Kalenderwochen 45 & 46 3. November 2025 - 16. November 2025
Ich will mich in den kommenden zwei Wochen mal wieder darauf konzentrieren, an dem Kesselberg-Roman zu arbeiten. Ich hatte inzwischen ein paar Einfälle und glaube, dass es der Geschichte ganz gut tat, dass ich erst einmal eine kleine Pause beim Schreiben einlegte und nun im Grunde noch einmal neu anfangen will. Zwei der "Helden" des Romans kennt ihr jetzt ja auch schon, einen durch die Halloween-Geschichte und eine andere durchs Speedbasteln.
@Nharun: Wenn du das irgendwie in meine Lovecraft-Bücher reinschmuggelst, würde es mir gar nicht als "Fremdkörper" auffallen. Sehr schöne Geschichte, grade weil sie, wie Geris, nicht so "übertrieben" ist, sondern wirkt, als könnte sie real sein.
Ich habe meinen Beitrag mal als PDF angehängt, weil das als Post im Forum vielleicht nicht so angenehm zu lesen wäre.
@DrZalmat: Uh, die Geschichte gefällt mir, vor allem auch wegen des Endes! Ich finde, dass es bei solchen Geschichten auch immer gut ist, wenn sie nicht zu lang sind und dadurch dann etwas entmystifiziert wird.
Kalenderwochen 43 & 44 20. Oktober 2025 - 2. November 2025
Die Halloween-Geschichte ist gut in Arbeit und wird wohl rechtzeitig fertig und außerdem habe ich die Karte von vor einiger Zeit endlich fertiggestellt und hochgeladen. Jetzt ist konzentriere ich mich erstmal weiter darauf, die Geschichte fertigzuschreiben.
Zitat von M.Huber im Beitrag #68Es gibt im gesamten Land nur einen Friedhof: Den "St.Anna Cemetrey" am Gelände des Fielder Doms. Bewohner:Innen tragen Verstorbene meist als schöne Halskette (Asche in Diamanten etc) bei sich.
Das ist eine coole Idee! Ist es eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, die ihre Toten lieber vergräbt?
Zitat von M.Huber im Beitrag #68In Cantree wird mehr gepunschter Vodka verkauft als in Russland.
Das müssen ja riesige Mengen sein. Wie viele Einwohner hat Cantree noch gleich?
Kalenderwochen 39 & 40 22. September 2025 - 5. Oktober 2025
Ich werde erstmal weiterhin zu nichts kommen; vielleicht geht es zu Beginn des Oktobers los und dann würde ich ein bisschen was zum Hintergrund einer Geschichte für Halloween überlegen.
Uuuh, habt ihr so ein glitschiges Gefühl? Ein kriechendes Unbehagen? Das wird der Gedankenschinder sein, der euch als Opfer auserkoren hat! Es gibt nur eine Möglichkeit, ihm zu entgehen: Denkt euch möglichst gruselige Geschichten zu unserer alljährlichen Halloween-Aktion aus und teilt sie mit uns an Halloween (oder kurz vorher)! Wenn der Gedankenschinder dann in euren Hirnen wühlt und sie findet, wird er sich so sehr gruseln, dass er sofort von euch ablässt!
Falls ihr noch ein wenig Inspiration braucht oder euch nochmal in Stimmung versetzen wollt, schaut gerne nochmal in die letzten Ausgaben:
Ich komme derzeit zu gar nichts wirklich, daher ist die Karte auch nicht fertig.
Kalenderwochen 37 & 38 8. September 2025 - 21. September 2025
Ich nehme mir jetzt auch mal gar nichts vor für die nächsten Wochen, denn ich glaube, diesen September wird es nicht mehr viel besser werden. Aber wie sieht es bei euch aus?
Okay, es war nicht drin. Ich fing mit der Karte an und bin noch dran, die Karte ist für mich jetzt aber irgendwie eher Testgelände als Selbstzweck, weil ich an ihr ein paar Ideen ausprobiere und ausprobieren will, die vor allem Klippen und Gewässer betreffen.
Kalenderwochen 35 & 36 25. August 2025 - 7. September 2025
Ich werde mal mit der Karte weitermachen ... Bleibt gespannt!
Es kam eigentlich gar nichts bei mir rum und ich wich ziemlich vom Thema ab bei dem wenigen, worüber ich mir dann doch Gedanken machte.
Kalenderwochen 33 & 34 11. August 2025 - 24. August 2025
Ich bin mir auch relativ sicher, dass ich in den nächsten Tagen auch nicht dazu kommen werde, wirklich etwas neues zu basteln oder zu schreiben, daher nehme ich mir jetzt einfach mal vor, in der Zeit mal wieder eine Stadtkarte zu malen. Das sollte auf jeden Fall drin sein.
So viel schriftlich festgehalten habe ich gar nicht mal, aber einige kleinere Erkenntnisse hatte ich dann doch.
Kalenderwochen 31 & 32 28. Juli 2025 - 10. August 2025
Ich will hier auch direkt weitermachen und ein wenig die Geschichte des Kronentals untersuchen und wie die Zwerge aus Frelsaland dort etwa im 1. Jahrhundert eine neue Heimat fanden.
Danke fürs Lob und mit deiner Kritik hast du völlig recht, ich hab mich mit Beschreibungen doch ein wenig zu sehr zurückgehalten und ich glaube, ich würde lügen, wenn ich es nur auf die Zeichenbegrenzung schieben würde, denn manchmal bin ich schon etwas beschreibfaul.
Ich hatte tatsächlich überlegt, einen allwissenden Erzähler hier zu nutzen, entschied mich dann aber doch dafür, eher aus der Sicht des Schülers zu schreiben. Ich glaube, dass man das auch merkt, auch wenn ich nicht direkt Perspektivfehler drin habe (oder?).
Oh, das klingt wie der Auftakt zu etwas größerem! Ich weiß jetzt nicht, ob du Kritik haben wolltest (oder was für Kritik überhaupt), daher ignorier das, was ich jetzt schreibe, sehr gerne (zumindest den Teil, der nach dem Lob kommt): Ich finde es schön geschrieben und es macht dadurch, finde ich, auch Lust auf mehr. Durch die Beschreibungen konnte ich mir dann auch ein ziemlich genaues Bild von den Akteuren und dem Herrenzimmer machen, aber (und ab hier kannst du dann aufhören zu lesen, weil ungefragt zu kritisieren immer so ein Ding ist ) ich glaube, dass weniger mehr sein könnte. Ich glaube, ich verstehe schon, warum du hier so ausführlich alles beschrieben hast, denn ein wenig war die ganze Aktion, denke ich, auch als Fingerübung gedacht. In einem Roman o.ä. würde ich hier aber ein wenig zurückschrauben und nicht ganz so viel Beschreibung auf so kleinem Raum unterbringen, denn ich denke, dass Leser ohnehin selbst vieles nachher im Kopf ergänzen und vielleicht sogar, bei so vielen Details, den Überblick verlieren und sich dann die schön beschriebenen Details doch ganz anders vorstellen.
Zitat von Sirion Tond im Beitrag #1Elric von Luthan trug das schwere, graue Reisegewand und die ockerfarbenen Hosen der Grauschild Bruderschaft – schlicht, aber würdevoll. An der Schulter prangte das alte Abzeichen des Ordens: ein einfacher, bronzener Schild. Der Stoff war abgewetzt an den Ellenbogen, doch sauber und in Stand gehalten. Ein Mann, der auf Würde achtete, aber keinen Wert auf Prunk legte.
Hier finde ich z.B. dass du dir den letzten Satz sparen könntest, weil das ja schon durch die gute Beschreibung zuvor genau so rüberkommt und du es gar nicht mehr so explizit ausschreiben musst.
Aber das ist jetzt nur mein Senf und dein Text ist, finde ich, auch gelungener als meiner, den ich doch ziemlich hingeklatscht habe, um überhaupt etwas einzubringen. Die Aktion hat bei mir auf alle Fälle dafür gesorgt, mal wieder etwas mehr Lust aufs Schreiben zu haben.
Schreibt etwa eine Standardseite (bis etwa 1800 Zeichen). Alles darf (muss aber nicht) in eurer Bastelwelt stattfinden. Weitere Regeln sind: Diese Punkte müssen vorkommen. • Eine tiefgehende Unterhaltung. • Ein Herrenzimmer oder etwas vergleichbares im Setting. • Eine schwere Vase. Was nicht drin vorkommen darf: • Gewalt • Seichtes Gerede/Smalltalk • Mehr als 4 Personen • Romantik • Kitsch
Ich scheiterte leider an der Zeichenbegrenzung.
Die zerbrochene Vase
Der Erzmagier von Glerich, Ratgeber des amnúrischen Kaisers, enger Vertrauter des stedischen Herzogs, einer der größten Zauberer und wohl mächtigster Hexenmeister seiner Zeit, stand in seinem Kaminzimmer und blickte auf die zertrümmerte Vase hinab. Die Miene des alten Mannes war ausdruckslos. Er wirkte fast wie eine Statue, doch die Luft fühlte sich drückend an, so als stünde ein Gewitter bevor und sein Lehrling wusste, dass der Sturm, der losbrechen würde, schlimmer sein würde, als jedes Unwetter jenseits der Mauern des Turmes sein könnte. „Weißt du, wie viel das Leben eines Menschen wert ist?“, fragte der Erzmagier nach einer gefühlten Ewigkeit. Seine Stimme war ruhig. Sie war so ruhig, wie sein Schüler es bisher nur selten erlebt hatte und eigentlich nicht wieder erleben wollte. „Ich … ich glaube, das lässt sich gar nicht sagen“, stotterte er, woraufhin sein Meister nun den Blick auf ihn richtete. Der Lehrling zuckte leicht zusammen, als ein Gefühl ihn durchfuhr, als wäre ein Eiszapfen durch sein Gehirn geschossen. „Unsinn“, sagte der Erzmagier. „Es gibt auf jede Frage eine Antwort und diese Frage ist keine besonders schwierige.“ Der Lehrling schluckte. Er war doch gar nicht an diesem Unglück Schuld, also warum musste er nun Rede und Antwort stehen? Nun ja, vermutlich, weil er nicht, wie der Verursacher, auf Nimmerwiedersehen reißaus genommen hatte. „Das Leben eines Menschen ist so viel wert wie seine guten Taten“, versuchte er es dann. „Ah.“ Der Erzmagier nickte. „Und die schlechten Taten? Werten sie das Leben ab? Ist das Leben eines einfachen Bauern, der großmütig seinen Nachbarn bei der Ernte hilft, mehr wert, als das eines großen, aber grausamen Königs — oder eines ebenso großen und grausamen Zauberers?“ Die Kehle des Lehrlings fühlte sich an wie vertrocknetes Pergament, doch er widerstand der Versuchung, erneut zu schlucken. „N-Nein, ich wollte nicht behaupten, dass das Leben eines Bauern mehr wert sein könnte als Eu—“ Er brach ab und presste sich eine Hand auf den Mund. Mit dem begonnenen Satz hatte er sich die Schlinge um den Hals gelegt, hätte er ihn beendet, so wäre er vom Hocker gesprungen. Nun lag es an seinem Meister, ihn wegzutreten. Doch der Erzmagier lächelte nur, was die Situation jedoch in keiner Weise entspannte. „Meister, ich sprach unbedacht! Ich glaube, große Taten bestimmen den Wert eines Menschen. Ich denke, die Erinnerung an einen Menschen zeigt, was er wert war.“ „Eine gute Antwort“, sagte der Erzmagier und schaute wieder die Vase an. „Sag mir, wer entrang den Atamerern Niturin?“ Der Schüler zögerte. Nicht, weil die Frage zu schwer war, sondern weil sie so leicht schien. „König Amnúrion, Meister.“ „Und wie hieß der Mann, der sich um des Königs Ross kümmerte?“ „Ich weiß es nicht, Meister.“ „Ich weiß es auch nicht“, sagte der Erzmagier und erneut schaute er ihn mit seinem furchtbaren Lächeln an. „Ein wertloses Leben. Nun sag mir, was du über diese Vase weißt.“ „I-Ihr habt sie von Euren Reisen in den Süden mitgebracht, als Ihr ein junger Mann wart, Meister. Es heißt, die Vase stand einst im Palast König Korons von Belcasgar. Als sein Reich im Meer versank, versank auch sie, doch ein Perlentaucher fand sie und zog sie wieder hinauf. Sie gelangte an den Hof König Ceranis’, der ihre Echtheit bestätigte und …“ Der Erzmagier hob seine Hand und brachte den Lehrling zum Schweigen. „Meinst du, in so vielen Jahrtausenden wird sich jemand auch nur im Entferntesten so gut an deinen Mitschüler erinnern, der hierfür verantwortlich ist? Nein? Das dachte ich mir. Nun, da siehst du, was sein Leben wert ist im Vergleich zu dieser Vase. Ich will, dass du dies bedenkst, wenn du ihn für mich findest.“ „A-Aber Meister, warum denn er? Dieser Zwerg und der Barde waren es.“ „Dein tumber Freund hielt dich wohl zurecht zum Narren, wenn du das glaubst, doch er war nicht so einfältig zu glauben, auch mich täuschen zu können.“ Die Stimme des alten Hexenmeisters war nun wie ein Peitschenhieb. „Warum sonst ist er wohl geflohen? Nun geh und finde ihn.“
Ich kam in den letzten zwei Wochen wirklich zu gar nichts weltenbastlerisch.
Kalenderwochen 29 & 30 14. Juli 2025 - 27. Juli 2025
Ich will in den nächsten zwei Wochen jetzt auch umschwenken auf ein anderes Thema und mich Kram zuwenden, der für den Herdbund-Roman wichtig ist: Ich will vor allem auch mal genauer herausfinden, in welcher Beziehung die Zwergenstädte Kesselburg und Dunkelsturz zueinanderstehen.
Ich bin zwar immer noch nicht fertig (als ob man das werden könnte, höhö), aber ich habe einiges über Atamerés erfahren:
Häuser
Die kleinste politische Einheit in der Verfassung des zweiten atamerischen Kaiserreiches war die Hausgemeinschaft, die in das Bluthaus und das Treuhaus unterteilt wurde. Die Mitglieder des Bluthauses, die Blütigen, waren die Blutsverwandten und deren Ehefrauen. Das Treuhaus umfasste wiederum Mägde, Knechte etc. Auch die Ehemänner von Frauen des Bluthauses waren Treue, doch kam es eher selten vor, dass Männer sich dem Haus ihrer Frau anschlossen, und der umgekehrte Fall war die Regel.
Das Hausoberhaupt musste männlich sein und Nachkomme zweier Atamerer.¹ Das Alter spielte hierbei keine Rolle, jedoch war es de facto so, dass in der Regel die Mutter in den Fällen, in denen ein Kind Hausoberhaupt wurde, die Leitung des Hauses übernahm. Auf ein Hausoberhaupt folgte in der Regel der älteste Sohn als Nachfolger, doch gab es auch Ausnahmen (wenn das Kind beispielsweise sehr jung oder anderweitig ungeeignet war) und in denen dann ein anderes männliches Mitglied des Bluthauses diese Stellung übernahm. Mitglieder des Treuhauses konnten nur unter besonderen Umständen Hausoberhaupt werden.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Der Bauer Teselo hat nur eine Tochter, Peteia. Peteia heiratet Aris, der dem Haus Teselos beitritt und somit Treuer wird. Als Teselo stirbt, hat er keinen männlichen Blutsverwandten im Haus und seine Tochter darf ihn nicht beerben, weil sie eine Frau ist. Peteia und Aris haben auch keinen Sohn; dieser wäre über seine Mutter ein Blütiger und somit der Erbe. Aris muss nun beim Zweig des Stammes, dem Teselo angehört, erbitten, seinen Schwiegervater beerben zu dürfen. Sollte der Ältestenrat des Stammes zustimmen, so würde Aris so lange Hausoberhaupt sein, bis Peteia einen Sohn zur Welt bringen würde.² Bei einer Ablehnung des Ältestenrates, würde dieser ein Stammesmitglied zum neuen Hausoberhaupt machen. Teselos eigener, vor seinem Tod geäußerter Wille würde in der Regel bei der Entscheidung berücksichtigt werden und vielleicht sogar ausschlaggebend sein: Rechtlich bindend war er allerdings nicht und gerade dann, wenn Aris nicht Mitglied desselben Stammes sein sollte, konnten seine Chancen sinken.
Während in früheren Zeiten ein Hausoberhaupt sogar Todesurteile über alle Mitglieder seines Hauses aussprechen konnte, wurde ihnen dieses Recht bereits während der Zeit der Magierfürsten genommen.
Bei Wahlen waren die Hausoberhäupter stimmberechtigt, die entweder selbst den Militärdienst geleistet hatten, oder Stellvertreter schickten. Der Stellvertreter selbst verzichtete hierbei auf sein eigenes Stimmrecht, er konnte allerdings nach Ablauf der hierfür nötigen Dienstzeit seine eigene Dienstzeit verlängern, um so dann selbst auch noch das Stimmrecht zu erhalten – oder er suchte sich wiederum einen eigenen Stellvertreter. Das Stimmrecht bekam man, sobald man ein Jahr im Heer gedient hatte und dann für die Zeit, in der man diente: Nachdem man zehn Jahre Soldat gewesen war, erhielt man das lebenslange Wahlrecht, also auch über den aktiven Dienst hinaus.
Ein neues Haus konnte nur mit Zustimmung des Hausoberhauptes gegründet werden, doch konnte es als untugendhaft aufgefasst werden, wenn ein Oberhaupt es Söhnen verweigerte, einen eigenen Hausstand zu gründen.
Hausoberhäupter stellten somit die Vollbürger Atamerés’.
Stämme
Die sechs Stämme waren selbst zu Essiaros’ Zeiten 400 Jahre vor dem zweiten atamerischen Kaiserreich nur noch ein Überbleibsel jener Zeit, in der die späteren Atamerer auf die Halbinsel kamen. An ihrer Spitze standen sogenannte Stammeskönige, deren Aufgaben im zweiten atamerischen Kaiserreich sich jedoch größtenteils auf kultische und religiöse beschränkten. Königreiche existierten in Atamerés nicht und auch die Stammesgebiete waren im Laufe der Jahrhunderte auseinandergerissen und verschoben worden, sodass es schwer war, bestimmte Städte oder Regionen (nur) einem Stamm zuzurechnen. Bedeutung hatten die Stämme vor allem in Belangen des Erbrechtes. So war es Aufgabe der Stämme, in Erbschaftsfragen Entscheidungen zu fällen, sofern die betroffenen Häuser dazu nicht in der Lage waren.
Vermögensklassen
Die Vollbürger machten lediglich ca. 15% der Gesamtbevölkerung aus und wurden in sechs Vermögensklassen eingeteilt, deren Hauptzweck darin bestand, zu bestimmen, wer welche Ämter im Staat bekleiden und wer wählen durfte.
Das in der Tabelle nur landwirtschaftliche Personengruppen genannt werden, bedeutet nicht, dass nur in der Landwirtschaft tätige Bürger auch Vollbürger waren, sondern dass das System der Vermögensklassen daran ausgerichtet war, wie viel Getreide ein Vollbürger erwirtschaftete.³ Bei Händlern oder Handwerkern konnte dementsprechend umgerechnet werden. Das System bot sich deswegen an, weil der Bedarf an Getreide (den eine Person im Jahr benötigte), nicht schwankte und es darüber hinaus immer im Interesse des Staates war, möglichst volle Kornkammern zu haben, um auch auf Krisen reagieren zu können. Manche Händler kauften auch Getreide günstiger im Ausland, um es als Steuer abführen zu können und damit in höhere Klassen zu gelangen und mehr Stimmen zur Verfügung zu haben.
Die Zugehörigkeit zu einer Klasse gab nur bedingt Auskunft über die Stimmzahl, da die Jahreserträge nicht mit den jährlichen Abgaben an den Staat gleichzusetzen waren. Die Jahreserträge wurden von den Vollbürgern selbst genannt und führten (zunächst) nicht zur Verpflichtung, einen bestimmten Betrag auch an das Gemeinwesen abzuführen. Um in eine höhere Klasse aufzusteigen, musste jedoch tatsächlich (einmal) der volle Jahresertrag notwendige als Abgabe geleistet werden, um zu beweisen, dass man rechtmäßig zur jeweiligen Klasse gehörte. Danach blieb man solange in der jeweiligen Klasse, bis öffentlich Zweifel daran geäußert wurden, dass der Vollbürger die nötigen Erträge hatte: In diesem Fall musste man diese Zweifel zerstreuen, indem man entweder eine Prüfung über sich ergehen ließ, oder selbst aktiv wurde, indem man den notwendigen Jahresertrag zahlte. Vollbürger, die tatsächlich jährlich hohe Abgaben leisteten, konnten die Zweifel so recht schnell aus der Welt schaffen. Gerade in den beiden höchsten Klassen waren die Vollbürger jedoch nahezu gezwungen, auch tatsächlich hohe Abgaben zu leisten, da andernfalls Klagen von Rivalen fast schon unausweichlich waren, auch wenn diese selbst wussten, dass die Beklagten durchaus in der korrekten Klasse waren. Es ging hier also in erster Linie darum, dafür zu sorgen, dass Rivalen ein „wirtschaftlicher Schaden“ zugefügt wurde.
Die Zugehörigkeit zu einer Klasse sagte nichts über die Zahl der Stimmen aus. Theoretisch konnte ein Kleinstbauer, der zwei erwachsene Söhne, die als Soldaten gedient hatten, in seinem Haus hatte, mehr Stimmen haben, als ein Vollbürger der Klasse I, in dessen Haushalt keine anderen Männer waren, die in der Armee gewesen waren. Die Anzahl der Stimmen wurde ausschließlich über die tatsächlichen Abgaben der Vollbürger bestimmt, wobei eine Stimme einen Wert von 200 kg Getreide hatte; ca. die Menge also, die dem Jahresbedarf eines Mannes entsprach.
¹ Fremde, die in Atamerés lebten, übernahmen mitunter die Familienstrukturen der Atamerer und in diesem Falle konnten selbstverständlich auch Nicht-Atamerer Oberhäupter ihrer Familien sein. Hier geht es allerdings um die atamerischen Häuser als politische Subjekte.
² Normalerweise gehörten Söhne zum Stamm des Vaters und in früheren Jahrhunderten war es daher auch nicht möglich, dass sie den Hof erbten. Zu Zeiten des zweiten atamerischen Kaiserreiches hatten sich die Gesetze jedoch soweit geändert, dass eine Aufnahme der Söhne in den Stamm der Mutter unter besonderen Umständen möglich wurde.
³ Zur Veranschaulichung: Ein Mann, der als Soldat gedient hat und danach Bauer wird mit einem Hektar Land und ohne Frau, Kinder, Gesinde, würde auf diesem Grundstück ca. 520 kg Weizen ernten. ¼ davon wäre Saatgut für das nächste Jahr, der Rest wäre der Bedarf für zwei Menschen. Der Bauer könnte also von der einen Hälfte leben und sich von der anderen eine Stimme kaufen. Vgl. Gehrke, Hans-Joachim; Schneider, Helmuth: Wirtschaft und Technik in der Antike, in: Hans-Joachim Gehrke, Helmuth Schneider (Hrsg.): Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, Stuttgart, Weimar 2013, S. 40–45, hier S. 41f.
Also so richtig fertig wurde ich auch diesmal nicht und als ich heute noch schnell ein bisschen machen wollte, öffneten sich ganz neue Aspekte, die ich gar nicht so richtig auf den Schirm hatte, die mir aber jetzt doch zu gut gefallen, als dass ich sie komplett ignorieren wollen würde. Daher verkündige ich jetzt die nächste Basteloffensive für die
Kalenderwochen 25 & 26 16. Juni 2025 - 29. Juni 2025
und mache direkt da weiter, wo ich gar nicht erst aufgehört habe, und bastel weiter an der atamerischen Verfassung bzw. der Gesellschaftsstruktur selbst, in der nun Häuser eine große Rolle spielen und im Hintergrund Stämme aus grauer Vorzeit noch immer Relevanz haben.