band (Gaygaphon) zusammenbanden wurden daher als bekleidet angesehen. Unter Männern gibt es eine gewisse Scham vor einer öffentlichen Erektion, die jedoch weniger mit der Erektion an sich, als vielmehr damit zusammenhängt, dass dabei die Eichel sichtbar wird.

      Die Eichel- bzw. Vaginallippenscham ist und war in vielen Kulturen verbreitet und bedingt auch eine Scham vor öffentlichen sexuellen Akten.

      Die meisten Kulturen sahen jedoch eine Bedeckung der Leistengegend oder gar des gesamten Unterkörpers als notwendig an, um nicht nackt zu sein. Wobei hier bisweilen auch freizügige Kleidungstücke aus Kordeln, Stoff- oder Lederstreifen zum Einsatz kamen.

      Ein „Zuviel“ an Kleidung wurde immer skeptisch beäugt, wenn Witterung, Umstände oder Zeremonial sie nicht erforderlich machten; denn für den Betrachter schien der Träger stets im Verdacht irgendwelche verderbten Makel verbergen zu wollen. Die Durchdringung des Alltags mit Magie seit der Magischen Revolution führte außerdem dazu, dass Kleidung ihren Charakter als Schutz vor Witterung oder Gefahren noch weiter verlor und immer weniger Umstände ein Kleidungsgebot bedingen.

      In vielen Kulturen quer durch die Zeiten gilt Körperkunst in Form von Tätowierungen, Skarifizierungen oder Körperschmuck als adäquate „Bekleidung“ und hat einen hohen modischen Stellenwert.

      Obwohl Nacktheit durch ihre Allgegenwärtigkeit nicht stark sexualisiert ist, ist das was an Kleidung getragen wird oft daraus ausgelegt die Genitalien durch Schmuck oder Machart besonders zu betonen; Formen von Schamkapseln oder Penishülsen finden sich in vielen Epochen und Kulturen. Auch die weibliche Brust wird durch Kleidungsakzente, Schmuck, Tätowierungen oder Schminke besonders hervorgehoben.


      Eine besondere Ausnahme bilden die Kulturen des Phanechischen Kulturkreises seit dem Mittelalter. Während in Antike und Klassik gerade der Oberkörper noch oft unbekleidet zur Schau gestellt wird, beginnen die Phanecher bereits im frühen Mittelalter vermehrt Tuniken und Roben zu tragen. Während die Tuniken (Sitra) zunächst noch ärmellos sein können und nur bis knapp über hüftlang sind, zu denen kurze, knielange Röcke (Scharrot) oder einfache Lendenschürze (Berife) getragen, werden Tunika (Setra) und Unterhose (Berife) bald zu einer reinen Unterkleidung (Trachta) über der eine Hose (Dschanna) und eine weitere Tunika (Hamut) bzw. ein Unterkleid (Scharife) getragen werden. Und selbst darüber trägt der Phanecher dann noch eine Robe (Mital) oder eine lange Jacke (Alastre) und die Phanecherin ein langes Gewandkleid (Taballa), die nur abgelegt werden, um zu arbeiten. Sich in der Unterkleidung zu zeigen, gilt bereits als „nackt sein“ (arusch), weshalb es außerhalb von Badehäusern meist mit Strafen belegt wird, sich außerhalb des eigenen Hauses nur in Unterkleidung zu zeigen. In den Badehäusern wird die normale Unterkleidung auch häufig gegen ein eigenes Badegewand (Schanna) getauscht, das einem knöchellangen Hemd ähnelt.

      Im Kontrast dazu war es für die Phanecher aber üblich im Privaten nur in ihren Untergewändern oder sogar noch spärlicher bekleidet zu sein. In der mittelalterlichen Literatur finden sich daher viele Schriften, die betonen, dass man die Enge einer Freundschaft daran beurteilen könne, wie viel Haut man von seinen Freunden gesehen habe. In wohlhabenden Kreisen hatten die Privathäuser oft drei Bereiche, die sich anhand der Kleidung unterschieden: Einen „äußeren“ Bereich (Be‘it) in dem man sich vollbekleidet aufhielt; einen „inneren“ Bereich (Ba‘ut), in dem man in Unterkleidung unterwegs war und einen „intimen“ Bereich (Harum), indem man sich sogar nackt aufhalten konnte. Dieser intime Bereich war oft der engsten Familien und engsten Freunden vorbehalten, weswegen „zum intimen Bereich“ (Schaharim) einer Person zu gehören auch ein Ausdruck von Macht und Einfluss war und die Schaherim einen informellen elitären Personenkreis um einflussreiche oder berühmte Personen bildeten (~Cliqe, Entourage).

      Die Gründe, warum ausgerechnet die mittelalterlichen Phanecher eine solche Scham vor öffentlicher Nacktheit (Bakkal) entwickelten, ist bis heute in der Forschung umstritten. Im Mittelalter führte sie sicherlich zu einer weiteren Abgrenzung des Dscha'ilisitschen Osten vom Asiranistischen Westen, obwohl die Dscha'ila selbst keinerlei Kleidungsvorschriften macht. Möglicherweise war das "Mehr" an Kleidung jedoch dem Ausdruckswunsch der Dscha'ilisten geschuldet, die durch wechselnde, opulente Kleidung ihrem heiligen Individualismus Ausdruck verleihen wollten.

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Zweihundertzwölftes Speedbasteln am 5. Januar 2024: Nudismus" geschrieben. 05.01.2024

      Zieht euch aus, das Thema lautet

      Nudismus

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "[Toraja] Verschiedenes" geschrieben. 01.01.2024

      Ich hatte bislang die Annahme vertreten, dass es im Osten der bekannten Welt Ziffern erst mit der Übernahme der Phanechischen Zahlen gibt; die Echyren hatten ihren Buchstaben Zahlwerte zugewiesen. Jetzt habe ich für die Antike arbarische Zahlzeichen "entdeckt".

      [[File:Zahlen.png|none|auto]]

      Die Zahlwörter sind:
      ˈaɪ.na 1
      biː 2
      dʁa 3
      ˈviː.ʔɔ 4
      fɔm 5
      zvəst 6
      zyχt 7
      aːst 8
      naːn 9
      'deː.kʰʊn 10
      'liːf.ʊn 11
      dvaːt 12
      'bi.dvət 24
      'dʁa.dvət 36
      'vi:.dvət 48
      'fɔm.dvət/py:gə 60
      'zvəst.dvət 72
      'zyχt.dvət 84
      'aːst.dvət 96
      'naːn.dvət 108
      'deː.dvət/'bi:.py:gə 120
      'liːf.dvət 132
      'tʰɔʁ.və 144
      'dʁa.py:gə 180
      ˈviː.py:gə 240
      'biːˌtʰɔʁ.və 288
      'fɔm.py:gə 300
      'zvəst.ˌpy:gə 360
      'zyχt.ˌpy:gə 420
      'dʁa.ˌtʰɔʁ.və 432
      'aːst.ˌpy:gə 480
      'naːn.ˌpy:gə 540
      ˈviː.ˌtʰɔʁ.və 576
      'de:k.py:gə 600
      'liːf.ˌpy:gə 660
      'fɔm.ˌtʰɔʁ.və 720
      'zvəst.ˌtʰɔʁ.və 864
      'zyχt.ˌtʰɔʁ.və 1008
      'aːst.ˌtʰɔʁ.və 1152
      'naːn.ˌtʰɔʁ.və 1296
      'deː.ˌtʰɔʁ.və 1440
      'liːf.tʰɔʁ.və 1584
      'stʰɔn.də 1728
      'mə.nɪ.​gə 20736

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Bräuche zum Jahreswechsel" geschrieben. 31.12.2023

      Der Stellenwert des Jahreswechsels


      Der Jahreswechsel hat in den Asiranistischen Kulturen einen besonderen Stellenwert, da der erste Tag des Monats Achorion (also der "1.1.") der höchste Feiertag der Kyrakeia ist: Ranelarde Asiranasio ("Die Wiederkehr des Asiranas"); als höchstes Fest dieser Religion und aufgrund der thematischen Ähnlichkeit (Wiederkehr/Auferstehung) ist dieses Fest das asiranistische Pendant zum christlichen Ostern, ich behandle es aufgrund der jahreszeitlichen Nähe jedoch auch und vor allem als Pendant zu Weihnachten (besonders seit der torajanischen Neuzeit ist der Feiertag auch mit Geschenken verbunden).

      Feuer


      Traditionell 18 Tage vor der Ranelarde (in der Moderne am letzten Tag des Monats Aphion) wird mit der Kautamarde Asiranasio ("Die Verbrennung des Asiranas") der Verbrennung des Halbgottes durch die heidnischen Priester von Tertemes gedacht. Der Feiertag läutet bei den neuzeitlichen Arben die "Rauchnächte" (Ruchsläve) ein und ist auch in anderen asiranistischen Regionen mit der christlichen Adventszeit vergleichbar. Zur Feier der Kautamarde werden oft Scheiterhaufen errichtet und entzündet, worin sich Spuren eines älteren, heidnischen Jahreswechsel-Brauches finden, der auch in den Ruchsläven der Arben nachhallt: Zum Jahreswechsel wurden im Osten der Bekannten Welt häufig besondere Feuer entzündet. Im echyrischen Kulturraum endete das Jahr traditionell mit dem Teleuson ("Endtag"), dem letzten Tag des Monats Aphion und begann mit dem Ercheston ("Beginntag") des Monats Achorion, die 16 bis 18 Tage zwischen diesen Monaten waren der "Schaltmonat" Xychastion und wurden als "Urche Kis'emete" ("Zeit zwischen den Jahren") oder als "Ton'urche" ("Nicht-Zeit"), bezeichnet. Sie galten als dämonisch und finster und waren eine Zeit, in der das öffentliche Leben ruhte, um nicht die Aufmerksamkeit der Geister auf sich zu ziehen. Am Teleuson und am Ercheston wurden vor den Tempeln oder auf öffentlichen Plätzen besondere Feuer entzündet um Ende und Anfang des Jahres anzuzeigen und die Geister des Xychastion zu vertreiben.

      Rasieren/Haareschneiden


      Aus dieser heidnisch-echyrischen Zeit stamm auch die Tradition der Gerteia (des "Scherens"), der heute darin besteht, dass man sich am Ende des Jahres den Bart abrasiert und/oder eine Haarsträhne abschneidet (oder in selteneren Fällen die Haare kurz schneidet oder sich eine Glatze rasiert). Dieser Brauch entspringt dem antiken Athis-Kult, dem Kult des Todes- und Totengottes, dessen Priester kahlgeschoren waren (und sich mit Piercings und Selbstgeißelung Schmerzen bereiteten, um den Toten ein besseres Nachleben im Jenseits zu ermöglichen). Im Aphion, dem heiligen Monat des Athis, war es in der Antike üblich, dass man sich selbstgeißelte oder eben Haare abschnitt, um den verstorbenen Ahnen einen Dienst zu erweisen. Besonders zur Spätantike wurde es üblich, das Haareschneiden auf den letzten Tag des Aphion aufzuschieben, da man sich im folgenden Xychastion ohnehin nicht "öffentlich" zeigen musste. Dieser Brauch überlebte dann auch die Asiranisierung der Echyren, auch wenn seine Bedeutung dabei verloren ging (was soweit führte, dass mittelalterliche Autoren spekulieren, dieser Brauch stamme daher, dass der auf dem Scheiterhaufen verbrannte Asiranas ja in den Flammen auch sein Haar verloren habe müsse und das Rasieren/Haareschneiden daran gemahnen solle). Mit der Entkoppelung des Brauches vom Athis-Kult, folgte auch die Verschiebung dieses Brauches vom letzten Aphion, auf den letzten Xychastion, der in der Moderne wirklich zum letzte Tag des Jahres geworden ist.

      Exkurs: Der verschobene Jahreswechsel im Arbarischen Kulturraum



      Bei den modernen Arben sind durch die Asiranisierung die Bräuche um die Ranelarde und die Ruchsläve zu Bräuchen rund um den Jahreswechsel geworden, aber: Die Ruchsläve waren bei aller Ähnlichkeit und Verwandtschaft zu den Feuerritualen rund um den Jahreswechsel ursprünglich kein Brauch, der mit dem Jahreswechsel in Verbindung stand. Die Ruchsläve bzw. ihre antiken Vorläufer die Ruk slevun wurden in den letzten Tagen des Monats Ledmâho begannen. Heute ist Lettmach zwar der letzte Monat des Jahres, ursprünglich ist es aber der vorletzte, denn der Smîmâho (der heute Schmeimach) war der letzte Monat des Jahres. Die alten Jahreswechselbräuche fanden also gut einen Monat später statt und waren Bräuche die das Ende des Winters und den Beginn des Frühjahrs feierten; der alte erste Monat, Slostmâho (Schlussmach), begann mit dem Frühlingsäquinoktium.
      Für die damit verbundenen Bräuche fehlt mir jetzt leider die Zeit.

      Chrynto Ouzos!


      Sinngemäß: Guten Rutsch!, wörtlich "Haltet euch bedeckt", ein ursprünglich antiker echyrischer Wunsch, auf dass man im Xychastion nicht die Aufmerksamkeit der Geister auf sich ziehe; heute ein üblicher Wunsch für den Jahreswechsel




      Nachtrag



      Die klassischen Feste der Arbaren zum Jahreswechsel lassen sich unter den Fruchtbarkeitsritualen zusammenfassen, die in der ausgehenden Antike im Geikja-Fest und Mavunas Hartegu (dem späteren Hegvichers Zeigen) zusammenfallen, auf die ich, glaube ich, an anderer Stelle bereits eingegangen bin. Kurzgesagt ist Geikja ein Fest der Sturma Muder, der großen weiblichen Gottheit, bei der die jungen Frauen Eier und ihre Brüste bemalen, die Eier verstecken und die jungen Männer der Gemeinschaft diese Eier suchen, um somit das Recht zu erwerben mit der passenden Frau intim zu werden; während der Brauch um Mavunas Hartegu ein ritualisiertes Werben zwischen den Männern einer Gemeinschaft darstellt.

      Im Phanechischen Kulturraum wird der Jahreswechsel ähnlich zu den bereits vorgestellten mit Feuer begangen. Hier wird allerdings eine geweihte Flamme durch das Haus getragen, um dieses symbolisch von bösen Geistern zu reinigen. Der Jahreswechsel ist bei den Phanechern jedoch bereits früh vor allem wirtschaftlich-rechtlich von Bedeutung, die kodifizierten Verträge laufen in der Antike in der Regel nur ein Jahr und der Neujahrstag besteht darin, Verträge zu erneuern, weshalb der übliche Wunsch zum Neujahr "Zophar Jadot" ("Gute (Vertrags-)Bedingungen!") lautet.

      Im Iderusischen ist der Tulandum Oquionii ("Letzer Tag des (Monats) Oquionius") der letzte Tag des Jahres, er gilt wie jeder letzte Tag des Monats vor allem als "Praeves Amelondum" (Vortag der Verkündung der Tageszahl bis zum nächsten Monatsanfang) und ist ein Ves Carsia ("Versammlungstag"); der Neujahrstag ist ist Amelondum davon geprägt, dass Schuldner ihre Schulden begleichen müssen (wie an jedem ersten Monatstag). In der Antike wird der Jahreswechsel außerhalb bestimmter Kulthandlungen in den Tempeln nicht gefeiert; die Kulthandlungen sind nicht öffentliche Zeremonien, die zu den Mysterien der Kulte gehören. Die Priester bringen den Göttern Opfer da, um ihren Segen für das nächste Jahr zu erbitten.
      Öffenttlich gefeiert wird der Curnitondum des Oquionius (der 23. Tag des 31 Tage dauernden Monats), an diesem Tag werden (wie an jedem Curnitondum) in den Städten die "Hörner des Bundes" geblasen. Der Tag gilt als "Ves Qualiclevus" ("Sühnetag") und wird als letzter Sühnetag des Jahres als der Tag verstanden, an dem man die Sünden des vergangenen Jahres sühnt. Die Wohlhabenden sind an diesem Tag besonders freigiebig, es gibt öffentliche Festessen, Spiele und jahrmarktsartige Veranstaltungen.

    • Nharun hat einen neuen Beitrag " Der Imaginariums Gabentisch 2023" geschrieben. 29.12.2023

      Zitat von Elatan im Beitrag #9

      @Nharun: Nicht direkt eine Geschichte, sondern ein sehr interessanter Sachtext über "Weihnachten" in deiner Welt. Gefällt mir!

      Danke, eigentlich ist das Bild mein Beitrag, der Text nur die Erklärung was drauf zu sehen ist. Allerdings gehört beides ja auch irgendwie zusammen

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Bräuche zum Jahreswechsel" geschrieben. 26.12.2023

      Jetzt wo Weihnachten quasi vorbei ist, erwecke ich @Teja's Frage vom letzten Jahr mal aus ihrem Schlummer:

      Welche Rituale und Bräuche habt ihr für die Kulturen eurer Welt(en) entworfen?



      Und erweitere die Fragestellung gleich mal um ein paar Detailfragen:

      Welchen Stellenwert hat der Jahreswechsel in euren Kulturen?


      Wann findet der Jahreswechsel eigentlich statt (und vor allem: Warum da)?


      Gibt es "Jahreswechselbräuche", die gar nicht mehr am kalendarischen Jahreswechsel begangen werden?


      Gibt es Neujahrsbräuche oder -wünsche, deren Sinn vielleicht gar nicht mehr verstanden wird, die man aber einfach immer noch macht oder wünscht, weil sie dazugehören?



      Ich bin gespannt, was ihr dieses Mal alles zu berichten habt!

    • Nharun hat einen neuen Beitrag "Der Fielder News Jahresblick 2021" geschrieben. 26.12.2023

      @M.Huber Dein jährlicher Jahresrückblick ist klasse. Gerade jetzt, wo man mit dem dritten Beitrag sieht, dass es zu einer Institution geworden ist, kann man die Living History deiner Welt wunderbar verfolgen. Weiter so!

    • Nharun hat einen neuen Beitrag " Der Imaginariums Gabentisch 2023" geschrieben. 25.12.2023

      Das ist mir einen Doppelpost wert:

      Vielen Dank für eure tollen Geschichten, es hat mir viel Freude bereitet sie beim Weihnachtsfrühstück zu lesen!

      @Sirion Tond Deine Geschichte wirkt gleichzeitig mythologisch-ätiologisch, hat aber auch Elemente einer Fabel oder cautionary tale. Sehr vielschichtig, sehr stimmig.

      @Elatan Deine Geschichte ist ein weiteres atmosphärisches Mosaiksteinchen deiner Welt. Wie gewohnt hast du sie so gut geschrieben, dass sie sich so "natürlich" anfühlt, als stammte sie aus einer Erzählung unserer Welt.

      @Efyriel Eine sehr philosophische, zum Nachdenken anregende Geschichte, die einen ganz anderen Weg einschlägt als die beiden anderen. Ich empfand die Atmosphäre beim Lesen erst irgendwie melancholisch, doch das wandelte sich dann eher in "besinnlich". Sehr toll geschrieben!

Empfänger
Nharun
Betreff:


Text:
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