Zylinderwelten, Träne der Götter, Kugelkontinente Orbret, Forschungskomplex MZZ-1701-alpha
@Chrontheon :Dafür ist es eine schöne Übersicht, über die gleichzeitig Informationen über Gegenwart und Vergangenheit gegeben werden. Das könntest du durchaus als Basis für einen Überblick nutzen. Wie stark sind die einzelnen Parteiungen? Bei einem so stichwortartigen Überblick kann natürlich auch darüber diskutiert werden, inwieweit ein zu starker Welten-Touch stören würde. Beim Speedbasteln würde ich das auch nicht austarieren. Du hast Glück, ich habe gerade frische Lobsbeeren: .
Nochmal zu meinem Geschreibsel:
@Chrontheon : Die Zwerge gehören nicht zur Gesiebtheit. Sie sind nur so etwas wie willkommene weise Berater, die eine Stimmberechtigung haben.
@Teja : Bisher funktioniert es. Und ja, die Zwerge sind hier mal die, die klar sehen. Aber es schreit danach, dass die Gesiebtheit noch mehr ertieft wird. Schließlich können die Zwerge jetzt mitreden.
Entschuldigt bitte, das meine Lobsbeeren erst heute serviert werden, die Woche war ein bisserl anstrengend
@Teja Ein schöner Beitrag, der auf mich gleichsam märchenhaft wie postapokalyptisch wirkt
@Elatan Das wurde denen doch untergeschoben! Eine Partei mit dem Wahlslogan "Wähle die BFF, deinen best friend forever" würde so etwas nie tun!
@Riothamus Ein toller Beitrag, der von der Stimmung her bei mir ein wenig zwischen Märchen und lokaler Anekdote pendelt; besonders gefällt mir, dass ich mich am Anfang ein wenig über "die getiefte Gesiebtheit" wunderte, da der Begriff ja erstmal etwas abstrus wirkt, nach dem Lesen des Textes aber nicht nur klar ist, warum es so heißt, sondern auch, dass es eigentlich keine bessere Bezeichnung als das geben kann
@Chrontheon Da bist du aber fleißig gewesen, es scheint ja für jede halbwegs große politische Vision genau die richtige Partei zu geben
Zitat von Elatan im Beitrag #8Wie stark waren eigentlich diese demokratischen Bestrebungen, dass sie zur Gründung der Volksvertretung führen konnten? Ich hätte, gerade durch den Absatz über die Demokraten und mein Wissen über Demokratie in vielen deiner Länder allgemein, nicht damit gerechnet, dass überhaupt groß was in die Richtung unternommen werden würde.
Die Gründung der Arvelischen Volksvertretung (1631) fällt ans Ende einer Epoche, die später als "Zeit der großen Kriege" bezeichnet wird (ca. 1550 bis 1650 NACH). Während dieser knapp hundertjährigen Epoche wird die Toraja zwar nicht von Weltkriegen erschüttert, aber von einer Vielzahl blutiger Vernichtungskriege, die zumindest in Teilen der Welt ebensolche Zerstörungen und unglaublichen Verlust von Menschenleben fordern. Der alte Adel Arveliens ist in dieser Zeit schwach und die Herrschaft sieht sich mit inneren und äußeren Gefahren konfrontiert, so dass durch die Volksvertretung ein Instrument der Beschwichtigung der eigenen Bevölkerung einerseits und eine stärkere Identifikation mit dem Land andererseits geschaffen wurde, unter anderem auch um den Kriegseifer zu schüren. Das wurde auch gar nicht als "Demokratisierung" gesehen, denn seit dem Mittelalter kannten die Arvelier schon Auklessertes, von kleinen Gruppen, Gemeinden, Städten oder Ständen bestimmte oder gewählte Menschen, die mit einer Bitte (oder "Forderung") zum König geschickt wurden, die Volksvertretung war im Prinzip nur eine landesweite Institutionalisierung dieser Praxis, was man auch am rein beratenden Charakter der frühen Volksvertretung sehen kann.
Zitat von Riothamus im Beitrag #9Die arvelischen Parteien erinnern ein klein wenig an die Parteien der Deutschen Reichs nach der Reichsgründung. Wie erlangten die Versammlung die Beteiligung an der Legislative, wenn sie zuerst fast ganz machtlos war?
Als die großen Kriege nach 1650 vorbei waren, begann das "Zeitalter der Weltanschauungen", das bis etwa 1800 andauerte. In dieser Zeit wurde Welt plötzlich kleiner, weil magisch-industrielle Güter Einzug in den Alltag der Menschen hielten; man wurde zunehmend vernetzter und informierter und weite Reisen wurden kurz und erschwinglich. Dadurch beschäftigten sich viele nicht nur mit fremden Religionen oder Kulturen, sondern es entwickelten sich politische Weltanschauungen und Ideale, deren Anhänger in philosophischen Wettstreit miteinander traten, sich in Straßenkämpfen stritten oder terroristische Akte gegen "die anderen" verübten. Während dieser Zeit gab es auch in Arvelien immer wieder Adlige und Könige, die sich mit gewissen "neuen" Ideen anfreundeten oder durch Zugeständnisse an gewisse Gruppen den Frieden wahren wollten, so dauerte es zwar ein wenig, aber Stückchen für Stückchen gelangte die Volksvertretung zu mehr Einfluss. Allerdings glaube ich, dass die Volksvertretung selbst keineswegs unseren demokratischen Ansprüchen genügen würde, da es ein Zensuswahlrecht gibt und Adlige unabhängig ihrer Einkünfte eine zusätzliche Stimme erhalten; außerdem ist ein Schulabschluss (die Axyrarde) notwendig, um überhaupt zur Wahl zugelassen zu werden - und obwohl es im modernen Arvelien eine Schulpflicht für unter 13jährige gibt, gibt es genug Möglichkeiten ohne einen solchen Abschluss von der Schule zu gehen; dass die Schulpflicht wiederum bestimmte Teile der Bevölkerung gar nicht betrifft, kommt dann noch hinzu.
Zitat von Chrontheon im Beitrag #10Wie schauts jetzt mit ihnen aus? [Und warum wollen die einen das Horgersystem plagiieren?]
Zur ersten Frage: "Demokraten" stehen nach wie vor unter Terrorismusverdacht im modernen Arvelien und viele demokatrische Parteien sind als Terroristische Gruppierungen verboten; das ist aber nicht nur Teil einer systematischen Gängelung und Unterdrückung, viele Demokratische Organisationen sind wirklich Terroristen. Die meisten nicht verbotenen, "gemäßigten" Parteien haben eine parlamentarische Monarchie als Ziel und genießen in etwa das Ansehen, welches der AfD bei uns zuteil wird [und auch bei diesen "gemäßigten Demokraten" gibt es das eher schlechte Ansehen bei den einen und einem jubilierenden "das wird man ja wohl noch/mal sagen dürfen" bei den anderen]
Zur zweiten Frage: Das arbarische Horgersystem ist eine durchaus erfolgreiche Gesellschaftsform, warum sollte es nicht Leute geben, die von den Vorteilen so überzeugt sind, dass sie dies auch in ihrer Heimat verwirklicht haben wollen. Es gibt und gab ja auch bei uns immer wieder Parteien, die den Kommunismus, Sozialismus, die Scharia oder eine umfassende Ökodiktatur einführen wollten, einfach weil sie von den Vorteilen "ihrer Sache" überzeugt waren.