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Amanita
Beiträge: 265 | Zuletzt Online: 15.03.2024
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Silaris
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    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Andere Wege zum Weltenbasteln" geschrieben. 19.05.2022

      Ich bin ein sehr textbezogener Mensch, deswegen ist das auch meine bevorzugte Ausdrucksform, gerne mit zusätzlichen Bildern, wenn vorhanden, was mangels zeichnerischen Fähigkeiten bei den Weltentexten aber eher nicht der Fall ist. Schon seit Kindertagen kann ich außerdem sehr schnell lesen und trotzdem im Normalfall das Wichtigste mitbekommen, sodass mich die so verhassten langen Texte auch bei anderen nicht abschrecken, wenn ich den Inhalt interessant finde. Tatsächlich ziehe ich es deswegen auch vor etwas zu lesen, als mich mit einer anderen Präsentationsform zu beschäftigen, die mehr Zeit in Anspruch nimmt. (Das ist auch der Grund, warum ich Chats kaum nutze, da fehlen mir einfach Geduld und Zeit.)
      Deswegen besteht meine Welt auch nur aus Sachtexten und eben zugehörigen Geschichten, was zumindest in meinem Kopf noch alles mit Bildern kombiniert ist.
      Mir ist aber klar, dass das eher die Ausnahme ist und andere Menschen andere Ausdrucksformen vorziehen.

      Was ich in diesem Zusammenhang mal sehr schön fand war eine Aktion, die es früher im deutschen NaNo-Forum im November gab: Die verschiedenen Protas treffen sich in einer Gaststätte und erzählen sich was über ihre Welten und Erlebnisse dort, aber eben nicht als langer Text, sondern in Form von Fragen und Antworten und mit Reaktionen, die von ihrem Charakter und ihrer kulturellen Prägung gefärbt waren. Das hat mir gut gefallen und ich fand es auch ziemlich nützlich. Ich glaube aber, das ist eher nicht das, was dir vorschwebt.

      Das Zeitproblem, das @Nharun angesprochen hat, habe ich auch. Die Promotion beansprucht so viel Zeit und Energie, dass ich kaum zum Weltenbasteln, Schreiben oder zur Teilnahme im Forum komme. Deswegen habe ich mich hier in letzter Zeit trotz ungebrochenen Interesses auch eher rar gemacht. Wie Nharun finde ich die Gegenseitigkeit hier aber auch sehr hilfreich und dass das Forum übersichtlich genug ist, um Einblicke in alle Welten zu haben. (Deswegen bin ich auch gar nicht so begeistert von der Idee, unbedingt im großen Stil neue Leute anwerben zu wollen.)
      Und jetzt muss ich schon wieder los...

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Gartenbau und Zierpflanzen" geschrieben. 27.04.2022

      Ach ja, Pflanzen und Gärten. Das Meiste, was es bei uns gibt, gibt es in Silaris auch irgendwo, deswegen beantworte ich das nicht explizit überall mit "ja".
      Ich habe jedenfalls in Silaris sowohl viele Pflanzen, die auch auf der Erde vorkommen, als auch eigene. Die eigenen sind manchmal einfach nötig oder machen Spaß, aber ich sehe für mich beim Basteln keinen Sinn darin, überall das Rad neu zu erfinden und mag es beim Lesen auch nicht so, wenn ich ständig über das Gegenstück von Kartoffeln, Kaffee oder Tomate mit fremdem Namen stolpere. (Die Gilde der Schwarzen Magier war da extrem.)
      Und ich mag auch gerne die Geschichten um irdische Pflanzen, weswegen jetzt beispielsweise Tollkirsche und Stechapfel als Anti-Elementarmagiepflanzem fungieren. Kartoffeln, Tomaten und Paprika kommen auch ganz bedenkenlos vor, denn Silaris ist weder mittelalterlich noch Europa.

      Beim Thema Zierpflanzen fallen die Sariler ein bisschen aus der Reihe, weil es dort nicht üblich ist, Pflanzen nur zu diesem Zweck anzubauen. Angebaut wird nur, was entweder als Nahrung, Material, Droge oder Medizin nützlich ist, oder was der Umwelt hilft, insbesondere in der Stadt. Gefüllte Blumen etc. werden von den Sarilern als dekadent und Beleidigung der Natur angesehen. Wenn man(n) einer Sarilerin einen Blumenstrauß schenkt, kann das schnell nach hinten losgehen.

      Gärten spielen in vielen Ländern eine Rolle, in elavischen Städten war es beispielsweise früher üblich, öffentliche Heilgärten anzulegen, wo Heilkräuter und Obstbäume wuchsen. Diese Tradition ist inzwischen weitgehend in Vergessenheit geraten, wird aber in Enes Tall in Form des dortigen Klinikgartens wiederbelebt. Dort wachsen nicht nur Kräuter und Bäume, sondern es finden auch Treffen von politischen Aktivisten statt.


      Unter den Elementarmagiern sagt man den Stickstoff- und Phosphormagiern ein besonderes Händchen für Pflanzen nach und daran ist mehr Wahres als an vielen anderen Klischees. Allerdings gibt es durchaus auch Magier anderer Elemente, über die man das ebenso sagen könnte. Die Konzentration auf die beiden genannten hängt damit zusammen, dass ihre Elemente bei der Industrialisierung eine besonders wichtige Rolle gespielt haben und dadurch elementarmagische Gaben auf andere Art entstanden sind als gewohnt, was für die Betroffenen nicht immer einfach war und ist. Die Rückbesinnung auf Natur, Pflanzen und Garten wird in diesem Fall als heilsam angesehen und ist es oft auch.
      Und hier noch das passende Lied dazu. (Achtung, entspricht sicher nicht jedem Geschmack.)
      https://youtu.be/cRjQCvfcXn0

    • Silaris ist ja eine moderne und zivilisierte Welt (ähm) und deswegen wurde die Todesstrafe in manchen Ländern schon komplett abgeschafft, beispielsweise in Ruaris, Elavien und Dageyra.

      In Ruaris waren die gängigen Methoden zuvor das Erhängen, Enthaupten und Erstechen bzw. Durchschneiden der Kehle. Später kamen dann noch das Erschießen und während des Lamkiss-Regimes kurzzeitig auch noch die Hinrichtung in der Gaskammer dazu.
      Die Elavier haben unnötige Gewalt schon immer abgelehnt, deswegen wurde die Todesstrafe nur sehr selten verhängt und wenn meistens durch einen erfahrenen Kämpfer mit scharfem Schwert schnell vollstreckt. In scheinbaren Widerspruch hierzu steht die Tatsache, dass das Verbrennen auf dem Scheiterhaufen als Bestrafung für besonderen Frevel üblich war. Aus elavischer Sicht ist dies jedoch kein Widerspruch, denn für Angehörige dieses an Wiedergeburt glaubenden Volkes ersparten die vergleichsweise kurzen Qualen durch diese Todesart den Verurteilten jahreslanges Leiden in den zukünftigen Leben. Dies führte dazu, dass wütende Angehörige der Opfer den Verurteilten manchmal schon vor Vollstreckung der Strafe umbrachten, damit ihm diese Gnade nicht zuteilwerden konnte.
      In Dageyra war es üblich, zum Tode Verurteilte mithilfe der Tiere des Dschungels hinzurichten, meist indem sie diesen hilflos ausgeliefert wurden. Gottesurteile, die zur Befreieung des Verurteilten führten, wenn er erfolgreich gegen wilde Tiere kämpfte oder diesen entkam bzw. das Trinken eines giftigen Tranks überlebte, waren dort ebenfalls verbreitet.

      In Sarilien und Arunien spielt die Todesstrafe dagegen heute immer noch eine Rolle.
      Traditionell war es in Sarilien üblich, Strafen zu wählen, die dem Verurteilten eine gewisse Überlebenschance boten, da dort Tapferkeit und Widerstandsfähigkeit höher geschätzt wurden als Gehorsam, eine Einstellung, die einen beim Blick auf das heutige sarilische Regime überrascht. Hierfür gab es drei Möglichkeiten:
      - Rituelle Folterungen vor der gesamten Stammesgemeinschaft, an denen sich alle Stammesmitglieder beteiligen durften. (Die Überlebenswahrscheinlichkeit hing auch davon ab, wie wütend die Stammesmitglieder waren.)
      - Waldprüfung: Der Verurteilte wurde nackt/gefesselt/verletzt in der Wildnis ausgesetzt, dies wurde nicht nur bei Verbrechern sondern auch mit unerwünschten Kindern durchgeführt
      - Prüfung durch Gift: Der Verurteilte musste einen Trank aus Giftpflanzen trinken, deren Menge sich am Rand der tödlichen Dosis bewegte

      Die rituelle Folterung galt als angesehenste Methode und wurde insbesondere für Krieger angewendet. Allerdings führte das immer wieder zu Missverständnissen mit Nachbarvölkern, die diese Grausamkeiten ggeen ihre Gefangenen nicht als Zeichen des Erweisens von Ehre ansahen. Die Waldprüfung war neutral und konnte für Angehörige aller Bevölkerungsgruppen angewendet werden, wenn ein Krieger dazu verurteilt wurde, war das allerdings schon eine gewisse Beleidiung. Die Prüfung durch Gift galt jedoch wie der Tod durch Gift allgemein für alle, die keine Magierinnen waren, als äußerst unehrenhaft und schändlich. (Anders als bei den Dageyranern, wo diese Methode völlig akzeptiert war.) Diese Einstellung hat sich in Sarilien bis heute gehalten und ist darauf zurückzuführen, dass die verwendeten Gifte meist von Pflanzen wie Tollkirsche, Alraune und Stechapfel kamen und den Opfern durch ihre halluzinogene Wirkung die Kontrolle über ihren Geist und damit die Fähigkeit Tapferkeit zu zeigen, raubten.

      Unter dem Araja Manjia-Regime ist das Erschießen die häufigste Form der Vollstreckung der Todesstrafe, allerdings werden auch dort meistens andere Strafen wie Zwangsarbeit, Medikamententests oder Umerziehungslager vorgezogen, die zum Tod führen können aber nicht müssen.

      In Arunien waren die traditionellen Methoden zur Hinrichtung dieselben wie in Ruaris. Trotz Forderungen nach ihrer Abschaffung gibt es die Todesstrafe in Arunien heute immer noch für besondere Fälle: Bei Verbrechen, wo bei uns eine "besondere schwere der Schuld" festgestellt wird, wird nach Ende der Haftzeit (höchstens zehn Jahre) darüber entschieden, ob der Verurteilte auf Bewährung freigelassen werden kann, andernfalls wird er hingerichtet. Mörder, die zum wiederholten Male gemordet haben, werden direkt zum Tode verurteilt.
      Im modernen Arunien ist die Giftspritze das übliche Mittel zur Verhängung der Todesstrafe, andere Formen der Vergiftung sind jedoch auch möglich und werden gelegentlich (ohne Wissen der Öffentlichkeit) auf Wunsch von Chemie-und Pharmaindustrie bzw. dem Militär zu Forschungszwecken durchgeführt. Die Hinrichtung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, anwesend sind lediglich die Personen, die für die Durchführung benötigt werden und ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. Die Arunier halten dies für die humanste und zivilisierteste Möglichkeit die Todesstrafe durchzuführen, während es für die Sariler ein Zeichen der besonderen Grausamkeit und Unmenschlichkeit der Arunier ist, da diese den Verurteilten nicht nur vergiften, sondern ihm zusätzlich auch noch die Möglichkeit nehmen, seinen Feinden zu zeigen, dass er tapfer in den Tod geht.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Vorschläge zur Steigerung unserer Bekanntheit" geschrieben. 15.04.2022

      Erstmal entschuldigt, dass ich jetzt hier hereinschneie und meinen Senf dazu gebe, obwohl ich in letzter Zeit sehr schweigsam war. (Promotionsstelle und jetzt Umzug haben mich sehr auf Trab gehalten, sodass Silaris ein bisschen zu kurz gekommen ist.)

      Gegen Partnerwebseiten und gegenseitige Verlinkungen habe ich nichts einzuwenden, auch wenn ich selbst wahrscheinlich keinen wirklichen Beitrag leisten kann. Ein Weltenring wäre für mich mangels Webseite kein Thema und ich sehe auch nicht unbedingt die Nowendigkeit so etwas noch einmal parallel zum alten Forum aufzubauen. Das würde sich glaube ich mit der geringen Beitragszahl auch nicht so lohnen.Mit der Idee einer Galaxie kann ich ehrlich gesagt weniger anfangen. Ich sehe darin keinen konkreten Mehrwert und bin selbst sehr territorial, was meine Welt angeht, sprich, ich möchte da auch keine geteilte Rahmengeschichte, an die ich mich anpassen muss. Bei einem solchen Projekt würde ich also eher nicht mitmachen.

      Allgemein finde ich es auch ganz angenehm, dass das Forum so klein ist, weil man so alle Weltem kennt und umgekehrt auch alle Welten Aufmerksamkeit bekommen, was bei größeren Foren nicht der Fall ist.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Weltennews" geschrieben. 23.05.2021

      Ich habe beschlossen, dass ich mein Wüstenkönigreich Meraka doch behalten werde, ohne mir den Kopf darüber zu zerbrechen, ob das irgendjemanden stören könnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es wahnsinnig viele Leute außerhalb ausgewählter Foren mitbekommen ist schließlich sowieso recht gering. Dazu habe ich die "Karte" jetzt auch erneuert. Schön ist was anderes, aber da hier öfter der Wunsch geäußert wird, dass eine Karte praktisch wäre, um sich vorstellen zu können, welches Land wo liegt, habe ich sie dabei und diesen Zweck erfüllt sie zumindest.

      Außerdem haben mir die Dageyraner verraten, dass sie nicht nur Uran haben, was ich schon länger weiß, sondern auch über Kernkraftwerke verfügen, die von speziell geschulten Uranmagiern betreut werden. Innerhalb von Silaris ist das jedoch streng geheim und und die Kernkraftwerke werden von den anderen für Orte gehalten, wo die Dageyraner aus Folkloregründen abergläubische Rituale durchführen, die aus traditionellen Gründen keine Außenstehender sehen darf. Da sich Dageyra in den Konflikten des Festlands meistens neutral verhält und noch nie bekanntermaßen eine Invasion versucht hat, interessieren sich die ausländischen Geheimdienste auch nicht so wahnsinnig dafür.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Weltennews" geschrieben. 28.03.2021

      Nach dem Sklaverei-Thread erfahre gerade ein bisschen mehr über das untergegangene Volk der Dergom und noch mehr Details darüber, wie die sich so in die silarische (Populär)kultur einfügen. Mal schauen, ob ich das in eine sinnvoll präsentable Form bringen kann, oder ob es dafür zu viel ist. Die Frage, ob sie jetzt tatsächlich wegen einer Massenvernichtungswaffe (Atombombe? Gab es sowas im Krieg der Elemente?) untergegangen sind, oder ob da einfach viele unterschiedliche Faktoren zusammengekommen sind, hat sich mir aber noch nicht beantwortet, aber da es in-world dazu verschiedene Theorien gibt, stört mich das aktuell auch noch nicht so sehr.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Sklaverei" geschrieben. 28.03.2021

      Zitat von Nharun im Beitrag #28
      Es ist schön mal wieder von dir zu lesen @Amanita!

      Danke
      Leider bin ich in letzter Zeit so beschäftigt, dass die Kreativität etwas leidet, aber jetzt habe ich Urlaub und tatsächlich kommt sie direkt zurück.
      Zitat von Nharun im Beitrag #28
      Ja, auf der Toraja würde ich auch nicht leben wollen

      Da ist Silaris dann doch etwas gemütlicher, zumindest in den richtigen Regionen sprich Arunien oder Ruaris. Elavien und Sarilien machen zwar Spaß zum Bebasteln, aber leben wollte ich da nicht wirklich. So ein bisschen Elementarmagie fände ich aktuell aber sehr nützlich

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Sklaverei" geschrieben. 27.03.2021

      Ich weiß, Doppelposts sind immer so eine Sache, aber hier sieht man das ja nicht so eng, oder?
      Ich würde nämlich noch gerne etwas zu den Sarilern ergänzen.
      Den Sarilischen Stämmen wurde von ihren Nachbarvölkern immer vorgeworfen, dass sie in deren Territorium auf Sklavenjagd gehen und teilweise hält sich diese Behauptung auch noch bis heute.

      Wahr ist, dass die sarilischen Stammeskrieger auf ihren Kriegszügen Frauen und Kinder (bei anderen sarilischen Stämmen auch männliche Kriegsgefangene) verfeindeter Stämme und Völker verschleppt haben. Anders als von den Nachbarn angenommen, wurden diese Gefangenen jedoch nicht als Sklaven gehalten, sondern wurden zu vollwertigen Mitgliedern des Stammes, wenn sie aus Sicht der Mitglieder hierfür geeignet waren.
      Andernfalls wurden sie teilweise getötet, meistens aber in der Wildnis ausgesetzt, da es aus sarilischer Sicht ethisch verwerflich war (und immer noch ist) Frauen und Kinder außerhalb von Kampfhandlungen aktiv zu töten. Draußen hatten sie zumindest eine gewisse Chance und manchen de Betroffenen gelang es tatsächlich, in die Heimat zurückzukehren, oder sich in eigenen Gruppen durchzuschlagen. Diese Gruppen gingen dann früher oder später meist auch in der sarilischen Stammesgesellschaft auf, da die Beteiligten ihre Tauglichkeit dann doch noch unter Beweis gestellt hatten.

      Für die Sariler untereinander war es relativ normal nach einer Niederlage im Kampf auf diesem Wege den Stamm zu wechseln, wobei männliche Gefangene oft noch einmal durch das Ertragen von Folterungen beweisen mussten, dass sie trotz der Niederlage im Kampf tapfer und stark waren. Überzeugten sie dabei nicht, wurden sie meist getötet.
      Wie ich auch schon im Beitrag zur Eugenik beschrieben habe, stellen die Sariler an Frauen keine solchen Anforderungen, da davon ausgegangen wird, dass jede Frau, die eine Schwangerschaft und die folgende Geburt durchhält, es auch würdig ist, sich fortzupflanzen. Männern wird allerdings für die Fortpflanzung biologischerweise wesentlich weniger abverlangt, weswegen sie sich anderweitig beweisen müssen. Entgegen anderslautender Behauptungen ist den Sarilern Völkermord in der Bedeutung, dass alle Angehörigen einer anderen Gruppe umgebracht werden völlig fremd, nicht aber das Konzept, das besiegte Gruppen in der Gruppe der Sieger aufgehen. Dies ist allerdings für Sariler nichts Schlimmes, sondern ermöglicht den überlebenden Besiegten eine bessere und sichere Zukunft.

      Die Nicht-Sariler akzeptierten dieses Konzept aber verständlicherweise nicht. Daher wurden erwachsene Männer aus diesen Völkern im Normalfall getötet und nicht in den eigenen Stamm aufgenommen, da sie zu stark durch andere Kulturen geprägt waren und deswegen mehr Ärger als Nutzen gebracht hätten. Kinder konnte man jedoch immer noch nach den eigenen Wünschen und Maßstäben erziehen und da die Nachbarvölker Elavier, Dergom und Ladivir alle recht patriarchalisch organisiert waren oder zumindest großen Wert auf die Kontrolle der weiblichen Sexualität gelegt haben, waren die gefangenen Frauen einerseits leichter beeinflussbar, da sie weniger zu eigenständigem Denken erzogen worden waren und hatten andererseits nach der Entführung in den Herkunftsgesellschaften keine Perspektive mehr, sodass ihnen oft nicht viel anderes übrigblieb, als sich mit dem Leben dort zu arrangieren.
      Von den Nachbarvölkern wurde ihr Status als der von (Sex)Sklavinnen dargestellt, was aber nicht der Realität des sarilischen Systems entsprach, auch wenn es Fälle gab, wo die Betroffenen ausgesprochen schlecht behandelt wurden. Die verschiedenen Stämme gingen dabei auch unterschiedlich vor und bei manchen war die erste Phase von einer sehr brutalen und erniedrigenden Behandlung der Gefangenen geprägt, während dies bei anderen Stämmen überhaupt nicht üblich war.
      Hier lässt sich eine Tendenz feststellen, dass der Umgang mit den Gefangenen humaner war, je östlicher und nördlicher in Sarilien die entsprechenden Stämme lebten, während insbesondere im Südwesten besonders brutal vorgegangen wurde. Dies hängt damit zusammen, dass im Nordosten von Sarilien ein gewisser Austausch mit dem benachbarten Elavien stattfand (und immer noch stattfindet), sodass die Sariler auch dazu in der Lage waren, die Denkweise der Elavierinnen zu verstehen und darauf einzugehen, statt zu versuchen, ihren Willen mit Gewalt zu brechen. Mit den Ladivir und Dergom gab es solche Beziehungen nicht, wobei die Stämme des Nordostens versuchten mit Dergom-Gefangenen ähnlich umzugehen wie mit den Elavierinnen, die Ladivir erreichten sie nicht.

      Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Gräuelgeschichten von sklavenjagenden und zu Tode folternden Sarilern, die durch ihre Feinde verbreitet wurden, übertrieben sind. Die von der sarilischen Regierung propagierte Version, dass die Sariler ihren Gefangenen eigentlich einen Gefallen getan und ein viel besseres Leben als vorher verschafft hätten und dass die meisten Frauen freiwillig ihren Unterdrückern entflohen wären und sich den Sarilern angeschlossen hätten, entspricht allerdings auch nicht der Wahrheit.
      Solche Fälle gab es zwar auch und die Sariler nahmen diese Frauen dann auch gerne auf, aber meistens geschah dies doch unfreiwillig.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Sklaverei" geschrieben. 27.03.2021

      Ich weiß, ich habe mich in letzter Zeit ziemlich rar gemacht, weil ich sehr beschäftigt war, aber ich möchte @Nharun und @Aguran an dieser Stelle doch gerne mal meinen Respekt für diese sehr ausführlichen und durchdachten Texte zu diesem Thema aussprechen. @Nharun, die tiefe deiner Welt in verschiedenen historischen Phasen faszineirt mich immer wieder, auch wenn ich dort nicht leben wollte.

      Im modernen Silaris gibt es offiziell nirgendwo (legale) Sklaverei, Fälle von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und auch Ausbeutung von Arbeitskräften finden allerdings durchaus statt. Solche Dinge sind überall in Silaris illegal, sie zu unterbinden funktioniert aber nicht immer ausreichend effektiv.
      In der Antike war Sklaverei jedoch bei den Dergom und Elaviern verbreitet. Bei beiden Völkern wurden Kriegsgefangene und deren Nachkommen versklavt, auch Schuldsklaven kamen bei beiden vor, während in Dergomar auch Strafgefangene zu Sklaven gemacht wurden, denen dann besonders unangenehme Aufgaben zuteil wurden. Zwangsarbeit für Strafgefangene kannten die Elavier auch, diese galten jedoch nicht als Sklaven, sondern hatten einen noch niedrigeren Status.
      In beiden Ländern galten Sklaven rechtlich als Menschen, denen zwar keine Freiheitsrechte zugebilligt wurden und die weiterverkauft werden konnten, die aber nicht willkürlich misshandelt oder getötet werden durften. Mord an Sklaven galt als rechtlich gleich verwerflich wie Mord an Freien und das Zufügen von schweren Verletzungen und Krankheiten ebenfalls, wenn es nicht eine unvermeidliche Folge der zu erledigenden Arbeiten darstellte. (Für die Strafgefangenen in Elavien galten diese Schutzregeln nicht.)

      Nach dem Zweiten Krieg der Elemente fand die Sklavierei jedoch in beiden Ländern ihr Ende. Die Zivilisation der Dergom überstand diese Kriege nicht, während König Madori in Elavien allen Sklaven, die seine Seite unterstützt oder sich ihm ergeben hatten, die Bürgerrechte schenkte und verfügte, dass in Zukunft in Elavien keine Menschen mehr als Sklaven gehalten werden dürfen.

      Ein Wiederaufflackern der Sklaverei an einem ganz anderen Ort erlebte Ruaris während der Lamkiss-Diktatur, wo in Ruaris selbst und in besetzten tessmarischen Gebieten lebende Tessmari zu Sklavenarbeit und Menschenversuchen gewzungen wurden. Dieses Kapitel dauerte jedoch auch nur wenige Jahre an und wurde mit der Niederlage von Ruaris im Arunisch-Ruarischen Krieg endgültig beendet.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Fünftes Spontanspeedbasteln am 17. Februar 2021: Naturkatastrophen" geschrieben. 20.02.2021

      Alles sehr interessante und auch etwas verstörende Beiträge.
      Silaris ist dagegen eine Welt bzw. zumindest ein Kontinent, der in einem Teil der Welt liegt, die nicht durch die ganz großen Naturkatastrophen gefährdet ist. Es gibt zwar im Norden Sariliens eine vulkanisch recht aktive Gegend, die aber nie im größeren Stil besiedelt wurde, weil sie sehr unwirtlich und von unzuverlässigen Elementaren bewohnt ist. Der Rest ist seismologisch sehr ruhig, auch wenn die Menschen manchmal mit kleineren Sturmfluten, Orkanen oder Dürreperioden zu kämpfen haben.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "RE: [Silaris] Diverses (Die Ilram-Fieber-Pandemie)" geschrieben. 23.12.2020

      Danke für eure Kommentare. Ähnlichkeiten mit real existierenden Krankheiten, Parteien, Gruppierungen etc. sind natürlich rein zufällig und von der Bastlerin nicht gewollt.
      Aber Spaß beiseite, mir hat das Ganze in meiner Geschichtsschreibung wirklich noch einen wichtigen Baustein geliefert, warum die Ruarier diese Lamkiss-Front gewählt haben, mit allen Folgen, die das dann hatte.

      Zitat von Elatan im Beitrag #10
      Wie reagierte eigentlich die Bevölkerung in Ruaris darauf, dass Lamkiss die vorher so verhassten und verteufelten Maßnahmen durchsetzte? Wie hat er es überhaupt begründet?

      Teilweise wurde es einfach nur anders beschrieben, man muss aber auch dazusagen, dass es dem neuen Regime gelungen ist durchzusetzen, dass Kranke weiterhin finanziell versorgt werden, was enorm geholfen hat, weil die Kranken in ihrem Zustand dann gerne freiwillig daheimbleiben, wenn sie dann keine Angst haben müssen zu verhungern. Außerdem wurden die Tessmari entlassen und ausgewiesen oder eingesperrt...

      Zitat von DrZalmat im Beitrag #12
      Hab ich das richtig verstanden dass die Müdigkeit die über Wochen geht auch bedeutet dass man sich wochenlang ausruhen muss?

      Das ist nicht immer so, kann aber bei Patienten mit eher geschwächtem Immunsystem durchaus vorkommen. Wenn die Kranken die Möglichkeit haben, da wirklich auf ihren Körper zu hören, können sie eigentlich abschätzen, wann sie wieder mehr machen können, aber wenn man Geld verdienen muss, kann man natürlich schwer so lange im Bett bleiben...

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "RE: [Silaris] Diverses (Die Ilram-Fieber-Pandemie)" geschrieben. 22.12.2020

      Passend zum Jahr 2020 habe ich mich ein bisschen ans Pandemie-Basteln gemacht.

      Ilram-Fieber

      2839 und in den Folgejahren wurde Silaris von einer Pandemie heimgesucht, die zahlreiche Menschenleben forderte, die aufstrebende Industrialisierung zumindest zeitweise ausbremste und Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern stärker hervortreten ließ. Die Krankheit war und ist bis heute unter dem Namen Ilram-Fieber bekannt.


      Die Krankheit selbst

      Das Ilram-Fieber wird durch ein Virus ausgelöst, das bei Kontakt mit den Körperflüssigkeiten Infizierter auf jeglichen Schleimhäuten sehr leicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Die Krankheit selbst kann dann drei unterschiedliche Verlaufsformen annehmen.

      Asymptomatisch
      Wie der Name schon sagt leiden die Patienten nicht unter Krankheitssymptomen, oder zumindest nicht unter welchen, die sie als solche wahrnehmen. Trotzdem können asymptomatische Virusträger in einem Zeitraum, der zwischen drei und sieben Tagen beträgt, andere Menschen anstecken.

      Leichter Verlauf
      Leichte Verläufe gehen mit erhöhter Temperatur oder leichtem Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Beschwerden der oberen Atemwege einher. Sie heilen innerhalb einer Woche wieder vollständig aus.

      Schwerer Verlauf
      Der schwere Verlauf erinnert zunächst an den leichten, allerdings steigt das Fieber ab dem dritten Tag stark an, die Schmerzen werden deutlich schlimmer und zusätzlich treten auch noch Husten und Atemnot aus. Besonders charakteristisch ist jedoch eine extreme Müdigkeit, die wochenlang anhalten kann.
      Wenn der Patient auf seinen Körper hört, sich ausruht und Zugang zu ausreichend gesunder und leichtverdaulicher Nahrung sowie sauberem Wasser hat, führt auch dieser Verlauf nur extrem selten (0,01%) zum Tod.
      Strengt er sich jedoch trotz der Erkrankung körperlich an, kommt es sehr häufig zu schweren Komplikationen, wobei Herz und/oder Lunge des Patienten versagen. Ist der Patient durch mangelhafte Ernährung zusätzlich geschwächt, kann dies ebenfalls zum Tode führen.

      Allgemein treten asymptomatische Verläufe lediglich bei Menschen mit einer bestimmten Genvariante anstelle von leichten Verläufen auf, statt der schweren bricht bei diesen Personen die Krankheit in leichter Form aus.
      Ansonsten hängt die Schwere des Verlaufs neben der Immunkompetenz vor allem von der Anzahl an aufgenommenen Viren ab. Das Virus verkraftet Sonnenlicht und Temperaturen über 30 Grad nur sehr schlecht, sodass schwere Verläufe im Sommer wesentlich seltener vorkommen. Außerdem kann die aufgenommene Viruslast durch Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, Abstand und das Tragen von Mund-Nasen-Masken wesentlich verringert werden, sodass konsequente Einhaltung dieser Maßnahmen die schweren Verläufe ebenfalls massiv reduziert.
      Nach einer durchgemachten Infektion sind die Betroffenen im Normalfall immun.

      Spätfolgen
      Nach überstandenen schweren Verläufen des Ilram-Fiebers kann es zu verschiedenen Spätfolgen kommen. Meistens sind diese neurologischer Natur, beispielsweise Funktionsstörungen von Gliedmaßen oder ein immer wieder auftauchendes Wiederaufflammen der starken Kopf und Gliederschmerzen. Eine weitere relativ häufig Spätfolge sind Störungen der männlichen Sexualfunktion, die sogar nach leichten Verläufen auftreten können.

      Herkunft der Krankheit und Suszeptibilität verschiedener ethnischer Gruppen

      Wie bereits an der Benennung nach der tessmarischen Hauptstadt zu erkennen ist, war man während der Pandemie der Auffassung, dass die Krankheit ihren Ursprung in Tessmar hat und sie wurde im Rahmen anti-tessmarischer Ressentiments mit dem hemmungslosen Sexleben der Tessmari in Verbindung gebracht.
      Moderne Forschungen zeigen jedoch, dass das Ilram-Fieber in Wirklichkeit aus Elavien stammt und dort bereits seit Jahrhunderten endemisch ist. Die Krankheit kommt ursprünglich bei Ratten vor und konnte sich in Elavien leicht auf den Menschen übertragen, da angesichts der dortigen Moralvorstellungen die Bekämpfung von Ratten kaum stattfand und es stattdessen eine Koexistenz zwischen diesen Spezies gab.
      Wie aber bereits daran zu erkennen ist, dass die Herkunft der Krankheit erst so spät entdeckt wurde, stellte sie in Elavien nie ein auffälliges Problem dar. Dafür gibt es mehrere Gründe. In Elavien ist die Genvariante, die vor schweren Verläufen schützt, weit verbreitet, außerdem ist es dort meistens sehr warm, häufig sonnig und das soziale Leben findet vorrangig im Freien statt. Superreiche heiraten beispielsweise im luxuriösen Privatpark und Kleinbauern auf dem Dorfplatz oder auf der Wiese, aber immer draußen Die Urbanisierung in Elavien war zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht weit fortgeschritten und die meisten Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt.

      Verlauf der Pandemie

      Im Frühjahr des Jahres 2839 konnte das Ilram-Fieber jedoch Elavien verlassen. Im Rahmen der Industrialisierung begannen Konzerne aus Arunien und Temira die elavischen Erdölvorkommen zu fördern. Dafür konnten sie jedoch nicht ausreichend elavische Arbeitskräfte finden, da die Elavier Erdöl für eine verfluchte Substanz hielten, von der man sich fernhalten musste. Durch das rasante Bevölkerungswachstum in Tessmar gab es dort jedoch sehr viele Arbeitskräfte, die sich auch für die Ölförderung anwerben ließen. Auf diese Weise kamen Tessmari in größeren Zahlen mit der Krankheit in Kontakt und brachten sie bei Heimatbesuchen mit nach Tessmar, wo sie sich in den überbevölkerten Städten rasant ausbreiten konnte.
      Da noch Sommer war und außerdem auch relativ viele Tessmari über die schützende Genvariante verfügen, war die Krankheit dort jedoch nicht so dramatisch, dass sie ausländischen Investoren auffiel. So konnte sie nach Arunien, Temira und Ruaris eingeschleppt werden, wobei die ersten beiden Ländern auch Fälle hatten, die von Elavienrückkehrern mitgebracht wurden.

      Die Bevölkerung dieser drei Länder war zuvor jedoch noch nie mit der Seuche in Kontakt gekommen und es gab kaum geschützte Personen. Dazu kamen die prekären Wohnumstände der Arbeiter und der nun nahende Winter. Die Krankheit traf Arme wie Reiche, allerdings konnten letztere zuhause bleiben und teilweise auch elementarmagische Ärzte in Anspruch nehmen.
      Sozialsysteme gab es bis dato in keinem der betroffenen Länder, sodass sich die Menschen krank zur Arbeit schleppten, dort noch mehr Menschen ansteckten und häufig direkt am Arbeitsplatz starben.
      Allen drei Regierungen war klar, dass es zwingend notwendig war zu handeln und sie erließen umfangreiche Hygienevorschriften und Kontaktbeschränkungen. Die Umsetzung selbiger verlief jedoch sehr unterschiedlich.

      In Temira war die Bedeutung von Hygiene schon lange im Bewusstsein verankert und alle Bewohner hatten Zugang zu sauberem, fließendem Wasser. Dazu kam eine Kultur strikter Hierarchien und der Rücksichtnahme auf die Gemeinschaft. Als Folge hiervon gelang es den Temiranern, die Krankheit bis zum Frühjahr erfolgreich einzudämmen. Strikte Reisebeschränkungen wurden verhängt, um ein Wiedereinschleppen zu verhindern.
      In Arunien und Ruaris lief die Umsetzung der Hygienemaßnahmen jedoch nur mäßig. Teilweise fehlte es an Akzeptanz, teilweise waren sie praktisch nicht umsetzbar.

      In Arunien taten sich die Regierung und die wichtigsten Wirtschaftslenker zusammen, um ein Notprogramm zu entwickeln, das eine weitere Verbreitung erfolgreich eindämmte. Hierzu erklärten sich die Arbeitgeber bereit, kranke Mitarbeiter, die nicht zur Arbeit kommen konnten, trotzdem finanziell zu versorgen. In Fällen, wo dies nicht möglich war, sprang der Staat ein. So entstand das teils von der Wirtschaft und teils vom Staat getragene arunische Sozialsystem, das bis heute existiert. Nachdem diese Regelungen allen bekannt waren, sank die Zahl der Todesfälle rapide und ab dem Frühjahr konnte unter Einhaltung der Hygieneregeln wieder ein halbwegs normales Leben geführt werden.
      Die Verantwortlichen wussten jedoch, dass es im nächsten Winter schlimmer kommen würde und nutzten den Sommer, um die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung massiv auszubauen. Außerdem arbeiteten arunische Wissenschaftler bereits seit Bekanntwerden der neuen Krankheit angestrengt an einem Impfstoff, nachdem sie auf diese Weise zuvor die gefürchtete, häufig mit qualvollem Ersticken endende Kinderkrankheit Blaufieber in den Griff bekommen hatten.
      Dieser Impfstoff stand bis zum Herbst zur Verfügung und im Lauf des Jahres 2841 konnten so viele Menschen geimpft werden, dass die Krankheit in Arunien besiegt war.

      Ruaris versuchte, ähnlich gegen die Krankheit vorzugehen wie Arunien, allerdings mit deutlich weniger Erfolg. Das Land war wirtschaftlich noch nicht so weit entwickelt, sodass weniger Kapazitäten vorhanden waren, um mit der Seuche umzugehen. Dazu kam, dass die Unternehmer wesentlich weniger Bereitschaft zeigten, kranke Angestellte zu unterstützen, denn dank der bereits etablierten Zuwanderung aus Tessmar stand ein größerer Arbeitskräftepool zur Verfügung, von denen viele bereits gegen die Krankheit immun waren.
      Der Umstand, dass immer wieder kranke, ruarische Arbeiter durch tessmarische ausgetauscht wurden, verstärkte die ruarischen Ressentiments gegen die Tessmari massiv. Diese waren sowieso schon vorhanden, da den Tessmari die Schuld an der Krankheit gegeben wurden und sie in früheren Zeiten immer wieder brutale Überfälle auf ruarisches Gebiet verübt hatten.

      In der jungen Demokratie Ruaris hatte der machtgierige junge Politiker Cuno Lamkiss bereits vor Ausbruch der Krankheit eine Partei gegründet, deren Ziel darin bestand, Ruaris zur bedeutendsten Weltmacht in Silaris zu machen. Diese Partei war vor der Krankheit eher bedeutungslos gewesen, profitierte nun jedoch massiv. Sie heizte die anti-tessmarische Stimmung an und streuten diverse Gerüchte wie das, dass Viren eine reine Erfindung waren und die Tessmari und Arunier in Wirklichkeit Gift in Ruaris ausbrachten, um die Menschen zu schwächen und die ruarischen Männer unfruchtbar zu machen. Natürlich halfen hiergegen auch keine Hygienemaßnahmen, sondern diese waren nur ein Werkzeug der von den Aruniern gekauften Regierung, um die Ruarier zu unterdrücken und zu demütigen.

      Der Lamkiss-Front gelang es, die Akzeptanz der Maßnahmen erfolgreich zu unterminieren, sodass sich das Virus dort ungehemmt weiter ausbreiten konnte. Es kam weiterhin zu zahlreichen Todesfällen, teilweise auch durch folgenden Hunger ausgelöst. Temira erließ eine strikte Einreisesperre für Ruarier, während Arunien darauf verzichtete, da die dortige Bevölkerung inzwischen ja geimpft war.
      Die arunischen Unternehmen, die den Impfstoff hergestellt hatten, produzierten nun auch für den internationalen Markt, allerdings hatte Ruaris keine ausreichenden, finanziellen Mittel zur Verfügung, um den Impfstoff in ausreichender Menge zu kaufen, sodass nur ausgewählte Angehörige der Oberschicht geimpft werden konnten, während ansonsten das Sterben weiterging.
      Im Winter 42/43 war die Not im Nachbarland so groß, dass die Arunier sowohl aus Mitgefühl als auch aus Sorge um die wachsende politische Instabilität beschlossen, den Ruariern den Impfstoff im großen Umfang kostenlos zur Verfügung zu stellen.
      Die Lamkiss-Front machte sofort Propaganda gegen diese Maßnahme und unterstellte, dass die Arunier die Ruarier in Wirklichkeit vergiften wollten, weil es doch völlig unvorstellbar war, dass ein so geldgieriges Volk ihnen aus altruistischen Gründen helfen würde. Die Impfkampagne lief jedoch trotzdem an und endlich war eine Entspannung der Situation zu beobachten und immer mehr Menschen ignorierten die Vorbehalte und ließen sich impfen. Dieser Umstand war für die Lamkiss-Front nicht akzeptabel, da eine pro-arunische Einstellung der Bevölkerung mit ihrer Ideologie nicht kompatibel war.
      Als Worte allein nicht mehr halfen, handelten die Anhänger der Lamkiss-Front. Mehrere Impfstoff-Chargen, insbesondere solche, die für Kinder bestimmt waren, wurden gezielt kontaminiert. In der Folge kam es zu mehreren dutzend Todesfällen und weiteren schweren Erkrankungen.
      Die ruarischen Behörden unterstellten nun, dass die Arunier ihnen bereits verdorbenen Impfstoff lieferten und die Kampagne wurde eingestellt. Die Krankheit konnte sich weiter ausbreiten, bis im Spätsommer Parlamentswahlen stattfanden. Diese gewann die Lamkiss-Front mit einer absoluten Mehrheit, Cuno Lamkiss wurde ruarischer Regierungschef und die Partei machte sich daran, die Krankheit mit denselben Maßnahmen erfolgreich einzudämmen, die sie vorher massiv bekämpft hatte, und sich den Erfolg zuzuschreiben…
      Sieben Jahre später führte sie ihr Land in einen verheerenden Krieg gegen Arunien und Tessmar, den es nach sechs Jahren Blutvergießen schließlich verlor…


      Längerfristige Folgen

      Heute ist die Impfung gegen das Ilram-Fieber in Silaris Teil des Standard-Impfprogramms. Die einzige Ausnahme sind die Sariler, welche die „arunische Impfung“ aus denselben Gründen ablehnen wie seinerzeit die Ruarier. Durch ihre Lebensweise und weil die schützende Genvariante recht verbreitet ist, war die Krankheit in Sarilien jedoch nie ein großes Problem. Während des Arisaja-Kriegs wurde von Seiten des arunischen Militärs erwogen, das Ilram-Fieber als Biowaffe gegen die Sariler einzusetzen, da es wegen seiner enorm schwächenden, aber bei angemessenem Verhalten nicht tödlichen Wirkung für diesen Zweck sehr effizient und gleichzeitig „humaner“ als der Einsatz von Chemiewaffen im großen Maßstab wäre. Dieser Plan wurde jedoch aus Angst, durch Mutationen die Kontrolle über das Virus zu verlieren, nicht umgesetzt.

      In Temira hat sich einer Kultur der Einhaltung strikter Hygieneregeln bis heute gehalten. Das Bedecken von Mund und Nase in der Öffentlichkeit ist dort immer noch üblich, was für reisende Temiraner oft zu Konflikten mit anderswo geltenden Vermummungsverboten führt. Fremden Menschen auf die Pelle zu rücken, oder einfach in die Gegend zu niesen ist dort ein großer Fauxpas.

      Trotz der zeitweisen Wirtschaftskrise sind die Arunier insgesamt gestärkt aus der Pandemie gegangen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt hat sich wesentlich verbessert und die soziale Ungleichheit hat sich verringert. Ebenfalls gestärkt wurde das Vertrauen in den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt.

      Ruaris wurde nicht zuletzt durch den Umgang mit der Krankheit jedoch in eine zerstörerische Diktatur geführt. Der Krieg und danach erfahren zu müssen, wie sie von Lamkiss und seiner Partei betrogen wurden, waren für viele Ruarier eine sehr traumatisierende Erfahrung. Es gibt jedoch immer noch einzelne Gruppierungen, die nach wie vor die Version der Lamkiss-Front glauben und die Wahrheit für arunische Propaganda halten.
      Besonders verbreitet ist diese These in Sarilien, wo Arunien das Feindbild schlechthin ist und man den Aruniern alles erdenkliche Schlechte zutraut, was aus moderner sarilischer Sicht auch nicht völlig unverständlich ist.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "[Toraja] Verschiedenes" geschrieben. 22.12.2020

      Ich bin ja immer wieder schwer beeindruckt, was du so alles an historischen Details zu deiner Welt und deinen Völkern hast. Das liest sich immer schon, wie eine echte Welt mit entsprechender Forschung.
      Ich bin mir sicher, dass du das schon erwähnt und ich es nur vergessen habe, aber durch welches Ereignis ist bei dir eigentlich die Zeitrechnung definiert, sprich wofür steht das "vor"?

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Superhelden und Superschurken" geschrieben. 15.10.2020

      Außergewöhnlich fähige Elementarmagier gibt es in Silaris immer mal wieder, aber meistens ist deren Rolle eher etwas ambivalenter, sodass sie nicht in die Kategorie "Superheld" vs. "Superschurke" einsortiert werden können. In Büchern und Filmen ist das Motiv aber auch in Silaris recht beliebt.

      Ein historisch-mythologisches Beispiel wäre die Geschichte des elavischen Nationalhelden Madori und seines Kampfes gegen den grausamen, fluormagiebegabten Eroberer Fajan/Faganu. Übernatürliche Fähigkeiten besaß er in Wirklichkeit zwar nicht, war aber ein außergewöhnlich fähiger und charismatischer Feldherr sowie später elavischer König. Als solcher hatte er natürlich keine rein weiße Weste, legte allerdings großen Wert auf ehrenhafte Kriegsführung, die Übergriffe gegen Zivilisten, das Vernichten von Ernten, die unmenschliche Behandlung von Kriegsgefangenen, Angriffe auf Verwundete und Heiler sowie sexuelle Übergriffe ausschloss. Auch als Herrscher war er sehr gerecht und volksnah und forderte dies auch von seinen Adligen. Allerdings erhielt sich diese Einstellung im Lauf der Generationen nicht und die Madorischen Adligen wurden häufig zu geldgierigen Unterdrückern, die sich für eine dem Volk weit überlegene Elite hielten...
      Zumindest außerhalb Elaviens wird Madori auch negativ angekreidet, dass er die elavische Ablehnung der Elementarmagie begründet hat, da er diese für einen "Wahn" hielt, der den Betroffenen erst Leid und Elend brachte und dann ihre Seele vergiftete. Seiner Meinung nach musste deshalb schon im ersten Stadium eingegriffen werden, was durch Verabreichen von Pflanzen wie dem Stechapfel geschehen sollte. Diese Praxis kostete viele elavische Kinder das Leben, die sich oft nur auffällig verhielten, ohne irgendetwas mit Elementarmagie zu tun zu haben und fordert immer noch Opfer, obwohl sie im modernen Elavien längst verboten ist.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Seltsames als Inspiration" geschrieben. 13.10.2020

      Im anderen Forum wurde ein Link zu diesem Lied gepostet, was mich dann zu folgender Idee inspiriert hat:
      In Arunien wurde von Phosphormagierin Alora Verna, die (unter anderem) an innovativen Methoden in der Elementarmagierausbildung forscht, ein ähnlich aufgebautes Lied entwickelt, das Anpassungsstörungskranken bei der Akzeptanz ihres Elements helfen soll. Bei Magiern anderer Elemente sorgte dies für einiges an Hohn und Spott, was Alora aber nicht sonderlich stört, weil sie es ganz praktisch findet, für eine alberne Esoteriktussi gehalten zu werden.
      Tatsächlich ist diese Methode aber recht erfolgreich und hilft oft besser als die übliche medikamentöse Behandlung solcher Probleme.

      Zitat Alora: "Die meisten lachen doch nur, wenn sie das hören, bekomme ich oft gesagt. Jetzt sag ich euch was: Wie öft hört ihr Patienten mit Anpassungsstörungen lachen? Glaubt mir, selbst das allein hilft häufig bereits."

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "[Lhanid] Steamfantasy zwischen Natur und Technik " geschrieben. 10.10.2020

      Interessante Idee und auch ein allgemein in gebastelten Welten sehr unterrepräsentierter Waffentypus. Ich muss aber zugeben, dass ich beim Begriff "Walpurgis" ganz andere Assoziationen habe, aber das macht ja nichts. Vielleicht ergibt sich ja wirklich noch eine In-World-Erklärung.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Amanitas Tagesthemen-Bastelthread: Aktuell: Dergomstränen" geschrieben. 03.10.2020

      Es gibt noch ein weiteres Pflänzchen, wobei eine Unterart schonmal Thema der WBO im anderen Forum war, aber das Drumherum nicht.

      Die Bohne des Grauens



      Soll das jetzt eine Parodie werden? Oder der Beitrag zum Halloweenbasteln? Und was hat es eigentlich mit berühmten Waffen zu tun?

      Die fragliche Pflanze hat herzförmige Blätter, einen deutlich stabileren Stängel als normale Bohnen, sodass sie ohne Stütze gedeihen kann und kleine kelchförmige Blüten, die je nach Sorte weiß, rosa, violett oder gelb sein können. Aus diesen Blüten entwickelt sich eine Hülsenfrucht, die von einem weißlichen Häutchen umgeben ist.
      Blätter, Stängel und Blüten sind stark giftig, da sie cyanogene Glykoside enthalten. Zusätzlich sind in diesen Pflanzenteilen und auch in den Hülsen und deren Häutchen Alkaloide enthalten, die beim Verzehr großer Mengen Bauchschmerzen und Durchfall, aber auch neurologische Ausfallerscheinungen und Halluzinationen verursachen. In kleinen Mengen konsumiert wirken diese Inhaltsstoffe jedoch angenehm berauschend und haben bei Frauen außerdem noch aphrodisierende Wirkungen. Beim Kochen werden sie teilweise zerstört, sodass die Bohnen selbst völlig ungiftig werden und als proteinreiches Lebensmittel genutzt werden können. Das Häutchen enthält allerdings höhere Konzentrationen, sodass Rückstände erhalten bleiben und ihre dann nicht unbedingt unerwünschte Wirkung entfalten können...
      Die Pflanzen sind in verschiedenen Regionen von Silaris endemisch, wobei jeweils unterschiedliche Sorten vorkommen, die an den jeweiligen Standort angepasst sind, sich aber ansonsten von den Eigenschaften her sehr ähneln. Benannt werden sie üblicherweise nach der größten Stadt in ihrem Hauptvorkommensgebiet. Bekannt ist die elavische Gormar-Bohne, bei die giftigen Inhaltsstoffe aus den Bohnen weitgehend weggezüchtet wurden, die sarilische Alijan-Bohne und die fast ausgestorbene ruarische Kaiolan-Bohne.
      Die Einfuhr roher, keimfähiger Bohnen ist in fast ganz Silaris verboten, was sowohl mit Bestimmungen gegen Drogen, als auch mit dem ausgesprochen invasiven Charakter der Pflanzen zu tun hat. Die Bohnen dürfen nur geröstet importiert werden, allerdings sind sie auf dem Schwarzmarkt auch im rohen Zustand zu haben.

      Die Bohne kann andere Pflanzen auf Freiflächen rasend schnell verdrängen, da sie sehr schnell wächst und anderen Pflanzen hierdurch das Licht nimmt, außerdem durchwuchern ihre Wurzeln die Wurzeln anderer Pflanzen und nutzen sie zur eigenen Nährstoffgewinnung, sodass auf einer betroffenen Fläche bald nichts anderes mehr wächst. Außerdem ist sie auch noch gegen viele Umwelteinflüsse und Herbizide resistent und muss dort, wo sie gezielt angebaut wird, aufwändig durch mechanische Sperren zurückgehalten werden.

      Dieses Verhalten der Pflanzen ist schon seit Jahrhunderten bekannt und den Menschen sehr unheimlich. In den Regionen, wo die Pflanzen endemisch sind, insbesondere in Ruaris und Tessmar, erzählt man sich, dass sie während des Kriegs der Elemente von den Phosphormagiern gezüchtet (bzw. mittels Gentechnik hergestellt) wurden, um sie dann als Waffe auf den Feldern der Feinde auszubringen und diese unbrauchbar zu machen, sodass die Bewohner verhungern mussten, oder dazu gezwungen waren, sich der Vorherrschaft der Phosphormagier zu unterwerfen. Außerdem sollte die Pflanze auch noch zur Entehrung der Frauen beitragen.
      Die ärmeren Bewohner der betroffenen Gebiete litten aufgrund der Plage tatsächlich bald Hunger und waren in ihrer Not dazu gezwungen, die Bohnen zu essen, wobei sich heraustellte, dass diese essbar waren, weil die Schöpfer der Pflanze da offenbar einen Fehler gemacht haben.

      Diese (und andere) Geschichten von grauenhaften Pflanzen ähneln sich in den drei ansonsten sehr unterschiedlichen Regionen sehr, gleichzeitig beteuern aber Phosphormagier aus verschiedensten Ländern, die sich sonst nicht viel zu sagen haben wie die sarilische Ministerin Brajana, die arunische Zirkelrätin Odetta Placia und der ruarische Vize-OECE-Botschafter Varin Kiris, dass es sich bei diesen Behauptungen lediglich um Gräuelpropaganda handelt, die von Magiern anderer Elemente in die Welt gesetzt wurde. In Wirklichkeit habe man nur versucht, eine robuste Eiweißpflanze zu züchten, was ja auch gelungen ist.
      Brajana konnte sich jedoch auch den Kommentar nicht verkneifen, dass bisher noch keine dieser Bohnensorten in Arunien wächst und dass sich das doch dringend ändern sollte. Nicht jedem war der Sarkasmus hinter dieser Aussage bewusst...

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Amanitas Tagesthemen-Bastelthread: Aktuell: Dergomstränen" geschrieben. 03.10.2020

      Zitat von Nharun im Beitrag #63
      Wenn ich mir die letzten Beiträge so anschaue, bemerke ich, dass ich nur ein Lobs da gelassen habe. Ich hoffe das hat nicht dazu geführt, dass du keine Tagesbasteleien mehr anstellst - denn ich lese sie wirklich gerne!

      Danke
      Ne, das liegt eher daran, dass ich das Thema wegen des neuen Designs nicht mehr so spontan sehe. Mein Link führt mich direkt zu den neuen Beiträgen und wenn ich da das Tagesthema sehen will, muss ich es extra anklicken, was ich meistens nicht tue. Die spontane Inspiration fällt dann so weg.

      Wobei, hm, was haben wir heute. Berühmte Waffen. Mal gucken...

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Einhundertachtundvierzigstes Speedbasteln am 04. September 2020: Heilkräuter" geschrieben. 06.09.2020

      Zitat von Nharun im Beitrag #12
      Man merkt deinem Text an, dass du das Thema magst.

      Ja, den Klinikgarten von Enes Tall (Elavien) habe ich schon weggelassen, weil es sonst zu lang geworden wäre, aber vielleicht ergibt sich irgendwann noch eine Möglichkeit davon zu erzählen.

      @Harbut, ich reiche auch meistens nach, weil ich zum Termin wahlweise keine Zeit habe, oder vergesse, wann er ist.

    • Amanita hat einen neuen Beitrag "Einhundertachtundvierzigstes Speedbasteln am 04. September 2020: Heilkräuter" geschrieben. 05.09.2020

      Heilkräuter

      In Silaris sind medizinische Anwendungen von Pflanzen in allen Ländern verbreitet, wobei im Rahmen der modernen Medizin in den Industrieländern hauptsächlich isolierte Wirkstoffe als Medikamente verwendet werden.
      Eine besonders große Rolle spielt die Phytotherapie in Dageyra und Elavien. Die dageyranischen Heilkräuter sind auf dem Festland weitgehend unbekannt, da sich die klimatischen Bedingungen deutlich unterscheiden und die Dageyraner haben kein Interesse daran, ihr Wissen mit dem Rest von Silaris zu teilen.

      Die Traditionelle Elavische Medizin einschließlich der zugehörigen Heilkräuteranwendungen (wie auch der Ernährungslehre) erfreut sich jedoch auch in Arunien, Ruaris und Temira großer Beliebtheit, wobei das Wissen darüber in diesen Ländern eher beschränkt ist. Beispielsweise gibt es in Elavien den Satz: „Die Kräfte der Natur sind immer die Kräfte des Guten“, der von ausländischen Umweltschützern oft und gerne zitiert und von deren Gegnern oft und gerne als naiv und unwissenschaftlich verspottet wird.
      Hierbei wird von beiden Seiten übersehen, dass (moralisch) gut für die Elavier keineswegs mit „für den Menschen hilfreich und ungefährlich“ gleichzusetzen ist. Aus elavischer Sicht kann die Natur selbstverständlich gefährlich sein, aber niemals moralisch verwerflich handeln, da dies alleine dem Menschen möglich ist.
      (Wobei manche Elavier dies für die elementarmagiefördernden Pflanzen in Frage stellen und einen künstlichen Ursprung dieser vermuten.)

      Wie bereits erwähnt gibt es in Silaris viele Interaktionsmöglichkeiten zwischen Pflanzen und Elementarmagie, wobei das Fördern und Dämpfen bzw. komplett Ausschalten die wichtigsten sind. Ersteres wird außerhalb von Dageyra fast gar nicht genutzt, da entsprechende Pflanzen sonst nur in Elavien wachsen, dämpfend wirkende Pflanzen sind jedoch weit verbreitet. In Elavien sind Stechapfel und Madori-Kelch (ähnlich unserer Engelstrompete), in Sarilien, Tessmar, Arunien und Ruaris die Tollkirsche.
      In der traditionellen sarilischen Kultur hat letztere eine große Bedeutung als Rauschmittel und wurde insbesondere bei den südlichen und östlichen Stämmen von allen Erwachsenen zu rituellen Zwecken konsumiert. Ein Grund hierfür war die Rauschwirkung, da die damit verbundenen Halluzinationen für die Sariler als wichtige Wegweiser für ihr Leben gesehen wurden. Es gibt jedoch auch Theorien, dass die elementarmagiedämpfende Wirkung ebenfalls ein gewünschter Effekt war, da die sarilischen Stämme der genannten Regionen dieser eher negativ gegenüberstanden. Dies wird jedoch im modernen Sarilien vehement bestritten.
      Schon seit der Industrialisierung ist der Konsum von Tollkirschen in Sarilien genauso verboten wie sonstige Drogen mit Ausnahme von alkoholhaltigen Getränken. Dies zählt jedoch zu den am wenigsten befolgten Gesetzen in Sarilien und Vergehen werden auch nicht übermäßig hart bestrafen, da insbesondere auf dem Land auch die Polizei beispielsweise gelegentlich versucht, mithilfe von halluzinogenen Pilzen bessere Ermittlungsergebnisse zu erzielen…

      Wie man sich sicherlich vorstellen kann, wurde die elementarmagiedämpfende Wirkung dieser Pflanzen auch immer wieder gegen Elementarmagier verwendet, um diese ungefährlich zu machen, ihre Arbeit zu sabotieren, oder sie umzubringen.
      Insbesondere besonders fähige Stickstoffmagier können sich jedoch auch gegen die Wirkung verteidigen, was beispielsweise im Jahr 2845 Antonia Fabricina nutzte, um dafür zu sorgen, dass sie und nicht Lucasta Clossiana einen lukrativen Industrieauftrag für ein Herbizid erhalten hat. Antonia hatte das Vertrauten der jüngeren Lucasta gewonnen und lud sie direkt vor den letzten, elementarmagiebasierten Tests zum Essen ein. Bei diesem Essen enthielt das Beerendessert Tollkirschen in der passenden Menge, um die Phosphormagierin nicht zu töten, aber ausreichend lange außer Gefecht zu setzen. Antonia aß vom selben Dessert, ohne sich zu vergiften und wurde nie bestraft, weil ihr keine Absicht nachgewiesen werden konnte…

      Das Thema lautet jedoch Heilpflanzen und nicht Giftpflanzen, wobei beides häufig eng beisammen liegt.
      Tollkirsche, Stechapfel (und heute in den Industrieländern meistens eher isolierte Wirkstoffe) werden auch zur Therapie von schweren Übergangskrankheiten, elementarmagischen Anpassungsstörungen und elementarmagischen Krisen eingesetzt. Bei den Übergangskrankheiten und den kurzfristigen elementarmagischen Krisen ist die Erfolgsquote bei korrekter Dosierung sehr hoch.
      Bei den Anpassungsstörungen geht es meist weniger um eine Heilung als darum, den Zustand überhaupt erträglich und überlebbar zu machen. Häufig müssen die Betroffenen das Mittel dauerhaft einnehmen, wobei manche jedoch tatsächlich irgendwann genesen.
      Böse Zungen behaupten, dies käme daher, dass die Nebenwirkungen so unerträglich sind, dass die Patienten lieber mit dem Element leben. So simpel funktioniert das aber natürlich nicht und ich stelle mich entschieden gegen die verbreitete Unterstellung, elementarmagische Anpassungsstörungen seien lediglich ein Problem des Willens.
      Studien belegen, dass die Erfolgsquote tatsächlich höher ist, wenn die Pflanzen direkt verabreicht werden und nicht die isolierten Wirkstoffe, woran das liegt, ist jedoch umstritten. Aufgrund des schwankenden Wirkstoffgehalts bieten dies jedoch nur wenige Ärzte an.
      Es darf an dieser Stelle jedoch auch nicht verschwiegen werden, dass Selbstbehandlungen hier häufig zu schweren Vergiftungsfällen und Todesopfern führen. Die höchste Anzahl dieser Fälle gibt es heutzutage in Sarilien, wobei hier nicht alle Betroffenen tatsächlich unter einer elementarmagischen Anpassungsstörung im eigentlichen Sinn leiden, sondern manche sich schlicht nicht an das Leben als Staatselementarmagier anpassen können oder wollen, wobei die Perspektive beispielsweise bei der Vorstellung ein Leben lang Dünger aus Gülle herzustellen auch die Entstehung von echten Anpassungsstörungen begünstigt. Da verwundert es wenig, dass während des Lamkiss-Regimes Ruaris das Land mit der höchsten Anzahl dieser Fälle war.

      P.S. Ich glaube es braucht mal einen Beitrag wie toll Elementarmagie ist

Empfänger
Amanita
Betreff:


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