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Das Generationenschiff
Tabaris klopfte stolz auf den Bug. "Siebenhundertdreißig Jahre ist sie schon am Wasser, hat Wellen und Sturm getrotzt, hat Neuland entdeckt und Altes verteidigt. In ganz Seiveran wirst du kein besseres Schiff finden, das so von Tradition strotzt und doch noch so gut fährt."
Iberavis schaute ihn fragend an. "Es ist fast tausend Jahre alt! Die Technologie wurde mehrmals überholt. Es ist langsamer als mein Landsegler! Wieso kauft ihr kein neues? Ihr habt doch das Geld!"
"Tradition, mein Freund", entgegnete Tabaris. "Wir werden sie nie ersetzen, selbst wenn wir eine ganze Flotte ersteigern! Außerdem sollte es dich nicht wundern, dass du mit einem leichten Segler in Ufernähe schneller bist als sie!"
"Sie. Du sagst das so, als sei es ein Lebewesen!"
"Wie gesagt, Tradition! Nur weil man Schiffen heutzutage keine Namen mehr gibt, heißt das nicht, dass frühere ihre aufgeben müssen."
"Ist es überhaupt-" Iberavis wurde von Tabaris' strengem Blick unterbrochen. "Istsie überhaupt noch die selbe? Über die Jahrhunderte musste sie doch sicher mehrere Male repariert werden, an verschiedenen Stellen. Wenn das letzte Teil ausgetauscht ist, dürfte es doch ein anderes Schiff sein, oder? Wo ist die Tradition dann?"
"Sie würde nie repariert."
"Was? Du hast aber von Landesverteidigung gesprochen? Wie kann ein Schiff eine Schlacht unbeschadet überstehen?"
"Das waren nur Patrouillen. Wenn zweihundert bewaffnete Handelsschiffe im Schwarm durch deine Hoheitsgewässer fahren, überdenkt auch so manche kleine Kriegsflotte, das Gebiet zu meiden."
"Und die Zeit? Zeit ist doch das, was am meisten an einem Schiff wie diesem nagt!"
"Weißt du, wir haben da so ein Familiengeheimnis."
"Und das wäre?"
"Wenn dir ein Schiff so wichtig ist, dass du es über Generationen im Familienbesitz behältst, würdest du das Geheimnis der Instandhaltung auch nicht weitergeben!"
(Autor unbekannt)
Kontexterklärung: Tabaris ist der Erbe einer erfolgreichen Handelsdynastie, die besonders für ihre Erkundungen und weitläufigen Verbindungen bekannt war. Der höchstgeschätzte Familienbesitz ist eine Handelsgaleere, die über ein Dreivierteljahrtausend an die Erben weitergereicht wurde, was es zu einem der zwölf letzten noch existierenden Generationenschiffe macht, von denen nur noch drei aktiv im Einsatz sind. Der Südländer Iberavis, dessen Volksangehörige mit neuen Technologien nach Seiveran kamen, ist einer dieser "modernen" Leute, die das Wesen dynastischer Traditionen nicht so ganz verstehen können. Die Konversation fand acht Tage vor Tabaris' Erbantritt statt.
ad Verlinkung: Es wurde eh schon angesprochen, aber ich glaube, Verlinkungen sollten "von innen nach außen" aufgelistet werden. Also ein Abschnitt mit internen Links [Wiki], ein Abschnitt mit Links zum Forum, ein Abschnitt mit externen Links [Abschnitte, die irrelevant oder leer sind, würden in dem Fall einfach wegfallen].
ad Teilwelten: Das Problem, das Riothamus über seine Weltensplitter angesprochen hat, kann auf zwei Arten gelöst werden, wenn doch jedem ein Eintrag gewährt werden soll. Erstens kann am Ende der Seite ein Abschnitt "Teilwelten" eingefügt werden, in dem einfach alle bekannten Teilwelten/Weltensplitter/etc aufgeführt werden [gruppiert und in alphabetischer Reihenfolge]; zweitens können alle Teilwelten/Weltensplitter/etc in einem nach ihrer Gruppierung benannten Abschnitt gelistet werden, d.h. wenn ich Zum Beispiel einen Weltenkomplex Xyz habe, dessen Welten einen starken Bezug und Austausch miteinander haben, kann ich einen Abschnitt "Xyz" schreiben, in dem sich die Unterabschnitte "X", "Y" und "Z" für die jeweiligen Einzelwelten befinden.
@Riothamus: Eine gute Interpretation! Ist es auch möglich, dass die Steinkugel und die Zylinder und Quader auf dem selben Weg nach Mittelstett gekommen sind, wie die schwarzen Steine? Oder auf magischem Weg entstanden sind, falls dies die richtige Lösung ist? Mit dem Flüstermarkt will ich übrigens auch nichts zu tun haben, der ist mir nicht so ganz geheuer!
@Teja: Oi, was tummeln sich da nur für Gestalten! Ich glaube, die Sklaven bekommen die Jahre der Kunden aufgedrückt. Scheint aber recht effizient und organisiert zu sein; hat denn wirklich niemand vermutet, dass da was abgeht?
@Elatan: Das ist natürlich auch ein netter Schwarzmarkt, so auf die Magie spezialisiert. Gibt es da nur allgemeine Zauberartikel zu kaufen, oder auch ... schwarz-magische Sachen?
@Sirion Tond: Ich dachte mir schon bei der Erwähnung der findigen und sportlichen Leute, dass es sich um Bergsteigerei handelt. Es ist auch immer gut, sich über die Logistik solcher Unternehmen Gedanken zu machen!
Zitat von Riothamus im Beitrag #9@Chrontheon : Du überschüttest uns wieder mit wohlgesetzten Worten. Der zweite Teil beschert uns einen Kunden auf dem Weg zu einem Geschäft, während der erste uns über die Farbkartierung der Märkte unterrichtet. Das Zweite ist wunderschön erzählt und das Erste kreativ ungewöhnlich. Als alter DSA-Spieler muss ich fragen: Gibt es auch einen violetten Markt?
Grundsätzlich sollte jede Farbe eine Marktuntereinheit beschreiben können, doch ist derzeit nicht von einem violetten Markt bekannt.
Zitat von Elatan im Beitrag #12@Chrontheon: Das mit den Farben gefällt mir! Ich finde fänd "schwarz", wenn wir das für unsere Welt übernehmen, dafür sogar ziemlich passend wegen der meist so dunklen Anzüge dieser Geschäftsleute. Zum zweiten Beitrag will ich mehr wissen!
Frag!
Zitat von Teja im Beitrag #13@Chrontheon Sah Aldricht etwa den Tognares?
Das ist eine gute Frage!
Zitat von Sirion Tond im Beitrag #16@Chrontheon Auch du hast das Thema wörtlich genommen. Mir gefällt es mehrere, farblich unterschiedliche Märkte zu haben. Sind diese auch Räumlich getrennt, oder kann man vom blauen über den grünen zum roten Markt gehen?
Das kommt darauf an. In einem Supermarkt, zum Beispiel, kannst du auch von der Feinkost über die Schokoladenabteilung zu den gefrorenen Waren spazieren, nur sind die dort nicht so streng farblich abgetrennt. In der Welt jedoch schon, wenn es einen solchen Allmarkt gibt.
Zitat von Sirion Tond im Beitrag #16Findet Aldricht am Ende einen schwarzen Markt? oder ist es womöglich ein goldener?
Also, golden würd ich den nicht bezeichnen; allein schon der Zugang lässt was anderes vermuten ...
ad Aldrin: Wo genau er da hineingezogen wurde, hab ich nicht im Detail durchdacht. Doch kann es sich nach der auf lexi.com beschriebenen Definition tatsächlich um einen Tognares handeln, da ein Kernpunkt, "abseits der Augen der Öffentlichkeit", erfüllt ist. Interessanterweise hatte ich dort ein mattgoldenes Licht vor Augen, was den "Goldmarkt" doch näher klingen lässt.
Zitat von Riothamus im Beitrag #9@Chrontheon : Es ist schön mal wieder von dir zu lesen. Eine gut geschriebene Wortkunde zum Stichwort, was eine kreative Lösung ist. Zudem schaffst du den Spagat zwischen dem dabei üblichen Stil und Verständlichkeit. Führte die Fehlübersetzung schon zu tragischen Missverständnissen? Oder sahen bloß Historiker Kriege, die es nie gab?
Soweit ich weiß, geht es nur um ein großen Missverständnis, nämlich dass man bei der Erwähnung des Begriffs immer an tatsächliche Kriege, wie die der Kreuzzüge, denkt. Auch wenn dies technisch gesehen eine mögliche Übersetzung sein mag, ist es faktisch von Mnjereliern nicht in diesem Kontext verwendet.
Zitat von Riothamus im Beitrag #9Haltet Arestolin!
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Tognares
Tognares, wörtlich übersetzt als "Schwarzmarkt" oder "Schwarzer Markt" von tog (schwarz) und nares (Markt, Marktplatz, Handel, Tausch), ist nicht, wie in der Handelsgilde der Gebrauch, als Ort illegaler wirtschaftlicher Transaktionen zu verstehen, sondern als eine mehrerer in Vilerantárog gebräuchlichen Marktvarianten. Der sogenannte "Schwarzmarkt" ist nämich nicht der einzige Markt, der in Vileranmavin durch eine Farbe seine Bedeutung erhält.
Der "Bunylnares" (Blaumarkt), zum Beispiel, ist allgemein als Fischmarkt bekannt, der Evimnares (Grünmarkt) gilt als Umschlagspunkt für Pflanzen, und alles, was mit ihnen zu tun hat, im Aritnares (Rotmarkt) werden Tiere und Fleisch gehandelt, und im Vyzinares (Weißmarkt, von vyzin und nares) wechseln Medikamente und Heimethoden den Besitzer. Die Liste geht weiter, und es gibt sogar Spekulationen über einen "Gelbmarkt" als Bank, doch dies konnte bisher noch nicht bestätigt werden.
Wofür steht nun das Schwarz im Tognares? Die Gelehrten sind sich nicht eins, wo die Verbindung herkommt, doch ist der Schwarzmarkt allgemein als der Ort bekannt, wo exklusive Geschäfte getätigt werden. Transaktionen, die vor den Augen der breiten Bevölkerung verborgen sind; Regierungsgeschäfte, Gildenangelegenheiten, und Ähnliches, das nicht öffentlich bekannt sein sollte. Wahrlich ein absurder Gedanke, es könne sich dabei um illegale Aktivitäten handeln!
(lexi.com)
Reines Geschäft
Aldricht schritt eiligst durch die dunklen Gassen, darauf bedacht, dass ihm niemand folgte. Warum mussten sie sich auch an einem solchen Ort treffen? Wieso hatte er das Angebot überhaupt angenommen? Unbeirrt, doch stehts in Gedanken, bog er um die Ecke und stieß dabei fast mit einem Fußgänger zusammen.
"Pass doch auf! Hast du keine Augen im Kopf?"
Aldricht antwortete nicht. Er durfte nicht. Es war schon schlimm genug, dass er die Aufmerksamkeit eines anderen auf sich gezogen hatte. Achte darauf, dass dir niemand folgt! Das waren die Worte gewesen, mit denen er sich von ihm am Vortag verabschiedet hatte. Das alles war neu für Aldricht. Er war einfach nicht für sowas gemacht!
Drei weitere Male abgebogen, in immer dunklere Gassen, war er seinem Ziel schon nahe. Hier gab es keine Straßenbeleuchtung mehr. Nicht einmal der Mondschein fand seinen Weg hierher. Nur die Sterne, die als weiße Punkte hoch am Himmel hingen, brachten einen schwindenden Schein. Als Aldricht seinen Blick nach vorne, ans Ende der Gasse richtete, konnte er zwei dunkle Gestalten erkennen. Dort musste es sein. Mit einem unguten Gefühl schritt er auf sie zu.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Keiner der beiden war er. Die Tür links von ihm war verbarrikadiert, die Tür, an der die Typen lehnten, hatte ein Fenster, das in einen nicht beleuchteten Raum führte, die Tür nach rechts war mit einem Schild dekoriert. Aldricht konnte die Schrift darauf jedoch nicht lesen.
Unfähig, das Starren der Fremden zu ertragen, wandte er sich ab, dem einzigen offenen Ausgang entgegen. Das ungute Gefühl, das bis zu jenem Punkt immer weiter angewachsen war, wurde durch ein Geräusch hinter ihm in einen leichten Schock gewandelt. Bevor er sich jedoch wenden konnte, hörte er einen vertraute Stimme.
"Du bist also gekommen. Ich wusste, auf dich ist Verlass!" Er. Aldricht wandte sich um und blickte ihm in die Augen. In der Dunkelheit war nichts mehr von ihrer markanten Farbe zu erkennen. Aldricht sah in ihnen nur die Dunkelheit, die ihn in jener Gasse umgab.
"Wollen wir?" Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete sein Gegenüber die beschriftete Tür und zog ihn in einen dunklen Raum. Sie schritten eine weile voran, bevor sie an einer weiteren Tür angelangten. Dort klopfte er. Eine raue Stimme antwortete; die Sprache konnte Aldricht jedoch nicht ausmachen. Sein Kontakt antwortete in der gleichen, dem Jungen befremdlichen Zunge, und die Tür wurde geöffnet. Es ging weiter durch die Dunkelheit, vorbei an einer gewaltigen, unsichtbaren Gestalt, die einen eigenartigen Geruch verströmte. Dann eine Stiege. Abwärts, gefühlt drei Stockwerke. Eine weitere Tür, die Aldricht diesmal nicht nur an einem Klopfen erkennen konnte. Ein feiner Streifen blassen Lichts am Boden hob seine Hoffnung erneut an.
Mit einem gewaltigen Stoß schwang die Tür auf. Trotz der Dämmung schien das Licht Aldricht zu blenden. Kaum hatten sich seine Augen jedoch an die Einstrahlung gewöhnt, bot sich ihm ein unglaublicher Anblick.
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Tamud Ejlgjashto
Einer der wohl am meisten missverstandenen Begriffe aus den Mnjerelischen Sprachen ist "Tamud Ejlgjashto". Im Lexikon wird er oft als "Religionskrieg" übersetzt, doch das kann kaum ferner von der Wahrheit sein. Nach dem Tomodan Ilijon (dem "Ilijonischen Lexikon") wird "Krieg" definiert als "Auseinandersetzung, Konflikt oder Uneinheit, deren Lösung durch Gewalt, mit oder ohne Waffen, meist in mehreren Abschnitten ('Schlachten') und kaum ohne Todesopfer durchzusetzen versucht wird" [vgl. S. 378].
Wenn wir uns aber über die genaue Zusammensetzung des Begriffs Gedanken machen, können wir leicht die ursprüngliche Bedeutung ersehen.
Ta|mud: [1] Uneinigkeit, Konflikt; [2] Missverständnis [3] Gegensatz. Zusammengesetzt aus dem Präfix ta, das die Bedeutung eines Wortes in ihr Gegenteil wandelt, und mud, nach dem Altmnjerelischen mûd (Bindung) oder mýd (Gedanke, Geist, Verstand).
Ejl|gjash|to: [1] Religion, Glaube; [2] Glaube, Überzeugung, ; [3] Gemeinschaft, Gruppe, Verein; [4] Tempel, Gebetsstätte, Opferstätte (n.v.); [5] Himmel, Jenseits, Nachleben; [6] Brücke, Übergang, Weg, Pfad; [7] Ehe. Es ist nicht ganz klar, wo dieses Wort herkommt, doch nach gängiger Meinung der Sprachhistoriker der Universität von Feredrin scheinen im Übergang vom Klassischen Mnjerelisch zu Altmnjerelisch die Wörter ejlge (heilig), jashen/jasjen (Glaube, Vertrauen), eligan (gemeinsam), seto (Haus, Gebäude, Baut) und ilgas (Ort, Ortschaft, Heimat) miteinander in Phonetik und Bedeutung verschmolzen zu sein.
Betrachtet man nun beide Wörter mit ihren vom Lexikon zugeschriebenen Bedeutungen, wird klar, dass keineswegs von einem bewaffnetem Konflikt die Rede sein kann. Nach den Gelehrten von Feredrin scheint es eher um generelle Uneinigkeit und Meinungsverschiedenheiten zwischen Glaubensgemeinschaften zu gehen (vgl. Erbren et al, S. 43); genauer gesagt zwischen den frühzeitlichen Gruppen desselben mnjerelischen Mnanggan-Kultes.
Eduan konnte nicht glauben, was er da gefunden hatte. Wer waren diese Männer? Was war der Lohn, und was war die Tat? Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Geschwind war er dem Bärtigen auf den Fersen. Der mochte zwar eilen, doch seine Schritte waren nichts im Vergleich zu dem, was Eduan darbrachte. Doch wohin ging er nur? Es stellte sich heraus, dass der Bärtige in ein Lagerhaus jenseits der Nur floh. In Talheim war die Nur jedoch kein harmloser Bach mehr, sondern ein drei Spannen breiter Fluss. Und die einzige Brücke in Sicht war mit zwei Breiten besetzt.
Es ging kein Weg dran vorbei: Eduan schwamm, wie er war, durch die Nur ans andere Ufer - es war Sommer, da sollte so etwas doch kein Problem sein! Doch es war eines: Nicht die Tiefe machte ihm Probleme - "schwimmen" war recht weit hergeholt, wenn man bedachte, dass das Wasser gerademal seine Beine bedeckte -, doch es war *kalt*! Wie konnte die Nur hier trotz der Schattenlosigkeit nur nicht aufgewärmt sein? Zitternd kroch er ans andere Ufer und schlich hinüber zum Lagerhaus. Drinnen war tatsächlich ein Licht! Nachdem er sich durch ein gebrochenes Fenster geschlängelt, und sich dabei fast den Arm ausgerenkt hatte, konnte er sich einem laufenden Gespräch nähern.
"..eiß nicht, was ich machen soll! Er will mich ersetzen! *Ersetzen*! Was soll ich nur tun? Wir können es uns nicht leisten, den Stoff nicht zu bekommen!" Das musste der Bärtige sein. Eduan konnte nicht erkennen, mit wem er sprach, doch die Mauer, an die er gelehnt saß, schützte auch ihn von ihren Blicken. "Das schaffen wir schon." Der Gesprächspartner hatte eine ungewöhnlich hohe Stimme. "Ich kann dir meine Armbrust borgen. Es gibt ein Fenster, das immer offen steht.." Eduan war entsetzt. Was hatte das alles zu bedeuten? "Bring es schnell hinter dich. Je schneller wir aus diesem Loch verschwinden, desto besser!"
Als sich jedoch die Sonne doch zur Ruhe bettete, gaben nur wenige Häuser Licht, und das auch nur für kurze Zeit. Bald waren nur noch der Mond und die Sterne für ihn da. Dennoch musste Eduan sich eingestehen, dass er sich verlaufen hatte. Plötzlich schauten alle Häuser gleich aus, und die Wegweiser an den Kreuzungen halfen auch nicht weiter. Hier und da war ein Geräusch in einer verwinkelten Gasse zu hören, stolperte ein Verlorener vorbei, oder bellte ein Hund. Das Gasthaus jedoch ... das war nirgendwo zu sehen.
Nachdem er stundenlang durch die dunklen Straßen geirrt war, fand Eduan sich auf einem großen Platz wieder. Er war dem Nordmarkt sehr ähnlich, und doch anders aufgebaut - was heißen musste, dass er die halbe Stadt durchquert hatte! Was wohl unheimlicher war? Ein verlassener Tagesmarkt bei Nacht, oder die leeren Straßen im Mondlicht? Als er so an den Ständen vorbeiging, entdeckte Eduan eine Figur in der Ferne. Ein Gesicht konnte er nicht erkennen, das lag im Schatten einer schwarzen Kapuze. Schnell versteckte er sich hinter einer Plane, als die Figur sich ihm näherte - doch nicht Eduan war das Ziel. Ein Mann mit Bart war erschienen, und sie begannen ein Gespräch in gedämpfter Stimme. "Du hast es?", fragte der Bärtige. "Ja", zischte der andere zurück, "doch hast du deinen Teil noch nicht erfüllt. Die Nacht belohnt nur die Erfolgreichen." Der Bärtige schaute hektisch in alle Richtungen, bevor sein Fokus zum Verhüllten zurückkehrte. "Das ist nicht so leicht, wie ihr es euch vorstellt!" "Wäre es leicht, wäre es nicht deinen Lohn wert." "Ich brauche mehr Zeit! Mehr Mittel! Leute!" "Du erhältst mehr Zeit", antwortete der Verhüllte, dem anderen den Rücken kehrend. "Nicht mehr. Wenn du es in drei Tagen nicht vollbracht hast, finden wir einen Ersatz." Damit verschwand er. Der Bärtige überlegte ebenfalls nicht lange, bevor er den Markt eiligst verließ.
Zitat von Aguran im Beitrag #20@Chrontheon Kommt sehr darauf an als was du dich da bewegst. Als humdgewöhnlicher "Sterblicher" ist es wirklich die Hölle. Als Ureinwohner dort herausfordernd. Als Schattenlord hingegen ist es Raum der Entfaltung und Möglichkeiten.
Es gibt keine Ureinwohner. Und wie beschrieben, jeder ist dort gleich. Du kannst dich zwar als "Schattenlord" bezeichnen, aber das ändert nichts am Mangel von Entfaltung und Möglichkeiten.
Zitat von DrZalmat im Beitrag #21Der Tod wird auch als "das andere Ufer" bezeichnet und sterben als "über den Fluss gehen" (ganz ähnlich zu unserem "über den Jordan gehen").
Oder wie bei einem gewissen Nomadenvolk von mir: "Über den Horizont gehen."
Zu zweit ging die Reise doch schneller voran. Innerhalb weniger Tage durchreisten sie das ganze Schlummertal: Vorderklamm, Altenbach, Hinterklamm, Hohenstollen - die Stadt, zu der sie dreimal im Freien nächtigen mussten -, Eberwiesen, Tannberg, Niederbergen, Haltenach und Glimmingen. Und als sich die Gipfel links und rechts dem Boden entgegenneigten, und der Blick auf die blauen Wellen im Osten, und die grünen im Westen fiel, wussten sie, dass Talheim nicht mehr fern war. Sie mussten nur noch der Nur folgen, und würden bald das Nordtor sehen.
Talheim war eine prächtige Stadt! Größer und mächtiger als alles, was Eduan jemals gesehen hatte! Die Tore, die Mauern, die Häuser, die Straßen, die Märkte - es gab drei davon - und vor allem die Burg! Eduans Vater hatte ihm einst erzählt, Stadtburgen wären tendenziell kleiner als Landburgen, doch von dem, was er hier sah, musste sie größer als Grauenstein sein! Ein passendes Gasthaus war schnell gefunden, die Tiere gut versorgt, und Allfried machte mit den Wirten der Nachbarschaft einige Auftritte gegen Mahl und Silber aus. Eduan war dadurch die Gelegenheit gegeben, die Stadt zu er kunden und Zuschauer anzuwerben.
Wer einmal den Markt von Freibach gesehen hatte, musste sich den nur noch größer und vielfältiger vorstellen. Dutzende Händler, die das Gleiche, oder Ähnliches anboten, Waren, wie man sie nur aus Geschichten kannte, und sogar gebaute Geschäfte, die die Marktstände einkreisten. Unglaublich war das alles! Handwerker wie Schmiede, Gerber und Schnitzer hatten ihre Werkstätten in der Peripherie, während sich Lebensmittel- und Fernhändler im Zentrum des Platzes einfanden. Und das war nur einer der Märkte! Was auch interessant war, war die Möglichkeit, Schwerter direkt am Markt zu kaufen. Innerhalb der Stadt konnte man sie natürlich nicht führen, aber der Erwerb war sicherlich möglich! Rüstungen bot ein Schmied auch an, doch waren die teuer!
Die Sonne neigte sich bald dem Horizont entgegen, und Eduan merkte, dass er den ganzen Nachmittag nur mit der Marktschau verbracht hatte - und er hatte noch nicht einmal alles gesehen! Dennoch bewegte er sich heimwärts. Es war nicht leicht, den Weg durch die dunklen Straßen zu finden, doch noch gab die Sonne ihr Licht frei.
Wir werden ihn suchen; ohne das Geld würden wir sowieso nicht bis nach Nurgrau kommen", sagte Eindricht bestimmt. Die Brüder beschlossen also, dem Dieb nach Norden zu folgen.
Tallrich reiste ebenfalls nach Norden, um über den Kaltenbacher Pass nach Westen zu fahren. Ob mit oder ohne die paar Kreuzer, das war ihn auch schon egal. Allfried beschloss zu bleiben. Für ihn war es einfacher, durch die Musik zu Geld zu kommen, als mittellos weiterzureisen. Und Eduan? Er wusste nicht, was er machen sollte. Ein Erbe von dreihundert Gulden einfach weg. Er hatte zwar noch das Vieh, doch die Hühner gaben keine Eier und das Rind keine Milch. War es schon Zeit, zu arbeiten? Was konnte er schon tun? Als der Gastwirt nach dem Geld für Nächtigung und Mahl fragte, erklärte Allfried glücklicherweise die Situation und versprach, Eduans Anteil zu übernehmen. Im Gegenzug wollte er nur jemanden, der sich um seine Sachen kümmert und für die Auftritte wirbt. Das konnte Eduan tun.
Die Tage vergingen, und die beiden sammelten trotz großzügiger Ausgaben fast hundert Gulden zusammen. Da konnten sie sich schon eine lange Weiterreise leisten! Bevor es allerdings weiterging, kaufte Eduan noch ein Zelt - der Musiker hatte zwar eines, doch das war nicht gerade für zwei gedacht. Allfried spannte sein Pferd vor den Wagen, während Eduan das Zeug auflud, und nach einem letzten Mahl waren sie wieder unterwegs.
Freibach - die Stadt der Möglichkeiten! Zumindest wenn man aus dem Schlummertal kam. Der Blick war von außen schon bemerkenswert. Stadtmauern von 32 Ellen Höhe, mit Wachen besetzt, ein Tor, durch das man gemütlich mit Banner reiten konnte, gepflasterte Straßen und bestreute Gassen, und das beste: der Tagesmarkt! Hier musste Eduan nicht auf den Markttag warten, auf den sich das Dorf einmal einigen musste, nein, er konnte nun jeden Tag dorthin gehen und die verschiedensten Sachen kaufen! Bisher hatte er nur davon gehört, doch musste er, da er nun hier war, es doch mit eigenen Augen sehen! Als Eduan den Markt gefunden hatte, konnte er sich kaum fortbewegen. So viele Menschen konnten hier doch gar nicht leben, dass der Platz den ganzen Tag gefüllt war! Es gab doch einiges, das Eduan noch lernen konnte. Düfte aus allen Richtungen strömten in seine Nase. Verschiedenstes Obst, das frisch gereift war; Gemüse, das gestern noch am Feld gewachsen war; Fleisch vom Metzger, Fisch aus der Nur; Brote, wie sie kein Dorf kannte. Ein Stand bot Honig in verschiedenen Farben an; ein anderer Öle und Fette; ein dritter Essig und Weine. Weiter außen waren die Stände des Seilers und Lederers, des Schmieds und des Schnitzers, des Webers und des Töpfers. Die Auswahl war gewaltig - vieles, was hier angeboten war, wurde zuhause selbst gefertigt. Eduan füllte seinen Proviant auf, kaufte noch etwas frisches, und hielt noch beim Imker. Ein Topf mit Honig und eine Kerze war es dann doch noch; zwei Produkte, die ihm später noch nützlich sein könnten.
Als die Sonne sich erneut gen Boden neigte, kehrte Eduan ins Gasthaus ein. Um die Tiere wurde sich gekümmert, und ein warmes Mahl später fand Eduan sich mit fünf Fremden in einem Zimmer wieder. Einer von ihnen - Tallrich - war ein Reisender, der einfach die Welt erkunden wollte. Ein anderer, Allfried, war Musiker, der von Stadt zu Stadt fuhr, um sein Täglich Brot zu verdienen. Andricht und Eindricht waren Brüder - zumindest behaupteten sie es; die Ähnlichkeit war ihnen nicht anzusehen. Sie wollten nach Nurgrau, um der Garde beizutreten. Schließlich war dann noch Furbald. Er war kürzlich aus den Diensten des Barons entlassen worden und wollte nun sein Glück im Norden finden. Eduan erzählte seine Geschichte zuletzt. Als er fertig war, redeten sie noch ein bisschen, doch schlief bald einer nach dem anderen ein. Die Geschäftigkeit von draußen wandelte sich nach und nach in Ruhe um.
Die Nacht war erfrischend, das Erwachen ein Graus. Das Geld war weg. Alles. Von jedem. Und Furbald. "Dieser Mistkerl! Ich weiß jetzt, warum der Baron ihn nicht mehr haben wollte!" Tatsächlich war es Andrichts Stimme, die Eduan aufweckte. Sein Bruder schien anderer Meinung zu sein. "Hätte der Baron gearnt, dass er ein Dieb ist, wäre er gar nicht erst hierher gekommen. Furbald - wenn das überhaupt sein Name ist - war vermutlich nie in Adelsdiensten.
Die Nacht war hart. Und kalt und laut. Eduan hatte gar nicht gewusst, wie laut ein Wald bei Nacht sein kann! Eulen, die rufen, Wölfe, die heulen, unbekanntes Getier, das durch das Gebüsch hinter seinem Kopf eilte - das tat seinen Nerven nicht gut! Wie erfrischend es war, als er dann doch schlief!
Am nächsten Tag brach Eduan bei Sonnenaufgang auf. Nur wenige Stunden später traf er in Oberwald ein, wo ein geschäftiges Treiben ihm den Weg durch die Straßen schwer mache. Was konnte in einem Dorf wie Oberwald nur so viele Leute in die Straßen bringen? Zwischen den vielen Leuten, die ihn ignorierten, gab es schon den ein oder anderen, der ihm eine Antwort bot. Ein junger Bursch, kaum älter als Eduan, der ein Fass vor sich herrollte, sagte ihm, es sei Wein für den Talherrn. Er musste den Ritter von Freibach meinen! Doch warum würde dieser im Dorf erscheinen? Ein anderer, der Kisten mit Früchten des Feldes auf einen Wagen hob, erklärte ihm, dass dies nach Talheim gebracht wurde, um dem Baron ein Mahl zu bieten. Von ihm erfuhr er auch, dass die Angelobung des Barons gefeiert wurde. Das erklärte natürlich alles! Die äußeren Dörfer, wie auch Kaltenbach eines war, bekamen so gut wie nichts von den Festlichkeiten des Adels mit. Nachdem Eduan nach langem Drängeln seinen Weg zum Haupthaus gefunden hatte, konnte er sogar mit einem Bediensteten reden, der ihm ausrichtete, der Talherr wäre im Zuge solcher Feierlichkeiten in den wichtigsten Siedlungen anzutreffen, und würde das Volk an den Festen teilnehmen lassen - eine Geste, die nicht jeder noble Herr sich leisten konnte oder wollte. Eduan erfuhr ebenfalls, dass es nur eine Halbtagsreise nach Freibach sein sollte - zwei, wenn er über Unterwald gehen wollte. Ohne die Vorbereitungen aufhalten zu wollen, verabschiedete Eduan sich vom Amtsdiener und speiste gemütlich im örtlichen Gasthaus und setzte seine Reise gen Süden fort. Wie ihm gesagt worden war, erreichte Eduan die Stadt lange vor Sonnenuntergang.
Kaltenbach ist ein kleines Dorf im Schlummertal, nur wenige Meilen von der Talburg Grauenstein entfernt. Die Nur fließt gemütlich durch das Dorf hindurch und bringt Frischwasser und Kleinfische. Die Klimmberge im Osten bieten einen schattigen Vormittag, während man einen langen Sonnenuntergang durch die Öffnung im Westen genießen kann. Genährt wird Kaltenbach durch die Felder und Weiden drumherum, sowie durch den ein oder anderen Kleinfisch aus der Nur, und gewärmt durch das Holz des Reinwaldes im Süden und des Kargwaldes im Norden. Es ist der ideale Ort für ein natürliches und unereignisvolles Leben. Ein Leben, wie es einigen jedoch nicht passt. Eduan Rothein ist einer von jenen, die nicht für ein Leben im Heimatdorf gemacht sind. Er ist ein Dritter. Erste sind dazu bestimmt den väterlichen Betrieb zu übernehmen und Zweite, Erste zu unterstützen. Dritte haben für gewöhnlich die Wahl, doch Vater Rothein hat nicht viel, mit dem man arbeiten kann. Er war selbst ein Zweiter. Eines Tages, als Eduan beschloss, das Leben in Kaltenbach sei zu einseitig, trat er auf den Vater zu und fragte nach dem Erbe. Es würde noch mehr werden, wenn er wartete, hatte der Vater gesagt. Doch Eduan war bestimmt, mit dem Wenigen, das er erfragen könnte, durchzukommen.
Und so begann die Reise. Eduan erhielt dreihundertvierzehn Gulden, einen Esel, drei Hühner, und ein Rind, sowie ein gutes Seil von zwölf Spannen Länge, eine Handaxt und einen guten Rucksack - den Anteil von Vaters Besitz, der ihm als Dritter zustand. Ein großzügiges Erbe, doch die Rotheins hatten über Generationen ein bescheidenes Leben geführt. Am zweiten Markttag des Frühsommers kaufte Eduan noch Käfige und Verpflegung, verabschiedete sich von den Dorfleuten, und ritt südwärts in die Mittagssonne. Die Kronen des Reinwaldes boten ihm angenehmen Schatten für einige Stunden, doch sobald er die letzten Bäume hinter sich gelassen hatte, brannte die Sonne erbarmungslos auf ihn nieder. Der Weg wurde steiniger, und der Fortschritt langsamer. Doch als die Sonne sich den Gipfeln des Westens näherte, konnte Eduan bereits das nächste Dorf sehen: Oberwald. Es waren allerdings noch drei Meilen, und die roten Strahlen, die noch am hohen Gestein vorbeischauen, würden ihm nicht lange ein Leitlicht sein. Es war auch dieser Moment, in dem Eduan beschloss zu rasten, dass er merkte dass er kein Zelt hatte.
@Aguran: Es erinnert mich ein bisschen an meine Beschreibung, doch mit gewissen Unterschieden. Mir kommt tatsächlich die Frage auf, in welcher Unterwelt das Leben schlimmer ist.
Zitat von Teja im Beitrag #12@Chrontheon Das klingt so, als könnte man sich dorthin verirren, wenn man nicht aufpasst!
Ich weiß nicht, ob "verwirren das richtige Wort ist. Stell dir eine gewaltige Ebene unter einer Scheibenförmigen Welt vor. Von dort könnte auch was darauf runterfallen. Nur ist die Scheibenwelt in dem Fall ein Planet, und der Planet eigentlich mehrere Welten [von denen einige wiederum Scheiben, oder anders alternativ geformt sein könnten]. Es ist nicht ganz leicht, aber wenn man wirklich will, oder so richtig dumm ist, kann man auch von diesen Welten auf die Ebene drunter [die Unter-Welt] fallen. Was das genau im Zusammenhang mit den ganzen Verlorenen dort bedeutet, darüber Reden Kleriker, Philosophen, und Gelehrte gerne heute noch.
Zitat von Teja im Beitrag #12@Elatan Was hast du nur gegen Schlangen?
#Gerion: Ich glaube, einst eine Erwähnung des Annex gelesen zu haben. Es ist auf jeden Fall eine interessante Auslegung des Weges ins Nachleben!
#Teja: Wie ich schon sagte, deine Geschichte hat eine unerwartete Wende. Die zusätzlichen Details, die das eine Kind erfindet - der Jaguar -, um die Aussichtslosigkeit des anderen darzustellen, passt wirklich gut rein!
@Elatan: Wenn ich so meinen Vorlobsern zulese, frag ich mich schon, ob Cevarin auch ein paar Ringe geschmiedet hat. Die eigentliche Frage ist jedoch, wie das Eis der Festung nicht einfach durch die Feuer schon geschmolzen ist - dieses Eis könnt aber durchaus der Grund für die mythologische Spätrache Cevarins sein. Oder es schmolz einfach sehr, sehr langsam..
@Nharun: Nach "Devil's Diner" und "Seaside Road" dachte ich mir schon: Newcrest? Das - ich glaub - einzige, mir bekannte Projekt deiner neben der Toraja. Während des Lesens, insbesondere gegen Ende, kam mir doch sehr der Verdacht auf, der Stammgast selbst sei besagter Gott des Todes.
Habt ihr euch jemals gefragt, wo das ganze Zeug landet, das aus der Welt geschmissen wird? Wo die ganzen verbannten leben? Wo das ganze Altwasser hinfließt? Nun, es wird euch sicher nicht wundern, dass es einen Ort unter den Welten gibt.
Es ist allerdings ein grauenhafter Ort. Jene, die dort wandeln, sind lediglich Schatten ihrer Selbst. Pflanzen, die dort wachsen - wenn man dies als "Pflanze" bezeichnen kann - sind nicht genießbar, gar giftig, und bringen das schlimmste aus den Leuten hervor. Alle sind in Gedanken der Verhangenheit versunken trachten nach dem Ungreifbaren, sehnen sich nach dem geringsten Licht und Wärme - oder auch Kälte, denn beides gibt es dort nicht.
Man sagt, es gäbe keinen Weg zurück, doch Gerüchten zufolge, die ich hörte, gibt es jemanden, der wie ein Pförtner ein Tor öffnen, und den Verlorenen einen Pfad zurück in die Welten darlegen kann.
Ich würde dir gerne erzählen, es gäbe da unten eine Gesellschaft der Schatten, doch ist dies nicht wahr. Es gibt auch keinen "Herrscher der Unterwelt", auch wenn dies manche glauben mögen. Nein, dort unten sind alle gleich, und keiner ist zufrieden. Drum sei bedacht, stets auf der Welt zu bleiben!