inspiriert durch mein Selbstmitleid im anderen Thread ( ^^' ) wollte ich mal eine Idee ansprechen, die mir schon seit Jahren im Kopf umhergeistert. Viele von euch kennen sicherlich klassische Pen&Paper-Rollenspiele. Man setzt sich an einen Tisch, jeder denkt sich in einen selbstgebastelten Heldencharakter und ein Meister beschreibt Orte und Situationen, in denen sich die Heldencharaktere bewähren müssen. Der Charme dieses Spielsystems gegenüber Brett- und Rollenspielen liegt darin, dass die Mitspieler ihre Heldencharaktere so frei agieren lassen können, wie ihre Kreativität es ermöglicht und einige Regeln des Spiels nicht gebrochen werden, die verhindern sollen, dass die Charaktere es sich zu leicht machen.
Ein Freund von mir spielt das auf einer anderen Ebene. In seiner RPG-Runde sind die Charaktere Mitglieder eines Stadtrats und diskutieren über Politik und Geschäfte, während der Meister vorwiegend die politische Kontextsituation des Umlandes als Szenarien vorgibt. Das klassische ausspielen der Charaktere in actionreichen Situationen kommt zwar auch vor, aber nachrangig.
Mein Gedanke ist, dass man eine gemeinsame Welt bebastelt. Wir basteln Biome, Zivilisationen, Städte, besondere Persönlichkeiten, Tiere, Geister, Götter, Zauber, Ereignisse etc. alles, was das weltenbasteln so unterhaltsam macht. Der Meister hätte die Aufgabe, die Basteleien miteinander widerspruchsfrei und die Welt insgesamt plausibel zu halten. Jeder, der etwas lebendiges gebastelt hat (einzelne Persönlichkeiten, die Bevölkerung einer bestimmten Stadt, eine ganze Zivilisation usw.) kann diese agieren lassen. Der Meister wiederum hat die Aufgabe, diese Aktionen zwischen den verschiedenen Mitspielern zu koordinieren. Hat ein Mitspieler z.B. eine Stadt auf eine Insel gebastelt und später lässt ein anderer Mitspieler eine Flotte brandschatzender Barbaren durch die Meere ziehen, kann der Meister den Zusammenhang ziehen, dass diese Barbaren auf diese Stadt treffen könnten. Er überlegt, welchen Ausgang dies nehmen würde, fragt ggf. bei beiden Mitspielern (Bastler der Stadt und Bastler der Barbaren), wie sich ihre Basteleien in bestimmten Situationen verhalten, die dem Meister noch unklar sein mögen, und präsentiert dann, was hier geschieht.
Bei dieser Form des Rollenspiels sind etliche organisatorische Aspekte und Regel-Fragen ungeklärt, aber dem könnte man sich ja annähern. Wenn Interesse besteht, könnte man nahezu regelfrei beginnen und dann zusammen entdecken, welche Arten des Zusammenspiels welche Regeln erfordern. Ich sehe hier nicht, dass man (wie sonst bei RPG-Runden) mündlich zu bestimmten Terminen zusammenkommt, sondern dass man eher via Forum oder Discord miteinander schreibt, wenn man gerade Zeit hat - und jeder ist jederzeit eingeladen, in das Spiel einzusteigen.
Was haltet ihr grundsätzlich von einer solchen Idee?
Zylinderwelten, Träne der Götter, Kugelkontinente Orbret, Forschungskomplex MZZ-1701-alpha
Das hört sich zwar sehr interessant, aber auch sehr, sehr zeitintensiv an.
Das letzte entfernt ähnliche Projekt, dass ich in einem anderen Forum starten wollte, hat sich zerschlagen, weil einige einfach nicht versuchten, Aussagen anderer zu verstehen. Irgendwann war ich völlig entnervt.
Liest sich interessant. Aber auch wenn es terminungebunden sein soll, würde ich dennoch vorschlagen das man für die Teilnehmer ein Minimum an Aktionen vorschreibt.
Ansonsten, so meine Erfahrungen mit Forenrollenspiel, läuft sich sowas tot, noch bevor es ans Eingemachte geht.
Auch sollte man sich einig darüber sein was für eine "Rolle" die Mitspieler inne haben, schon allein damit eine gewisse Vergleichbarkeit erhalten bleibt bei den Aktionen. Als Beispiele: Politiker, Götter, usw. Was sind die Weltenbastler in so einem Spiel. Alle sollten zumindest vergleichbar sein in ihrer Rolle.
Es klingt wirklich toll, aber ich muss Riothamus und Aguran da leider zustimmen. Hier im Imaginarium hatten wir solche Aktionen noch nicht, aber ich habe Erfahrungen mit Gemeinschaftsaktionen solcher Art aus dem Weltenbastler-Forum, die leider auch im Sande verliefen - was ich ganz ausdrücklich nicht auf das WBF schieben will, sondern eben auf die Art und Weise solcher Spiele.
Im Chat haben wir einmal eine Aktion gestartet, die mich an deinen Vorschlag ein wenig erinnert hat, und bei der wir eine überschaubar große Welt gemeinsam gebastelt haben, die wir dann mit Völkern und Charakteren unserer Welten besiedelt haben: Die Geschichte, die wir uns dafür ausgedacht haben, ist, dass ein paar mächtige Wesen, die in der Mitte der Welt leben, einfach Völker, Personen, Städte etc. aus unseren Welten quasi herauskopiert und in diese Welt eingefügt haben. Die Leutchen fanden sich dann also wirklich plötzlich in einer völlig fremden Umgebung wieder und mussten dann damit und mit den Neuankömmlingen aus anderen Welten klarkommen. Diesen Ansatz fand ich recht spaßig, da wir mehr über die "richtigen" Welten der anderen erfahren konnten und gleichzeitig das, was wir für diese "Patchwork-Welt" bastelten, uns auch was für unsere eigenen Projekte brachte. Das Ganze war durch das Copy & Paste-Verfahren dann auch nicht ganz so zeitaufwendig.