@Teja: Uh, ob da wohl etwas großes passieren wird? Eine spannende Idee, Marisu gegen „Außenweltler“ aufzuhetzen, um selbst rauszukommen. Ob das wohl gut gehen wird? @Sirion Tond: Da hast du ja einen Haufen Götter vorgestellt und ich schließe mich Tejas Frage mal an, ob es dort normal ist, so sachlich über fremde Götter zu sprechen.
Zitat von Teja im Beitrag #7@Elatan Das könnte ich mir gut auch in der Realität vorstellen. Warum waren sie mit ihrer Bewegung so erfolgreich? “Ganze Regionen” klingt nach deutlich mehr als nur ein paar Spinner.
Nein, es waren definitiv nicht nur ein paar Spinner. Die Bewegung entstand in einer Zeit, in der die westarenischen Länder noch sehr durch einen langen Krieg und Krisen gebeutelt waren, welche einige Leute wie z.B. Enestor darauf zurückführten, dass die Sentarim oder Gott sich von der Welt abgewandt hatten. Enestor sah den Grund daran eben darin, dass Earo, also der einzige Gott, zornig darüber war, dass nicht er allein verehrt wurde. Es dauerte auch einige Jahrzehnte, bis die Tempelstürmer „beseitigt“ werden konnten und ein Grund lag vermutlich auch darin, dass die Bewegung sich zum Teil immer mehr radikalisierte und aufspaltete.
„Und ich sage euch: Es gibt nur einen Gott und nur ihm allein sei alle Ehre! Wie oft aber sprechen die Priester von den Sentarim? Wie oft loben und preisen sie diese und vergessen dabei selbst, dass sie keine Götter sind, sondern lediglich Diener, die den Gedanken des höchsten entsprungen sind und seinem Willen folgen und nicht anders können, als dies zu tun? Gott ist allmächtig, allwissend und allgegenwärtig und alles geschieht, weil er es so will! Die Priester erzählen den Menschen Geschichten darüber, wie die Sentarim die Welt schufen, sie erzählen davon, wie sie die Merohim anleiteten und wie sie gegen Cevarin in den gerechten Krieg zogen. Doch was erzählen sie von Gott? Sie nennen ihn den Ursprung, doch erwähnen sie ihn kaum! Ich sage, dass es Ketzerei ist, immerzu von den Sentarim zu sprechen, zu Gott selbst jedoch nur floskelhafte Gebete zu richten. Diese Priester und ihre Anhänger sagen, dass es nur einen Gott gibt, doch glauben sie dies längst nicht mehr. Es gibt nur einen Gott, doch die Priester haben die Sentarim zu Göttern erhoben. Es gibt nur einen Gott und nicht viele, so wie es die Barbaren behaupten und wie es unsere eigenen Priester insgeheim glauben und die Rechtgläubigen mit dieser Ketzerei verderben. Ich sage noch einmal: Es gibt nur einen Gott und er ist zornig, weil wir uns nicht vor ihm allein niederwerfen! Es ist unsere Pflicht, für unsere Sünden zu sühnen und jene zu bestrafen, die vom wahren Glauben abgekommen sind. Wo Worte nichts bewirken, da muss denn das Schwert den Unglauben aus der Welt tilgen. Stürmt die Tempel und stoßt die Statuen der Sentarim um, reißt die Schreine nieder und verbrennt die Schriften, in denen die Diener gepriesen werden und nicht der Herr allein!“
Enestor, Anführer und Gründer der sogenannten Tempelstürmer-Bewegung, die teilweise ganze Regionen im westlichen Aren unter ihre Kontrolle bringen konnte, ehe sie niedergeschlagen werden konnte.
Ich finde deine Liste schon ziemlich gut, würde aber eventuell, um "Glaube" etwas weiter zu fassen "Glaube & Weltbild" sagen und damit dann auch Philosophie mit hineinnehmen z.B. Außerdem wäre Geschichte noch ein wichtiger Punkt.
Ich kann mir, ehrlich gesagt, gar nicht vorstellen, wie eine Erde mit drei Billionen Menschen aussieht und wie und ob man auf ihr ein Leben wie früher(/heute?) führen kann. Gibt es dort eigentlich immer noch einzelne Staaten, oder ist alles unter einer Weltregierung? Wenn ersteres der Fall ist: Gibt es noch Staaten von heute (wenn auch mit vielleicht drastischen Änderungen)?
Zitat von Teja im Beitrag #8@Elatan Tsk, immer diese Barden, die denken, nur weil sie schön singen können, könnten sie sich an jede Tussi ran machen. Es klingt allerdings nicht unbedingt danach, als wäre das Exil ein großer Verlust für Eranon. Er bardet dann eben woanders, oder nicht?
Das alles könnt ihr in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft in einem Roman herausfinden. Aber etwas ernsthafter: Thyonien ist schon feiner für jemanden, der als Musiker (oder irgendetwas) groß herauskommen möchte.
Da stand er nun, der größte Barde Thyoniens, auf einem Bergpass und blickte gen Norden, wo sich die Täler des Herdbundes befanden. Wenn die Thyonen schon sein Talent nie recht zu schätzen gewusst hatten, wie konnte er dann hoffen, hier auf ein besseres Publikum zu stoßen, wo die Leute sich in dunklen Hütten um kleine Feuer drängten und bis zur Besinnungslosigkeit soffen, um die harten Winter zu überstehen? Eranon seufzte, rückte seinen Rucksack zurecht und begann dann seinen Abstieg im wörtlichen und übertragenen Sinne. Eigentlich durfte er sich nicht beschweren, denn er selbst war Schuld an seiner Lage. Gut, er war vielleicht nicht der bekannteste Barde Thyoniens gewesen, aber er war verdammt gut und hatte sich durchaus einen Namen gemacht, der dazu geführt hatte, dass Herzog Leodegar von Merydien ihn zu sich rufen ließ, wo er ein überaus angenehmes Leben führen konnte. Sein Vater, der alte Nörgler, war damit natürlich nicht zufrieden gewesen. Obwohl Eranon so viel erreicht hatte und im herzoglichen Palast ein und aus ging, was sein Vater nie von sich hatte behaupten können, so waren es dann doch für ihn nicht die richtigen Gründe gewesen. Sein Vater hatte gewollt, dass sein Sohn ein Ritter werden würde, ein Krieger im Dienst irgendeines Herrn, der ihn dann in eine sinnlose Schlacht nach der anderen schicken konnte. Eranon war jedoch schon während seiner Zeit als Knappe zu dem Entschluss gekommen, dass er sich eher ungern von Speeren aufspießen, Pfeilen durchsieben oder Äxten zerhacken lassen wollte. Die Laute war ihm immer lieber gewesen als die Lanze und die Feder war doch auch, wie man sagte, mächtiger als das Schwert. Und Feder und Laute hatten ihm dann auch Tore und Türen geöffnet, die er mit einer Waffe wohl nie hätte aushebeln können. Den Ritterschlag hatte er noch bekommen, dafür hatte sein alter Herr gesorgt, aber danach hatte er sich recht schnell aus dem Staub gemacht, um mit seiner Musik Ruhm und Ehre zu erlangen – und das hatte verdammt nochmal geschafft. Ja, das Leben als umherziehender Musiker war nicht immer leicht, aber es brachte Spaß, in überfüllten Tavernen eine ganze Schar fröhlicher Trinker die eigens geschriebenen Lieder mitgröhlen zu hören und dann mit Lob und Münzen überhäuft zu werden und wie schön war es, manchmal sanftere Töne für eine holde Maid anzustimmen, die ihm dann vielleicht sogar das Bett wärmte? Dann gab es auch immer wieder jene, die die alten Geschichten hören wollten, die ehrwürdigen Verse, die von den Helden von einst erzählten, den Taten der Elbenfürsten und den Siegen der großen Könige. Eranon liebte die Musik und alles, was sie ihm eingebracht hatte. Nun, fast alles, was sie ihm eingebracht hatte, doch das, was sie ihm unschönerweise beschert hatte, schmälerte seine Liebe doch kaum. Er war an den Hof des Herzogs von Merydien gekommen und hatte fast jeden Abend in seiner Halle gespielt und gesungen. Auf Festen war er der Mittelpunkt gewesen und so war es denn auch kein Wunder gewesen, dass eines Tages einer der Ritter des Herzoges, Kommandant seiner Hauswache, zu Eranon gekommen war, und ihn darum gebeten hatte, ein Lied für dessen Angebetete zu schreiben. Eranon hatte den Auftrag gerne angenommen, denn die Angebetete war tatsächlich durchaus ansehnlich und es fiel ihm nicht schwer, einen wunderschönen Minnesang zu schreiben. Das Problem an der ganzen Angelegenheit war dann letztendlich jedoch gewesen, dass die Angebetete die Verlobte des Prinzen gewesen war und dass Eranon, als das Lied fertig war, zu dem Schluss gekommen war, dass der Kommandant es nie würde angemessen vortragen können. Daher tat er es selbst. Natürlich war Ziel der Minne selten bis nie, die Angebetete dann letztendlich wirklich für die Ehe oder zumindest das Bett zu gewinnen, aber, nun, wie sollte Eranon es anders sagen, er war nun einmal ein zu begnadeter Dichter und Sänger und es war eben passiert, was passieren musste. Sowohl Kommandant als auch Prinz hätten ihn am liebsten direkt um einen Kopf kürzer gemacht, doch zumindest der werte Herzog war zu dem Schluss gekommen, dass es besser sei, Eranon zunächst in den Kerker zu werfen, um ihn dann hängen zu lassen. Doch neben Talent hatte Eranon auch immer Glück gehabt und dieses Glück, das er vielleicht, wenn er es recht bedachte, wiederum seinem Talent zu verdanken hatte, sorgte dann dafür, dass die alte Mutter des Herzoges, die seine Stimme geliebt hatte, persönlich dafür sorgte, dass die Kerkerwachen einen Auftrag für sie erledigen mussten und ein Mönch, der die Todesstrafe für ein wenig zu endgültig hielt, die Türe aufschloss und ihm zur Freiheit verhalf. Doch diese Freiheit hieß Exil und in dieses begab er sich nun. Eranon seufzte erneut. Wer weiß? Vielleicht glätteten sich die Wogen in der Heimat mit der Zeit und hier konnte er ungestört das Lied vollenden (oder zumindest anfangen zu schreiben), das ihn schon die ganze Zeit umtrieb, ein Lied, welches in einem Zuge mit den Seir Terinein genannt werden würde und das dazu führen würde, dass sein Vater, der alte Nörgler, zugeben würde, dass sein Sohn sich doch richtig entschieden hatte, als er die Laute dem Schwert vorgezogen hatte.
@Teja: Ach herrje, danke für die Warnung! Was genau meinst du aber mit "wenn Marisu die Zeit ausgeht"? Lebenszeit? (wurde schon beantwortet) Ich stelle mir das Ganze jetzt, nicht nur bei der Fee selbst, ein bisschen so vor wie bei Spieluhren, die aufgezogen werden müssen und das wäre dann eben die Zeit. @Sirion Tond: Dann sind die Soldaten ja gleichzeitig in gewisser Weise Söldner. Schon praktisch, so haben sie dann wenigstens immer gut zu tun. Wie wird denn die Armenversorgung gewährleistet? Müssen sie einfach betteln gehen?
Zitat von Teja im Beitrag #7Warum würde da überhaupt jemand gewählt werden wollen?
Weil man als Graf der Stadt natürlich mehr Macht hat und Entscheidungen fällen kann, die ein normaler Kaufmann nicht fällen könnte: Wenn jemand z.B. Wein selbst anbaut und der Konkurrent ihn aus Kalenard importiert, könnte man "zum Schutz der heimischen Wirtschaft" hohe Zölle für Wein aus dem Nachbarland erheben.
Während in den meisten Reichen der Herrscher für alle Ausgaben aus eigener Tasche aufkommen muss (die er jedoch für gewöhnlich mit dem Geld seiner Untertanten füllt), verhält es sich in Pînor, wie so oft, anders. Die freie Handelsmetropole zwischen Thyonien im Norden und Kalenard im Süden hat kein Herrschergeschlecht und ihre Einwohner wählen ihr Oberhaupt in regelmäßigen Abständen. Tatsächlich war es anfänglich so, dass der so gewählte Graf der Stadt mit seinem eigenen Vermögen Dinge für die Stadt umsetzen musste, wobei er immer wieder Überzeugungsarbeit leisten musste, um andere wohlhabende Bürger der Stadt dazu zu bewegen, Geld beizusteuern, was immer zu großen Schwierigkeiten führte, da diesen, wenn sie selbst Ambitionen hatten, das Amt zu übernehmen, viel daran lag, den Amtsinhaber scheitern zu lassen.
Es versteht sich von selbst, dass dies keineswegs ein gutes System war und es eher zu Ärger als zu Verbesserungen für die Stadt führte. Die andauernden Streitigkeiten zwischen den hohen Häusern führten schließlich dazu, dass es zu einem Bürgeraufstand kam, bei dem einige der reichsten Einwohner der Stadt zu Tode kamen und beschlossen wurde, das Amt des Grafen von der jeweiligen Person des Amtsinhabers zu trennen. Dies führte dann auch dazu, dass nicht mehr eine Person die Ausgaben für die Stadt aus eigener Tasche tätigte, sondern dies aus der neu eingerichteten Schatzkammer der Stadt bezahlt wurde. Hierdurch stieg auch die Akzeptanz für Abgaben und Steuern und die äußerst drakonischen Strafen für Korruption und Veruntreuung von Geldern sorgten dafür, dass dieses System bis heute im Großen und Ganzen funktioniert.
Auch dieses Jahr wollen wir zu Weihnachten wieder einen Tisch voller netter Gaben am Heiligen Abend und Weihnachten präsentieren und dafür brauchen wir euch als fleißige kleine Elfen! Wie in den Jahren 2020 und 2021 (2022 fiel das leider aus, da der Weihnachtsmann nach einer Magenverkleinerung in einer Reha war) rufen wir euch wieder dazu auf, eifrig Geschichten zu schreiben, Gedichte zu verfassen, Bilder zu malen, Tischdeckchen zu klöppeln und zu fotografieren, Tutorials zu erstellen und und und. Womit wollt ihr den anderen hier eine Freude machen?
Wir sind gespannt! (und mit der Ankündigung jetzt schon müsste es ja auch genügend Zeit sein )
Dafür, dass du dir zunächst nicht sicher warst, ob du überhaupt Religionen in deiner Welt haben willst, hast du jetzt aber wirklich einen ganzen Batzen auf einen Schlag geliefert (wobei du den Knochenkult und den Geisterglauben ja schon einmal erwähnt hattest)! Mir gefällt der Ansatz, dass Religion etwas eher privates in deiner Welt ist, aber ich schließe mich trotzdem mal ein wenig @M.Huber an bei seinen Fragen und füge noch hinzu, ob es überhaupt richtige religiöse (bewaffnete) Konflikte gibt.
Zitat von Sirion Tond im Beitrag #14@Elatan na da kann die junge Elbin ja froh sein dass niemand verletzt wurde. Wie würde die "Polizei" / Justiz reagieren wenn einer der Jungen doch verletzt worden wäre?
Das Problem ist, dass es da keine wirkliche Obrigkeit gäbe, die da nach einem Gesetz handeln würde und es dadurch eskalieren könnte. Die Menschen würden vermutlich Gerechtigkeit fordern, was in ihren Augen im Extremfall heißen würde, dass Fiyelil aufgeknüpft wird (mal ganz lapidar gesagt). Die Elben wiederum würden das auf keinen Fall zulassen und darauf bestehen, Fiyelil selbst zu bestrafen, was wesentlich milder ausgehen würde; eventuell würde sie ins Exil geschickt werden (was allerdings auch nicht "schön" für sie wäre). Wenn der Junge verletzt werden würde und nicht gleich draufgeht, würden die Elben aber auf alle Fälle schauen, dass sie ihn mit ihren Möglichkeiten behandeln wenn nun z.B. die Dorfbewohner fordern würden, dass Fiyelil, so lange der Junge nicht arbeiten kann, seine Aufgaben übernimmt, dann wäre es durchaus möglich, dass die Elben hierauf eingehen. Außerdem ist es sehr gut möglich, dass die Menschen Hilfe von den Gelbmänteln anfordern, die dann vermitteln würden.
Zitat von Sirion Tond im Beitrag #14Oder ich sollte mal anfangen einfach jeden Tag 10 min zu zeichnen/malen...
Du wirst da ziemlich flott merken, wie du besser wirst. Also los!
@Sirion Tond: Das klingt wirklich nach einer herrlichen Stadt! Da würde ich eigentlich gerne mal ein Bild von sehen, denn mit deinen Worten hast du schon ein sehr schönes gezeichnet.
Zitat von Chrontheon im Beitrag #8Ich frag mich, wie viele Jahrhunderte sie noch üben muss, bis sie im Roman teilnehmen darf ...
Maximal ein Jahrhundert! Im Roman ist sie ca. 130 Jahre alt, in dieser Geschichte wohl irgendwas zwischen 30 und 100. Sicher bin ich mir da nicht, vielleicht bringt der Roman da dann Klarheit.
Zitat von Teja im Beitrag #9@Elatan Wie verantwortungslos von dieser Elbin! In ihrem Alter sollte sie das besser wissen. Das Ende deiner Geschichte verwirrt mich allerdings, zu welchem Dorf gehen die beiden denn? Das einzige erwähnte Dorf ist das der Menschen, aber dann würden sie die Kinder doch mitnehmen?
Nein, es werden zwei Dörfer erwähnt; einmal der Weiler der Menschen und dann noch einmal das Dorf der Elben, zu dem Fiyelil mit ihrer Schwester am Ende zurückkehrt.