Ich bin leider nicht so versiert am Computer ich hoffe das hier ist das richtige Unterforum für meine Frage.
Ich habe mich vor einiger Zeit angemeldet und immer wieder mal mitgelesen. Nun würde ich euch gerne von meinem Projekt bzw von meiner Idee erzählen und hoffe einfach das ihr vielleicht den einen oder anderen Tipp für mich habt.
Ich liebe Geschichte vor allem das alte Rom, bin aber kein Geschichts Experte eher ein sehr interessierter Laie. Deshalb dachte ich mir über einen Monsterjäger zu schreiben der im Römischen Reich lebt. Der Protagonist jagt wegen der Belohnung Monster der griechischen und römischen Mythologie und zieht durch die Welt. Ähnlich wie bei The Witcher oder Supernatural. Wie findest ihr die Idee. Kann man so etwas machen? Er sollte es eben nicht im geheimen machen sondern seine Aufträge von offizieller Seite erhalten. Denkt ihr das ist umsetzbar?
Freu mich über jeden Tipp und über Hilfe. Lg und danke Hannes
Kann man so etwas machen? - Ja, klar, warum nicht? Die Prämisse finde ich, vor allem als Supernatural-Fan und zumindest Witcher-Kenner, auch ganz interessant.
Dass du kein Geschichtsexperte bist, ist meiner Meinung nach solange kein Problem, wie du nicht versuchst bis auf den Monsterjäger-Aspekt alles andere so historisch korrekt wie möglich zu gestalten, wenn du ein gewisses Level an Historizität behalten willst, solltest du dir aber zumindest ein bisschen was über populärwissenschaftliche Bücher anlesen, damit du das Gesamtbild stimmig hinbekommst.
Ein Problem ist, dass die Monster der klassisch römisch-griechischen Sagenwelt ja erstmal in einer heroischen "früh-griechischen" Zeit verortet sind, aber dieses Problem kannst du ja einfach durch Word of Author ("isso") umgehen. Damit eine eigene Monsterjägerorganisation irgendwie gerechtfertigt ist, fände ich es stimmiger, wenn du dein Setting in eine Epoche setzt in der Rom keine umfassende Zentralmacht ist, also entweder in die Zeit der Bürgerkriege vor Augustus oder (das würde ich empfehlen) in das so genannte "lange dritte Jahrhundert" (denn hier kann man viel von dem populärwissenschaftlichen Kram zu Rom, das meist die Zeit von Augustus, Traian oder Hadrian abdeckt, noch ganz gut verwenden, vor allem wenn Historizität nicht die Top-Priorität ist).
Als kleinen Einstieg würde ich dir Bücher empfehlen wie
Philip Matyszak: Rom für 5 Denar am Tag. Ein Reiseführer in die Antike Alberto Angela: Ein Tag im alten Rom. Alltägliche, geheimnisvolle und verblüffende Tatsachen Alberto Angela: Vom Gladiator zur Hure. Die Reise einer Münze durch das Römische Reich oder auch: Andrea Giardina (Hrsg.): Der Mensch der römischen Antike
Durch diese, meiner Meinung nach gut und kurzweilig lesbaren Bücher, erhältst du einen guten Einblick in eine antike Lebenswelt, die auf das Niveau von "einfachen Bürgern" gezielt ist und nicht so sehr auf die "große Politik". Das ist sicherlich hilfreicher, um eine Geschichte zu schreiben, als reine Abfolgen von Schlachten, Intrigen und Weltpolitik.
Was sicherlich hilfreich sein könnte ist auch: Colin McEvedy: Städte der klassischen Welt. 120 Zentren der Antike von Alexandria bis Xanten, was als Lesekost zwar schwerer wiegt, aber ein guter Ansatzpunkt sein kann, wenn du bekannte Städte mit einem Schuss Historizität auftauchen lassen willst.
Auch wenn Historizität allgemein keine hohe Priorität haben soll, glaube ich, dass du an ein bisschen Hausaufgaben nicht vorbei kommst. Ich würde mir damit das Leben zwar nicht schwer machen, aber Rom ist ein beliebtes Thema und viele potentielle Leser haben zumindest ein Halbwissen, weshalb du wenigstens dieses bedienen solltest.
Ich weiß nicht, wie es um dein Latein bestellt ist, aber du wirst vermutlich darum kommen hier und da irgendwelche lateinischen Phrasen oder Bezeichnungen zu verwenden, und wenn es neben dem ganzen bekannten Kram nur eine Bezeichnung für "Monsterjäger" oder "Orden der Kämpfer gegen das Übernatürliche" oder so sein soll. Wenn du da keine bis kaum Kenntnisse hast, solltest du schauen, dass du jemanden findest, der dich bei der Übersetzung unterstützt und es nicht auf eigene Faust mit Wörterbücher oder, Gott behüte, Google Translate versuchen; denn grobe Fehler hier fallen doch schneller auf, als man denken mag und können im Nachhinein ganz schön stören.
Um nach all dem noch mal deine Frage zu beantworten: Ja, du kannst das Projekt angehen, es ist machbar, aber es ist (wie eigentlich alles beim Weltenbau) mit Arbeit belegt. Wenn du dich davon nicht abschrecken lässt, glaube ich aber auch, dass du hier im Forum sicherlich Hilfe bei konkreten Einzelproblemen finden wirst!
Ich schließe mich Mal ganz kurz an das an, was Nharun schon sagte! Die Idee gefällt mir sehr gut. Soll dein Monsterjäger denn selbst übernatürlich sein wie Geralt von Riva oder mundan wie die Winchester Brüder?
Hier ist keiner der super Experte in irgendwas oder besser: Weltenbasteln hat so viele Facetten man kann nicht Experte in allem sein sondern nur interessierter Laie.
Eine Geschichte die in Rom spielt finde ich toll weil ich selber recht interessiert an der Antike bin also wirst du mich als fleißigen Leser haben.
Vor allem freue ich mich schon auf die Monster der Antike
Ich muss mir das alles noch durch überlegen, aber die Idee reizt mich sehr. Zu recherchieren stört mich nicht, ich liebe Geschichte und das alte Rom vor allem, auch bin ich ein großer Fan von The Witcher wahrscheinlich ist mir deshalb diese komb eingefallen. Das was mich wirklich vor Probleme stellt wäre: Wie erkläre ich sinnvoll das es diese Monsterjäger gibt. Rom hatte ja lange Zeit eine berufsarmee also warum kümmert sich nicht die Armee um die Monster? Sondern frei schaffende Monsterjäger? Das wäre für mich die große Frage, bzw wie sollte ich das sinnvoll erklären. Der Jäger sollte nicht übernatürlich sein, sondern seine Fähigkeiten auf Grund seiner Ausbildung besitzen.
Aso danke für die Buch Empfehlungen, werd gleich mal schauen was ich bestellen kann.
Zitat von Hannes im Beitrag #5Wie erkläre ich sinnvoll das es diese Monsterjäger gibt. Rom hatte ja lange Zeit eine berufsarmee also warum kümmert sich nicht die Armee um die Monster? Sondern frei schaffende Monsterjäger? Das wäre für mich die große Frage, bzw wie sollte ich das sinnvoll erklären.
Darum schlug ich die Zeit der Bürgerkriege oder das lange dritte Jahrhundert vor. Die Armeen haben da genug zu tun sich gegenseitig zu bekämpfen, durch ungeklärte Herrschaftsverhältnisse, Sonderreiche, Aufstände oder Einfälle wären die Soldaten gebunden und man bräuchte andere Helfer.
Wenn es eine stabilere Zeit sein soll, dann könntest du aber immer noch sagen: Die Armee ist dafür einfach nicht ausgebildet, gegen Zentauren hilft keine Zenturie, sondern nur ein ausgebildeter Jäger, der weiß wo er den Zentauren verletzen kann. Vielleicht sind deine Monsterjäger ja auch Teil der Armee, quasi Spezialisten und können ein paar arme Legionäre als Meatshield Helfer rekrutieren?
Wenn die Monster durch reine Gewalt zu besiegen wären und kein Spezialwissen erforderlich ist, dann bräuchte man ja keine Jäger, dann würden Soldaten oder nur ein paar tapfere Bauern mit Mistgabeln schon reichen. Insofern sehe ich einen Teil der Lösung einfach in der Setzung "In meinem Rom gibt es Monster, die von Monsterjägern gejagt werden"
Eine Frage, die sich mir noch stellen würde, wäre, ob es denn direkt in unserer Welt spielen soll oder quasi in einem Abbild unserer Welt, in dem es eben solche Monster gibt. Wenn ersteres der Fall ist, dann würde ich mir nämlich noch überlegen, warum es heute keine Beweise/mehr Überlieferungen über diese Monster und ihre Jäger gibt. Das könntest du sicherlich auch sehr spannend verpacken.
Zitat von Hannes im Beitrag #5Rom hatte ja lange Zeit eine berufsarmee also warum kümmert sich nicht die Armee um die Monster? Sondern frei schaffende Monsterjäger?
Naja... Eine Armee wird komplett anders ausgebildet als ein Jäger. Der Kampf Armee gegen Armee benötigt komplett andere Fähigkeiten als die Jagd oder der Kampf Mann gegen Mann bzw. Mann gegen Monster. Ich würde sagen es gibt freischaffende Monsterjäger weil die Armee einfach nicht dafür ausgebildet und zuständig ist.
Hab gerade meinen Job gewechselt und konnte deshalb nicht so schnell antworten wie ich eigentlich wollte. Ich danke euch für die Beteiligung und für die ganze Hilfe das ist super nett von euch, danke vielmals.
Also die Idee das die Jäger am besten wissen wie sie die Monster verletzten können, bzw das sie eben speziell dafür ausgebildet werden und die Legionäre eben nicht, finde ich plausibel und es erklärt gut warum eben die Jäger die Monster ausschalten und nicht die Legionäre. Bei der Zeit dachte ich irgendwann zwischen Sulla und Caesars Ermordung, ich denke das würde gut passen weil es eine recht unruhige Zeit war wie Nharun es gemeint hat. Der Jäger sollte eben ein Spezialist sein und kein, Soldat. Mir gefällt der Charme eines Lone Wolfs Charakters sehr. Würdet ihr meinen das geht? Also das er auf dem Rücken seines Pferdes alleine umherzieht oder sollte ich ihm eine kleine Truppe geben? Was haltet ihr für besser? Er könnte eben auch mit den Magistraten zusammen arbeiten. Zb ein Ädil in Rom der es mit Vampiren zu tun bekommt. Oder ein Statthalter möchte einen Sumpf trocken legen um eine Straße durch den Sumpf zu bauen aber dort hat eine Hydra ihr Zuhause. Solche Sachen eben.
Wie sollte ich den Protagonisten mit Banditen und Piraten umgehen lassen? Jagt er auch solche Verbrecher wenn er auf sie trifft und es für sie ein Kopfgeld gibt?
Ich muss mir auch Gedanken darüber machen wie Elatan schon schrieb, wie soll ich erklären warum es dann heute keine Monster mehr gibt. Vielleicht könnte mit dem Fortschreiten der Zivilisation die Monster ausgestorben sein.
Ich danke euch allen herzlichst. Vielleicht hat noch jemand Lust zu antworten. Lg Hannes
Zitat von Hannes im Beitrag #9Der Jäger sollte eben ein Spezialist sein und kein, Soldat. Mir gefällt der Charme eines Lone Wolfs Charakters sehr. Würdet ihr meinen das geht? Also das er auf dem Rücken seines Pferdes alleine umherzieht oder sollte ich ihm eine kleine Truppe geben? Was haltet ihr für besser? Er könnte eben auch mit den Magistraten zusammen arbeiten.
Lone Wolf passt natürlich immer, ist aber, finde ich, langsam ziemlich abgedroschen, daher gefällt mir eigentlich die Idee, dass er eine kleine Truppe befehligt. Das dürfte auch für eine Geschichte selbst interessant sein, wenn es innerhalb dieser Truppe Spannungen gibt.
Zitat von Hannes im Beitrag #9Wie sollte ich den Protagonisten mit Banditen und Piraten umgehen lassen? Jagt er auch solche Verbrecher wenn er auf sie trifft und es für sie ein Kopfgeld gibt?
Das musst du entscheiden. Je nach dem, wie häufig er denn Monster antrifft und wie viel er dafür bekommt, könnte es sich durchaus für ihn auch lohnen, mal einen normalen Verbrecher auszuliefern.
Zitat von Hannes im Beitrag #9Wie sollte ich den Protagonisten mit Banditen und Piraten umgehen lassen? Jagt er auch solche Verbrecher wenn er auf sie trifft und es für sie ein Kopfgeld gibt?
Wenn es ihm den Zeitaufwand wert ist, warum nicht? Besonders, wenn er mal nicht nach einem Monster jagt und mal auf welche trifft, könnte er sich damit einen guten Zuschlag sichern...
Zitat von Hannes im Beitrag #9Vielleicht könnte mit dem Fortschreiten der Zivilisation die Monster ausgestorben sein.
Vielleicht waren die Jäger einfach zu erfolgreich?
Wenn du die Lone Wolf Ästhetik haben willst kann man natürlich auch die Route runter gehen die Claymore oder The Witcher haben. Sie sind notwendig aber ihnen wird nicht vertraut. Deshalb ruft man sie nur wenn es unbedingt sein muss
Zitat von DrZalmat im Beitrag #12Wenn du die Lone Wolf Ästhetik haben willst kann man natürlich auch die Route runter gehen die Claymore oder The Witcher haben. Sie sind notwendig aber ihnen wird nicht vertraut. Deshalb ruft man sie nur wenn es unbedingt sein muss
Daran dachte ich auch schon, aber das klingt dann doch zu ähnlich zu den erwähnten IPs. Die Idee eine ganze Spezialistentruppe zu haben, gefällt mir besser.
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08.09.2019 21:45
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