Das ist so, weil ... ist ein freies Erzählspiel, an dem sich jeder beteiligen darf. Es geht dabei um eine möglichst allgemeine Ausgangsfrage, wie z.B. "Warum verbrennt man sich am Feuer?", die jeder Mitspieler aus der Warte eines Repräsentanten seiner Welt(en) beantwortet. Diese Antwort kann eine mythologische Erzählung sein, aber auch eine wissenschaftliche oder magietheoretische Erklärung wäre möglich, eben das, was am besten zur Welt und zur selbstgewählten Perspektive passt.
Die Bastelzeit beträgt eine Woche, wobei du mit deiner Antwort nicht bis zum Ende warten musst, sondern posten kannst, wenn du fertig bist. Nach Ablauf der Woche können wir entweder hier im Thread oder im Chat eine neue Ausgangsfrage bestimmen.
Um Beiträge von Kommentaren zu Beiträgen besser zu unterscheiden, schreibt die Ausgangsfrage bitte in folgender Formatierung an den Anfang eurer Antworten:
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[big][center] "Aktuelle Frage" [/center][/big]
Die erste Frage lautet: Warum verbrennt man sich am Feuer?, bastelt bis Freitag, den 28. Juni eure Antwort darauf, ich bin gespannt! Viel Spaß!
"Als Pejariten in den Norden gingen und dort den Sentarismus verbreiteten, stießen sie nicht selten auf Ablehnung, wurden sie doch all zu oft fälschlicher-, aber auch verständlicherweise als Feueranbeter angesehen, die jenes Element verehrten, welches dem Menschen zwar zu Diensten sein kann, doch in seiner wilden und rohen Form alles und jeden zu verbrennen vermag. Für diese heidnischen Völker war daher das Feuer ein notwendiges Übel, das nicht selten mit Dämonen und dem Bösen in Verbindung gebracht wurde. Ungebildet wie sie waren, hielten sie die Tempel Pejarurs für Schreine, in denen Feuergeister beschworen wurden und ihre Heimstätte hatten.
Doch wussten sie nicht, was die Pejariten und alle Sentarier wissen: Das Feuer nämlich ist heilig wie das Wasser - heiliger sogar, denn es kann nicht verunreinigt werden und zerstört all das, was unrein ist. Mit dem Feuer entzündete Pejarur seine große Leuchte, welche wir die Sonne nennen und das Feuer gaben die Merohim den Menschen, um sich an ihm zu wärmen, ihre Speisen zu bereiten, aber auch um ihre Feinde zu vernichten und nach dem Tode ihre Seelen vom Körper zu befreien.
Ich sagte, das Feuer zerstört all das, was unrein ist und es mag sich nun die Frage stellen, warum denn etwas unrein ist, denn es scheint so, als sei fast alles unrein; ja sogar das Wasser erscheint unrein, denn lässt das Feuer es nicht verschwinden? Zunächst einmal zeigt sich hier die Heiligkeit des Wassers, denn es verschwindet nicht, wenn das Feuer es zum Brodeln bringt. Viel mehr hilft das Feuer dem Wasser, sich von allem unreinen zu trennen, indem es aufsteigt und wieder hinunterkommt; wir sehen dies am Deckel eines Topfes, aber auch in der Natur, wenn die Sonne das Wasser hinaufsteigen lässt, von wo es dann rein und klar hinabregnet.
Der Mensch verbrennt im Feuer, da er unrein ist aufgrund der Sünden seiner Vorväter: Denn einst waren die Menschen Merohim, die sich jedoch Cevarin anschlossen und wegen dieser Missetat geschwächt und zu sterblichen und krankenden Geschöpfen wurden. Wenn der Mensch aber stirbt, dann verlässt er diese Welt und durch das Feuer seinen Körper und rein steigt seine Seele auf wie das Wasser." - Olene von Elkoth, 2. Jahrhundert VZ
Die Antwort Olenes war zwar im Großen und Ganzen zufriedenstellend und wurde so von der überwältigenden Mehrheit der sentarischen Theologen und Philosophen angenommen, doch hielten einige ihre Antwort doch als nicht völlig zufriedenstellend, da von ihr nicht geklärt wurde, warum Tiere oder gar Pflanzen verbrennen könnten, da diese nicht in der Lage seien, zu sündigen. Eine mögliche Antwort hierauf ist, dass die Sentarim dies machten, damit der Mensch in der Lage sei, Nahrungsmittel mit Feuer zuzubereiten. Andere wiederum vertraten und vertreten die Meinung, ausschließlich die Sentarim als direkt von Gott geschaffene Wesen wären rein genug, um Flammen zu trotzen.
Die arbarische Feuerhüterin erklärt es so: "In der Urzeit war das Feuer allein im Haus der Feuermutter und spendete ihrer Halle allein Wärme und Licht und kalt war es auf der Erde und Dunkel. Auch mussten die anderen Götter in Feuermutters Haus kommen, um sich zu wärmen und am Licht zu laben, so dass die Feuermutter eine ungekrönte Königin für sie war. Da aber die anderen Götter eifersüchtig auf das Feuer waren und danach trachteten, es für sich zu besitzen, sagte die Feuermutter zum Feuer: 'Ich habe dich geboren und nur ich habe dich geschaffen! Nur mir sollst du dienstbar sein, nur mir sollst du gehören. Wer dich ergreift, den sollst du beißen, den sollst du stechen!" Und das Feuer gehorchte der Feuermutter und als die Götter danach griffen, stach es sie und biss sie, so dass sie von ihrem Vorhaben abließen. Nur Ruck hatte davon nichts mitbekommen, da er zu neugierig auf die Erde hinabblickte und als er Mitleid mit den frierenden Menschen bekam, wollte er ihnen vom wärmenden Feuer bringen. Er schlich in seiner Rattengestalt sich in Feuermutters Halle und entdeckte das Feuer unbewacht schlafend, nahm ein Scheit ins Maul und rannte zur Erde hinab. Doch auf halbem Weg wachte das Feuer auf und begann Ruck zu beißen und zu stechen, so dass er es fallen ließ. 'Warum hast du mich gebissen?', fragte Ruck den brennenden Scheit und es antworte 'Weil die Feuermutter mir sagte, ich soll jeden beißen, der mich ergreift.' 'Aber ich habe dich gar nicht ergriffen', widersprach Ruck, 'ich habe dich mit den Zähnen gepackt!' Doch das war dem Feuer egal. Nachdem Ruck seine Wunden versorgt hatte, ersann er einen Plan, denn er hatte seinen Wunsch noch nicht aufgegeben, den Menschen vom Feuer zu bringen. So schlich er in seiner Rattengestalt sich in Feuermutters Halle und legte sich auf die Lauer und gab gut acht. Es vergingen neun Nächte, bis er verstanden hatte: Das Feuer, wie jedes Wesen auf der Welt, starb, wenn es keine Nahrung erhält. Es vergingen neun weitere Nächte, da konnte Ruck sehen, dass einmal die Feuermutter solange fort war, dass das Feuer vor Hunger starb und dann erkannte er, wie die Feuermutter das Feuer gebiert, sah dem Spiel von Stein und Eisen zu und verfolgte das Streben der Funken, bis einer sich im buschigem Stroh niederließ und das Feuer hervorkam. Und als er dies gesehen und verstanden hatte, da ging er erneut hinab zu den Menschen und er gab ihnen nicht das Feuer, sondern das Wissen es zu machen. Denn gibst du einem Menschen das Feuer, so wärmt es ihn für einen Tag, aber lehrst du ihn das Feuer zu entfachen, so friert er nicht seinen Lebtag lang. Wie nun aber die Feuermutter auf die Erde hinabblickte und hier und dort und drüben die Feuer der Menschen auflodern sah, da war sie traurig und das Feuer auf der Erde sah ihre Trauer und ihm wurde gewahr, dass es seinen Platz im Himmel verloren hatte. Da wurde nun das Feuer auf der Erde zornig und begann jeden zu beißen und jeden zu stechen, der es nicht zurück in den Himmel tragen würde. Da nun aber kein Mensch in den Himmel aufsteigen kann, beißt und sticht es jeden Menschen."
Zitat von Nharun im Beitrag #3Nur Ruck hatte davon nichts mitbekommen
Ah! Ruck! Das ist doch die Ratte, die das Feuer gestohlen hat, über die du einen arbarischen Comic gemacht hast!
...
Oh, das kommt fast alles später noch mal vor ... bis auf die Sache mit dem Comic ... aber ich hab mich an das erinnert, was ich geschrieben hab, als ich die zitierten Worte las!
Ein interessanter Text übrigens. Ich nehm mal an, Flammen steigen nach oben, weil das Feuer zurück in den Himmel will?
Zitat von Nharun im Beitrag #5Das passt sehr gut! Danke für die Idee!
Ich glaub, sowas ähnliches hat mal meine Physiklehrerin erzählt über etwas, das ein Grieche einst über die Elemente sagte (oder so ähnlich, es war auch weniger religiös angehaucht)..
Am Anfang der Zeiten waren die Geister gerade gemacht worden, doch besaßen sie noch keine Aufgaben. Daher versammelte der Schöpfer alle Geister um sich und gab jedem einzelnen eine Aufgabe. „Wasser, du wirst nass sein und Durstigen Labung spenden. Stein, du wirst geduldig sein und dich erinnern. Morgen, du wirst neue Hoffnung spenden.“ „Und ich?“ rief Feuer. „Still ich komme noch zu dir“, sagte der Schöpfer und fuhr fort, den Geistern Aufgaben zu geben. „Ozean, du wirst die Grenze der Welt markieren. Regen, du wirst neues Leben bringen. Blatt, du wirst...“ „Und ich?“ fragte das ungeduldige Feuer wieder. „Schweig, bis du an der Reihe bist!“ wies es der Schöpfer zurück. „Leid, du wirst der Lehrer vieler sein. Dunkelheit, du wirst Furcht bringen. Fäulnis...“ „Und ich?“ sagte das Feuer wieder. Der Schöpfer rieb sich müde die Augen. „Zu dir wäre ich noch gekommen! Doch da du so voller Ungeduld bist, werde ich dir eine Eigenschaft geben, damit du endlich still bist! Und weil du mir so auf die Nerven gehst, wirst du die Eigenschaft haben, dass ein jeder, der dich anfasst, sich die Finger verbrennt!“ Feuer freute sich, dass es endlich etwas hatte und zeigte das allen anderen Geistern. Nur waren die darüber gar nicht glücklich, da sie sich alle am Feuer verbrannten...
Zitat von Elatan im Beitrag #8Woher kommen die Sterne?
Die Herkunft der Sterne aus der Sicht der Sterndeuter von Lyz
Wir sind dazu bestimmt, ein gutes Leben zu leben. Doch nicht alle tun dies nach dem Willen der Ahnen. Diese armen Seelen vergehen nach ihrem Dahinscheiden im Dunkel der Nacht. Doch es gibt Hoffnung für jene, die noch im Leben sind! Führt ein gutes Leben, für das Land, für das Volk, für den König!* Denn ein gutes Leben ist, was euch unsterblich macht! Denn ihr könnt auch, wie unsere Ahnen, in den Himmel aufsteigen, zu den Sternen, die sie sind!
Ja, die Sterne sind unsere Ahnen, die einst verstarben, doch durch ihr Leben, dem Guten gewidmet, einen Platz am Himmel verdienten! Dort sitzen sie, beobachten uns, und bei Zeiten stehen sie uns bei mit Weissagung und Rat bei. Dies ist, was wir, die wir die Sterne deuten, erfahren für unsere Brüder!
Ist nun einer der unseren verstorben, so wird er zu Grabe getragen. Lebte er ein gutes Leben, so wird er nicht vergehen im Dunkel der Nacht, nein, er wird aufsteigen, hoch in den Himmel hinauf, zu den Sternen, und erleuchten als einer der ihren. Dies ist der Grund, die Wahrheit, weshalb unser Gebot besteht, niemals den Frevel des Grabraubs zu begehen, niemals ein Grab zu öffnen, denn es könnte den Aufstieg beenden!
-.-.-.-.-.-.-.- Fußnoten: * Bei Zeiten wird in dieser Rede der "König" durch den "Kaiser" ersetzt.
Nach der Überlieferung gab es einst zwei Lichter, die den Himmel erhellen sollten: Eines für den Tag und eines für die Nacht. Sie wurden als zwei Liebende erschaffen und beauftragt, abwechselnd mit ihren Lampen über den Himmel zu ziehen, damit keine Dunkelheit die Welt befällt.
Zu Anfang folgten beide geflissentlich ihrem Auftrag, doch zugleich wurden sie einsam, da sie jetzt voneinander getrennt waren und sich nur am Abend um am Morgen begegneten. Sie beide gingen damit sehr unterschiedlich um: Das Taglicht erkannte sein eigenes Spiegelbild in den Meeren und Seen und verliebte sich. Bald hatte er nur noch Augen für sein eigenes Bild und vernachlässigte das Nachtlicht ganz. Das Nachtlicht hingegen ging in die Welt hinaus und fand einen anderen Liebhaber, den König des tiefen dunklen Meers. Mit diesem traf sie sich im geheimen und hatte sieben Töchter, die Sirenen.
Lange Zeit blieb diese Affäre geheim, doch schließlich traten die Sirenen eines Tages ins Licht hinaus. Das Taglicht erkannte sie und wurde zornig. Es verbrannte die Sirenen und zerschlug das Nachtlicht, damit es für immer verlöschen sollte. Einige Splitter des Nachtlichtes versanken im Meer und verschwanden in der Dunkelheit. Einige Splitter stürtzten auf die Erde und wurden begraben. Doch einige Splitter flogen auch ins Himmelszelt hinaus und blieben dort für immer, so dass die Sonne sie niemals erreichen kann, sie aber stets zu sehen sind, wenn sie untergeh und jeden, der des Nachts hinaufblickt an das Nachtlicht erinnern, das die Sonne vergeblich zu zerstören suchte.
So erzählt man diese Geschichte im Norden. Im Süden verläuft sie ein wenig anders.
Nach den Sagen der Arnak gelang es der Sonne, das Nachtlicht ganz auszulöschen und die Welt versank für die Hälfte der Zeit in Dunkelheit. Die verloschene Wächterin des Nachtlichtes grämte sich sehr und verbarg sich vor der Welt.
Die Geister des Landes fürchteten sich in der Finsternis und baten das Nachtlicht, das zur Nacht geworden war, um Hilfe. Doch sie wollte nicht. So zogen die Geister los und holten die Bruchstücke des Nachtlichtes aus der Erde und aus dem Ozean, wo sie hingefallen waren und brachten sie der Nachtgöttin. Noch immer war sie nicht dazu zu bewegen, wieder zu scheinen. Viele Geister gaben ihr Leben, denn selbst ein kleines Stück des göttlichen Lichtes war so mächtig, dass die Berührung sie vergiftete und sie vergingen.
Die Nachtgöttin sah, wie die Geister vergingen und ihr Mühen rührte an ihr kaltes Herz. Die Bruchstücke genügten nicht, um das Licht wieder zu entzünden, doch sie wollte nicht, dass noch mehr Geister vergingen. Also nahm sei die Bruchstücke und warf sie in den Himmel hinaus, damit niemand sich mehr an ihnen vergiften konnte.
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20.06.2019 14:37 (zuletzt bearbeitet: 07.08.2019 21:11)
Antworten
Das ist eine Schande, denn es ist eine wirklich tolle Geschichte bzw. zwei Geschichten.