Die Welt klingt spannend, besonders da sie gewissermaßen aus Muschelschale besteht.
Der Nebel klingt wirklich sehr spannend. Weißt du denn, wie es möglich war Zugänge dazu zu bauen? Vielleicht sind das nur Obelisken geworden, weil die so schön auffällig sind und die Erbauer damit angeben konnten und es könnte eigentlich auch etwas ganz anderes sein?
Zitat von Efyriel im Beitrag #31Die Welt klingt spannend, besonders da sie gewissermaßen aus Muschelschale besteht.
Der Nebel klingt wirklich sehr spannend. Weißt du denn, wie es möglich war Zugänge dazu zu bauen? Vielleicht sind das nur Obelisken geworden, weil die so schön auffällig sind und die Erbauer damit angeben konnten und es könnte eigentlich auch etwas ganz anderes sein?
Das stimmt tatsächlich: Die Form ist dabei nicht ausschlaggebend und es gibt sicher Zugänge, die andere Formen haben. Die findet aber nicht so leicht wieder. Ich weiß nicht genau, wie die Zugänge entstanden sind. Vielleicht ist das ein Überbleibsel aus der Alten Zeit und die Kancharer haben das anschließend nur genutzt, ohne es ganz zu verstehen. Was auch erklären würde, warum das Netzwerk letztlich zusammenbrach - die Kancharer wussten nicht, wie man es richtig nutzt und in Stand hält.
Zitat von Elatan im Beitrag Neunundachtzigstes Speedbasteln am 10. April 2019: Geschlechtergerechtigkeit@Teja: Ich glaube, davon hast du mal berichtet. Wie sieht eigentlich das Familienleben in einer solchen Kultur aus - kann man überhaupt von einem solchen sprechen? Treffen sich Männlein und Weiblein nur zu bestimmten Anlässen mal zu Nachwuchs machen und haben dann nichts mehr miteinander zu schaffen, oder haben sie trotzdem lebenslange Partner, die sie nur eben sehr selten sehen?
Dann will ich das ganze doch mal etwas näher ausführen:
Familienleben auf den Inseln des Nebelmeeres
Die Bewohner der Inseln haben auch einen Namen, aber ich bin gerade zu faul, ihn nachzuschlagen. Die ganze Konzept dieses Volkes basiert darauf, eine möglichst weitreichende Geschlechtertrennung zu haben. Männer leben auf Schiffes, die zwischen den Inseln hin und her fahren und gelegentlich fremde Reisende überfallen. Frauen leben auf den Inseln und betreten niemals ein Schiff.
Der Begriff "Familie" ist in so einer Kultur natürlich ein wenig anders, als für die meisten. Lebenslange Partnerschaften zwischen Männern und Frauen gehören hier aber ebenfalls zur Norm und werden auch mit viel Trara gefeiert, damit auch jeder Bescheid weiß, wenn zwei zusammengehören. Gleichzeitig ist die Kultur aber auch polygam und jeder Mann darf mehrere Frauen haben und jede Frau mehrere Männer. Die Ausschlusskriterien für die Partnerwahl sind 1.) Keine Frau von der Insel meiner Mutter bzw keinen Mann vom Schiff meines Vaters und 2.) nur eine Frau pro Insel bzw einen Mann pro Schiff. Es könnte auch sein, dass 1.) auch auf Großvaters/Großmutters Schiff/Insel erweitert wird, falls man zu nah verwandt ist. Die tatsächliche Anzahl der jeweiligen Partner ist dabei nicht begrenzt, aber ich denke die bewegt sich im einstelligen Bereich. Die Inselbewohner führen in dieser Hinsicht durchaus sorgfältig Buch und im Allgemeinen weiß man, wer der Vater des Kindes ist. Im Zweifelsfalle kann man das auch magisch nachweisen lassen.
Partner sehen sich auch regelmäßig, da die Schiffe sehr oft anlegen und die Bewohner natürlich immer wieder die Häfen ansteuern, wo ihre Schnecken wohnen. Es gibt ein ausgeklügeltes System, um eine der größten Peinlichkeiten zu vermeiden, die einem Ehemann unterlaufen können: Einen anderen Ehemann seiner Frau zu treffen. Daher darf man als verheirateter Mann nicht einfach sein Schiff (bzw die Hafengegend, so streng sind sie dann doch nicht) verlassen. Man muss darauf warten, von der Ehefrau abgeholt zu werden. Diese Tradition ist auch der Grund, dass selten mehr als ein Schiff gleichzeitig vor Anker liegt, vor allem wenn auf der Insel die Schnecke des Captains lebt.
Diese Partnerschaften sind aber nur eine Art von "Familie", die Familie der Abstammung. Die Familie des Zusammenlebens ist da wieder anders definiert: das ist die Gemeinschaft des täglichen Lebens. Ja, das heißt nunmal in den meisten Fällen, dass die Familie der Frau fast nur aus Frauen besteht und umgekehrt. Da die Leute so getrennt leben ist aber auch die Vererbung geklärt: Tochter erbt von Mutter, Sohn erbt von Vater und es gibt eigentlich nie Streit.
Bei besonderen Anlässen gibt es solche und solche. Manche sind nur für ein Geschlecht, bei anderen treffen sich beide Geschlechter für Feierlichkeiten. Diese Treffen finden dann oft am Strand statt, wo sich Land und See am nächsten kommen.
Wenn man daran gewöhnt ist, ist das eben einfach normal. Die Inselbewohner würden das permanente Zusammenleben von Männern und Frauen vermutlich sehr befremdlich finden.
Ne Deern in jedem Hafen also. Dieser Einblick lässt das ganze nun doch nochmal "realistischer" wirken (nicht, dass es vorher unrealistisch war; ich hoffe, du weißt, was ich meine), so, als ob es aus unserer Welt stammen könnte. Ab wann kommen kleine Jungen denn auf die Schiffe der Väter? Ich nehme an, Kleinkinder leben noch bei den Müttern. Und was ist, wenn sich mal zwei Männer unterschiedlicher Schiffe auf hoher See treffen, die beide die gleiche Ehefrau haben; wissen sie voneinander oder würde es zu Streit führen, wenn herauskommt, dass sie die gleiche Frau auf einer Insel haben (ungeachtet dessen, dass das ja normal ist bei ihnen).
Ab wann werden männliche Kinder denn in die Obhut ihrer Väter übergeben, direkt beim ersten Besuch des Vaters sobald die Entwöhnung abgechlossen ist? Direkt nach der Geburt und die Männer stillen die Kinder mit irgendeinem Ersatz (den sie vielleicht aus dem Meer gewinnen?)? Wenn die männlichen Kinder bis zu einem gewissen Alter (der Pubertät vielleicht?) auf der Insel ihrer Geburt verbleiben, gelten sie dann in dieser Zeit überhaupt als männlich? Haben Kinder überhaupt ein (soziales) Geschlecht?
Zitat von Elatan im Beitrag #34Ne Deern in jedem Hafen also. Dieser Einblick lässt das ganze nun doch nochmal "realistischer" wirken (nicht, dass es vorher unrealistisch war; ich hoffe, du weißt, was ich meine), so, als ob es aus unserer Welt stammen könnte. Ab wann kommen kleine Jungen denn auf die Schiffe der Väter? Ich nehme an, Kleinkinder leben noch bei den Müttern. Und was ist, wenn sich mal zwei Männer unterschiedlicher Schiffe auf hoher See treffen, die beide die gleiche Ehefrau haben; wissen sie voneinander oder würde es zu Streit führen, wenn herauskommt, dass sie die gleiche Frau auf einer Insel haben (ungeachtet dessen, dass das ja normal ist bei ihnen).
Zitat von Nharun im Beitrag #35Ab wann werden männliche Kinder denn in die Obhut ihrer Väter übergeben, direkt beim ersten Besuch des Vaters sobald die Entwöhnung abgechlossen ist? Direkt nach der Geburt und die Männer stillen die Kinder mit irgendeinem Ersatz (den sie vielleicht aus dem Meer gewinnen?)? Wenn die männlichen Kinder bis zu einem gewissen Alter (der Pubertät vielleicht?) auf der Insel ihrer Geburt verbleiben, gelten sie dann in dieser Zeit überhaupt als männlich? Haben Kinder überhaupt ein (soziales) Geschlecht?
Ich freue mich über eure Fragen!
Tatsächlich dachte ich, dass Knaben im Alter von ca. 7 Jahren auf ihr Schiff umziehen. Ich kann mir vorstellen, dass das durchaus ein wenig schwankt, je nachdem wie weit das Kind schon ist und wie viel Platz auf dem Schiff gerade ist. Was mich zu einer weiteren Frage bringt, was machen die, wenn das Schiff voll ist? Vermutlich gibt es dann Rituale, um die Mannschaft zu teilen.
Die Idee, Kinder mit etwas aus dem Meer zu stillen gefällt mir zwar sehr, werde ich aber nicht übernehmen, da sie mir nicht in das Bild passt, was ich erzeugen möchte. Es ist eine interessante Frage, welches soziale Geschlecht Kinder haben. Ich dachte sowieso daran, dass es bestimmte Zeremonien gibt, mit denen man das Erwachsenenalter erreicht (oder eben ein anderes wichtiges Alter). Kein soziales Geschlecht für Kinder ist eine Möglichkeit, die andere ist, dass alle Kinder von vornherein als weiblich gelten und erst durch die Zeremonie zum Mann werden (bzw. zum flexiblen dritten Geschlecht aus dem Speedbasteln). Ähnliche soziale Konventionen soll es mWn bei realen Völkern auch geben.
Nun zu der Frage, was passiert, wenn sich die Ehemänner der gleichen Frau treffen. Ich schrieb ja, dass die Insulaner durchaus Buch führen, wer mit wem. Daher gehe ich davon aus, dass die das schon wissen, wer noch zu der Familie der Gattin gehört. In der Situation, wenn man sich trifft, gibt es dann bestimmte Höflichkeitsregeln, die man einhalten muss. Ich könnte mir denken, dass es etwa ein Tabu ist, sich über die Gattin zu unterhalten, obwohl beide Bescheid wissen. Vielleicht ergibt sich daraus auch ein System, wo man sehr subtil Erkundigungen einziehen muss, wenn man wissen möchte, mit welcher Frau ein fremder Mann auf der Insel eine Ehe führt. Ich könnte mir die Situation lustig vorstellen.
In vielen Gegenden von Eya ist die Religion Teil des Staates und eine wichtige Stütze der öffentlichen Ordnung. In Jamarra ist das jedoch anders. Hier ist die Religion zwar nach wie vor ein wichtiger Teil des täglichen Lebens, aber sie ist meist etwas Privates, dass man innerhalb der Familie praktiziert. In vielen anderen Kulturen dient Religion auch dazu, ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen, indem sie durch gemeinsame Rituale den Gruppenzusammenhalt stärkt. In Jamarra gibt es zwar auch solche Rituale, aber die Bewohner betrachten diese nicht als religiös.*
Jede Familie besitzt einen Ahnenschrein in ihrer Wohnung, den sie hingebungsvoll pflegen. Der Schrein enthält immer eine Tonfigur, der eine besondere Rolle zukommt, sie dient als die Verbindung zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Welt. Die Familie bringt in diesem Schrein ihren Ahnen Opfergaben dar in Form von Nahrungsmitteln, Blumen oder Geldstücken. Die Ahnen sind im Gegenzug bei allen wichtigen Ereignissen durch die Tonfigur zugegen und schützen ihre Familie vor schlechten Einflüssen durch feindliche Geister oder anderen bösen Zauber.
In meinem Beitrag zum Speedbastel-Thema Hochzeiten habe ich bereits den Tempel und die Mönche erwähnt. Dieser Tempel hat vor allem die Aufgabe, öffentliche Orte vor Geistern zu schützen und eben bei wichtigen Zeremonien, die mehr als eine Familie betreffen, entsprechende Dienste zu leisten. Gleichzeitig gehen sie der sehr wichtigen Aufgabe nach, Ahnengeister, die keine lebendigen Nachfahren mehr haben, die sich um sie kümmern könnten, zu betreuen. Denn die Ahnengeister können sehr zornig werden, wenn sie vernachlässigt werden - und werden dann vielleicht sogar zu feindlichen Geistern. Das muss natürlich verhindert werden.
Die Mönche** leben in ihrem Tempel, wo sie diese Aufgaben hinter verschlossenen Türen ausführen. Da es sehr viele heimatlose Ahnen gibt, die betreut werden müssen, sind sie vollauf beschäftigt. Wie genau dieses "Betreuen" aussieht ist jedoch nur den Mönchen bekannt, in der Bevölkerung geht jedoch das Gerücht um, dass besonders mächtige Ahnengeister nach Opfergaben gieren, die man sich gar nicht vorstellen will.
Neue Mitglieder sucht sich der Tempel gewöhnlich unter den Waisenkindern der Stadt, je verwaister, desto besser. Ein Kind, dass keine Verbindung zu den eigenen Ahnen hat, gilt als besonders geeignet, um sich um die verwaisten Ahnen zu kümmern.
Der Tempel finanziert sich aus Geschenken, die sie während öffentlichen Diensten bekommen (was natürlich keine BEZAHLUNG ist, denn das gehört sich nicht) und anonymen Spenden. Je nachdem, wie gut es der Stadt gerade geht und ob die Reichen der Meinung sind, dass gerade sehr viele schlechte Geister umgehen, fallen diese Spenden mal mehr mal weniger großzügig aus. Ein Sprichwort sagt, eine reiche Stadt hat dürre Mönche und umgekehrt. Ein anderes Sprichwort sagt, je länger die Stadt blüht, desto zorniger werden die vernachlässigten Ahnen.
Da jede Familie ihre eigenen Ahnen hat, gilt es als verpönt, jemand anderem auf der Basis von Religion etwas sagen zu wollen. Die Bewohner von Jamarra beziehen ihre Moralvorstellungen vielmehr aus den Schriften einiger bedeutender Persönlichkeiten, die besonders erfolgreiche Händler waren und sich ebenso als Philosophen verstanden. Die Mehrheit dieser Schriften beschäftigt sich bei genauer Betrachtung allerdings eher damit, wie man seine Kunden glücklich macht, damit sie mehr kaufen.
Daraus ergibt sich die Philosophie, dass die Jamarrer zwar glauben, ihre Religion bzw. Moral wäre zwar allen anderen überlegen, aber man dürfe das den Leuten natürlich nicht auf die Nase binden. Der Kunde soll sich ruhig überlegen fühlen.
In der Vorstellung der Jamarrer gibt es zwar kein Paradies, aber wer ein gutes Leben führt, wird nach dem Tod mit den Ahnen vereint. Wer sich dagegen von den Ahnen abwendet, wird auf ewig ziellos umherirren.
Man darf allerdings auch niemanden zu seinem Glück zwingen, denn wenn man das tut, führt man ihn vielleicht zu den falschen Ahnen, was genauso schlimm wäre! Man kann anderen zwar ein gutes Leben vorleben, aber missionieren ist verboten.
Jamarra gehört zu den Orten, an denen Sklaverei verboten ist. Denn wer anderen seinen Willen aufzwingt, macht sich schuldig, sie an einem guten Leben im Sinne ihrer Ahnen zu hindern, was einen selbst vom rechten Weg abbringen würde.
* Meistens handelt es sich um gemeinsame Feste, die wichtigen Persönlichkeiten der Stadt gewidmet sind oder Sportveranstaltungen. ** Der Begriff ist durchaus als Geschlechtsneutral anzusehen, bis mir etwas besseres einfällt.
Das ist ein interessantes Konzept. Ein paar Fragen hab ich aber dazu:
Zitat von Teja im Beitrag #37Die Familie bringt in diesem Schrein ihren Ahnen Opfergaben dar in Form von Nahrungsmitteln, Blumen oder Geldstücken.
Was passiert mit dem Zeug, wenn es geopfert wurde?
Zitat von Teja im Beitrag #37Man darf allerdings auch niemanden zu seinem Glück zwingen
Ich glaube nicht, dass das im Sinne des Wortes möglich ist. Wie soll man denn glücklich werden, wenn man einem Zwang unterliegt?
Zitat von Teja im Beitrag #37Denn wer anderen seinen Willen aufzwingt, macht sich schuldig, sie an einem guten Leben im Sinne ihrer Ahnen zu hindern, was einen selbst vom rechten Weg abbringen würde.
Da interessiert mich doch gleich, wie es mit der Politik ausschaut ...
Zitat von Chrontheon im Beitrag #38Was passiert mit dem Zeug, wenn es geopfert wurde?
Dann liegt es dort. Essen und verwelkte Blumen werden irgendwann weggeräumt und entsorgt, weil die Ahnen die Essenz dessen schon genossen haben. Geld wird für Verschönerung des Schreins verwendet.
Zitat von Chrontheon im Beitrag #38Da interessiert mich doch gleich, wie es mit der Politik ausschaut ...
Ich glaube, das wäre fast ein eigenes Kapitel wert. Aber wie immer in der Politik legt man die eigene Moral im Zweifelsfalle einfach kreativ aus: Bestechungen laufen dem freien Willen ja nicht zuwider, also ist das doch voll okay...
Zitat von Teja im Beitrag #37In der Vorstellung der Jamarrer gibt es zwar kein Paradies, aber wer ein gutes Leben führt, wird nach dem Tod mit den Ahnen vereint. Wer sich dagegen von den Ahnen abwendet, wird auf ewig ziellos umherirren.
Wo wird man denn mit den Ahnen vereint? Haben die Jamarrer da gar keine Vorstellung von oder meinen sie, die Ahnen hocken dann eben als Geister z.B. im Tempel rum?
Zitat von Chrontheon im Beitrag #38Ich glaube nicht, dass das im Sinne des Wortes möglich ist. Wie soll man denn glücklich werden, wenn man einem Zwang unterliegt?
Ach, ich denke, das geht schon. Wenn ich dich dazu zwinge, Schokoeis zu essen, weil es dich glücklich machen würde, dann bist du später vielleicht glücklich, dass ich dich dazu zwang und du so erst festgestellt hast, wie glücklich es dich macht.
Zitat von Elatan im Beitrag #40Ach, ich denke, das geht schon. Wenn ich dich dazu zwinge, Schokoeis zu essen, weil es dich glücklich machen würde, dann bist du später vielleicht glücklich, dass ich dich dazu zwang und du so erst festgestellt hast, wie glücklich es dich macht.
Nein, ich wäre aufgrund des Zwangs schon unglücklich. Allerdings würde ich das Eis freiwillig essen, wenn du es mir anbietest [sofern ich dir weit genug vertraue], weshalb ich auf diesem Wege glücklich werden könnte.
Zitat von Elatan im Beitrag #40Wo wird man denn mit den Ahnen vereint? Haben die Jamarrer da gar keine Vorstellung von oder meinen sie, die Ahnen hocken dann eben als Geister z.B. im Tempel rum?
Nein, eben das genau nicht - im Tempel enden nur die Ahnen, die eben KEIN Zuhause haben.
Ich meinte mit Paradies auch eher so spezifische Vorstellungen wie jetzt "in den Himmel kommen". Es gibt durchaus Religionen, die so spezielle Vorstellungen vom Leben nach dem Tod haben. "Mit den Ahnen vereint sein" heißt eher sowas wie man ist dann im Schoß der Familie und für immer sicher und geborgen. Und gleichzeitig gibt es halt keine physischen Bedürfnisse oder Nöte. Je nach Auslegung wäre das schon ein Paradies, aber eher ein diffuses, im Vergleich zu den obigen Beispielen. Das ist aber ein Thema, mit dem ich mich noch nicht so wirklich auseinandergesetzt habe.
Ich hatte es im Speedbasteln und vielleicht woanders schon erwähnt: Der Regierungssitz des mitkanischen Kaisers ist ein gigantischer Zahn. Dieser Zahn ist zum Teil ausgehöhlt, um Platz zu machen für die Kaiserfamilie, ihre Angestellten und Besucher.
Die Form des Zahnes stelle ich mir immer wie einen Backenzahn vor, nur hat er eben auf einer Seite ein großes Tor und viele Fenster und Balkone, wo man hinausgucken kann. Im Inneren ist er ausgehöhlt und eingerichtet wie man eben einen Palast einrichtet - mit viel Prunk und Flitter. Angemalt oder tapeziert sind die Zimmer natürlich auch, so dass man nicht etwa denkt, man wäre in einem Zahn.
Bisher scheint dieser Zahn in der Welt einzigartig zu sein, jedenfalls ist mir kein weiteres Naturphänomen dieser Art eingefallen. Da ich bisher fast nur Nelander erforscht habe, kann sich das allerdings noch ändern.
Die Weltbewohner wissen nicht, woher der Zahn kommt. Manche glauben, es wäre ein Geschenk Ahais an den ersten Kaiser gewesen. Vielleicht ist es auch ein letztes Überbleibsel von einem Riesen, den der erste Kaiser mit Ahais Hilfe erschlagen hat. Vielleicht war es auch ein Überbleibsel aus einem mythischen Zeitalter, von dem es keine Aufzeichnungen mehr gibt. Es kursieren jedenfalls viele Theorien und Gerüchte.
Ich selbst weiß allerdings auch nicht so genau, wo der Zahn herkommt, nur dass er eben da ist. Ich könnte auch gar nicht mehr sagen, wie ich auf diese Idee kam.
Aus dem Zahn folgten dann auch irgendwann die Elfenbeinmünzen als Währung, über die ich im Tagesthemen-Basteln mal etwas schrieb. Damals hat mich jemand (leider weiß ich nicht mehr, wer) darauf hingewiesen, dass die Münzen ja irgendwann aus wären und der Zahn auch hohl und damit die Währung zusammenbräche. Ich habe lange nachgedacht, wie viel Zahn da ist und wie viel Gold wir hier auf der Welt aus Währungsreserve haben. Allerdings machte ich mir nicht die Mühe, dass nachzusehen. Dann kam mir ein Gedanke:
Was, wenn das Elfenbein des Zahnes nie ausgeht, weil er immer noch wächst? Es gibt viele Tiere in der realen Welt, die Zähne haben, die ein Leben lang wachsen. Nagetiere zum Beispiel. Bei so einem großen Zahn, wie dem Kaiserpalast, würde das natürlich sehr, sehr langsam gehen. Aber eine Möglichkeit wäre es.
Das wirft natürlich wieder ganz neue Fragen ach dem "Ursprung" des Zahnes auf. Wenn er wächst, worauf wächst er dann? Liegt unter dem Zahnberg etwa noch ein schlafender Riese begraben? Könnte man ihn aufwecken, wenn man zu tief gräbt? Und wohin führen die Höhlen unter dem Palast?
Die Fragen, die du am Ende stellst, machen echt verdammt neugierig und ich hätte da zu gerne eine Antwort drauf - gleichzeitig hoffe ich ein bisschen, gar keine zu bekommen, um etwas mystisches beizubehalten. Wie groß ist eigentlich dieser Zahn (kannst du ihn mit einem realen Bauwerk vergleichen)?
Ich denke dabei immer an die Verbotene Stadt, wobei da noch mehr dazugehört, wie Plätze und Gärten und nicht nur rein der Zahn. Allerdings habe ich da auch keine richtige Vorstellung.
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Das Imaginarium
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23.02.2019 23:06
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Dieser Einblick lässt das ganze nun doch nochmal "realistischer" wirken (nicht, dass es vorher unrealistisch war; ich hoffe, du weißt, was ich meine), so, als ob es aus unserer Welt stammen könnte. Ab wann kommen kleine Jungen denn auf die Schiffe der Väter? Ich nehme an, Kleinkinder leben noch bei den Müttern. Und was ist, wenn sich mal zwei Männer unterschiedlicher Schiffe auf hoher See treffen, die beide die gleiche Ehefrau haben; wissen sie voneinander oder würde es zu Streit führen, wenn herauskommt, dass sie die gleiche Frau auf einer Insel haben (ungeachtet dessen, dass das ja normal ist bei ihnen).
